ROCK HARD FESTIVAL 2018 - Gelsenkirchen
Festival vom 18.05.-20.05.18
Gelsenkirchen, Amphitheater
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ROCK HARD FESTIVAL
Auch dieses Jahr lockte das Rock Hard Festival am Pfingstwochenende ende mit lukrativem Bandbilling ins wunderschöne Amphitheater. Drei Tage lang Heavy Metal wohin das Auge reichte, unterstützt vom WDR- Rockpalast am schönen Rein Herne Kanal, wo es auch wieder Schiffe zu sehen gab, die hinter dem Ambiente auf dem Wasser gleitend fuhren. Hervorragende Wetteraussichten mit angenehm warmen (nicht zu heißen!) fast sommerlichen Temperaturen versprach der deutsche Wetterdienst und sollte damit recht behalten. Beste Voraussetzungen für ein cremiges Festival in Gelsenkirchen, das sich unterm Strich einmal mehr lohnte. Feine Liveacts, entspannt lockeres Atmosphärenlevel und viel Glück mit dem Wetter, jederzeit optimale Voraussetzungen für ein fettes Festival, das vom RockHard-Team in feiner Kooperation mit dem WDR Rockpalast ausgerichtet zu einem vollen Erfolg wurde. Weil das WDR-Fernsehen unterstützend über das 16. ROCKHARD-FESTIVAL berichtet, besteht die Möglichkeit, sich viele Bands (nicht alle, z.B. SAXON) über die Sendung Rockpalast per Livestream anzuschauen oder die an drei Sendeterminen ausgestrahlte Festival-Nachlese am Fernseher zu genießen. Als TV-Ausstrahlungstermine zum Schwelgen in seeligen Erinnerungen stehen folgende Kalender-Daten fest: 25.6., 2.7. und 9.7.2018 ab 2:00 – 5:30.
Freitag, 18.05.18
Start in ein traumhaftes Wochenende!
Am frühen Nachmittag losfahrend, vor Essen in Stau und stockenden Verkehr geratend, etwa gegen 17:45 angekommen, danach gleich ins Hotel eingecheckt, was alles dank elektronischem System traumhaft sicher klappte, Taxi genommen, und ab zum Ort des Geschehens: Amphitheater Gelsenkirchen! Dort angekommen geht es zügig in Richtung Eingang, Festivalbändchen besorgt, und guter Laune mitten rein ins Geschehen. Tolle Leute treffen gehört stets zum ROCKHARD-FESTIVAL-Standard, weshalb schon beim Getränkeholen alles klar gemacht wird, um dann vereint unten abhotten zu gehen, was herrlich tiefenentspanntes Flair schafft.
Die ersten drei Bands DAWN OF DESEASE, ATTIC und DOOL haben wir bedauerlicherweise verpasst, doch rechtzeitig in der Umbaupause am Start, erfolgt der Einstieg mit DIAMOND HEAD, jener Band die nicht nur durch Metallica's „Am I evil“-Cover Bekanntheit erlangend bis heute zu den wichtigsten Bands der N.W.O.B.H.M.-History gehört. Umso mehr steigt meine innere Vorfreude direkt bevor es losgeht. Da liegt spürbares Kribbeln in der Luft. Weil sich Gitarrist Brian Tadler seit geraumer Zeit voll auf seine Klampfe konzentrieren kann, verspricht dieser Auftritt viel.
DIAMOND HEAD
Bei der englischen NWOBHM-Legende DIAMOND HEAD herrscht von Anfang an prima Stimmung. Das quirlige Einstiegsdoppel. „Play it Loud“/“Borrowed Time“ löst auf Anhieb Jubelarien aus. „Bones“ vom selbstbetitelten 2016er Werk kann wie sich zeigt, durchaus neben bewährten Klassikern bestehen. Die heben sich Brian Tatler und Co. nicht nur bis zum Schluß auf. „Helpless“ kommt ungewohnt früh was exponentiell Stimmungssteigernd auf die Fanreihen wirkt. Ein ständig in Bewegung befindlicher, sich überhaupt keine Ruhepause gönnender Pit lässt gar nicht lange auf sich warten. In den vorderen Reihen wird zum Groover „In the Heat of the Night“, anschließend einem geradezu fesselnd inbrünstig aus voller Kehle mitgesungenen „Lightning to the Nations“ geheadbangt selbst auf den Rängen erhöhen sich Schlagzahl und Betriebstemperatur binnen Kürze erheblich. Fordernde „Diamond Head“-Fansprechchöre hallen bereits zur Hälfte vom Set durch die Arena, was den Beliebtheitsgrad der Briten beim Rock Hard-Publikum zusätzlich bestätigt.
Seit dem 2014 erfolgten Sängerwechsel mit Einstieg des stimmgewaltigen Dänen Rasmus Bom Andersen ist viel frischer Wind in die Band gekommen. Brian Tatler (der als einzig verbliebenes Gründermitglied agierende Leadgitarrist) hat endlich den für ihn erforderlichen Freiraum zum Solieren, was sich sehr positiv auf's Gesamtbild auswirkt.
Selbst frisches Neumaterial von 2016 Marke „Set My Soul on Fire“ wird ebenso dankbar angenommen, „Shoot Out the Lights“ (DIAMOND-HEAD's frühester Single-Hit aus dem Jahr 1980!) schließt sich nahtlos an. Das Schlußdrittel gehört drei zeitlosen N.W.O.B.H.M.-Bandklassikern: „It's electric“ elektrisiert zum fleißigen Gruppenheadbangen, der flotte Proto Speed Rock n' Roller „The Prince“ mobilisiert zahlreich Kräfte; der obligatorischen Frage „Am I Evil?“ kann sich ohnehin kein DIAMOND HEAD-Banger entziehen, hier geht bis zum letzten Akkord mächtig die Post ab! DIAMOND HEAD werden mit lauten Sprechchören unter tosendem Beifall vom Publikum verabschiedet. Welch ein Signal! DIAMOND HEAD haben ihr kräftiges Ausrufezeichen gesetzt. Das muss ersteinmal getoppt werden. - Lightning to the Nations!
TIAMAT
Mit den Schweden TIAMAT verbinden mich viele Erinnerungen an die 90er – jene musikalisch schwierige Zeitphase in der Gothic-Death-Metal die so wichtige Bastion zwischen dem Grunge, wenig Impulse setzendem Tradition-, sowie fast nur noch auf der Stelle tretendem Thrash, dafür dem sich gerade auf seinem Höhepunkt befindenden Death- und Blackmetal. Ein spezieller Clouds/Wildhoney-Set verspricht ganz besonders viel Flair. Es ist, als wäre die Zeit direkt in den 90ern stehen geblieben, exakter 1996: Summer-Metal-Meetings, in Offenbach. Damals faszinierte mich die unglaubliche Magie von TIAMAT die überraschenderweise den Co. Headliner-Slot bekamen geradezu, was gespaltene Reaktionen auslöste. Die Schweden angeführt von Johan Edlund im schmucken METALLICA-Master of Puppets-Baseball-Longsleeve zelebrieren die perfekte Kreuzung aus Gothic, zauberhaft in verträumte Strukturen gleitenden Atmosphären-Doom und einer satten Prise Deathmetal. Dementsprechend hochkonzentriert gehen TIAMAT zu Werke. „In A Dream“ haut zum gelungenen Start gleich voll ins Mett.
Neben reichlich Mystik öfters flott den Groove rollen lassende Brecher vom Kaliber „Clouds“, „Smell of Incense“ oder „The Sleeping Beauty“ wissen das treu auf TIAMAT abgehende Publikum in eine thetralische Achterbahnfahrt verschiedenartigster Gefühle von sanfter Emotion bis harrscher Aggression mit durchweg hohem Adrenalinschub zu versetzen. Selbiges gilt für schleppende kein Gramm weniger faszinierende von der Doom-Death-Abteilung folgerichtig abgefeierte Sphären-Doom-Death-Hymnen Marke „A Caress of Stars“ oder „Undressed“. „The Scapegoat“ sorgt gleichfalls für Jubel, während „Wildhoney“, „Whatever that Hurts“ das Publikum in dichter Melancholie einhüllen. Die fesselnde Epik-Brücke „The Ar“ hat ebenso wenig von ihrer Faszination verloren, wenn schwergewichtige Steinmühlenräder im zeitlosen Anschlag alles zerquetschend mahlen.
Bei „Visionaire“ sowie einer zum Ausklang nocheinmal kräftig der Erdgöttin huldigenden Schlußhymne „Gaia“ machen den hochwertigen Auftritt der Schweden TIAMAT komplett. Tiamat waren sehr gut; dennoch könnte der Kontrast zum Headliner kaum größer sein. Grobmotoriker fanden keinen Gefallen dran, Gothic/Death-Metal-Gourmets kamen voll auf ihre Kosten. Kräftiger Applaus, Zugaberufe, „Tiamat,Tiamat“-Sprechchöre zum Schluß lassen durchscheinen, das Publikum hätte gern noch mehr davon gehabt, vielleicht noch ein wundervoll in den Rausch bittersüßer Liebesträume verführend beträchtlich in die Länge gezogenes „A Pocket Size Sun“ (?)
