2. HARDER THAN STEEL FESTIVAL - Dittigheim
Festival vom 01.10.16
mit ROSS THE BOSS, TOKYO BLADE, DARK FOREST, SACRED STEEL usw...
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HARDER THAN STEEL
Dittigheim, - ein kleines Dorf im Ausnahmezustand!
Tatort: Sporthalle Dittigheim, Ortseingang in Dittigheim. Zum 2. Mal öffnete das kleine K.I.T., namentlich auch HARDER THAN STEEL-Festival genannt, seine Pforten, es bot wieder ein bunt gemischtes Billing für treue Anhänger des ungeschliffenen Edelstahls, demzufolge haben sich an diesem ersten Oktobersamstag im Jahr 2016 ca. zwischen 800 - 1000 Fans, die auf echten Heavy Metal schwören auf dem Gelände in und um die Sporthalle Dittigheim eingefunden. Der Himmel zeigt sich wolkenverhangen trübgrau, draußen ist es kühl, Regen liegt in der Luft. Unmittelbar direkt auf dem Parkplatz der Sporthalle stehen bereits zahlreich geparkte Autos, im Dorfverkehr PKW's Einheimischer aufgrund des nicht einkalkulierten Anreisechaos Auswärtiger Heavy Metalfanschaaren Schlange. Auf dem Platz befindet sich ein Imbisswagen, wo wieder Bratwurst, Steaks und Nasi-Goreng (mit Fleisch und auch vegetarisch) angeboten werden. Am Tresen in der Halle reicht die breit gefächerte Getränkeauswahl von diversen einheimischen Biersorten, über Hochprozentiges, alkoholfreies Bier, diversen Fruchtsäften bis zu Apfelsaftschorle, Orangensaft und Cola, sogar Kaffee wird angeboten, womit unweigerlich der Gedanke im Raum schwebt, im Bedarfsfall Gebrauch davon zu machen. Bei unserem Eintreffen etwa kurz nach 17:00 Uhr direkt vor der Halle (SEVEN SISTERS haben wir heute leider verpasst), von FRENZY die auch draußen angenehmen Höreindruck hinterlassen, bekommen wir hörtechnisch gerade noch zehn Minuten mit. Schnell ein lockeres Wort mit uns freudig entgegen kommenden Freunden/Bekannten die uns herzlich begrüßen gewechselt, ehe es uns in Richtung Eingang zieht, flugs die Tickets an der Tageskasse besorgt, ehe der Tanz beginnt.
Das HARDER THAN STEEL steht erwartungsgemäß im Sinne des klassischen Heavy Metals und der zahlreich vertretenen Kuttenträgerschaft, wofür das Bandbilling geradezu überdeutlich spricht. Während meine Freundin draußen mit einigen Bekannten vom MANOWAR-Fanclub fleißig rege Konversation betreibt, zieht es meine Wenigkeit sogleich direkt in die Halle zu SACRED STEEL, und was ich da so mitbekomme zeigt mir, das die Entscheidung reinzugehen nicht die falsche war.
SACRED STEEL
packen seit geraumer Zeit wieder ihre ganz frühen Klassiker aus, Fronter Gerrit P. Mutz ist prächtig aufgelegt, kündigt locker die alten Songs an, z. B. „Sword of the King“ - „ein Song den wir gut zehn Jahre seit 1996 nicht mehr gespielt haben“. Die Stimmung im Saal kocht, das es richtig mitreißt. Bei Bei erwähntem Song steigert sich mein Kribbeln zur Hoch-Stimmung und zu einer der besten True Metal-Hymnen die jemals verfasst wurden, und ihren Weg auf Tonträger fanden - „Heavy Metal... To The End“ werden am Schluß kräftig zahlreich im Saal Fäuste gereckt, heißeres Mitgröhlen des Textrefrains und dynamisches im Takt Headbangen inklusive. Headbangerherz, was willst Du mehr?„Stand and Fight, Sword in Hand – Heavy Metal to the End!“
DARK FOREST
Rechtzeitig zum Auftritt der britischen Folk (Power)metaller DARK FOREST finden wir uns nahe vor der Bühne ein, um in die bezaubernd mitreißende Stimmung traditioneller Folksgeschichten über geheimnisvolle Wälder, Fabelwesen oder historisch belegte Schlachten-Epen einzutauchen. Dabei präsentieren sich DARK FOREST wie schon im November 2015 beim 'The Annihilation of Bavaria'-ATLANTEAN KODEX-Spezial auf dem Kulturschloss Kümmersbruck in Theuern in bestechender Form. Geloppierende Riffs, Ohohohoo-Singalongs werden vom Inselfünfer souverän angeführt von Sänger Josh Winnard bei Freiheitsliebendem Folkhymnenstoff Marke "Black Thorn", "On The Edge Of Twilight", „Where The Arrows Fall“, „The Battle of Badon Hill“, „The Wreckin' Giant“, oder „Autums Crown“ so erfrischend locker dargeboten, das die auf DARK FOREST schwörende Fanschar vom Start weg restlos ausklinkt. Schade, das DARK FOREST nur 45 Minuten Spielzeit bleiben, die von den Folkmetallern sinnvollerweise komplett ausgefüllt werden und „Earthbound“ vom neuen Album 'Beyond The Vail" nicht mehr kommt; gerade dieses Stück eigent sich mit seinem heroischen Mittelpart als ultimativer Live-Smasher mit cremigem Mitsing-Refrain zum Fäuste heben. Die Möglichkeit, das auch dieses edle Hymnen-Sahnebonbon auf einer hoffentlich bald kommenden Headliner-Club-Tour ins Live-Programm aufgenommen wird, ist nach solch eindrucksvollem Vorgeschmack sicherlich durchaus gegeben.
