STORMWARRIOR – Mannheim, 7er Club
Konzert vom 17.03.17
Support: PALACE, LONEWOLF
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PALACE
LONEWOLF
Die heutige Veranstaltung im 7er Club wurde als „Massacre Records Label Night“ angekündigt und fand letztendlich als Themenabend unter dem Namen „The True Triple“ statt. Zudem bildete sie für STORMWARRIOR nach längerer Bühnenabstinenz den Auftakt zu einer Konzert- und Festivalreihe in 2017.
Den Abend eröffneten LONEWOLF. Der aufmerksame Nutzer von sozialen Medien bekam im Vorfeld mit, dass sich Sänger u. Gitarrist Jens Börner auf der Fahrt nach Mannheim einen Finger in einer Tür eingeklemmte, wobei er sich eine blutende Wunde zugezogen hatte. Hiervon war aber weder etwas zu sehen, noch zu bemerken. Festzustellen war jedoch, dass nicht nur der Sound zu Beginn der 50-minütigen Show der Franzosen etwas matschig rüberkam, auch der Gesang hörte sich zunächst nicht ganz rund an. Das kratzte hier aber keinen der bis dahin gut 60 Anwesenden. Ganz im Gegenteil, selten habe ich eine solch gleichbleibend hohe Stimmung beim Publikum von Beginn eines Sets bis zu seinem Ende hin erlebt. Textsichere Gesangseinlagen bei den Refrains, gereckte Fäuste während und nach jedem Song sowie jederzeit viel Applaus peitsche das Quartett förmlich durch ihre neun Songs umfassende Setlist. Die französische Antwort auf RUNNING WILD fand für mich ihre Höhepunkte in den Stücken „When The Angels Fall“, „Victoria“, dass Börner der für ihn schönsten Frau, seiner Tochter, widmete und dem Rausschmeißer „Made In Hell“. Bei solch einer Show bedurfte es auch keiner großen Showeinlagen. Ehrlich und direkt wie hier reichte, um abzuräumen.
Den Status der Lokalmatadore hatten PALACE aus dem benachbarten Speyer inne. Nach der gewaltigen Vorgabe von eben, waren meine Gedanken noch in Richtung „tun die mir jetzt leid“ ausgerichtet, als die nächste musikalische Granate auf der Bühne gezündet wurde. Die Touren mit LORDI (2015) und DIRKSCHNEIDER (2016) wirkten offensichtlich noch nach. Da stand ebenfalls eine kompakte Einheit auf der Bühne und zeigte mit dem besten Sound des Abends ausgestattet, dass hier noch einiges mehr aus dem Publikum rauszuholen war. Junge, Junge, nie im Leben hätte ich gedacht, dass Frontmann HP Piller mit seiner doch sehr eigenwillig hohen Stimmlage hier so landen könnte. Man lernt eben nie aus. Die musikalische Auslegung des Quartetts mit einer Mischung aus JUDAS PRIEST, ACCEPT und eben U.D.O. passte aber auch zu den Besuchern des Konzertes wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Mit einer Ausnahme, der Nennung eines Fans Namens Dave, der extra aus Kanada hierher angereist war, prügelt man sich ohne große Ansagen durch das 45–minütige Set und schickte das wirklich dankbare Publikum danach in die 2. kurze Pause. Die lautstark geforderte Zugabe blieb ungehört, da man im Zeitplan eh schon hinterher hinkte.
STORMWARRIOR gehören mittlerweile zu den Bands, die man live nicht so oft zu sehen bekommt. Da darf man dem Veranstalter (Vier Saiten Agentur) schon mal danken, dass er bei dem Angebot zugegriffen hat, zumal mit Björn Daigger (git., GLOOMBALL, Ex-MAJESTY, Ex-CIVILIZATION ONE) seit 2016 ein Mannheimer Bub zum Line Up der Hanseaten gehört. Um die heutige Leistung der Norddeutschen einzuschätzen, muss man differenzieren. Das letzte Album „Thunder & Steele“ hat jetzt auch schon wieder drei Jahre auf dem Buckel. Die Tour dazu mit GAMMA RAY liegt zwei Jahre zurück und hier merkte man bereits, dass die Livequalitäten früherer Tage schon nicht mehr so gegeben waren. Danach wurde es ganz still um das Quartett. Auf das damals angekündigte Live-Album/DVD wartet man zudem immer noch. Auch heute hatte ich über den 80 Minuten andauernden Auftritt hinweg ab und an mal das Gefühl, dass hier und da ein wenig Spontanität, Emotionen oder die Gier was zu reißen fehlte. Das sah über weite Strecken doch sehr vorhersehbar aus und wirkte zudem auch noch sehr statisch. So war es auch nicht verwunderlich, dass sichtbare Publikumsreaktionen mehr bei den Songs der älteren Alben lagen. Nachhaltig hängen geblieben sind bei mir letztendlich auch nur Stücke wie „Lindisfarne“, „Thunderer“ und „Signe Of The Warlorde“ wo das einzig verbliebene Gründungsmitglied Lars Ramcke (git, voc.) sich ein Duett am Mikro mit ELVENSTORM‘s Frontdame Laura, einer Band aus Frankreich in der rein zufällig auch Michael Hellström von LONEWOLF Gitarre spielt, lieferte. Ohne groß auf einen kurzen Bühnenabgang zu verzichten, wurde die Zugabe angekündigt und hier folgte mit „Heading Northe“ ein weiterer Song, der für mich unverzichtbar in einer Setlist der deutschen Viking-Speed Metaller ist. Unterm Strich war nach oben da deutlich mehr drin und so sehe ich den Auftritt hier auch eher als einen Neustart nach dem Drücken des Resetknopfes an.
Setlist Stormwarrior:
Iron Gods
Metal Legacy
Ragnarök
Thunder & Steele
Bloode Eagle
Steel Crusader
Lindisfarne
Valhalla
Bass Solo
Revenge Of Asa Lande
Thunderer
Signe Of The Warlorde
Heavy Metal Fire
Odinn´s Warriors
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Heading Northe
Iron Prayers