Die Clouds/Wildhoney-Setlist ließ in folgende innerkosmisch emotionale Bewusstseins-Sphären eintauchen:
1. Intro
2. In a Dream
3. Clouds
4. Smell of Incense
5. A Caress of Stars
6. The Sleeping Beauty
7. Forever Burning Flames
8. The Scapegoat
9. Undressed
10. Wildhoney
11. Whatever that Hurts
12. The Ar
13. Do You Dream of Me?
14. Visionaire
15. Gaia
SODOM
Heimspiel für das Gelsenkirchener Thrash-Urgestein SODOM oder Tom Angelripper mit neuer Mannschaft; dennoch oder gerade vielleicht weil sich Ex-Sodom-Axeman Frank Blackfire abermals die Ehre gibt, zusammen mit seinen Ex- und jetzt wieder-Bandkollegen aufzutreten, ist das Amphitheater brechend gefüllt. Die SODOM-Anhängerschaft darf sich auf ein exquisites Programm bestehend aus raren Klassikern ergänzt durch selten bis nie gespielte Songs freuen. Statt dreien jetzt vier auf der Bühne zu sehen – ein Bild an das sich so manche erst gewöhnen müssen.
Zunächst heizen Nackenwirbelzersetzer früher Anfangstage („Outbreak of Evil“, „Nuclear Winter“, „Christ Passion“), den Stimmungspegel mächtig auf, darunter die komplette 1987er-'Expurse of Sodomy-EP („Sodomy and Lust“, „The Conqueror“ und „My Atonement“!) „One Step over the Line“ walzt im tonnenschweren Presslufthammer-Groove alles nieder. „The Saw is the Law“ lässt die kreisende Motorsäge bis zur anderen Seite des Rhein-Herne-Kanals herüber schallen. „Agent Orange“ markiert im Anschluß das ultimative Stimmungshoch im Hexenkessel. Bei der Kultgranate hält es keinen mehr auf dem Sitz! Zwischendurch stellt Tom Angelripper seine neue Crew vor. Gitarrist Frank Blackfire wird wie ein alter Bekannter vom 'Pott' gefeiert, als hätte es fast dreißig Jahre dazwischen nie gegeben! Yorck Segatz, - Bandmitglied des Duisburger Deathmetal-Quartetts BEYONDITION fügt sich als zweiter Gitarrist mannschaftsdienlich ins Team. Die Kutte hängt lässig am Metallständer vor dem Schlagzeug. Über Kraftpaket 'Husky' u. a. bei Asphyx, Metalucifer und seiner Hauptcombo DESASTER-als Drummer aktiv (einer der besten Klöppelschmiede seiner Zunft) bedarf es kaum vieler Worte, dessen wuchtiger Punch die Vordermannschaft mobilisiert, permanent alles zu geben.
„Strange Lost World“ huldigt dem aktuellen Studioalbum 'Decision Day', ehe weiterer Klassikeralarm („Tired and Red“) folgt. Ein rasantes Cover von den englischen später zum Doomsektor gewechselten U. K. Crust-Punk-Thrashern SACRILEGE („Lifeline“) sorgt für Abwechslung, mit dem schleppenden Trauersong „Remember the Fallen“ wird allen im Vietnam-Krieg Gefallenen gedacht, ehe der blitzschnelle Thrashfetzer „Silence is Consent“ als krasser Gegen-Kontrast im Eilzugtempo weggeschreddert ins Rund geblasen wird.
Was wäre ein SODOM-Liveautritt ohne die ultimativen alles zum Durchdrehen bringenden Abrissbirnen „Ausgebombt“ und „Bombenhagel“? Wie Wurstenbrot ohne Wurst oder Nutellabrot ohne Nutella. Tom Angelripper und sein Team werden von der Fanmasse auf einer Jubel-Welle getragen, und genießen das Bad in der Menge bis zum Schluß die Lichter angehen.
Fazit:
SODOM haben ihren Ruf im Heimspiel bestätigt, zwar gab es längst keinen solch riesigen Mega-Moshpit wie bei der Altenessener-Kollegschaft KREATOR, der einem Tornado gleich durch das Rund wirbelte, dennoch haben SODOM alles richtig gemacht, den Hexenkessel im Ruhrpott heftig zum Toben gebracht! SODOM sind und bleiben trotz erneut radikalem Line Up-Wechsel auch im Viererpack eine intensive Live-Macht, an der es für echte Thrashmaniacs gar kein vorbei gibt! - Festivalauftakt gelungen.
Rückblickend auf den Festival-Freitag steht folgendes Ergebnis zu Buche: DIAMOND HEAD: Phantastisch, TIAMAT Top! SODOM: Mega-Abriss!
Der unbestrittene Freitags-Headliner genoss sein großes Heimspiel in Gelsenkirchen wie folgt:
1. My Atonement
2. The Conqueror
3. Sodomy & Lust
4. Nuclear Winter
5. Outbreak of Evil
6. Christ Passion
7. The Saw is the Law
8. City of God
9. Blasphemer
10. One Step over the Line
11. Agent Orange
12. Strange Lost World
13. Tired and Red
14. Lifeline (Sacrilege Cover)
15. Remember the Fallen
16. Silence is consent
17. Ausgebombt
18. Bombenhagel
Samstag, 19.05.18
Vergangenheit trifft Gegenwart - zwei der größten Rock n' Roll-Legenden vereint
Ehe wir uns zum Festival begeben, erfolgt zunächst ein gemeinsames und recht ausgiebiges „Frühstück“ im 'Diners'. Vor der Location lächelt uns Sänger, Songschreiber und Rock n' Roll-Legende Buddy Holly demonstrativ seine E-Gitarre im Anschlag so als wollte er uns vorab auf Festival-Geist des ROCKHARD einschwören freundlich entgegen. Darüber würde sich wohl auch die größte unerschütterlich wichtigste Rock n' Roll-Legende der Gegenwart, der 2015 verstorbene MOTÖRHEAD-Frontmann Lemmy, dessen Abbild an einem Autokühler prangt, freuen.
Leicht bewölkt blauer Himmel, die Sonne scheint kräftig, ab und an verschwindet sie hinter den Wolken, um dann wieder hervorzutreten.
TRAITOR
packen zu früher Mittagsstund' gleich mal die fette Thrashkelle aus. Im Rund herrscht geile Stimmung bei geradling direkt mitten auf's Fressbrett gehend SODOM/VENOMlastigen Abrissbirnen vom Kaliber „Thrash Command“, „Teutonic Storm“, „Nuke em' All“ oder F.U.A.D.
Zum Abgang wird ein thrashiges, deftig Partystimmung auslösendes Cover des RAMONES-Gassenhauers „Blitzkrieg Bop“ ins Publikum gefeuert. Laute Zugaberufe sind ebenfalls drin. TRAITOR haben definitiv den Bogen raus und eines ist sicher: Nach der beeindruckenden Mittags-Vorstellung dürfte man den Schwabenvierer beim nächsten Besuch am Rhein-Herne-Kanal zukünftig etwas weiter oben in der Setliste platziert finden... - Bockstark!
NOCTURNAL RITES
Einst als Deathmetalband (!) gestartet, nach dem Debüt schnell zur klassischen Heavy Metalformation umgewandelt, entwickelten die Schweden NOCTURNAL RITES spätestens zur Jahrtausendwende ein Faible für Progessive Songstrukturen, die sie mit klassischem Powermetal vermischten. Persönlich hätte ich mir ganz frühes weitaus weniger sperriges exzellent Hymnenlastiges Mid-90er-Headbangerfutter der von Sänger Anders Zackrisson stimmlich veredelten 'Tales of Mystery and Imagination'/'The Sacred Talisman'-Phase á lá 'Ring of Steel', 'The Vision', 'Iron Force' oder 'Eternaly Holds' gewünscht; dieses Ansinnen lässt der verstärkt progressive Pfad auf dem sich NOCTURNAL RITES seit Hinzunahme von Sänger Jonny Lindqvist bewegen, heute nicht mehr zu. Enttäuschung? Fehlanzeige. Den Grund liefert eine Crew der es gelingt, konsequent ihren Weg beibehaltend, sich in die Herzen der Progfan-Gemeinde zu spielen. Viel Applaus, zunehmend mehr in die Luft gestreckte Hände und ein sich bis zum Schluß prächtig mit neugierigen Fans füllendes Ambiente geben keinen Anlass zur Unzufriedenheit.
Fließende Melodien wie aus einem Guss begeistern das ROCKHARD-Publikum bei Melodic-Prog-Power Metalbonbons jüngeren Datums vom Typ „Never again“„Call out to the World“, „Repent my Sins“ oder dem abschließenden Melodic-Hardrocker „Fools never Die“ dermaßen, dass alle mitgebrachten T-Shirts wie mir durch andere Fans zu Ohren kommt unmittelbar direkt nach dem Gig restlos ausverkauft sein sollen, womit sich die Anzahl neu hinzugekommener Fans für den versierten Wasa-Fünfer noch um ein Vielfaches erhöht hat. Erfolgreiches Gastspiel im Amphietheater, das sich als echter Gewinn für das Liebhaber-Fanklientel melodisch Progressiver Schweden-Powermetalklänge offenbarte. - Fein!