Weil das Restprogramm sehr lang und somit kräftezehrend wird, lassen wir STEELOVER sausen. Zeit, noch einige Gespräche zu führen, um uns zwischenzeitlich, weil der Regen zunehmend stärker wird, unter das Dach vom Merchandise-Zelt zu stellen, wo ich mir zum günstigen Preis von 13 Euro noch eine „Beyond The Vail“ CD von DARK FOREST gönne. Da dieser epische Folkhymnen-Hammer schon beim Reviewen gewaltig Eindruck hinterließ, dessen Songs auch Live on Stage wie das heutige DARK FOREST-Gastspiel zeigte, jederzeit effektiv zünden, ebenso auf ganzer Linie überzeugten.
TOKYO BLADE
packen wie beim saustarken KEEP IT TRUE-Gastspiel erneut das volle Klassikerprogramm aus. Die N.W.O.B.H.M.-Haudegen sind und bleiben eine feste Konstante, mit der im Grunde genommen stets immer zu rechnen ist, daran führt auch in Dittigheim, was frenetische Zuschauerreaktionen nur allzu deutlich belegen, gar kein Weg vorbei. „Someone to Love“, „Mean Streak“, „Midnight Rendezvous“, „Love Struck“, „Lightning Strikes“ (Back To The Heart), „Sunrise in Tokyo“ sowie das unverzichtbare Doppel „Night of the Blade“/„If Heaven is Hell“ lassen erwartungsgemäß die Die Hard-Fangemeinde durchdrehen. Als nicht mehr unbedingt erwartete Zugabe bekommt das Publikum „Samurai“ zum passenden Abgang einer tollen Vorstellung serviert, die jedem Fan einer der unbestritten besten zugleich stilprägendsten N.W.O.B.H.M.-Kultkapellen gefallen hat, zeitweise für mächtig erstaunte Gesichter im Publikum sorgte. Die 'Warriors of the Rising Sun' ( = Krieger der aufgehenden Sonne) zeigten sich abermals von ihrer stärksten Seite - N.W.O.B.H.M. as it's Best! So präsentierten sich TOKYO BLADE in Dittigheim, und hell yeah (!) so dürfen sie ihrer felsenfest überzeugten N.W.O.B.H.M.Anhängerschaft gerne noch lange erhalten bleiben. - Top!
Nach zuvor bereits erlesener Riege von sechs vom Veranstalter mit feinem Händchen ausgewählter Vorgruppen, freut sich alles (uns eingeschlossen) bis auf einige wenige, stockbesoffen bis zum Hals in der Ecke liegende Alkoholleichen, die vom Gig herzlich wenig bis überhaupt nichts mehr wahrnehmen, auf den krönenden Abschluss einer wie im Vorjahr restlos gelungenen Veranstaltung: - ROSS THE BOSS! - 100 % HEAVY METAL in Reinstahlkultur.
