14. HOCHLAND-ROCK 2016 - Welferode

Festival vom 19./20.08.16

Homepage:
HOCHLAND-ROCK

Bereits zum 14. Mal hat das Team des Hochland-Rock e. V. zum heftig rockenden Wochenende auf den Wiesen ins Welferoder Hochland eingeladen. Tatort: Hochland-Rock Wiesen. die in bunte Laser-Lichtwirbel und Reflexionen getauchte Bühne ist schon von Weitem gut erkennbar, da, wo's Zelt steht... Imbissbude und Cocktailbar sind wieder am Start, Durst wird bekämpft mit Wasser, Cola, Fanta oder Bier, - ein jeder so, wie er mag. Ein bunt gemischtes Fanklientel harter Klänge bestehend aus gestandenen Rockern, Metallern und Einheimischen hat sich am frühen Freitag-Abend eingefunden, um Tag 1 des Hochland-Rock-Festivals in Welferode gebührend zu feiern.

Tag 1, HOCHLAND-ROCK (Heavy Metal)-Freitag:

Ein Hauch kalter Umarmung für den Hammer-König

Der Hochland-Rock Freitag ist ganz dem H e a v y    M e t a l gewidmet, der harten, schweren Gitarrenmusik, die es tierisch krachen lässt. Nichts für Weicheier, Trendreiter und Poser.

SOLACE

Den schweren Heavy Metal-Freitag läutet die seit 2011 aktive Kasseler Melodic-Deathmetalband SOLACE ein, deren IN FLAMES/DARK TRANQUILITY getränkter Death-Metal ein knappes Dutzend Granaten vom Kaliber „Metal Corpse“, „Hate and Fire“, „In Black Forest's Solitude“ (vom bisher einzigen 2014 Studio-Output 'No Tomorrow') oder „Frozen Eyes“ beinhaltet, die schlagen zur frühen Abendzeit gegen 20:00 Uhr vor einem kleinem Publikum wuchtig auf dem Platz ein. Gefühlvoll sauber gespielte Gitarrenharmonien, angetrieben vom fetten Zusammenspiel der Rhythmussektion an Bass und Schlagzeug hinterlassen mehr als nur staunende Gesichter, während das tief in die von weiteren europäischen Acts geprägte ENTOMBED, NAPALM DEATH oder BOLT THROWER-Kiste greifende Gegrowl dafür sorgt, das niemand einschläft. SOLACE-Frontmann „Jo“ hält das Publikum durch lockere Sprüche bei Laune, muss aber mitten im Set seitens der Band eine sehr traurige Nachricht verkünden: Den Abgang von Gitarrist Bastian der SOLACE nach diesem Gig auf dem HOCHLAND-ROCK leider verlassen wird. Fronter Jo dankt ihm im Namen seiner Band für die investierte Zeit und seinen geleisteten Aufwand, womit der begabte Saitenvirtuose Anerkennung seiner Band und verdienten Applaus vom Publikum bekommt. Nachdem bei SOLACE offiziell Feierabend ist, darf der Deathmetal-Fünfer zwecks Zugabe worüber sich die Band selbst überrascht zeigt, noch einmal auf die Bühne. Ein krachendes „For All The Tears You Shed“ beendet knapp 45 Minuten geradlinigen Melodic-Deathmetal auf anerkennenswert druckvollem, technisch einwandfreiem Niveau, der mächtig Eindruck hinterließ. Respekt. Das Hochland-Rock-Besucherklientel ist geweckt, SOLACE haben ihre Mission mit Bravour erfüllt!