THE NEW ROSES
Nach soviel melodischem Progressive (Power)Metal regiert am Frühen Nachmittag um 14:30 Uhr Ortszeit fünfundvierzig Minuten klassischer Hard Rock das Geschehen auf dem Gelände. THE NEW ROSES schaffen es, mit ihrem Boogie Woogie-Rock n' Roll das Publikum ordentlich bei Laune zu halten. Allein die Ansage von Frontmann Timmy Rough „Habt ihr Bock auf eine kleine Rock n' Roll Party?“ Ja, das Publikum hat, und wie! Das sorgt für Stimmung unter den anwesenden Festivalbesuchern im nächsten Augenblick dröhnt das erste harte Riff aus den Verstärkern. „It's a Long Way“, „The Devil's Tongue“ oder das heftig cool Arsch tretend rockende Sahnehäubchen „Dancing on a Razorblade“ gehen locker ins Blut wobei sich Spaß-, Stimmungsfaktor und Anwesenheit der Leute im Ambiente beträchtlich erhöht. So unbekannt wie mancher glaubt, ist der Wiesbaden-Vierer tatsächlich nicht. Vielleicht hängt es damit zusammen, das THE NEW ROSES mit ihrem 'One More For the Road'-Silberling auf Platz 20 der deutschen Album-Charts stürmten. Im Rahmen des Crossroads-Festivals 2018 wurde sogar ein vollständiges Live-Konzert vom WDR aufgezeichnet das am 4. Juni 2018 auf WDR ROCKPALAST zu sehen ist. Wie auch immer...
Mit einem solch starken Auftritt inklusive derart heftiger Publikumsresonanz hätten wohl nur allerkühnste Optimisten trotz Auftritten bei diversen europäischen Festivals gerechnet. Obwohl das Wiesbadener Hardrock-Quartett in der Vergangenheit bereits internationale Top-Acts der Größenordnung ACCEPT, JOE BONAMASSA, THE DEAD DAISIES und Y & T, darunter Southern-Rock-Urgesteine wie BLACKFOOT, MOLLY HATCHET, megakommerzielle Stadionacts á lá ROGER CHAPMAN/die TOTEN HOSEN sowie das kultige Rauschebart-Trio ZZ-TOP supportete, sind alle vier Musiker von der phantastischen ihnen im Amphietheater entgegenschlagenden Resonanz überwältigt. Dass sich ihr handgemachter Stadionrock derart erfolgreich in einem internationalen Heavy Metal-Hochkaräterbilling mit Namen wie CIRITH UNGOL, AXEL RUDI PELL, OVERKILL etc., so wacker behauptet, beeindruckt. Dafür sorgt auch der weitere Ausgang ihrer Gute Laune-Rock n' Roll-Party:
„Live ain't easy“ (for a Boy with long hair) outet sich als kerniger Boogie Woogie-Rock n' Roller im Country-Stil verbunden mit manche Kindheitserinnerung betreffs elterlichem Konflikt THE NEW ROSES machen schlichtweg Kick Ass Rock n' Roll, der genau an richtiger Stelle platziert mächtig viel gute Laune garantiert. Für den gelungenen Abschied eines ausgelassen Party feiernden Fanklientels im unteren Bereich des Amphietheaters sowie vereinzelt auf den Rängen sorgen die beiden kantigen Streetrock n' Roller „One More For the Road“ und „Thirsty“. Mit heftigem Applaus verabschiedet haben THE NEW ROSES ihren Status im Billing (erst als dritte Band im Billing nach Nocturnal Rites auf die Bühne zu dürfen), ebenfalls locker bestätigt. Die Wiesbadener waren ein echter Gewinn für das ROCKHARD-FESTIVAL 2018 - Hell Yeah (!) oder bezeichnend mit den Worten der Band formuliert: - „Boogie Woogie All Nite!“
LEATHERWOLF
Auf diesen Klassikerset dürfte sich ebenso wie der Mark und Bein auf seine geliebten LEATHERWOLF-Sc heiben schwörende Verfasser dieser Zeilen vor allem die auf traditionellen US-(Power)-Metal schwörende Undergroundmetal-Fraktion gefreut haben. Blieben mir LEATHERWOLF vom BYH 2006 und KEEP IT TRUE 2015 noch gut im Gedächtnis, zieht es mich in gespannter Erwartungshaltung nach unten erneut vor die Bühne. Anfangs ein wenig nervös, findet der (einem Teil der Besucherschaft wie an Mimik, Gestik und Reaktionen ersichtlich wird, noch ziemlich unbekannte) Amifünfer mit jedem Song besser in Form. Den Auftakt bildet ein frühes in den Proto-Speedbereich tendierendes Alt-Material-Dreierpack vom gleichnamigen Debüt Leatherwolf: „Spiter“ wirkt zum Einstieg leicht staksig. „Endangered Species“ und das flotte „Season of the Witch“ heben das zunächst stockende Stimmungslevel schrittweise an. Spätestens mit dem vierten Song „Street Ready“ sorgen LEATHERWOLF endgültig für klare Verhältnisse.
Die Amitruppe spielt sich nach schnell verflogener Anfangsnervosität unterstützt von treuer Fankulisse regelrecht in einen Wahnsinnsrausch! Das jüngste 2006/07er-Album '(New)World Asylum' bleibt komplett unberücksichtigt, dafür herrscht 55 Minuten Klassikeralarm. Angetrieben durch Sänger/ Gitarrist Michael Olivieri's Organ, Bassist Patrick Guyton und 'Drum Machine' Dean Roberts der seinem Spitzanmen am Schlagzeug alle Ehre macht lassen die Triple Axe Attack aus dem Hause LEATHERWOLF – Luke Man/Cole Jones/Michael Olivieri ein regelrechtes Feuerwerk abbrennen. Während des Gigs scheint die Zeit in den 80er-Jahren stehen geblieben zu sein als der Hymnenfundus dieser zu den origenellsten Genrebands auf dem US-Metal-Sektor zählenden Formation schwerstens zu begeistern wusste, was er heute nach wie vor tut.
„Princess of Love“ sorgt für episches Flair. Unverzichtbare Ohrwürmer die das Amphitheater außer Rand und Band geraten lassen, folgen in Serie: „Spirits in the Wind“, „Cry Out“, „Thunder“ (großartig!) „Leatherwolf“ sowie unverzichtbar episch pathosbehaftete Sahnetrüffel wie der Halbballaden-Ohrwurm „Hideaway“ und ein zum Schluß einmal mehr überragendes, fett abgefeiertes 'Wicked' Intro/'The Calling' Wicked-(Outro) gehören ohnehin zum LEATHERWOLF-Standardrepertoire. Unter riesigem Jubel von zahlreichen Händen verabschiedet bleibt noch einen Moment Zeit für ein gemeinsames Foto mit der Fanschar, dann verlassen die US-Powermetaller nach verrichteter Arbeit Schweißgebadet lächelnd im Gefühl vieles richtig gemacht zu haben, verdientermaßen den Bretterwald. Toller Auftritt (nach schleppendem Beginn) einer faszinierenden traditional US-Metal-Kultcombo, die selbst gegenwärtig noch immer tiefsten Insiderstatus abseits des normal metallischen Mainstreams genießt.
CIRITH UNGOL
Legten LEATHERWOLF bereits gut vor, setzen CIRITH UNGOL locker einen drauf. Bei den aufgrund ihres weitreichenden Status' als 'Legende' angekündigten US-Epic-Metallern CIRITH UNGOL passiert zuerst ein Malheur. „Atom Smasher“ beginnt mit einer Mikropanne. Tim Bakers Gesang ist fast komplett stillgelegt! Der sympathische CIRITH UNGOL-Frontmann überspielt das Dilemma grinsend, um sein Mikro einzustellen, ab der Hälfte vom Song ist das Problem behoben, der Gesang deutlich zu vernehmen. Unterstützend im CIRITH UNGOL-Team wirkt das NIGHT DEMON-Duo Jarvis Leatherby am Bass der zusammen mit Bandkollege Armand John Anthony (der als Ersatz für den aus familiären Gründen fehlenden Greg Lindstrom einsprang),an der zweiten Gitarre für Impulse sorgt.
Jim Barraza, - seines Zeichens hauptamtlicher CIRITH UNGOL-Gitarrist, zieht es vermehrt zum Bühnenrand um vor staunender Fankulisse begeisternde Kostproben phänomenaler Leadsoli zu geben. Drummer Robert Garven bearbeitet sein Schlagzeug präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. CIRITH UNGOL bringen richtig Leben ins Publikum. Der exzellente Ruf des kauzigen Epik Heavy Metal-Urgesteins hat sich offenbar selbst bis in den aller letzten Winkel vom Kohlenpott herum gesprochen. Selten war das Amphietheater bereits am Spätnachmittag bei Sonnenschein (!) so gut besucht, wie an diesem denkwürdigen ROCK HARD-Festival-Samstag. Bereits nach etwa gefühlten zehn Minuten hat sich eine große fasziniert dreinschauende, Fäuste in die Luft reckende, staunende und auch frenetisch headbangende Fanmasse im Anbiente eingefunden, um Perlen wie „Join the Legion“,, „Frost and Fire“, „Cirith Ungol“, oder „Chaos Descents“ gebührend abzufeiern. Tim Bakers ausdrucksstarke Mimik verbunden mit untermauernder Gestik zieht das Publikum geradezu magisch in ihren Bann.
