THRESHOLD – Aschaffenburg, Colos-Saal

12 Threshold Flyer

Konzert vom 01.12.17
Supports: DAMNATION ANGELS, DAY SIX

Homepage:
THRESHOLD
DAMNATION ANGELS
DAY SIX

Es gibt Veranstaltungen, die liegen einfach ungünstig. So der heutige Veranstaltungstag im Colos-Saal, dessen Beginn auf 19.00 Uhr festgelegt wurde. An einem Freitag, zu Beginn des Weihnachtsmarktes in Aschaffenburg, mit eingeplanter längerer Parkplatzsuche, ist das für einen Berufstätigen von außerhalb kaum zu schaffen. Und so war es dann auch.

12 Day Six


Die Niederländer DAY SIX wurden für mich so zum kompletten Streichergebnis. Soweit ich mich erinnern kann, war mir das Progmetal-Quartett live bislang noch nicht zu Ohren gekommen, was umso ärgerlicher für einen ist, der doch gerne mal neue Kombos antestet. Nur gut, dass unser Fotograf Hans-W. Rock schon da war und wenigstens ein paar Fotos vom Auftritt schießen konnte.

12 Damnation Angels


Dass die beiden Support-Bands fix beim Umbau zu Werke gingen, bekam ich aber schon mit, und recht schnell begannen die Symphonic Metaller DAMNATION ANGELS ihre 30 Minuten Spielzeit an den Mann zu bringen. Der melodische Powerprog des Quartetts erinnerte mich in Teilbereichen an vergleichbare italienische Gruppen wie LABYRINTH, VISION DIVINE oder SECRET SPHERE. Da sich die Stücke der Jungs in meinen Ohren nicht sonderlich voneinander abhoben, ließ mein Interesse genauso schnell nach, wie die Minuten der Uhr für die Engländer heruntertickten. Auch wenn es hart klingen mag, aber mehr als eine nette Unterhaltung bis zum Headliner war das hier für mich nicht.

12 Threshold 1


Wie klingen THRESHOLD nach dem Abgang von Gitarrist Pete Morten und dem Ausstieg von Damien Wilson (voc.) mit ihrem neuen alten Sänger Glynn Morgan (sang 1994 das Album “Psychedelicatessen” ein)? Nach dem gleichnamigen superben Doppel-Album sollte und musste die „Legends Of The Shires 2017“-Tour dazu Aufschluss geben. Recht skeptisch war ich schon, als Morgan “Slipstream”, einen eh schon starken Wilson Song, mit seiner doch eher rockig raueren Stimme zum Besten gab und tat das hier erstmal als gewagten Anfang der Engländer ab. Spätestens aber bei „Long Way Home“ hatte das selbstbewusst und mutig agierende Quintett das Gros der etwas über 400 ebenso Neugierigen gepackt und Morgan nicht nur mich von seinen stimmlichen Fähigkeiten als der Neue am Mikrofon überzeugt. Er offenbarte bereits hier mehr und mehr, dass er die zu performenden Stücke zu seinen „eigenen“ machen würde und ihnen ganz individuell neben den sechs neuen Liedern auch bei den älteren seinen Stempel aufdrücken wollte. Da kam es optisch auch ganz gut, dass er ob der fehlenden Rhythmusgitarre, ab und an zur 2. Gitarre griff und so das doch jetzt etwas stärker in den Vordergrund gerückte Keyboard von Richard West zu entkräften. Behoben und recht schnell vergessen waren auch die anfänglich kleineren Nicklichkeiten zwischen Hörempfinden und Hörgenuss in Sachen Sound. Dass mit „Innocent“ und „Sunseeker“ zwei Stücke aus der “Psychedelicatessen” Ära den Weg auf die Setlist gefunden hatten, dürfte nicht nur den älteren Fans aufgefallen sein, denn gerade „Sunseeker“ wurde neben “Stars And Satellites“ zu kleinen Highlights für Sänger und Fans in Bezug auf gespieltes altes und neues Material an diesem Abend. Dass die Herrschaften bereits einige Shows auf dieser Tour gespielt hatten, zeigte sich auch in Aschaffenburg. Tight, kompromisslos und vor allem mit anzusehender Freude schien jeder der Musiker seinen Teil zum Teamplay beizusteuern. Und wie das bei Progbands oft der Fall ist, hat der Betrachter bei den Musikanten so seine Favoriten. Mir z. B. ist es immer wieder eine Freude, Johanne James‘ energiegeladenes Drumming zu erleben und Karl Groom’s Gitarrensoli (diesmal besonders einfühlsam bei „The Shire Pt. 2“) zu lauschen. Beide schafften es auch heuer wieder, mir ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zu zaubern.

12 Threshold 2


Als dann nach 80 Minuten das eigentliche Set endete und die Band sich auf dem Drumriser sitzend fast schon ehrerbietend von ihren Getreuen verabschiedete, um aber gleich noch zwei lautstark umjubelte Songs oben drauf zu geben, fing ich an, für mich Resümee zu ziehen. THRESHOLD 2017 mit Glynn Morgan sind von der Optik, der Agilität und auch vom Live-Gesang definitiv nicht mit THRESHOLD zu Wilson-Zeiten zu vergleichen. Ein wenig geht das jetzt wieder in Richtung Andrew McDermatt († 2011, R.I.P. “Mac”), was mir persönlich sehr gut gefällt, da ich eh ein Fan seiner Stimme war und bin. Die Zeichen stehen auf Neuanfang. Mal sehen, ob die Fans das auch so sehen und annehmen.

Fotos von Hans-W. Rock

Setlist THRESHOLD:
Slipstream
The Man Who Saw Through Time
Long Way Home
Innocent
Stars And Satellites
Hollow
Sunseeker
The Shire (Part 2)
Snowblind
Pilot In The Sky Of Dreams
Mission Profile
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Lost In Translation
Small Dark Lines

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