MY COLD EMBRACE

lassen danach in gewohnter Weise so richtig die Säge kreisen, in mancher Postille im Vorfeldals „Melodie und Gebretter“ bezeichnet, haben MY COLD EMBRACE wie so oft in der Vergangenheit personell und stilistisch ihr Gesicht gewechselt. Lag der Fokus von M. C. E. während meiner Zeit beim Metallic-Zine mal auf Oldschool-Deathmetal mit Grindcoreeinschlag, hat sich das Bild nun stark verändert. Schrammelig räudig sind MY COLD EMBRACE nach wie vor, an gewohnt gesellschaftskritischer Attitüde mangelt es ihnen ebenso wenig, woran sich trotz der Tatsache, das M.C.E.-Gitarrist Gitarrist Dirk Wettlaufer ausgestiegen ist, nichts geändert hat. Stilistisch gesehen sorgt der ruppig rotzräudig knüppelnde Mix zwischen Rock n' Roll, Death, Thash und Crust/Grindcore, passenderweise dafür, das vor dem kommenden Headliner niemand mehr auf dem Platz einschläft. Seit 1 ½ Jahren hatten MY COLD EMBRACE Auszeit, will heißen, keinen Gig mehr gespielt, dem entsprechend holprig wirkt das mit jedem weiteren Stück sicherer werdende Zusammenspiel zunächst auf der Bühne, wobei es M. C. E. gleich zu Beginn gelingt, Zuspruch eines kleineren vor der Bühne versammelten Fangrüppchens zu bekommen. Ihren eigenen kleinen Stimmung machenden Fanblock die Death Metal Legion Cassel haben sie auch in Welferode mit dabei. Aufheiternd cooles Bühnen-Entertainment kann im richtigen Moment hilfreich sein. Dies ist lobenswerterweise der Fall, da Shouter Dennis Ansagen wie: „Ruft mal alle: Hallo Volker!“ macht, „Hallo Voooolker“ schallt es prompt aus dem Publikum zurück – und schon ist auch schon ein wenig mehr Aufmerksamkeit im bis dato noch etwas zurückhaltenden Publikum geweckt. - Effektiver Trick! Wenn die Fans nicht zur Bühne kommen, muss die Bühne bzw. Band eben zu den Fans kommen. Von der Band angekündigt, wird dem Freund, einem Mitglied des veranstaltenden Hochland-Rock-Teams die Ehre zu Teil, ein Tablett Hochprozentiger Getränke in kleinen 0,2er Bechern an durstige Gäste, denen der Sinn auf hochprozentigen Schnaps steht, weiter zureichen. Eine für's Publikum freundliche Geste, das Getränk findet flugs dankbare Abnehmer, während das motiviert an diesem Bericht feilende Individuum nach gewohntem Prinzip seine Finger davon lässt... anschließend wird weiter gebrettert, das die Schwarte kracht. MY COLD EMBRACE spalten erheblich Gemüter, der Deathmetal-Fraktion gefällt's, ein Teil der Anwesenden findet's ok, viele wissen nichts damit anzufangen, andere mögen den schrägen Misch-Masch aus Deathmetal Geboller, Rock n' Roll, Grindcore und Thrash-Schlagseite überhaupt nicht. Nach knapp mehr als einer Stunde puren Gehobels ist Schicht im Schacht, hängen geblieben nicht sehr viel. Der Gig selbst war aus meiner Sicht okay, was sich auch dadurch bestätigt, das die treue MY COLD EMBRACE-Anhängerschaft, die Death Metal-Legion Cassel danach zufrieden auf direktem Wege den Getränketresen im Bierzelt ansteuert.

Allgemeines:

Das Hochland-Rock-Festival ist immer einen Besuch wert. Merchandise-Ecke, wo die Bands ihre Tonträger, Shirts und anderes Zubehör zum Kauf anbieten ist vorhanden, wobei die Preise teils ziemlich schwanken. Wer Interesse hat, kann auch ein Hochland-Rock Festivalshirt erwerben. Freund Thomas gibt der beliebten Gerstensaftkaltschale mit vier Buchstaben = Bier den passenden Namen „Hopfentee“, ja so kann man es auch nennen (!) Die unter treuen Hochland-Rock-Festival-Gängern Kultstatus besitzenden beliebten 0,2er-Hochland Rock-“Löschzwerge“ sind nicht mehr. Sie haben anno 2016 größere Mützen bekommen, werden mittlerweile in 0,3er Bechern angeboten, womit das Preis-Leistungsverhältnis ausgeglichener ist. Darüber mag jeder denken, was er/sie will, am Charakter des liebenswerten Klein-Festivals in angenehmer Atmosphäre, wo man viele Bekannte zum gemeinsamen Abrocken oder gepflegten Plausch trifft, ändert es nicht das Geringste.

