ACCEPT – Frankfurt/M.
Konzert vom 04.02.18
Frankfurt/M., Batschkapp
Supp.: NIGHT DEMON
Homepage:
ACCEPT
NIGHT DEMON
Eigentlich bedarf es nicht vieler Worte, um auszudrücken, dass man hier ein wirklich funktionierendes Tourpackage zusammengestellt und auf die Reise geschickt hatte. Dies werden mir wohl 90 % aller Ticketinhaber dieser Tour im Nachgang bestätigen.
NIGHT DEMON sind mittlerweile aus der hiesigen Festival- und Clublandschaft gar nicht mehr wegzudenken. Mir selbst kam das Trio aus Kalifornien erst im letzten Jahr mehr oder weniger durch Mundpropaganda aus der NWOBHM-Ecke incl. der entsprechenden Vorschusslorbeeren in Sachen beste Liveband u. s. w. unter. Und wenn du aus unterschiedlichen Richtungen immer das Gleiche hörst, schaust du dir die Truppe natürlich auch mal an. So geschehen im letzten Jahr in der Live-Music Hall zu Weiher im beschaulichen Odenwald. Rappelvolle Hütte und eben dieses Trio, das wirklich zu überzeugen wusste. Als die Amis jetzt noch als Support für diese Tour bestätigt wurden, gab es keine zwei Meinungen, um rauszufinden, ob sie live in einer großen Halle genauso knallen würden, wie in einem kleinen Club. Kurze Rede langer Sinn, sie taten es, und zwar von Anfang an. Satte 45 Minuten als Vorband voll ausgenutzt! Einfach raus, sch*** auf den anfänglichen Soundbrei, ohne größere Ansagen intensiv, leidenschaftlich straight forward durchgespielt und das vollends überraschte neue Publikum einfangen, die Getreuen gingen ja eh von Anfang an mit. Mit einem „Overkill“ MOTÖRHEAD Snipped noch kurz an die verstorbenen Fast Eddie Clarke, Phil „Animal“ Taylor und natürlich Lemmy Kilmister erinnert und zum Abgang das eigene Herz As „Night Demon“ serviert. Nennt man so etwas heute auch noch Siegeszug einer Band? Wenn ja, dann war das hier einer.
Setlist NIGHT DEMON:
Welcome to the Night
Full Speed Ahead
Curse of the Damned
Hallowed Ground
On Your Own
Run for Your Life
Heavy Metal Heat
Black Widow
Dawn Rider
("Overkill" snippet from Motörhead)
Screams in the Night
The Chalice
Night Demon
Für die Treuen der Treuen begaben sich ACCEPT nach ihrem Ritt durch Amerika nun auch auf europäischen Boden, um mit der “The Rise Of Chaos”-Tour ihr gleichnamiges 4. Studioalbum mit Mark Tornillo am Gesang, den Fans endlich live zu präsentieren. Neben einem ansprechenden, metallisch ausgelegten Bühnenbild gab es in Frankfurt zudem das passende heavy metallische Soundgewand. Nicht zu laut für das doch überwiegend ältere Publikum und doch druckvoll und klar differenziert. Ok, über das überdimensionierte Drumkit von Schlagwerker Christopher Williams (W.A.S.P.) kann man geteilter Meinung sein und es belächeln oder bestaunen. Auf jeden Fall beherrschte er sein Handwerk, wenn auch manchmal einen Tick zu übermütig, aber dies wusste der Soundingenieur zu händeln. Das Tour-Set war gut abgewogen (siehe unten). Es etablieren sich immer mehr Stücke aus den Alben ab dem Neuanfang 2010, eben mit Tornillo, und das ist gut so, auch wenn das Gros der Fans sich vielleicht doch mehr alte Klassiker gewünscht hätte. Tornillo selbst schien mir in Frankfurt stimmlich etwas angeschlagen zu sein. Man entlastete ihn bei den Ansagen, indem man darauf weitestgehend verzichtete. Er selbst stand nicht immer in der Centerposition, sondern verkrümelte sich auch mal hinter die Kulissen. Normalerweise lausche ich bei einem ACCEPT-Konzert mehr, als dass ich zuschaue, denn neben Baltes und vor allem Hoffmann als Mittelpunkt einer jeden Show passierte da eher wenig. Diesmal jedoch bezog die punktgenau einstudierte Choreographie auch den Lokalmatadoren Uwe Lulis (Ex-REBELLION, Ex-GRAVE DIGGER) mit ein. Es waren sogar ein eigenes Gitarrensolo bei “No Regrets” und ein Flying V-Duett mit Wolf Hoffmann bei “Fast As A Shark” für ihn drin. Vielleicht hat sein Schattendasein jetzt endlich auch mal ein Ende. Alles in allem eine vorhersehbare Show, wie sie ACCEPT ihren Fans eigentlich immer bieten. Die kleinen Änderungen im Ablauf und in der Setlist wurden über die 2-stündige Spielzeit hinweg spürbar positiv aufgenommen. Somit dürfte es zum Ende hin eigentlich auch keine enttäuschten Gesichter bei den knapp über 1000 Besuchern gegeben haben, wenn man die Publikums-Singelongs bei „Balls To The Wall“ als Gradmesser nimmt.
Setlist ACCEPT:
Die By The Sword
Stalingrad
Restless And Wild
London Leatherboys
Breaker
The Rise Of Chaos
Koolaid
No Regrets
Analog Man
Final Journey
Shadow Soldiers
Gitarren Solo (Wolf Hoffmann)
Neon Nights
Princess Of The Dawn
Midnight Mover
Up To The Limit
Objection Overruled (incl. Gitarren/Bass battle)
Pandemic
Fast As A Shark
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Metal Heart
Teutonic Terror
Balls To The Wall
Fotos mit freundlicher Genehmigung von Jan Heesch (NIGHT DEMON) & Stephan Ferenczi (ACCEPT)