7. METAL ASSAULT 2017, Würzburg, Posthalle

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Konzert vom 18.02.2017

Bands: NASTY SAVAGE, HELSTAR, ARTILLERY, OSTROGOTH, WYTCHFINDE, VULTURE usw.

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METAL ASSAULT

Das METAL ASSAULT öffnete zum 7. Mal seine Pforten, es versprach wie gewohnt ein höchst interessantes bunt gemischtes Billing, das qualitativ eine Achterbahnfahrt der Gefühle auslöste.

BLACKSLASH

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Mit den Süddeutschen Powermetallern BLACKSLASH startet das METAL ASSAULT 2017 zu früher Mittagszeit gegen 13:30 recht ordentlich. Spielfreude und Spaß an der Sache stehen bei den Jungs klar im Vordergrund. Extrem quirliges Stageacting, saubere Melodiebögen, knackige Riffs in Verbindung zu einer gesunden Portion klassischen Heavy Metals haben durchaus ihren Reiz. Meine Stimmung ist während dieses mehr als ordentlichen Auftakts geweckt. Einige Nasen behaupten glatt, BLACKSLASH wären nicht so prickelnd, doch die sind mit ihrer Wahrnehmung stark in der Minderheit. Das mit „It's Got To Be Love“ noch ein Cover des ewigen Dänischen classic Heavy Metal-Undergroundgeheimtipps RANDY gebracht wird, überrascht mächtig und bestärkt meinen positiven Eindruck, den BACKSLASH hinterlassen, obwohl der Sound - was nicht der Band geschuldet ist, einige Mängel aufweist, wofür man dem Soundmischer der sich zeitweise im Festivalverlauf nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert kräftig eins hinter die Löffel geben müsste!

VULTURES VENGEANCE
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machen eigentlich vieles Richtig, doch die Rechnung ohne den Soundmann: Dem hätte man sofort kündigen sollen! Bei den ersten zwei Stücken fehlt der Gesang beinahe komplett, und der breiige Sound ist ebensowenig für einen gelungen Auftritt föderlich. Während des Auftritts der Italiener die ihr bestes geben, um soundtechnisch derart betraft zu werden, frage ich mich: Was ist das für eine Sauerei? Völlig unverständlich: Wie kann man eine Band mit derart rasantem Songmaterial, inklusive Epischem Fantasyanteil nur so erbarmungswürdig leise einstellen? Bei dem dünnen Sound kann man als Band trotz ansprechender Leistung nur velieren. Somit gehen die vom Start weg alles gebenden Italiener, die ich mir gern bei nächster Gelegenheit (hoffentlich von besserem Soundvolumen unterstützt) erneut gebe, trotz leidenschaftlicher Bühnenperformanc völlig zu Unrecht größtenteils unter! Ließen VULTURES VENGEANCE auf ihrer 2016er EP „Where The Time Dwelt In“ aufhorchen, ist ihnen trotz fantastischer Bühnenposen inklusive prickelnder Dynamik bei fetzigen öfters dem Powerspeed-Bereich zugetanen Songstrukturen heute wenig Glück beschieden. Zumindest ein kleiner wirklich aufmerksam zur Bühne schauender Teil des Publikums weiß das Material trotz beklagenswert dünner Zimmerlautstärke zu schätzen. Dem zuständigen Mischer würde ich nur allzu gern inbrünstig mit voluminös ohrenbetäubender Lautstärke massiv ins Gesicht schreien: Das hier ist kein bayerisches 'Musikantenstadl', sondern HEAVY METAL!!

VULTURE
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ohne das Anhängsel Vengeance lassen danach richtig Hoffnung im Publikum aufkommen, schnell wird binnen weniger Minuten ersichtlich: Ja, da geht was! Bei den ein Publikum irgendwo in der Schnittmenge zwischen SPEEDTRAP, RANGER und EVIL INVADERS ziehenden Ruhrpöttlern springt schon ein größerer Teil der Publikumsgunst auf die in Leder und Nieten antretende Band über. Der Sound stimmt diesmal soweit auch (wurde der Mann hinterm Mischpult möglicherweise ausgetauscht?) Wie dem auch sei: Stefan Genöcider und Crew spielen ein herrlich rotzräudiges permanent in den Arsch tretendes (Speed) Brett, das kräftig zum Faustballen und Mähneschütteln animiert. Herrlich deftig rotzige Speed/Thrashgeschosse vom Typ „Vulture“, „D.T.D.“, „Victim To The Blade“ und „Electric Ecstasy“ bringen einen größeren Publikumsanteil richtig zum Toben. Bei der in Leder und Nietengürteln auf ihre Fans eingeschworenen Band stimmt inklusive Sound alles. Jetzt stellt sich auch die gewünschte Konzertatmosphäre in der Posthalle ein. Da möchte man am liebsten seinen Nietengürtel abziehen, in den Arm nehmen, und ihn demonstrativ hoch halten. Auch bei den Coverstücken 'Rapid Fire' (JUDAS PRIEST) und 'We Have Arrived' (DARK ANGEL) beweist die Mannschaft aus dem Kohlenpott stilsicheren Geschmack, womit die Messlatte für alle nächst folgenden Bands schon deutlich höher gelegt wurde. Die zurecht von der DEAF FOREVER-Fangemeinde zum Newcomer des Jahres gewählte Combo hat ihre Nominierung locker bestätigt. Auf den weiteren Entwicklungsweg von VULTURE darf man gespannt sein. - So wird’s gemacht!