Die Feuertonnen erfüllen abermals ihren Sinn und Zweck, stehen gewohnt richtig platziert. Im Fass ein Feuer brennt, Glimmspäne wirbeln knisternd im Rauch durch die Luft, umrahmt von Holz-Bänken (eine Sitzbank wurde von Rock-Urgestein Rabe persönlich signiert), - Gepflegte Hochland-Rock-Atmosphäre zum Genießen.

Hörnergabel, vom Lichterschlauch umrankte Gitarre und schöne Hochformat-Plakate repräsentieren in gewohnter Form den Festival-Geist. Ehe der Headliner kommt, dröhnt laut der QUEEN-Klassiker „Princess of the Universe“ zur lockeren Einstimmung durch die Boxen, gefolgt vom schräg durch die Boxen gejagten 1970er-Gitarrenrockpotpurri „Hocus Pocus“, der niederländischen Progrockband FOCUS. Yes! Da kommen serienweise Erinnerungen hoch(!) kurz bevor die Headliner-Show von HAMMER KING beginnt, worauf besonders die Jüngerschaft klassischer True-, Heavy, und Power-Metal-Klänge gewartet hat, Spannung liegt in der Luft...

HAMMER KING

Nachdem zuvor die Deathmetal-Fans ihren Spaß hatten, steht der nächst folgende Auftritt ganz im Zeichen des HAMMER KING. Echten Szenekennern sollte das Kaiserlauterner Quartett bestehend aus Gitarrist Gino Wilde aus Cleveland (andererseits auch für WARCHILD tätig) angeführt von Titan Fox V, (Szene-Kundigen u. a. bei Kennern von den Powermetallern IVORY NIGHT, LORD VIGO ein sicherer Begriff), Bassist K. K. Basement (u. a. IVORY NIGHT, WARCHILD) und Drummer Dolph A. Mac Allan (IVORY NIGHT, früher bei SALTATIO MORTIS am Schlagzeug wohl bekannt sein. HAMMER KING haben mit ihrem 2015er-„Kingdom of the Hammer-King“-Debüt wovon ich mich bei der Albumrezi vom Rheinland-Pfälzer Quartett selbst überzeugen durfte, schon mal einen guten Start hingelegt. Vier Musiker, die ihre Musik leidenschaftlich mit enorm viel Herzblut und Seele auf der Bühne zelebrieren, ganz so, wie ihre treuen Fans, die sich von Minute zu Minute vermehrt auf dem Rasen des Welferoder Hochlandes einfinden. Gestartet wird zunächst mit mystischem Intro, die Bühne ist in eine gespenstisch weiße Nebelwand getaucht, passend zur Deko und den in Mönchskutte gekleideten Musikern, die dem Titeltrack „Kingdom of the Hammer-King“ auch rein optisch den richtigen Rahmen geben, bis die Kapuze fällt und weitere True-Metalkracher folgen. Die Tatsache, das der Set vermehrt aus den beiden dem Bandname entlehnten Worten, Hammer und King besteht, sorgt bei manchen für Irritation, bei anderen für Langeweile und bei echten True Metalfans denen dieser Umstand ohnehin reichlich egal ist, denn dieses Element gehört definitiv zur Show! Mit jedem weiteren Stück kommt das anfangs größtenteils zurückhaltende Publikum zunehmend mehr in Wallung. Der heroische sich im Fokus zwischen HAMMERFALL und MANOWAR bewegende True- Heavy- und Power-Metal greift mit jedem weiteren Stück besser. Spätestens ab „Chanceller of Glory“ gefolgt von der geloppierenden Hymne auf dem Hammerkönig „I am The Hammer King“ sowie der gezielt auf die frühen HAMMERFALL zeigenden Melodic-Powergroove-Granate „We are the Hammer“ ist der Bann gebrochen, die HOCHLAND-ROCK-Fangemeinde hat nun endgültig ihren Rhythmus gefunden, es werden fleißig Hörnergabeln gezeigt, vielfach Hände gehen in die Luft, Headbanging inbegriffen hinter unserem Grüppchen geben einige leicht alkoholisierte Damen besonders wirre Tanzeinlagen zum besten die eingeflochtenen Mitsingspielchen auf den Hammer König finden wirkungsvoll reflektiert Anklang beim Publikum, auch Songs vom neuen Album, wie „The Hammer is The King“ und „King is Rising“ feiern Hochland-Rock Premiere. Mr. Titan Fox V mimt gekonnt den Geschichten-Erzähler. Die schönen Mädchen auf St. Tropez haben es ihm ebenso angetan, wie der böse Bruder des Hammer-Kings, der „Kingbrother“, der seine Burg ohne Baugenehmigung baut (!), all dies gehört zu jener Sorte verdreht schräger Geschichten, die ein Schmunzeln entlocken und für weitere Motivationsschübe sorgen. Des Weiteren gönnt sich der Hammer-King sogar einen Balkon zur Burg, (soll ja vorkommen) und je weiter sich der Faden  der des Geschehens um den Hammer-King spinnt, desto mehr erschlagen einen die Worte Hammer  und King. „Glory of the Hammer King“, „Leather Indians (Of Steel)“ (Tolle-Hymne!) , „Kingdom“ und ein bereits ab Setmitte frenetisch gefordertes „Blood Angels“ als Zugabe beschließen einen packenden Auftritt, der in lautstarken Jubel einschließlich kräftigen Zugabeforderungen endet. By the Mountain of Steel: - Hail to the HAMMER KING!Nach offiziellem Ende gibt’s noch ein Erinnerungsfoto der Band zusammen mit allen auf dem Platz versammelten Fans, Hochland Rock e. V.-Vorsitzender Totto hält demonstrativ einen von der Band selbst gebastelten Hammer über deren Köpfe, danach läuft zum Ausklang noch bis in die Puppen Musik vom Band (BON JOVI - „Runaway“, THE DARKNESS „I believe In a Thing called Love“) usw..., ehe auch die letzten Feierwütigen den Kanal voll haben und sich auf den Heimweg machen.