Minutenlange „Cirith Ungol, Cirith Ungol“-Fan Sprechchöre sind Lohn einer beherzten Vorstellung dieser fabelhaften, lange Zeit sträflichst unterbewerteten Band.
Für den Überraschungseffekt sorgt das (Crazy World of ) ARTHUR BROWN-Cover „Fire“, ehe „Master of the Pit“ und “King of The Dead“ das krönende Finale beschließen. - Hell Yeah! Das hat intensiv heavy gerockt! Die Könige des Epik-Metal - CIRITH UNGOL wurden ihrem grandiosen Ruf gerecht. Come on, Join the Legion! Diese Show war trotz anfänglicher Mikropanne – legendär!
MARDUK
Rock Hard-Redakteurin Mandy kündigt die nächste Band an, was nichts freundliches verheißt: „Die Hippies sollten jetzt besser eine Pause einlegen. Die nächste Band ist bekannt dafür, das sie die Panzer gerne ausfährt... - Viel Spaß mit MARDUK!" So provokativ wie von der Redakteurin angekündigt sind auch die gespaltenen Reaktionen auf die vier schwarz/weiß Geschminkten. Black Metal bei Sonnenschein? Geht das? Und wie! MARDUK sind der entfesselte Beweis dafür. Zunächst mit einem 'tanzbaren' Schwarzheimer-Song super auflockernde Stimmung verbreitend, kreist anschließend heftig der Knüppel bei gut eingestelltem Sound (wer sich über den für Schwarzmetall standesgemäß nach Garage klingenden Snaredrum-Sound mokiert ist kein Black Metal-Fan!) Hatte ich die Schweden nach einem Gig im Rahmen der No Mercy-Festivals u. a. mit IMMORTAL und CANNIBAL CORPSE (Wie lange ist das schon her?) mit ihrem früherem Sänger Legion, dessen Stimme grausam dünn wie Mickymaus klang, wenn sie schlecht gefrühstückt hat) in schlechter Erinnerung, haben Schwedens Black Metal-Berserker d i e faustdicke Festival-Überraschung parat: einen tanzbaren Song (jaaa – den gibt’s sogar im Black Metal, selbst bei MARDUK, - hahaha!) Das macht Laune, im Anschluß folgt das heftig unaufhaltsame Gewitter. Schluß mit Lustig! Freundlich und nett war gestern - jetzt wird’s böse!
Die Blackmetalfraktion tobt sich bei den Herren Morgan, Devo, Mortuus und Widigs kräftig zu rasend brutalen Black Metalgeschossen vom Schwerkaliber „Wolves“ oder „Of Hell's Fire“ aus, alle anderen schauen teilnahmslos zu.
Mortuus aggressives Gekeife reißt den Die-Hard-Fanblock mit, Gitarren und Schlagzeug haben einen ordentlichen Sound. Auf den Rängen bleibt es größtenteils (bis auf wenige Ausnahmen) ruhig, obgleich zwei Glamster unten entgeistert bis entsetzt in Richtung unserer Truppe nach oben starren, während unten im Pit zunehmend heftiger die Hölle tobt! - Umso besser, das die schwarz/weiß geschminkten unten auf der Bühne pausenlos Vollgas geben! Leute:- Das ist METAL! Obwohl vom heißeren Gekreisch kaum ein Wort verstehend, sind zumindest jene von uns, die mit Black Metal etwas anzufangen wussten sich einig, das MARDUK mit diesem schweren Gewitter den klaren Beweis erbrachten, das sie mittlerweile zu den besten Kapellen ihres Genres gehören, Punkt aus; obgleich der Gig natürlich nicht jedem gefiel (Black Metal ist Krieg!) in Bezug auf MARDUK (zart besaitete Gemüter werden es anders sehen und natürlich auf den Sound schieben, der im Übrigen bei weitem alles andere als so grottenschlecht war, wie Skeptiker diesen Aspekt wohl nur allzu gerne dahingestellt sehen wollten ) - bedeutet dies nur eines:- Totale Zerstörung!
AXEL RUDI PELL
Vom knüppelharten Black Metal zum klassischen Hardrock - größer könnte der Quantensprung kaum sein. Zu Beginn der Show von AXEL RUDI PELL läuft ein aus mittelalterlichen Stücken bestehendes Intro ("The Medieval Overture") vom Band, passend zum links und rechts von einem Ritter in Rüstung flankierten apokalyptischen Fantasybackdrop zur aktuellen Langrille 'Knights Call' , ehe der 'Malmsteen aus dem Pott' amtlich mit „The Wild and The Young“ loslegen darf.
Hauptantreiber ist jedoch nicht der Wasserstoffblonde Bartträger an der Stratocaster, sondern Sänger Johnny Gioeli, der wild über die Bühne hüpfend sämtliche Rockstar-Posen beherrscht und sie der Besucherschaft auch zeigt.
Axel Rudi Pells treuer Bandgefährte Bassist Volker Krawczak, der u. a. von seiner BLACK SABBATH/RAINBOW-Zeit bekannte Drummer Bobby Rondinelli und Tastenmann Ferdy Doernberg dessen Keyboardsolo löblicherweise nicht allzu sehr lang ausfällt, wodurch der Spielfluss erhalten bleibt, bilden das Rhythmische Grundgerüst für Nummern wie „Only The Strong Will Survive“ (wo Shouter Johnny Gioely eindrucksvoll sein umfangreiches Stimmcharisma ausspielt) „Wildest Dreams“, „Long Live Rock“, und „Mystica“. Und Mr. Pell gibt vielfach Kostproben seiner über jede Kritik erhabenen Riffsalven und Solierkünste an der Sechssaitigen zum Besten. Hier sind Profimusiker am Werk. Die ganze Truppe hat Spaß am Auftritt, der sich auf einen größeren Teil des Auditoriums überträgt, vielleicht liegt es zum einen an den extrem unterschiedlich entgegengesetzten Geschmäckern, die am Samstag aufeinanderprallen (was die letzte als Headliner Band erst recht demonstriert) zum anderen an der Songauswahl, warum das hochmotivierte Gastspiel vor heimischer Kulisse für AXEL RUDI PELL nicht zum vollständigen Triumphzug wird.
„Game of Sins“ inklusive Ferdy's Keyboardsolo mit „Tower of Babylon“ zu kombinieren ist sicher kein allzu schlechtes Experiment, dennoch polarisieren Ex-STEELER-Gitarren-Virtuose AXEL RUDI PELL und seine Mitstreiter erheblich die Gemüter. Unten im Rund wird das Bochumer Eigengewächs von großem Jubel vieler freudig lächelnd nach oben gehender Arme abgefeiert. Auf den Rängen macht sich hingegen trotz vereinzelter Sympathiekundgebung vielfach Langeweile breit. Warum der Fokus deutlich stärker auf aktuelleren Stücken liegt, dafür keine bewährten Live-Hämmer wie „Fool Fool“, “Warrior“, (unverzichtbares Muss!) oder alternativ dazu „Angel Eyes“ ausgepackt werden, bleibt unverständlich, die Antwort darauf weiß wohl nur Axel Rudi selbst...*kopfschüttelt*
Ein Drumsolo bei 'Mystica' hätt's nicht gebraucht. „The Masquerade Ball“ inklusive Led Zeppelin Evergreen „Cashbah“ lockert die Stimmung kräftig auf, ehe mit „Rock the Nation“ der epische Schlußpunkt für die zumindest unten im Rund unerschütterlich ihre Helden feiernde AXEL RUDI PELL-Fangemeinde gesetzt wird. Anstelle der nicht unbedingt erforderlichen Drum- und Keyboardsoli wäre ein zusätzlicher Song mehr durchaus angebracht gewesen. Anhand gespaltener Fan-Reaktionen im Ambiente steht somit de facto ein zwiespältiger AXEL RUDI PELL-Gig zu Buche.
Setlist AXEL RUDI PELL:
1. The Medieval Overture
2.. The Wild and the Young
3. Wildest Dreams
4. Only The Strong will Survive
5. Mystica
(Incl. Drum Solo)
6. Long Live Rock
Keyboard Solo
7. Game of Sins
(Incl. Tower of Babylon)
8. The Line
9. The Masquerade Ball/Cashbah
10. Rock the Nation
Ein als Fahne auf dem Dach der Getränkeausschanktheke angebrachtes Skullcrusher-Logo mit Skelett-Fledermaus signalisiert die Präsenz des deutschen Scullcrushers Fanclub, der traditionsbewußt Flagge zeigend geradezu überdeutlich signalisiert, wer allein den starken Festivalsamstag beschließen darf, der im Zeichen einer ganz besonderen Band steht:
OVERKILL
Auf Axel Rudi Pell folgen OVERKILL. Bereits in der Umbaupause, noch ehe die Band überhaupt auf der Bühne erscheint, steigt die Zahl der Grün-schwarz Shirtträgerschaft ganz rapide an.
