JEFF SCOTT SOTO - Köln, Essigfabrik


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Support: Time, Irony
Konzert vom 27.08.05

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Was macht man mal eben an einem Samstagabend um 18 Uhr 10? Man entschließt sich kurzfristig, nach Köln zu Vocalgott Jeff Scott Soto zu fahren …
Gesagt, getan. Um 19 Uhr 40 trafen wir direkt vor der Halle ein und parkten keine 4 Meter vom Eingang entfernt. Das nenn’ ich mal nen guten Service :-)
Das erste „Aha-Erlebnis“ hatten wir an der im Freien aufgestellten Kasse: Es gab Tickets im Din A 4 Format. Nicht gerade knickfrei zu transportieren, aber mal was Originelles. Also rein in die ehemalige Fabrikhalle, die mit einer großzügig dimensionierten Bühne glänzte. Dort machte gerade eine Band ihren Soundcheck. Wir gingen davon aus, dass das Time ist, so wie es auf den Tickets stand. Pustekuchen, das war die zusätzlich reingerutschte deutsche Band Irony, wie ich dem Aufdruck der Drums entnehmen konnte. Sowohl Irony als auch Time waren mir zuvor absolut unbekannt. Kurz nach 20 Uhr ging der Soundcheck direkt in den ersten Song über. Mein lieber Freund, das war vielleicht geile Mucke! Für einen Support für Jeff Scott Soto vielleicht etwas hart, aber mir hat’s verdammt gut gefallen. Besonders Sänger Nicolaj ließ meine Kinnlade tiefer fallen. Sensationelle Vocals und in allen Tonlagen fehlerfrei. Fett! Respekt! Der gesunde Powermetal dieser Band lenkte mich automatisch zum bandeigenen Merchandingstand und dort legte ich mir die Demo-CD zu. Auf das kommende Album bin ich verdammt gespannt. Der Gig überzeugte mich absolut. Leider waren zu diesem Zeitpunkt in der ziemlich großen Halle gerade mal 40 gezählte Zuschauer anwesend. Hoffentlich bleibt es nicht dabei….
 
Nach der Umbaupause durfte dann Time ran. Deren Musikrichtung geht mehr in die Ecke amerikanischer Metal. Auch über diese Band hatte ich vorab keinerlei Infos. Ihnen stand die komplette Bühne zur Verfügung.

Nur unwesentlich erhöhte sich die Zuschauerzahl, was mich für diese Uhrzeit ziemlich enttäuschte. Der solide Gig von Time hinterließ bei mir einen zufriedenen Eindruck, auch wenn der Funke nicht komplett übersprang. Auch das Publikum reagierte eher höflich als euphorisch. Na ja, bei den wenigen Leuten konnte man auch keine Stadionstimmung erwarten.

Nach etwa 40 Minuten war dann auch dieser Gig vorbei und ich erwartete für den Headliner noch Hunderte von Zuschauern, die nun in die Halle strömen sollten. Nix war’s …
 
Endlich war es soweit! Das letzte Mal hab ich JSS noch als Sänger von Axel Rudi Pell gesehen. Ist also schon ne Weile her  *g*

Mit „Living the Life“ eröffneten die Jungs den bombastischen Set. Von Sotos ursprünglicher Liveband erkannte ich bloß Howie Simon an der Gitarre. Die anderen beiden Jungs waren wohl die Neuen ;-)  JSS spielte bei dem ersten Song den Bass noch persönlich, während Howie und der ursprüngliche Bassist Chris McCarvil, der Gary Schutt ersetzte, die Gitarren übernahmen. An den Drums saß nicht mehr Alex Papa, sondern Dave Dzialak. Was bekamen wir an diesem Abend nicht alles zu hören? An Vielfältigkeit ist Mister Soto wohl kaum zu übertreffen. Das bemerkte man auch an den vielfältig eingestreuten Chorus- und Riffingeinlagen.

Schon beim 2. Song triefte dieses Energiebündel wie ein Kieslaster, weil er Gas gab, als würde er vor 10.000 Leuten spielen, dabei waren keine 150 anwesend. Diese unglaubliche Power durchzog die komplette Show von Anfang bis zum Ende. Lediglich im Akustikteil wurde es etwas ruhiger. JSS und seine Band ließen keinen Zweifel aufkommen, dass sie für ihre Fans nicht alles geben würden. Wahnsinn! Das sieht man wirklich nicht alle Tage. Ich glaube, selbst in einer leeren Halle hätten die auf Teufel komm raus gerockt  ;-) 

Die Setlist des Abends umfasste viele Station aus Jeffs Laufbahn. Ob er eigentlich selbst weiß, was er schon alles geleistet hat und wo er schon überall mitgespielt hat? Ich kann’s mir fast nicht vorstellen. Es wurden Songs aus dem eigenen Repertoire gespielt, ebenso wie von Soul Sirkus, Talisman, Humanimal, Yngwie J. Malmsteen, Seal, Prince. Riffings und ein paar Strophen hörte man von Judas Priest, Whitesnake, Scorpions, Rainbow, Kiss  usw. usf. ...

Im letzten Drittel gab es dann den Akustikpart, wobei alle Musiker nach vorne an die Bühne kamen, um fast kabellos zu rocken. Jeff übernahm dabei das Keyboard. Wunderschöne Songs wurden mit der wahnsinnigen Stimme von Jeff noch mehr aufgewertet. Jetzt noch ein paar Kerzen und die Romantik wäre perfekt gewesen :-)

Am Ende des Konzertes kam dann das „Boogie Knights Funky Medley“ zum Einsatz. Es wurde dabei sogar choreographisch auf der Bühne getanzt !! Völlig hardrockfremde Musik enthielt dieses Kapitel, wurde aber prächtig und sehr lustig präsentiert. Leider war nach dieser für ein Hardrockkonzert ungewöhnlichen Einlage Schluss. Jeff bedankte sich nochmals bei den wenigen Fans dafür, dass sie den Abend mit ihm und seiner Band verbracht haben. Nach etwa einer weiteren halben Stunde konnte man dann noch Autogramme von Jeff und seinen Jungs bekommen, wobei er sich für jeden Autogrammjäger ausreichend Zeit nahm, viele Fragen beantwortete und absolut locker für Fotos parat stand. Außerdem kündigte Jeff Scott Soto für 2006 eine Soul Sirkus / Journey - Tournee an! Hardrockherz, was willst du mehr?
 
 
Setlist IRONY:
Satanic
Puppets at the Window
A Bitter Shade
Fire
Living in Darkness
Tower of the Enthroned
Fight
Heaven and Hell

Setlist TIME:
Liegt nicht vor

Setlist JEFF SCOTT SOTO:
Livin the Life (JSS on Bass)
Eyes of Love
New Position
On my own
Drowning (Dave Drum Solo)
Stand up
Colour my XTC
Soul Divine
Long Train running (Howie on vocals)
Again 2 be found
Crazy

Acoustic Medley:
If this is the End
Soul goes on
Cheyenne
Purple Rain
Holding on
Just between us
Restless Hearts
Forever young
I´ll be waiting

I´ll see the Light-Howie Solo
I wanna take U higher

Boogie Knights Funky Medley

Foto © 2005 by: Dirk Menzel

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