Der HAMMER KING teilte kräftig Schläge mit dem Hammer aus:

Kingdom Of The Hammer King (plus Intro)
For God and The King
Aderlass; The Blood of S...
Chancellor of Glory
I Am The Hammer King
We Are The Hammer
The Hammer Is The King
King Is Rising
Last Hellriders
Figure In The Black
I Am The Black
Glory To The Hammer King
Kingbrother
Leather Indians (Of Steel)
Kindom (Finale)
Zugabe:
Blood Angels

Tag 2, HOCHLAND-ROCK Festival (Rock)-Samstag:

Motorjupp und Wilde Nächte

In Überschneidung mit dem mittelalterlichen Kaiserfest in Fritzlar wird es zum schwierigen Unterfangen, rechtzeitig ein Taxi zu bekommen. Dies gelingt, jedoch kommen wir später als geplant etwa gegen 21:45 Uhr auf dem Festplatz in Welferode an. - Shit Happens!

KAMIKAZE KINGS

Dürfen sich als zweite Band im Samstag-Billing austoben. Ankündigungen seitens der Band, das diese Truppe Heavy Metal spielen würde, erweisen sich als purer Quatsch. KAMIKAZE KINGS stehen, seit ihrer Gründung für nichts weiter als prolligen Hardrock mit räudiger Straßenattitüde, - mit leicht rotziger Punkattitüde die eher an eine Combo wie TURBONEGRO erinnert, (von wegen Heavy Metal !) den sie live on Stage auch entsprechend rüber bringen. Im grellen Bühnenoutfit á la STEELPANTHER präsentieren sich die KAMIKAZE KINGS definitiv nicht. Ob sie jemals überhaupt in die Glam-Ecke gehörten, (wie manche Internet-Postille allzugern fragwürdiger weise verbreitet) bleibt nach dem sich auf der Bühne bietenden Bild kaum wirklich nachvollziehbar. Was dieser Kapelle jedoch entscheidend fehlt, sind trotz vorhandener Eingängigkeit mehr im Ohr hängen bleibende Nummern samt ausreichend Hitpotential. Mit „Saturday Night Hero“ haben die vier Bundeshauptstädtler tatsächlich eine solche am Start. Beim Riffrocker „Steel on Steel“ wird das Publikum aufgefordert, „Fight, Fight“ zu rufen. Sänger Elmo versucht ständig das Publikum durch Sprüche zu animieren, doch vor der Bühne will nur minimal Stimmung aufkommen, daran ändert auch sein extrem hoher gute Laune Faktor nichts. Speziell zu „Infernal Bloodbond“ wird LAY DOWN ROTTEN-Frontgrunzer Jost „Little“ Kleinert auf die Bühne gebeten, um ein gemeinsames Duett mit Elmo singen, das kurioserweise besser funktioniert als ein größerer Teil der KAMIKAZE KINGS-Eigenkompositionen. Wie das? Die Band gibt sich alle Mühe, was ihr nicht abzusprechen ist, wirklich auf's Publikum überspringen will der Funke kaum. Immerhin ziehen sie ihren Gig konsequent durch, was ihnen zu Gute gehalten werden muss und bekommen am Ende auch zurecht verdienten Höflichkeitsapplaus. Mehr war für die Berliner auf dem HLR 2016 leider nicht drin.

MOTORJESUS