Im aus allen Nähten platzenden Amphitheater gibt es nach unten in den Bereich vor der Bühne fast kein Durchkommen, da ist richtig die Hölle los und noch mehr spätestens in dem Augenblick, wenn OVERKILL anfangen. OVERKILL sind von den 80ern bis heute als einzigste Institution immer konstant, sich in allen Belangen treu geblieben. Bewundernswert mit wieviel geballter Energie die Wrecking-Crew immer noch so wie früher jede Bühne amtlich live zerlegt! Anbetrachts der immensen Ausdauer verbunden mit solch extrem hoher Konstanz ist dieses Maß an Spielfreude, Räudigkeit und heftig mitreissender Liveatitüde bewundernswert.
Die US-Thrashinstitution gibt sofort mächtig Vollgas ohne das irgendetwas anbrennt, der Sound ist bei den New Yorkern sogar noch besser als bei SODOM am Freitag. Bobby „Blitz“ Ellsworth, der wie von der Tarantel gestochen seine Mannschaft permanent zu Höchstleistungen antreibende Frontmann ist ohnehin eine Klasse für sich, und auf seinem Sektor fast nahezu konkurrenzlos. Das Gitarrenduo Linsk/Tailer brennt ein gewaltiges Thrashfeuerwerk ab, Basser D.D. Verni bleibt sowieso die coolste Rampensau der Welt, Jason Bittner besitzt (mit Ausnahme von Huskys wuchtiger Schlagzeugarbeit bei SODOM) den kräftigsten Punch aller Bands.
Die Fledermaus ist geradezu (Blut)durstig! OVERKILL gehen brutal tight zu Werke machen keine Gefangenen. Ausnahmslos das gesamte Amphitheater gerät außer Rand und Band! Zahlreiche Thrashfans drehen wie von einem Wespenschwarm gestochen, pausenlos am Stück durch, die Location steht schon binnen weniger Minuten vollständig Kopf!
Tödliche Thrashgeschosse erlesenen Genreklassikerstatus' vom Kaliber „Coma“, „Thanx' For Nothin'“ „Rotten to the Core“ und „Feel the Fire“ bringen die Masse von 0 auf 100 dank pausenlos intensiv in höchste Frequenzbereiche ausschlagenden Adranlinpegel völlig zum Durchdrehen! Im dauerhaft wirbelnden Pit geht’s von Anfang bis Ende gewaltig hoch her. Selbst auf den äußeren Rängen geht es hoch her: Größere Teile der Fans bleiben nicht mehr still sitzen, lassen ihre Mähnen wirbeln oder liefern sich Luftgitarrenduelle zum ultimativen Exitus.
Düsteren Gegenpart dazu bildet die schleppend gruselig beginnende Bandhymne 'Overkill' ansonsten alles im obersten grünen Bereich. Einzig die kleinen wild durch die Gegend fliegenden Gummipuppen vom letzten Mal (genauer 2015 als OVERKILL das Amphieteater ausnahmslos zerlegten!) sind heute nicht am Start, doch was macht das schon? „In Union we Stand“ löst überall wohin der Blick reicht, serienweise Zusammengehörigkeitsgefühle aus. Natürlich geht es nicht ohne THE SUBHUMANS-Cover „Fuck You“ - d e r ultimativen Heavy Metal-Protest-Hymne, bei der es sogar erlaubt ist, (ohne irgendwen direkt zu beleidigen) demonstrativ den Stinkefinger in die Luft zu zeigen, um dennoch zu wissen gegen wen oder was die Worte gerichtet sind. Wenn eine gesamte Location wie das Amphietheater beide Mittelfinger aus Überzeugung in die Luft streckt ist das schon ein recht imposantes Bild! Auch das DEAD BOYS-Cover „Sonic Reducer“ schlägt wie Bombe im Amphietheater ein, ehe der zweite nachgeschobene Teil der Protesthymne „Fuck You“, die Session endgültig beendet. - Übermächtig!
Welch gnadenlos tobender alles hinwegfegender (Thrash)-Orkan! OVERKILL haben das komplette Amphietheater nach Strich und Faden auseinander genommen! Wohin sich der Blick richtet, zahlreich durchgeschwitzte Shirts, schwerfälligen Schrittes sich bewegende Gruppen von müden, restlos ausgepowerten Leuten, vollauf zufriedene und staunende dafür seelige Gesichter. Glücklich und fertig mit der Bereifung sind sich so ziemlich fast alle aus unserer Gruppe einig, d i e Band des Festivals gesehen zu haben. Welche andere Band könnte diese Killersession ernsthaft toppen?
17 Rundflüge absolvierte die Skullcrusher-'Fledermaus' durchs Amphitheater:
1. Coma
2. Infectious
3. Blood Money
4. Thanx For Nothin'
5. Raise the Dead
6. Rotten To The Core
7. There's No Tomorrow
8. Feel The Fire
9. Horrorscope
10. Hammerhead
11. Nice Day... For a Funeral
12. Overkill
13. In Union We Stand
14. Elimination
15. Fuck You
The Subhumans-Cover)
16. Sonic Reducer
Dead Boys-Cover)
17. Fuck You (Reprise)
(The Subhumans- Cover)
Rückblickend auf den Festival-Samstag steht folgendes Ergebnis zu Buche: TRAITOR, NOCTURNAL RITES, THE NEW ROSES gut, LEATHERWOLF beeindruckend, CIRITH UNGOL phänomenal, MARDUK überraschend gut, AXEL RUDI PELL okay, OVERKILL= übermächtig!
Sonntag, 20.05.18:
Nach erneut ausgiebigem Essen im Diner's lächelt uns die Sonne hell strahlend auf dem Weg zum Gelände entgegen. Das dreieckige von blau-gelben Kreisen verzierte Eingangsschild vom Amphitheater darf ebenso wenig fehlen, wie das vertikal über dem Eingang zur Location hängende Festivalbanner sowie die beiden links und rechts neben der Bühne befestigten RockHard-Festival-Plakate, während das breite sich im Querformat über das Dach der Getränketheke ausdehnende Skullcrusher-Logobanner des blutstreu ergebenen Fanclubs der Fledermaus-Crew längst wieder verschwunden ist. Der (Festival)-OVERKILL erfolgte bereits am Samstag, und er war so mächtig, das ich schwerstens geplättet vom Vortag fast noch mein Frühstück verpasste, was mir erspart blieb. Glücklicherweise weht an allen drei Tagen eine angenehm frische Brise Wind über das Gelände, was angenehme Kühle verschafft. Auch Festivaltag drei hält wieder so einige bereit, für die größte Kuriosität sorgt ein auf dem Wasser schwimmender Untersatz mit vier Buchstaben..., dieses besondere Kapitel folgt an späterer Stelle. Das Gesicht eingecremt ist meine Wenigkeit besser vorbereitet als am Samstag, als ich glatt vergaß, eine Schicht weißer Antisonnenpaste aufzutragen. Glücklicherweise hatte jemand noch eine Tube von der milchig weißen Schmierflüssigkeit dabei, Mehrfach wird mir die Frage von Gästen gestellt, warum ich eine so weiße Stirn habe. Meine Antwort lautet: „Heavy Metal... war gestern... Ich bin seit Kurzem unter die grimmigen Volksmusiker genannt Black Metaller gegangen...", womit kräftige Lacher garantiert sind, und das Thema erledigt ist. Gefühlte 27 eventuell gar bis knapp 30 Grad Wärme erreichende Hitzewellen mögen für viele durchaus angenehm sein, für mich sind solche Temperaturen unangenehm drückend weshalb mein der Weg recht häufig (zumindest am Tag) mit Vorliebe aus dem Fokus der gelben Wärmequelle hinaus auf schattiges Terrain führt.
THUNDERMOTHER
Die Schwedinnen THUNDERMOTHER von deren Urbesetzung nur nochGitarristin Filippa Nässil noch übrig blieb, lassen es zu früher Mittagszeit bei Sonnenschein energisch im ass kickend harten 70er-Jahre Classic-Rock n' Roll Gewand mit Rockern wie „Hellevator“ im GIRLSCHOOL/ AC/DC-Stil krachen. Das Ladyquartett hat wie das zahlreich versammelte Publikum mächtig Spaß am Gig. Nach 40 Minuten ist die Rock n' Roll-Session beendet und das Publikum locker auf den Festival-Sonntag eingestimmt.
MEMORIAM
Als Tribut für den späteren BOLT THROWER-Schlagzeuger Martin „Kiddie“ Kearns von dessen Ex-Frontgrowler Karl Willets gegründet, serviert der Birmingham-Vierer um EX-Benediction Bassist Frank Healy, MEMORIAM nichts anderes als puren Oldschool-Deathmetal. „Hi we're Memoriam. We play Oldschool-Deathmetal or what?“ begrüßt Ex-BOLT THROWER-Bandleader Karl Willets das Publikum noch ehe das erste Riff ertönt. Ein heroisches Intro läutet schwelgerisch verträumt ein, ehe die ROCKHARD-Härtnerschaft eine wuchtige Ladung schwerem, knallhart arschtight gezockten Oldschool-Deathmetal um die Ohren geblasen bekommt, wobei versträrkt auch doomiges Riffs ihren Weg in den Sound von MEMORIAM finden. Schmutzige Spuren von Crust-Punk-Versatz fließen ebenso in den Sound, - doch eines ist klar: MEMORIAM sind trotz Mitgliedschaft von Karl Willets nicht Bolt Thrower und klingen erst recht keineswegs nach dessen bekannter Vorgängerband (!) was Brecher wie „War Rages On“ oder „Bleed The Same“ belegen.