ANTICHRIST

hobeln ihr zwischen Institutionen wie KREATOR und SLAYER liegendes Thrashbrett konzentriert runter, beim durchschnittlichen Songmaterial der Schweden packt's einen nicht wirklich. In Sachen Stageacting könnte bei aller Konzentration mehr gehen, das wirkt auf Dauer etwas zu statisch. Das kommende Studioalbum der Thrasher wird zeigen, wo es künftig langgeht. ANTICHRIST können weitaus mehr, das haben sie z. B. auf dem Live-Evil-Festival 2016 gezeigt, wo sie heftig Bewegung ins Publikum brachten. Damit steht zunächst „nur“ ein halbgar solides Konzerterlebnis zu Buche, von dem nicht viel hängen bleibt. Bühnencharisma sieht anders aus - VULTURE haben zuvor gezeigt, wie's funktioniert. Kaum überzeugender auf Deathmetalcombos á lá ASPHYX abzielendes Gegrowl und wenig Aktivität im Publikum geben dem starren Auftritt ein reichlich verzerrtes Bild.

OSTROGOTH

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100 % Klassikeralarm herrscht bei der dank zahlreicher Festivalpräsenz restlos überzeugenden belgischen N.W.O.B.H.M.-Legende OSTROGOTH. Kein Wunder, wenn das Material der 1984er-Klassikerscheibe „Ecstasy and Danger“ live aufgeführt wird, „Scream Out“, „Queen of Desire“ und das geniale Titelstück und „Stormbringer“, lassen ebensowenig Zweifel daran, wie die Kracher der 'Heroes Museum'-EP, angefangen vom dynamischen Headbang-Smasher Rock Fever“, „Paris By Night“ bis hin zum rasanten Schlußdoppel „Full Moon's Eyes“/“Heroes Museum“ wird kein Fan enttäuscht, vorne fliegen kräftig wirbelnde Haarmähnen inklusive Fäusteballens, auch im hinteren Bereich der Location gehen fleißig Hände nach oben. Frontmann Josy Hindrix präsentiert sich stimmgewaltig in Topform. Der druckvolle Sound ist endlich so klar wie er eigentlich schon den ganzen Abend mal sein müsste. Welch eine Steigerung! Wurde der Soundmann zwischenzeitlich ausgewechselt oder haben OSTROGOTH ihren eigenen Mischer am Start gehabt? Eine Frage, die ungeklärt bleibt. Die bis dahin mit Abstand beste Band des Tages hat ihren zeitlosen Kultstatus wie so häufig bestätigt. Zwar konnte der grandiose H.O.A.-Auftritt nicht getoppt werden, für ein starkes Gastspiel auf dem METAL ASSAULT hat's locker allemal gereicht. OSTROGOTH überzeugen immer überall eine zuverlässige Bank in Sachen stilechter Heavy Metal mit ureigenem Prägesiegel!

WITCHFYNDE
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Nach kurzem Soundcheck geht’s los. Auch diesmal ist der Sound weitestgehend kompakt. Ohrwürmer wie „Gettin' Heavy“ oder das frenetisch abgefeierte Titelstück ihrer bei N.W.O.B.H.M.-Gourmets Kultstatus genießenden Debüt-LP „Give Em Hell' dröhnen knarrzig im Hardrockgewand klassischen Strickmusters herrlich intensiv kraftvoll heavy aus den Verstärkern. Auch das Publikum findet schnell Gefallen am Gig, sogar ein Crowdsurfer wagt einen Flug. Obwohl die Engländer auf ihren 80er-Vinyl-Scheiben bei manchen Stücken deutlich um einiges schneller klingen, wissen die heute gesetzteren Herrschaften durch engagierten Auftritt bei knackigem Sound zu überzeugen. WITCHFYNDE sind die geschwindigkeitsmäßig langsamste Band im Billing, doch was will das schon heißen? Mit ihrem kantigen Sound gehören die Engländer auch zu den am knackigsten rockenden Combos im METAL ASSAULT-Billing 2017. Frontsänger Luther Beltz der mich in Sachen Größe und Optik manchmal im Entferntesten Sinne etwas an Udo Dirkschneider denken lässt, macht deutliche Gesten zum Publikum gewandt, Gitarrist Montalo lässt seine Axt im amtlich klassischen Hardrocksound genauso antiquiert heavy oldschool röhren und kreischen wie es sich für guten alten N.W.O.B.H.M. gestandener Bauart gehört. Wer glaubt, das alles wohl nur auf die Kulthymne 'Give Em Hell' gewartet hätte, sieht sich schnell getäuscht. Weitere Kracher vom Typ „Gettin' Heavy“ oder das auf LP zweimal schnellere, an Heavyness und Spannung kaum etwas verlierende „Stab in the Back“ werden vom zunehmend mehr Gefallen am Auftritt findenden Publikum gebührend abgefeiert. Nach dem WITCHFYNDE-Auftritt bestätigt sich mein zuvor gehegtes Gefühl, diesen Auftritt unbedingt mitzunehmen, als lohnenswert richtige Entscheidung