Haben die Kamikaze Kings zumindest schon für einen netten Auftakt gesorgt, bin ich mir ganz sicher, da kommt noch wesentlich mehr, denn: Ein ganz anderes Kaliber sind MOTORJESUS aus Mönchengladbach. Die stehen heute als Headliner auf der Bühne beim Hochland-Rock-Festival, um mit ihrer satten Mischung eingängiger Hardrock-Granaten einschließlich treibendem Rockfaktor das Publikum kräftig in Wallung zu bringen, wobei sich vor allem die auf AC/DC, METALLICA, WASP und MOTÖRHEAD-schwörende Fraktion nach Herzenslust und Laune austoben darf. MOTORJESUS haben genau die Sorte Hymnen am Start, die ein Festival-Publikum braucht. Frontsau Chris Birx dessen Erkennungsmerkmal seine obligatorische Kappe ist, zeigt sich in gewohnter Manier als Stimmungskanone vor dem Herrn, das stellt der MOTORJESUS-Bandkopf gekonnt unter Beweis. Ansagen wie: Hey, ihr seid nicht zum Saufen hier, kommt doch mal nach vorne, lasst uns gemeinsam rocken“, „Nach dem Gig gehen wir zusammen einen Saufen!“ oder „Man nennt uns auch MOTORJUPP!“ kommen beim Publikum gut an. MOTORJESUS sind die perfekte Partyband für knallhart satt groovenden Hardrock der massenhaft Shirts zum Schwitzen bringt, woran die unverzichtbare Einstiegsdroge „Motor Diszipline“ überhaupt keinen Zweifel lässt! Zunächst istdie Band bedingt durch kurzfristige Line Up-Wechsel (Gitarrist Guido Reuss fehlt) nur zu viert, was zunächst nicht ganz so gewohnt heavy wie sonst aus den Boxen drückenden Nummern wie dem überraschend früh gebrachten Hammer „Fist of The Dragon“ qualitativ keinen Abbruch tut. „King of the Dead End Road“, „Nitro“, „Legion“ sowie der Bandsmasher „Motorjesus“ sind genau jene Sorte Hymnen, die den räudigen Straßen-Rock n' Roll-Spirit authentisch reflektieren, so, wie es sich gehört. Das hat Klasse, fesselt und reißt mit! Die sympathischen Mönchengladbacher haben den Dreh raus, wissen genau, wie's geht. Ab „Trouble“ gesellt sich der ehemalige Metal Hammer-Redakteur Christoph („Leimy“) Leim hinzu, um es an der zweiten Axt richtig Volldampf gebend fett röhren zu lassen, was dem endlich wieder mit zwei Gitarren drückenden Gesamtsound eine ganze Portion mehr Druck verleiht. Der Kerl kann nicht nur dreckig fett riffen, sondern posen wie ein Großer, - eine echte Rampensau eben, passend zum Rest der Band. „The Howling“ wird gefolgt von „Return“ und „A New War“ von den Fans ebenso mächtig headbangend, Faust reckend und Hörner Gabel zeigend abgefeiert, ehe die sympathischen Mönchengladbacher mit breitem Grinsen im Gesicht erleichtert von der Bühne abtreten. Auch diese Schlacht wurde trotz Line Up-Problemen erfolgreich geschlagen und MOTORJESUS ihrem Headlinerstatus in jeder Form gerecht. Als sich die Band zum Schluß mit vier Leuten in klassischer Rock n' Roll-Pose ganz nahe am Bühnenrand aufstellend, vom Publikum verabschiedet kommen verstärkt Zugaberufe, die leider aufgrund zeitlichen Defizits nicht mehr erfüllt werden können. Nach etwa 90 Minuten purer Hardrock-Manie endet ein weiterer restlos überzeugender MOTORJESUS-Gig, der bewiesen hat, warum die Band in der Vergangenheit u. a. auf diversen Festivals wie beispielsweise dem N.O.A.F. und ROCK HARD-FESTIVAL gewaltig Eindruck hinterließ!