Auf zwei bislang erschienene Alben zurückgreifend, geben MEMORIAM der Todesbleifraktion vierzig Minuten schweren Brutalo Oldschool-Death Metal gespickt mit Doom und Crustpunk-Ausreißern bei erheblich geteiltem Stimmungslevel auf die Ohren. Nicht schlecht für den Anfang, zumindest schon mal solide, künftig um ein vielfaches ausbaufähiger.
NIGHT DEMON
Um das Dilemma der ärgerlich chaotischen Orga am Einlass vom Vorjahr 2017 wieder gut zu machen, wurden NIGHT DEMON erneut verpflichtet, diesmal erst als dritte Band im Billing auf dem Programm stehend, was im Vorfeld auf großen Zuspruch innerhalb der Fangemeinde stieß. Pünktlich um 14:10 rattert Jarvis' Viersaiter laut durch die Verstärker, dann flippt Armand lockeren Schrittes auf die Bühne, um derb sägende Riffsalven kombiniert mit raffinierten Leadsoli bei „Welcome to the Night“ abzufeuern. Drumberserker Dusty drischt wuchtig auf Becken und Felle als gäbe es danach keinen Morgen mehr. Jarvis pusht die Fans mit seiner unglaublichen Power einschließlich Attitüde. Der Mann wird sobald er auf die Bühne losgelassen zum dauerhaften Energiebündel. Dort wo bei Memoriam verstärkt Publikumsreaktionen fehlten, folgen sie binnen der nächsten fünfundvierzig Minuten reichlich. Soviel Dynamik wie bei NIGHT DEMON infiziert die Fanmasse regelrecht. Ohne überflüssig lange Ansagen folgt Hit auf Hit, es herrscht riesiger Andrang im Rund! „Hallowed Ground“, „Live on the Run“ und „Curse of the Damned bringen mächtig Bewegung ins Ambiente. Yes! 100 % lupenreiner Heavy Metal, auf den sich eine riesige in Reih und Glied stehende auf klassischen Heavy Metal schwörende Fanmeute freut. Beim sich zur heftigen Live-Granate entwickelnden Groover „Dawn Rider“ sowie dem Powerspeed-fetzer „Screams in the Night“ (Jarvis stimmt dreimal laut an: „Screams in the... Niiight! brüllt ihm das Ambiente lauthals entgegen) brechen sämtliche Dämme.
.„The Chalice“ im tempogemäßigt beschwörenden Takt kann sowieso keiner wiederstehen. Bandmaskottchen Rocky dreht eine Runde den Kelch mit dem Wein der Verführung präsentierend. „Darkness Remains“ weckt am hellichten Tag Dämmerstimmung – ein Kunststück, das selbst den meisten Blackmetalbands unter solchen Vorraussetzungen im Regelfall misslingt! Der Schlußpunkt bleibt weder dem IRON MAIDEN-Cover „Wasted Years“ noch zeitlosem Underground-N.W.O.B.H.M.-Kult in Form der JAGUAR-Speedrakete 'Axe Crazy' vorbehalten, sondern dem vor proppevoller Location sich die Ehre gebenden Nachtdämon („Night Demon“). Viele ROCK HARD-Besucher sind sich mittels Night Demon,-Sprechchören begleitet von tosendem Applaus nach dem arschtighten 'Ersatzgig' einig – das war ein würdiges Festival-Highlight! Davor kann man nur den Hut ziehen. - Chapeau!
ULI JON ROTH, Teil I
Eine Stunde Hardrock aus dem Lehrbuch von ULI JON ROTH sorgt für prickelnde Spannung im nach wie vor gut mit Leuten gefüllten Rund. „All Night Long“, „The Sails of Charon“ grooven unnachahmlich, „Sun In My Hand“ offenbart Wurzeln gestandener 50er/60er-Jahre Blues-Schule, „Catch Your Train“, ,„Fly To The Rainbow“... mehr hochgradig explosiv authentisches 70er-Jahre Classic Hard-Rock-Flair geht schon nicht mehr. Sinnlich zum Träumen anregende Akkustik-Passagen von „In Trance“ lassen zahlreichen Gästen die Haare im Karree zu Berge stehen... magische Momente... über dem Rhein-Herne-Kanal knistert die Luft!
Ausgerechnet ein auf dem Rhein fahrendes Binnenschiff führt zum absolut einmaligen Festivalkuriosum und zu einem Extrakapitel weshalb aus einem Bericht gleich zwei Teile wurden, allein schon dieser Sache wegen:
ULI JON ROTH und die Sache mit dem Boot...
Als ein Dampfer mit lauter Techno-Party Musik hinter der Bühne entlang schippert, während ULI JON ROTH ein etwas ernsthafteres Stück für seinen im Februar 2018 verstorbenen Bruder Zeno ankündigt, kommentiert er die Situationskomik mit verdrehten Augen: „Sach ma, was issn' hier für ne' Musik? Er deutet mit der Hand nach links... un kommentiert breit grinsend: „Ach, da kommt n' Boot. Schön. Der Song fängt nämlich leise an, damit können wir nicht spielen. Da müssen wir warten, bis die ma alle vorbei sind.“ Er winkt zu den feiernden Gästen auf dem Boot herüber (die fröhlich feiernd zurückwinken) und ruft: „Hier Halloooo! Eyyyy!„Also kleine Sendepause; geht gleich weiter.“ Im nächsten Augenblick dröhnt ein sattes Gitarrenriff über den Rhein-Herne-Kanal. Das tanzende Technovolk wirkt vollkommen fehl am Platze. „Und leider sind die auch noch in der falschen Tonart!,“ lautet das trockene Statement. „Uli, Uli, Uli, Uli,Uli,Uli“=Sprechchöre entlocken dem Künstler ein lockeres Schmunzeln, einige der nun aufmerksam gewordenen ihn neugierig beäugenden Partypeople wollen ihn sogar fotografieren. Uli nimmt's gelassen unhd kommentiert lächelnd: „Also echt kein Witz, wir müssen echt warten, bis die hier also... ne halbe Minute noch, singt noch n' bisschen was... Die Antwort folgt mit „Uli, Uli, Uli, Uli“-Sprechchören, worüber sich ULI JON ROTH künstlich mokiert: „Das ist doch kein Gesaaang! Irgendwie Freude schöner Götterfunken oder so was...“
Belustigt von den komischen Verrunkungen der Technopeople richtet er seinen Blick auf den Techno-Dampfer um weitere Kostproben seiner Entertainerqualitäten folgen zu lassen: „Jetzt geben die aber richtig Gas! Ist das erlaaaubt? Das ist ja schlimmer als der Einlauf von Wacken... nach... (er gerät kurz ins Stocken)... nach Hamburg!“ Fehlt nur noch das Feuerwerk“, lautet der entsprechende Nachschlag. „Komm wir spielen einfach lauter!“ ruft ihm ein Musikerkollege aus dem Hintergrund zu: (möglicherweise Drummer Michael). Uli widerspricht: „Neee, wir können nich... So können wir den Song nich' anfangen, so... jetzt aber gleeeich... Nachdem das Boot endlich außer Reichweite ist, geht’s zügig weiter.
ULI JON ROTH, Teil II
Das nächste Stück ist seinem Bruder Zeno (den er trefflich mit eigenen Worten so beschreibt:„Das war ein ganz toller Komponist und Gitarrist“) gewidmete Sück „We'll Burn The Sky“ - nächstes Edeltrüffelchen aus dem 70er-Jahre SCORPIONS-Klassikerschatz - verfehlt seine Wirkung nicht. Niklas Turman's gesungene Akustikparts verursachen pure Gänsehaut (!) Während Virtuose ULI JON ROTH traumhaft an der verlängerten über größeren Tonumfang als herkömmliche Gitarren verfügenden Sky-Guitar soliert, liefert sein harmonisch in bewährter Tour-Besetzung agierendes Band Line Up de facto = Niklas Turmann Hauptgesang/Gitarre, David Klosinski – Gitarre, Nico Deppisch – Bass, Corvin Bahn – Keyboards, Michael Ehré – Schlagzeug, - einen brillianten Job.