ARTILLERY

Auch dieser Gig löst zwiespältige Reaktionen im Publikum aus, obwohl ARTILLERY mit heftig Dampf auf der Wumme thrashen, wobei sie eine gemischte Songauswahl ihrer frühen Alben bis zum aktuellen Longplayer „Penalty By Perception“ bringen. Michael Bastholm Dahl macht seinen Job amtlich effektiv, für manche klingt der Frontmann nicht so hart wie stimmgewaltigere Vorgänger namens Flemming Rönsdorf oder Søren Nico Adamsen. Fett sägenden Gitarren, ein knalliger Drumsound und der hohe Melodiefaktor der Dänen gleichen dies problemfrei wieder aus. Kein schlechter Gig von ARTILLERY, wenngleich Kritiker sich wieder einmal nicht so recht mit der Setlist anfreunden können, da sie lieber die ersten drei Alben der Dänen favorisieren würden.

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Neben Sängerkoryphäe James Rivera ist einzig Gitarrist Larry Barragan von der Gründungscrew übrig. Der nach den 80ern verstärkt thrashige Touch macht sich bei HELSTAR deutlich bemerkbar. Die einstigen Powermetalhymnen werden in waghalsiger Geschwindigkeit herunter gezockt, das einem schwindlig wird, wobei dies den Klassikern nicht immer wohl bekommt. Frontdracula James Rivera entpuppt sich trotz Umhang und Vampirzähnen als Frontsänger erster Güteklasse. Selbst durch einen eigens von der Band mitgebrachten Mischer ist der Sound von HELSTAR viel zu schwankend. Einige Leute hinter mir meinen, der Sound wäre viel zu überproportioniert. Ein „Sinner“-Cover von JUDAS PRIEST hätten HELSTAR kaum nötig. Anhand der Resonanzen werden die Amis ihrer hohen Stellung im Billing durchaus gerecht, doch ein weiteres Fragezeichen bleibt. Warum gibt es das aktuelle Studioalbum 'Vampiro' nicht am Merchstand zu kaufen? Jedi Meister Yoda würde hier wohl feststellen: Ein wenig rätselhaft und verwirrend das doch ist..., hm?

NASTY SAVAGE

Obwohl die Fanhymne „Die Legende lebt“ vom Bundesliga-Fußballclub 1. FC Nürnberg aus den Boxen schallt, ist vom Aufleben einer Legende nicht viel zu sehen. Nasty Ronnie Savage's Wut bekommen drei veraltete Röhrenfernseher zu spüren, die der Mann mit Freude am Tun zertrümmert sprich zerlegt, das die Bestandteile auseinanderfliegen, sich dabei noch verletzt und das Blut fleißig im Raume verteilt. Wer dieses Schauspiel bereits in den 80ern mochte, genießt es, wer es in den 80ern genauso bescheuert fand, wird es heute ebenso wenig mögen. Überzogen lange Ansagen, Ronnies Schwerfälligkeit - (Wieviel wiegt das Schwergewicht mittlerweile? Reicht ein Zentner für den Mann aus?) und die Tatsache, das ihm häufig der Sauerstoff knapp wird, zeigen, das es um seine Puste nicht mehr allzu gut bestellt ist, daran rütteln auch eine sehr ordentlich aufspielende Gitarrenfront und ein laut eingestelltes Schlagzeug nicht allzu viel, der Spielfluss geht über weite Strecken flöten, immerhin wird mit dem Kultkracher „XXX“ noch ein richtiges Sahneschnittchen zum Schluß ausgepackt. Um Mitternacht 0:00 Uhr gehen die Lichter im Saal an, es ist endgültig Feierabend. Ergo: NASTY SAVAGE waren durchaus ein Erlebnis, den Headliner-Status straft die Band trotz ihrer geilen Kultscheiben zu seeligen 80er-Zeiten gewaltig Lügen, tja, daran ändert die vor dem Gig für Auflockerung sorgende Fanhymne des 1. FC Nürnberg auch nicht allzu viel...

Im Nachhinein hinterließ das METAL ASSAULT nicht nur gefühlsmäßig zwiespältigen Eindruck, da der stellenweise schlechte Sound zwischenzeitlich einiges versaute. Es schmerzt, so sehr ich das METAL ASSAULT mag, das ich das an dieser Stelle tatsächlich loswerden muss: Bitte stellt künftig einen professionelleren Soundmischer (phasenweise erhebliche Sounddifferenzen haben extrem genervt! Zimmerlautstärke bei VULTURES VENGEANCE? Nein, das geht mal gar nicht!) hinter die Regler, der seine Technik sicher beherrscht, d. h. im Griff hat. Davon abgesehen, gehört das METAL ASSAULT auch trotzdem nach wie vor fest in meinen Terminkalender. - METAL Rules!

 

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