MOTORJESUS heizten der Fire & Gasoline-Fraktion mit folgender Setlist ein:

Motor Discipline
Fuel The Warmachine
Fist of The Dragon
Dead Army
King of the Dead End Road
Back it to Action Car
Nitro
Legion
Dirty
Motorjesus
Trouble
Speed
The Howling
Return
A New War

WILD NIGHT

Für den tollen Abschluß eines wie immer deftig rockenden Hochland-Rock Festivals 2016 sorgen die Harler WILD NIGHT mittels queerbeet gemischter, packender Rock und Hardrock-Klassiker-Cover-Session. Die Band zeigt sich vom Start weg hochmotiviert, inklusive aller dazugehörigen Bühnenposen, die müssen auch sein! Mindestens gefühlte drei Jahre liegt der letzte Auftritt der Walkenhorst-Truppe auf dem Hochland-Rock 2012 nun zurück. Spaß haben die Jungs immer noch auf der Bühne, der sich auf's Publikum überträgt. Von ABBA über BON JOVI, DEEP PURPLE, QUEEN bis ZZ-TOP alles dabei. Die Harler genießen ihren Auftritt in Welferode, können zum Schluß mit kunterbunt gemischtem Programm, das von heftigem Hardrock-Klassikern sogar „Long Live Rock n' Roll“ von RAINBOW (!) ist dabei über die U2 Schmuseorgie „With or Without You“ bis zum hart rockenden ABBA-Klassiker Gimme, Gimme, Gimme (A Man After Midnight!) punkten. – abba das geht doch nich... mag sich mancher dabei vielleicht denken, und bekommt als Resonanz darauf ein kräftiges abba... - sicher doch (!) entgegen gehalten, - vor allem wenn es sich um eine so knackig hart rockende Version des Schweden-Klassikers aus dem Jahr 1979 handelt. Zwischenzeitlich macht ein Verstärker Probleme, dessen mehrfach hörbares Knarrzen leicht störend wirkt, was jedoch binnen kurzer Zeit wieder behoben ist. Das Publikum tanzt sich in einen Rausch, feiert ausgelassen weitere classic Rock-Gourmethäppchen darunter „Mighty Quinn“ (Manfred Mann's Earth Band), Don't Stop Believing (Journey), I want It all (QUEEN), Kids in America (Kim Wilde in rockiger Version), Radar Love (GOLDEN EARRING), „Ballroom Blitz“, Fox on the Run“ (SWEET), „Poison“ (ALICE COOPER), „Over The Hills“ (GARY MOORE), „It's My Life“(BON JOVI) und ein krachendes „Out in the Fields“ von GARY MOORE, womit auch dieses Hochland-Rock-Festival erneut glanzvoll ausklingt.