Diverse Hard-Rock Fangenerationen fühlen sich in solchen Momenten, als würden sie von unsichtbarer Strömung hinfort getragen auf einer Welle reiten!Ein herrlich gepfeffert knackiges (von laut Uli Schlagzeuer Michael Ehre angeordnetes) „Pictured Life“ dem sich „Catch Your Train“ kaum weniger rasant anschließt, betonen das trotz ruhiger Untertöne nicht fehlen dürfend unbändig rockige Naturell des Ausnahmegitarristen und seiner geschulten Bühnencrew. „So, dann machen wir jetzt nochmal was, was richtig oldschool ist, von 1968 n' Song, der mich sehr beeinflußt hat, heißt „All along the Watchtower!“ Bei der Ansage reißt's nicht nur mich endgültig vom Sitz! Insgeheim erhofft und tatsächlich gebracht, welch auserlesenes Programm. ULI JON ROTH legt zur exzessiven Steigerung beim schon zigfach gecoverten BOB DYLAN-Classic-Rock-Evergreen „All Along the Watchtower“ eine grandios alles im Rund mitreissende Spontan-Gitarren-Live-Jamsession auf's Parkett, ehe der Schlußakkord eingeläutet wird.
„Ich sehe gerade, da hängt ne' Uhr. Also wir haben noch Zeit für etwas ganz kurzes.“ Zuvor stimmt er noch die Bünde seiner Himmelsgitarre, um den Tipp des Tages für angehende Livemusiker zu geben: „Sekunde! Mal kurz nachstimmen, sonst versauen wir das. Das Ding stimmt sich nämlich von alleine... - aber man muss auch die Batterie aufladen!“ Humor mit Tiefgang auf sympathisch ehrliche Weise. „Little Wing“ von JIMI HENDRIX EXPERIENCE beschließt einen zauberhaften Set, den ein restlos begeisterter Teil der Gäste als 'das beste auf dem gesamten Festival' betrachtet, während mein Nebenmann dem vielen Gefrickel nicht allzu viel abgewinnen kann. Letzen endes sprechen aber Musik und absolute Mehrheit der Publikumsreaktionen auf den kreativsten Strom-Gitarren-Innovatoren der Welt ihre ganz eigene Sprache - Denkwürdige Vorstellung mit phasenweise kuriosem Erinnerungswert. - Großes Monumental-Kino!
CORONER
Schweizer Thrashgeschichte? Da denkt man selbstverständlich zuerst an Celtic Frost. Wer diese Extrem-Metal-Ikonen mag, kommt eigentlich ebenso wenig um CORONER herum, (meine Gedanken kreisen um Großtaten vom Kaliber „R,I.P.“, „Punishment for Decadence“, „No More Color“, „Mental Vortex“ als die Schweizer die Thrashmetal-Szene gewaltig aufwirbelten!) es sei denn er oder sie hat kein Faible für technisch anspruchsvollen Thrash. Denkste! Gerade bei technisch anspruchsvollem Thrash geht das Meinungsgefüge der Metallerschaft ziemlich weit auseinander, was der Aktivitätsfaktor im Rhein-Herne-Kanal-Rund nur allzu deutlich reflektiert. Das auf technischen Thrash gepolte Trio freut sich wie Bassist Ron Royce gleich zu Beginn deutlich erwähnt darauf, „endlich mal wieder in Deutschland aufzutreten.“ Dementsprechend kräftig tritt man bei „Infernal Conflicts“, „Tunnel of Pain“, „Masked Jackal“ oder „Reborn Through Hate“ auf's Gaspedal, erreicht sein kleines permanent frenetisch Haare schüttelnd und Faustballendes Fanklientel damit absolut zielsicher direkt mitten ins Schwarze treffend. Durch die Bank weg konzentriert das Instrumentarium bearbeitend, spielen sich CORONER regelrecht den Arsch ab, doch die Publikumsreaktionen am Rhein-Herne-Kanal fallen sehr geteilt aus. Der Großteil der Anwesenden zeigt zwar wenig Regung, staunt aber nicht schlecht über die Fähigkeiten der Herren Royce, Baron und Rappachietti. Zum Schluß ihrer Kür werden CORONER verdient mit dem Ihnen gebührenden Höflichkeitsapplaus bedacht, auch wenn sie aller spielerischen Finesse zum Trotz gegenüber den vorher auftretenden Bands den Kürzeren zogen steht in Rückbetrachtung des Gastspiels am Rhein-Herne-Kanal folgendes zu Buche: Technisch absolut einwandfrei über jede Kritik erhaben, allerdings mit durchwachsener Resonanz.
Am Rande notiert...
Obwohl die sechste Combo des Tages ganz erheblich Meinungen spaltet, steigt meine Lust auf eine Prise 'Schweinerock' = räudiger Staßenpunk aufgelockert durch Hardrock. Vorhang auf für BACKYARD BABIES! Eine der dienstältesten neben The Hellacopters, Gluecifer und Turbonegro zur Speerspitze des skandinavischen Rotzrock gehörende Combo deren Einflüsse irgendwo zwischen AC/DC, Kiss, Hanoi Rocks, Mötley Crüe, Ramones, Social Distortion, Velvet Revolver und Warrior Soul liegen.
BACKYARD BABIES
Premiere für die BACKYARD BABIES auf dem ROCKHARD-Festival, das kann eigentlich nur gespaltene Fan-Reaktionen hervorrufen, und so ist es auch der Fall. Kritische Stimmen sehen es mit viel Unverständnis, weshalb ausgerechnet diese Band soweit hinten im Billing platziert steht.
'Friggin in the Riggin' aus der Konserve laufend vom SEX PISTOLS-Film 'The Great Rock n' Roll Swindle' stimmt locker ein, danach explodiert das Punk Rock-Inferno über Gelsenkirchen. Kräftig Unterstützung erfahren die BACKYARD BABIES durch einen angereisten schwedischen Fanblock inklusive Fahne. 'Made me Madman' (ultimative Schlachthymne!) als Opener zu wählen spricht für Wagemut des Vierers um Bandgründer Dregen, der in breiter Latzhose statt Jeans wie ein Schuljunge wirkt. Frontmann/Gitarrist Nicke Borg in Lederjacke, zerrissener Jeans Springerstiefeln einschließlich Iro (- so sehen richtige Rock n' Roll Punks aus!) bringt zwischendurch lustige („Allright... Gelsenkirchen!“) wie auch provokative Ansagen, zeitweise ergänzt durch gesangliche Unterstützung von Gitarrenpartner Dregen. Basser Johan Blomquist bildet mit Drummer Peder Carlsson - (dessen geflochtene Zöpfe optisch ein kleiner Hingucker sind), - die punktgenaue Rhythmussektion. So chaotisch das Spektakel auf den ersten Blick auch wirkt – dahinter steckt ein harmonisch agierendes Quartett, das pfundweise erdiges Rockflair plus raue Kante mitsamt guter Laune verbreitet, die sich binnen kurzer Zeit auf's die Fankulisse überträgt.
Öfters drehen die Musiker dem Publikum den Rücken zu, um sich mit Gitarre vor dem Schlagzeug einzustimmen, ehe der Weg frontal zu den Fans gesucht wird; seltsames Gebaren das fast einem Ritus gleicht. So derart komisch es wirkt, unabhängig dessen werden die Besucher mit den zackigen Rock-Grooves inklusive rohem Straßen-Punkflair warm. Faustreck-kompatible Groover wie „UFO Romeo“, „Brand New Hate“, Highlights“, „Bombed (Out of My Mind)“, „Disfunction Professional“, „Nomadic“ und „Minus Celsius“ bringen viele Hemden zum Schwitzen. Der gut aufgelegte Hard n' Roll -Punkrock-Vierer hat sichtlich Spaß am Auftritt, den das teils ganze Textpassagen mitsingende Publikum in vollen Zügen genießt. Eine erfrischend gesunde bestens auf den restlichen Verlauf am Sonntagabend einstimmende Portion Rotzrock womit meine Stimmung auf die zwei letzten Bands erheblich steigt. BACKYARD BABIES haben eindrucksvoll gezeigt wie räudiger Schweinerock der kein Blatt vor den Mund nimmt, ausnahmslos vom Fass verabreicht wird. - Cooler Auftritt!
Ehe die vorletzte vor neun Jahren zuletzt auf dem ROCKHARD-Festival gastierende Band auf die Bühne kommt, danken Teamchef Holger Stratmann und Mitarbeiter Thomas Kupfer stellvertretend für das gesamte RockHard-Team der Security die einen Hammerjob gemacht hat, dem Technikerteam hinter der Bühne für das zurecht kräftiger Applaus aus Reihen des Publikums eingefordert wird und zuguterletzt den anwesenden Fans, harter Stromgitarrenmucke, die sich laut Thomas Kupfer selbst applaudieren dürfen, der mit großer Freude weiter verkündet, dass sie der Welt vorbildlich gezeigt haben, wie man eine richtige Metalparty feiert - was auch von allen befragten Bands einstimmig bestätigt wurde.
ARMORED SAINT
Den letzten ARMORED SAINT-Auftritt beim Headbangers Open Air in Erinnerung, beginne ich nach dem bärenstarken Anfangsdoppel „March of the Saints“/“Rein of Fire“ schon recht früh zu erahnen, das heute beim ewigen Geheimtipp AMORED SAINT ein Hammergig bevorsteht. Elf Jahre liegt der keineswegs schwache, 2007er-Auftritt am Rhein-Herne-Kanal immerhin bereits zurück. Selbst nach solch langer Zeit hat die Truppe nichts von ihrer irrsinnig unbändigen Livepower verloren. Dieser Eindruck bestätigt sich vollständig. Massenhaft Arme sind erhoben, Hände zur Faust geballt oder zelebrieren die Hörnergabel. AMORED SAINT hauen heftig ein Weltklassebrett raus, das sämtlichen Posern amtlich Hören und Sehen vergeht.