ROSS THE BOSS
Bei ROSS THE BOSS tobt die gesamte Sporthalle vom Start weg. Das Eröffnungsintro entnommen aus dem 1981er-Film 'Excalibur' von John Boormann steigert schrittweise den Spannungsbogen, ehe das erste Gitarrenriff erklingt und ein krachend lautes, schnell und heavy gebrachtes „Thor“, ohne Vorwarnung mit einem Schlag den gesamten Saal wachrüttelt. Ex-MANOWAR-Gitarrist Ross The Boss Friedman hat soviel stellt sich binnen weniger Minuten heraus, einen Bombensound in der Sporthalle geschneidert bekommen, das Licht stimmt auch, wofür dem zuständigen Licht- und Tontechniker von meiner Warte ein ganz dickes Extralob gezollt werden muss, danach steigt ein Gig jener äußerst raren Sorte, die ohne Wenn und Aber zum ultimativen Live-Erlebnis der Superlative werden, das man als beinharter True Metal-Fan nicht mehr vergisst. ROSS THE BOSS oder zwei Stunden unverfälschter MANOWAR-Kult-Spirit pur, für eine mit Leib und Seele treu ergebene Fangemeinde, bei der es scheißegal ist, ob man in der 2. oder 25. Reihe steht, denn a l l e, die da waren, das dürfen sich gerade einige bestimmte Personen hinter ihre mächtig verklemmten Ohren schreiben: sind Teil des fabelhaft funktionierenden Ganzen. Headbangende Mähnen, geballte Fäuste gröhlende Chorgesänge, Ross The Boss in bester Spiellaune, rifft und soliert in brillianter Form einschließlich unnachahmlicher Pose an der Sechssaitigen, unterstützt von einer punkgenau druckvoll aufspielenden Rhythmussektion sowie Stimmbandästhet Mike Cotoia, der gesanglich in der Form seines Lebens ist! Der leidenschaftlich ganz im Stile von Eric Adams kreischende, brüllende, schreiende und singende Shouter stachelt permanent sämtliche Gestik, Mimiken und Bühnenposen sicher beherrschend sein Publikum, das ihm komplett aus der Hand frisst, an - ein vom Start bis zum Schluß inbrünstig mitgehendes Publikum, das zu jedem Song alles gibt. Schon lange nicht mehr überkommt einen solche Gänsehaut, wie an diesem in jeder Hinsicht musikhistorisch wahnsinnig eindrucksvollen Abend. Ex NON-FICTION, SEVEN WITCHES und VALKYRIE-Tieftöner Kevin Bolembach wirft sich in unverkennbare Joey De Majo-Bühnenposen, der Mann ähnelt seinem Vorbild so dermaßen, das es rein optisch fast überhaupt keinen Unterschied macht, und bildet zusammen mit dem auch bei den US-Powermetallern RIOT V als Live Gitarrist fungierenden MultitalentLance Barnewold eine immens druckvoll aufschlagende Rhythmussektion, die alles wegmähend keinen Grashalm stehen lässt.
Mike Cotoia kündigt im Verlauf des Sets fünf Stücke vom starken bis heute restlos unterbewerteten, für die echte MANOWAR-Gefolgschaft (mich selbst eingeschlossen) schon lange zu den unverzichtbaren Bandklassikern gehörenden Into Glory Ride-Album an. - „Gloves of Metal“, „Secret of Steel“, „Gates of Valhalla“, „Hatred“ und „March For Revenge“ (By The Soldiers of Death), - bei diesen fünf hintereinander in Serie muss es echten Epic/True Metallern vor allem eingefleischten MANOWAR/ROSS THE BOSS-Fans Tränenozeane in die Augen treiben! Kraftvoll, episch, dynamisch und heavy... da liegt 100 % purer MANOWAR-Spirit mit sämtlichen Klischees einschließlich zentnerschwerem Gänsehautfaktor in der Luft! Egal, was kommt... angefangen von „Thor“ und „The Oath“ (endlich mal wieder!), über Gloves of Metal“, „Secret of Steel“, „Revelation“ bis zum abschließenden „Battle Hymn“- 120 Minuten unbändige Energie einer entfesselt aufspielenden Band, da herrscht ausnahmslos Heavy Metalmania in der ausgelassen die ersten sechs Alben der frühen MANOWAR-Glanztage tierisch abfeiernden Fanmeute! Jeder einzelne Song wird unüberhörbar laut mitgesungen, das man es über weite Entfernung selbst auf der Straße wahrnimmt, so voluminös hallt das Fanchor-Echo aus der Halle wider. Alle Textstophen werden Zeile um Zeile vom völlig steilgehenden in der Sporthalle restlos austickenden Auditorium wiedergegeben. Ja! Das ist der schon viel zu lang vermisste, echte Heavy Metal-Spirit. Quengelnörgler, die behaupten „Das sind ja nicht MANOWAR“, haben entweder ihre Hausaufgaben nicht gemacht oder sind keine MANOWAR-Fans!