Aufgrund der späteren Abholzeiten durch die Taxen zieht sich die Nacht in die Länge, ein Umstand der mittels Gesprächen in aufgelockerter Festivalatmosphäre von unserem Grüppchen problemlos überbrückt wird, ehe unser Bus-Taxi kommt und wir zu fünft unter nachlassenden Kräften   gegen 4:30 Uhr nachts fast schon wieder im frühen Morgengrauen den Heimweg antreten.

Festival-Nachwort:

Mein aufrichtiger D a n k  für ein gelungenes Wochenende auf dem Hochland-Rock in Welferode mit feiner Organisation eines liebevoll ausgerichteten 2-Tage-Events geht an das gesamte Team des veranstaltenden Hochland-Rock e. V., egal ob an Eingangstheke, Cocktailbar, Lichtanlage, Bierzelt oder Würstchenbude. Des Weiteren sei dem Taxi-Unternehmen Gessner, sowie allen Bands, deren Auftritte das Hochland zum Vibrieren brachten, gedankt. Zum Schluß müssen selbstverständlichalle anwesenden Rock und Heavy Metalfans erwähnt werden, die zusammen mit Veranstaltern und Bands eine wie jedes Jahr knackfette Party feierten, was letzten Endes den Charakter eines ohne viel Sponsoring unter erheblichem privaten Aufwand mit reichlich viel Herzblut veranstalteten Klein-Festivals ausmacht. Ohne das Hochland-Rock-Festival würde der Rock-Region Nordhessen etwas wichtiges fehlen. Am Festival-Freitag tummelten sich geschätzte 300 Besucher, Samstag knapp doppelt soviele auf dem Platz, sie bekamen einen lohnenswerten 2-Tages-Event zum fairen Preis für kleines Geld geboten.

Kritisch sei an dieser Stelle nur ein Punkt anzumerken: Betreffs des Hochland-Rock-Freitags hätte im Grunde genommen eine Deathmetal-Band allein völlig ausgereicht, schon um etwas mehr Abwechslung zu garantieren. Eine Thrash oder Powermetal-Combo in der Mitte vor HAMMER KING zu platzieren, hätte deutlich mehr Sinn ergeben. Preise für Essen und Getränke lagen im Fan freundlichen Rahmen, Licht & Sound waren an beiden Tagen Top (!) geradezu professionell. Die Ladies-Night beim Cocktail-Stand wurde prima von den Hochland-Rock Gästen angenommen, beide Geschlechter wußten vom reichhaltigen Fruchtcocktail-Angebot Gebrauch zu machen(einige bekannte Gesichter können ihr Liedchen davon singen) – deren Zustand sich später wie folgt beschreiben lässt: Dieses Gerät ist zur Zeit außer Betrieb. Alles im grünen Bereich: Stimmung gut, Wetter gut, Leute gut, Zwischenfälle? Gab's überhaupt keine und eine geile Party war's auch!

Das Welferöder Hochland rockten bereits zum 14. Mal das überaus motivierte Veranstalterteam des Hochland Rock e. V., zahlreiche Fans unterschiedlichster Coleur und natürlich die Bands selbst. Danach heißt es mit Spannung abwarten, welche Acts im Folgejahr 2017 das 2-Tages-Festival-Billing bereichern und den Festplatz in Welferode zum Beben bringen! Auch wir freuen uns tierisch auf ein weiteres HOCHLAND-ROCK-Festival, wenn es in die nächste Runde geht, das Hochland anno kräftig im Dezibelrausch versinkend r. o. c. k.t.!!! Der Termin fürs nächste Hochland-Rock-Festival steht auch schon fest. Es ist der 18. und 19. August 2017, gleiche Stelle, selbe Welle, ergo: Leute, markiert euch das Datum dick mit Rotstift im Terminkalender.

- Auf ein Neues beim   H o c h l a n d r o c k  2017  !

Fotos: Michael Toscher

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.