TEMPESTT & JEFF SCOTT SOTO - Wuppertal, Mad Dog


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Konzert vom 08.03.08

Homepages:
www.tempestt.com.br
www.jeffscottsoto.com

So heimlich still und leise konnte man auf der Jeff Scott Soto-Homepage nachlesen, dass er, nach dem Split mit JOURNEY, nun wieder den Tourbus entert und auch eine kleine Anzahl deutscher Clubs rocken will. Nach Hamburg und München kam kurz vor knapp dann noch Wuppertal hinzu. Toll, auch nicht gerade ein Katzensprung für uns. Aber man ist ja hart im Nehmen und versucht trotzdem oder eher wegen eines Samstages, diesen Termin wahr zu nehmen. Gesagt, getan. TEMPESTT mit Special Guest JSS (!?). Ähm, irgendwas stimmt doch da nicht so ganz, oder? TEMPESTT ist - laut der JSS-Homepage - seine ständige Supportband in Südamerika. Ach egal, wie auch immer, soll mir wurscht sein, oder so…
Als wir um 17.40 Uhr losfuhren, dachte ich schon, es würde zu knapp werden, die 247 km bis 20 Uhr zu bewältigen. Trotz Winterreifen war uns ein zeitiger Aufschlag gewährt und wir mussten sogar noch über ne Stunde bis zum Showbeginn um 21 Uhr (na toll…) warten. Das MAD DOG in W'tal ist eher eine Rockbar mit nem kleinen, schnuckeligen Livekeller. Die Bühne stand in einem winzigen Raum, der mit dem Nachbarraum durch einen Wanddurchbruch verbunden war. Und dort hinab ging es vom Parterre aus mit ein paar Stufen. Wenn also 100 Leute anwesend sein sollten, würde man ordentlich schwitzen. Hmmm, für JSS-Verhältnisse eher beschämend. Aber TEMPESTT sind ja der Headliner und JSS nur Garant gegen komplett leere Locations. TEMPESTT waren den allerwenigsten Anwesenden am heutigen Abend bekannt. Aber dass trotz JSS nur die etwa 100 Leutchen anwesend waren, war schon krass und sehr schade. (Wer nicht da war, der hat was verpasst…!!)
Gegen 21 Uhr fing eine mir vollkommen unbekannte Band an zu spielen. Auf dem Tourplakat stand als Special Guest MIKE STONE. Das ist wohl ein Spezi von JSS, der anscheinend in einer (lokalen?) Coverband spielt, die dann wohl heute als Anheizer fungieren sollte. Als diese zweitklassige Band die Bühne enterte und ein paar Songs zum Besten gab, wurde mir auch klar, um welche Covers es sich handelte. Alice Cooper sollte derjenige sein, der von dieser Band verballhornt wurde. Teilweise erkannte man die Songs NUR am Refrain, denn das Zusammenspiel der Jungs war sehr amateurhaft. Optisch gesehen lieferte der Sänger die peinlichste Vorstellung ab. Mit breitem Stirnband, Alice Cooper-Shirt, Lederjacke, keinem Arsch in der Hose und sehr dünnem Gesang, begab er sich auf des Meisters Spuren, ohne die Fährte lesen zu können. Sorry Leute, mehr werde ich aus Selbstschutzgründen nicht berichten…


Etwa gegen 22 Uhr kamen Edu (Drummer), Gustavo (Gitarre) und Paulo (Bass) auf die Bühne, um eigenhändig ihre Instrumente zu richten. Roadies? Fehlanzeige! Lustig sah es aus, als Gustavo und Paulo (die Jungs sind allesamt Brasilianer) dick eingemummelt in Daunenjacken mitsamt Kopfsocken und Handschuhen auf die Bretter kamen. Paulo hatte allerdings kurze Hosen an…  *lol*
Nicht viel später startete dann der musikalisch beeindruckende Gig dieser sehr jungen Band. Gustavo machte einen sehr konzentrierten Eindruck und spielte mit ständig heruntergezogenen Mundwinkeln seinen hochkomplexen Part. Die Präzision seiner Gitarrenarbeit war beeindruckend, wenn auch nicht besonders massentauglich. Das war eher was für Kenner und Enthusiasten. Trotz der überwiegend komplizierten Songs entlockten die Jungs den Anwesenden doch reichlich Applaus. Sänger BJ, der optisch schon fast an André Matos erinnerte, hatte nicht unbedingt seinen besten Tag. Zu oft lag er mit seinen Tönen deutlich daneben, was mich schon wunderte, denn das war doch erst der fünfte Gig mit JSS in Europa und sogar mit einem Day off zuvor. Vielleicht braucht er mehr Liveerfahrung!? Nach ziemlich genau 45 Minuten wurde dann endlich der sehnlichst erwartete „Special Guest“ angesagt:

Mister JEFF SCOTT SOTOOOOO…..!


Gerne, also los jetzt!  ;-)
Als JSS die Bretter betrat, merkte man gleich, wer der Chef im Ring ist. Sänger BJ zog sich auf der kleinen Bühne freiwillig etwas in den Hintergrund zurück, um mehr als Backgroundsänger zu agieren. Nach dem ersten (gemeinsam aufgenommenen) Song (Insanity Desire) ließ JSS mit „Eyes of Love“ den ersten eigenen Song vom Stapel. Und der wurde sehr gut von TEMPESTT begleitet, sowohl musikalisch, als auch gesanglich! Astrein, wenn das so weitergeht, dann Hut ab! Es ging so weiter, es war fantastisch! Leichte technische Probleme mit BJs Mikro konnten niemanden bremsen und so bekam er kurzerhand ein kabelgebundenes. Weiter ging’s im Takt. Ein bisschen TALISMAN und SEAL führten das Programm fort. Der musikalische Teil war leicht abgewandelt, im Gegensatz zur „normalen“ JSS-Band, was aber kaum ins Gewicht fiel. Als Jeff die Band kurz vorstellte, gab es die meisten Lacher bei Drummer Edu, den er als 12-jährigen (*lol*), der über Nacht im Amsterdamer Rotlichtviertel zum Mann wurde, vorstellte. Auch Sänger BJ wurde als Dekadensänger vorgestellt, was ich, wie gesagt live nur teilweise nachvollziehen kann. Auch erzählte Jeff von einer bereits 2-monatigen Studioarbeit für sein kommendes Album, bei der er außer singen, essen und schlafen fast nichts anderes tat. Ebenso arbeitet er mit dem TRANS SIBERIAN ORCHESTRA an einem gemeinsamen Album! Umso glücklicher ist er, wieder in den Clubs zu rocken, zu schwitzen und etwas Gewicht zu verlieren  ;-)
Nach „Stand up and shout“ gab es etwas IRON MAIDEN und VAN HALEN, was wieder die Stimmung auflockerte, denn eine feste Setlist gab es laut JSS nicht. So waren Zurufe willkommen. Einige wurden erfüllt, einige nicht Der mehrfach gewünschte Übersong „We all die young“ vom ROCK STAR-Album wurde, wie auch 2005 in Köln, leider nicht gespielt. Mensch Jeff, wir wollen diesen Hammer endlich mal live hören, auch wenn Du ihn nicht selbst eingesungen hast. Auch ein bisschen JOURNEY durfte nicht fehlen, da sie ja am gleichen Abend in Las Vegas spielten, ließ uns Jeff wissen. Allerdings gab es keinerlei weitere Infos zum Split. Da scheint er wohl einen Maulkorb zu haben. Als letzten Song gab es eine überlange Version von „I´ll be waiting“. Jeder durfte mal mitsingen, die Fans, BJ – welcher sogar etwas BON JOVI einstreute – um wieder beim Ursprungssong zu landen, der auch gleichzeitig diesen geilen Gig beendete.

Es ist immer wieder klasse, solch kleine Konzerte mit ihrer ganz eigenen Atmosphäre zu erleben, auch wenn diese Künstler weitaus größeren Zuspruch verdient hätten!


Setlist TEMPESTT:
liegt nicht vor

gemeinsame Setlist JEFF SCOTT SOTO & TEMPESTT:
Insanity Desire
Eyes of Love
Colour my XTC
Crazy
Stand up and shout
Run to the Hills (Teaser)
Panama
Living the Life
Seperate Ways
I´ll be waiting – Part 1
You give Love a bad Name
I´ll be waiting – Part 2

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