Mit einem tosenden Jubel auslösenden „Black Wind, Fire and Steel“, „Dark Avenger“, und der mich völlig aus den Socken hauend fast seit Ewigkeiten nicht mehr live zelebrierten Ode an die Könige des Heavy Metals, - „Blood Of The Kings“ folgt noch eine weitere ganz faustdicke Überraschung, ehe als Zugabe ein mächtig rockend bei der gesamten anwesenden MANOWAR-Anhängerschaft Adrenalinschübe in Serie auslösendes „Kill With Power“ gebracht wird, wobei es einem glatt die Sprache verschlägt. - Wahrhaft großes Epic-Monumentalkino! Die vier Musiker sind so angetan von den überschwänglichen Publikumsreaktionen, das sie allen treu ergebenen ROSS THE BOSS-Fans von Herzen kommenden Dank aussprechen, sich nach brillianter Darbietung vor einem Klasse-Publikum in Dittigheim verneigen, das minutenlang Zugabe fordernd, nicht genug vom echten True Metal Spirit bekommt bis es der schleppenden Schlachtprozedur „Battle Hymn“ vorbehalten bleibt, die Hallendecke ein letztes Mal gewaltig in ihren Grundfesten erschütternd, zum Erbeben zu bringen. Danach ist endgültig Schluss und ein Hammer-Gig vorbei, der zum herausragenden Live-Erlebnis des Jahres 2016 wurde – Bärenstark!
Schlussfazit:
Auch diesmal stellte sich das HARDER THAN STEEL trotz Termin-Überschneidung zu anderen Heavy Metal-Events mit einem für echte True Metalheads völlig unverzichtbaren Billing als lohnenswerte Top-Wahl für uns heraus, - auf ein Neues im nächsten Jahr!
Ob MANOWAR nun Geschichte sind oder nicht, darüber mögen andere sich den Mund zerreißen bis die Lippe platzt und die Sabber aus den Kinnwinkeln tropft, doch eines steht nach diesem superben 18-Track-Jahrhundertpaket fest: ROSS THE BOSS haben mit einer Traumvorstellung auf dem zweiten HARDER THAN STEEL-Festival unwiderruflich Heavy Metal-Geschichte geschrieben.
Der Spirit des wahren M e t a l s lebt weiter... in den Herzen von ROSS THE BOSS und ihren eisern treu ergebenen Fans! War das ein unvergesslicher Gig! - Our Armies in England, Scotland and Wales, Our Brothers in Belgium, Holland and France will not fail, Denmark, Sweden, Norway, Finland, Italy, Switzerland, Austria... - back to the Glory of Germany...! Death To The False Ones, Dance on a String... Wherever we ride, its's METAL, we bring, Four Kings of Metal, Four METAL KINGS! Death To The False Ones, Dance on a String, Till The Blood of Your Sword, is the Blood of a King, til the Blood on Your Hand is the Blood of a King – Blood of a King!
Danke Oliver Weinsheimer & dem gesamten HARDER THAN STEEL-Team für eine tolle Konzertorganisation und dieses phantastische Geschenk. - DANKE, ROSS THE BOSS für einen Jahrhundergig der Superlative, wie man ihn als echter True-Metalhead so schnell nicht mehr zu Gesicht bekommt und live erlebt, der allen Anwesenden unmissverständlich zeigte, warum w i r unseren HEAVY METAL so sehr lieben.
Für alle, die es sich gerne noch einmal in Erinnerung zurückrufen wollen, hier die Setlist vom zweistündigen in der Form so schnell nicht mehr zu erlebenden Mammut Programm, dessen wahren True Metal Spirit ROSS THE BOSS für die echten MANOWAR-Fans nach Dittigheim brachten:
Intro (aus dem Film Excalibur)
Thor (Manowar song)
The Oath (Manowar song)
Blood of My Enemies (Manowar song)
Each Dawn I Die (Manowar song)
Gloves of Metal (Manowar song)
Bridge of Death (Manowar song)
Secret of Steel (Manowar song)
Gates of Valhalla (Manowar song)
Hatred (Manowar song)
March for Revenge (By the Soldiers of Death) (Manowar song)
Revelation (Death's Angel) (Manowar song)
Hail and Kill (Manowar song)
Death Tone (Manowar song)
Black Wind, Fire and Steel (Manowar song)
Dark Avenger (Manowar song)
Blood of the Kings (Manowar song)
Zugaben:
Kill With Power (Manowar song)
Battle Hymn (Manowar song)
Fotos: Michael Toscher (SACRED STEEL) und Melissa Hart (DARK FOREST, TOKYO BLADE, ROSS THE BOSS)