FATES WARNING - Aschaffenburg, Colos-Saal

01 Fates Warning Flyer 01

Konzert vom 19.01.18
Support: LONG DISTANCE CALLING, METHODICA

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FATES WARNING

Anfang 2018 statten FATES WARNING dem gemütlichem Colos-Saal in Aschaffenburg einen erneuten Besuch ab. Da ich das letzte Gastspiel der amerikanischen Progressive Metal Legende leider verpasst habe, mache ich mich auf den Weg in die nordwestliche Ecke Unterfrankens. Diesmal haben sie eine extra lange Setlist am Start, ein Livealbum soll aufgenommen werden.

Im Gegensatz zur letzten Rundreise haben FATES WARNING diesmal passendere Bands dabei, was sich auch in den Publikumsreaktionen niederschlägt. Die italienischen Progressive Metaller METHODICA aus Verona verpasse ich knapp. Laut befragter Augen- und Ohrenzeugen wussten sie aber definitiv zu überzeugen. In der Umbaupause treffe ich ein, begrüße Kumpels und bestelle mir eine Cola-Hefe an der Bar - ehe die Postrocker aus Münster loslegen.

Auch wenn sie ausschließlich instrumentale Songs live spielen, kommen LONG DISTANCE CALLING prima bei den FATES WARNING Fans im ausverkauften Colos-Saal an. Nur wenige begeben sich nach draußen zur Pause. Perfekt eingespielt feuern die Münsteraner ihre rifflastigen und groovenden Kompositionen ins Publikum, welches es mit einigen bangenden Köpfen dankt. Einzelne Stücke herauszugreifen macht hier keinen Sinn, weil die Dynamik eher innerhalb des jeweiligen Songs zum Tragen kommt. Nach einer dreiviertel Stunde gehen LONG DISTANCE CALLING mit reichlich Applaus von der Bühne. Während der Pause hole ich mir noch ein weiteres Getränk und versuche mir einen guten Platz zu sichern.

Und dann ist es auch schon so weit und FATES WARNING entern mit „From The Rooftops“ die Bühne. Die Reihen haben sich inzwischen so sehr verdichtet, dass kaum mehr ein Durchkommen nach Vorne möglich ist. Es folgt der zeitlose Klassiker „Live In Still Water“, des weiteren „One“ und „Pale Fire“. Ray Alder ist bestens bei Stimme und untermalt die Songs mit passender Gestik. Gelegentlich headbangt er bei den schnelleren Passagen, bei den ruhigeren Parts singt er oft mit geschlossenen Augen. Bandboss Jim Matheos hält sich live meist zurück und überlässt das Stageacting und die Kommunikation mit dem Publikum dem Frontmann. Als zweiten Gitarristen haben FATES WARNING Mike Abdow dabei, der Frank Aresti auf dieser Tour ersetzt. Bassist Joey Vera und Schlagzeuger Bobby Jarzombek sind als Rhythmus-Fraktion tight wie ein schweizer Uhrwerk.

Der vordere Teil des Publikums geht von Anfang an begeistert ab, ob Headbangen, Mitsingen oder einen Arm heben und die Gesten des Sängers erwidern. Fäuste recken passt bei Progbands eher nicht. Vom aktuellen Album „Theories Of Flight“ werden neben dem Opener das wunderschöne „Seven Stars“, „SOS“ und der Longtrack „The Light and Shade Of Things“ gespielt. Eine echte Überraschung in der Setlist stellt das ergreifende, mit Akustik-Gitarre gespielte „Another Perfect Day“ dar. Auch die in letzter Zeit seltenen Setlistengäste „And Yet It Moves“ und „Nothing Left to Say“ sorgen für Abwechslung. „Quietus“ und „Aquescience“ stellen die Stimmungshöhepunkte des Hauptteils dar: Es wird laut mitgesungen, geheadbangt und sogar gehüpft, ehe die Band sich zum ersten Mal verabschiedet.

Unter lauten Zugabe-Rufen kommen FATES WARNING zurück auf die Bühne und ernten mit den Klassikern „The 11th Hour“ und „Point Of View“ laute Chöre und ohrenbetäubenden Jubel.

Zur zweiten Zugabe gerufen, geben die amerikanischen Progressive Metaller „Trough Different Eyes“ und „Monument“ zum Besten, ehe nach dem Evergreen „Eye To Eye“ die Messe gelesen ist. Unter stehenden Ovationen verabschieden sich FATES WARNING vom Publikum des Colos-Saal. Glücklich und begeistert verabschiede ich mich von meinen Kumpels und mache mich auf den Heimweg.

Setlist:

From the Rooftops
Life In Still Water
One
Pale Fire
Seven Stars
SOS
Pieces Of Me
Firefly
The Light And Shade Of Things
Wish
Another Perfect Day
The Ivory Gate of Dreams - Quietus
And Yet It Moves
Nothing Left To Say
The Ivory Gate of Dreams - Acquiescence
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The 11 Hour (erste Zugabe)
Point Of View (erste Zugabe)
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Trough Different Eyes (zweite Zugabe)
Monument (zweite Zugabe)
Eye To Eye (zweite Zugabe)

Geschrieben von Melissa Hart