Gut, das der Ausflug von John Bush während seiner ANTHRAX-Ära von vorübergehender Dauer war, bei ARMORED SAINT der einzigen für ihn in Frage kommenden Band ist der quirlige Frontmann mit dem Mörderorgan viel besser aufgehoben. Das zeigt der agile stimmlich in Topform befindliche, häufig von einer Bühnenseite zur anderen wechselde gern auf die Boxen kletternde Frontmann, um seine Botschaften in Verbindung zu charismatischer Mimik einschließlich Gestik direkt an die Fans richtend Anschauungsunterricht zu geben; und wer nicht den Zug verpassen will, sollte die "Last Train Home" nehmen, um auf der sicheren Seite zu sein.
ARMORED SAINT verteilen erstklassige Hymnen, unbändige Live-Energie gepaart mit phantastischen Melodien im Dutzend. was vom fleißig mitgehenden Publikum (im Innenbereich sowie auf den äußeren Rängen herrscht Hochstimmung!) honoriert wird. Der Fokus liegt diesmal auf dem 1989er-Genremeisterwerk 'Symbol of Salvation' . Das Axemenduo Jeff Duncan/ Phil Sandoval schüttelt ein Weltklassesolo verbunden mit satt killenden Riffbreitseiten nach dem anderen aus dem Ärmel, das es einen regelrecht packt! Drummer Gonzo Sandoval kooperiert prima mit seinem Rhythmuspartner am Bass, Joey Vera, womit ein jederzeit kompaktes Grundgerüst gelegt ist. Ausgesuchte Raritäten vom Typ „On The Way“ seit 2011 und „Spineless“ erstmals seit siebenundzwazig Jahren - zuletzt 1991!! - live performt, bringen selbst alteingesessene ARMORED SAINT-Fans gar mächtig ins Staunen.
Mit „Win Hands Down“ der Titelhymne vom letzten Studioalbum und „Can U Deliver“ schieben die 'gepanzerten Heiligen' als Sahnehäubchen noch zwei unverzichtbare Livebringer zum Gruppenweise Faustrecken und Headbangen nach, die vom begeisterten Publikum geradezu begierig aufgesaugt werden, das die Band völlig zurecht mit lautem Beifall verabschiedet. Ein Bild mit Symbolgehalt, das den Festival-Charakter umso deutlicher unterstreicht. Die beständige US-Metal-Bastion ARMORED SAINT bot ein mörderisch druckvolles Gastspiel in Gelsenkirchen, das geradezu überdeutlich aufgezeigte, wofür der Begriff H e a v y M e t a l steht. Fett!
So eroberten die 'Gepanzerten Heiligen' Gelsenkirchen:
1. March of the Saint
2. Reign of Fire
3. Nervous Man
4. Pay Dirt
5. Last Train Home
6. On the Way (erstmalig seit 2011 live performt)
7. Symbol of Salvation
8. Book of Blood
9. Spineless (erstmalig seit 1991 live performt)
10. Aftermath
11. Long Hook from High Field
12. Chemical Euphoria
13. Win Hands Down
14. Can U Deliver
SAXON
Legten Armored Saint bereits mächtig vor, werden sie nur noch von einer Band getoppt, und die heißt: SAXON! Wer eine unerschöpfliche Serie bestehend aus zeitlosem Klassikermaterial wie „Power & The Glory“, „Crusader“, „Princess of the Night“, „Dallas 1. P. M.“, oder unverwüstlichen Bikerhymnen vom Format „Motorcycle Man“ im Koffer hat, kann im Endeffekt nicht verlieren. Bei den NWOBHM-Haudegen passt das Motto 'Je oller, je doller' wie der Arsch auf den Eimer. Das 'Thunderbolt'-Backdrop vom aktuellen Studioalbum spricht Bände.
Die anlaufende Thunderbolt-Europa Tour, Teil 1 von SAXON wird wie schon in anderen Städten (u. a. Frankfurt, wo die Batschkapp bis auf den letzten Platz ausverkauft war!) in Gelsenkirchen zum gewaltigen Triumphzug auf ganzer Linie, den die Stahladlercrew zusammen mit ihren Fans nach allen Regeln der Kunst vollständig auskostet. Ganz ehrlich und Hand auf's Herz: Seit wann hätte das britische N.W.O.B.H.M.-Schlachtschiff SAXON jemals auch nur einen schlechten Gig abgeliefert? Was für OVERKILL im Thrash-Sektor gilt, ist für SAXON auf dem klassischen Heavy Metal-Feld Gesetz! Neben bekannten Band- Klassikern wird auch das neue seit Februar aktuelle 'Thunderbolt-Album' vorgestellt. Gibt es einen charismatischeren Sänger als Biff Bifford? Die Antwort darauf erübrigt sich ganz von selbst. Wildes um die Wette Headbangen mit seiner Gitarrenfraktion gehört ebenso in das breit gefächerte Repertoire dieses sympathisch ehrlichen Frontmannes (der trotz seiner immerhin nun auch schon 67 Jahre viel frischer und dynamischer agiert -als eine ganze Reihe weitaus jüngerer Mikrophonakrobaten es jemals sein könnten) wie das beständige Pushen der Fans mittels deutlicher Gestiken oder laut ins Publikum gerufenen Aufforderungen wie: "Geeermaaaany, are you with us?"
Neben weit ausholender Armgestik zelebriert Biff sogar Hüpfeinlagen auf der Bühne. Zum speedlastigen Hochgeschwindigkeitsgeschoss „They Played Rock n' Roll“ das sich als erstklassig umgesetztes MOTÖRHEAD-Tribut zur heftigen Livegranate entwickelt, zieht sich Biff die ihm zugeworfene Kutte eines SAXON-Fans (mit 10-Years of Denim & Leather-Rückenaufnäher) über, gewinnt die Gunst der Heavy Metal-Fangemeinde, hat binnen kurzer Zeit das gesamte ihm und seiner Mannschaft völlig aus der Hand fressende Ambiente sicher im Griff. Selbst in den am höchsten gelegenen Rängen in der Schüssel des Amphitheaters herrscht dauerhaft Bombenstimmung!
SAXON setzen den Geist des echten Heavy Metals frei. „Thunderbolt“ kommt erwartungsgemäß gut an, selbst das auf Studiokonserve recht durchschnittlich rüberkommende „Predator“ wird von der SAXON-Fangemeinde dankbar angenommen. Soviele Crowdsurfer wie an diesem geschichtsträchtigen Abend sieht man selbst bei SAXON nicht allzu häufig. Das ist schon recordverdächtig und nervt ein wenig. Live sind SAXON wieder einmal aller erste Sahne, die (neben OVERKILL) ultimative Live-Macht überhaupt (!), allerdings der Sound ist seien wir ehrlich, Hand auf's Herz schon ein wenig übersteuert. Den Herren Quinn, Scarratt, Glockler, Bifford und Carter ist dies im Endeffekt egal, wenn das gärende Stimmungslevel seinen Höhepunkt erreicht, auch den Fans ist dieser Umstand vollkommen schnuppe. SAXON bringen den Pott keineswegs zum "Gären". Nein, (das wäre komplett untertrieben), - sondern gewaltig zum Überkochen! Die Stahladlercrew hat sich wie so oft selbst bestätigt, zum perfekten Ausklang das krönende Highlight auf ein superbes ROCKHARD-FESTIVAL 2018 gesetzt. Mit anderen Worten ausgedrückt: - das war schlichtweg der unfassbar nackte - W a h n s i n n !!!
Rückblickend auf den Festival-Sonntag steht folgendes Ergebnis zu Buche: THUNDERMOTHER und BACKYARD BABIES = gut, NIGHT DEMON, ULI JON ROTH und ARMORED SAINT = Top, CORONER und MEMORIAM = durchwachsen, SAXON = herausragend!
Das letzte Wort zum Festival:
Eine Festivalnachlese muss auch sein; die folgt standesgemäß zum Schluß: Dieses Jahr war's ein richtig cremiges ROCKHARD-Festival wofür das fabelhafte Bandbilling einschließlich weitaus durchstrukturierter Orga sprach, mit vielen tollen Bands, das besser geplant als im letzten Jahr so gut wie kaum Wünsche offen ließ. Ein dickes Extra-Kompliment geht an die ihren Job u. a. bei den Auftritten von SODOM, OVERKILL und SAXON hervorragend meisternde Security-Mannschaft, die wirklich alle Hände voll zu tun hatte, zahlreiche Crowdsurfer sicher aus der Luft herunter zu pflücken. Ein großes Lob gebührt ebenfalls den Leuten von der Techniker-Crew auf und hinter der Bühne, die hervorragende Arbeit leistete und zuguterletzt das Team vom WDR ROCKPALAST, das alles aufzeichnete wodurch Festivalatmosphäre und Bandauftritte so authentisch wie möglich wiedergegeben in seeliger Erinnerung schwelgen lassen.
Richtig schlechte Bands waren im Prinzip nicht dabei, stattdessen viele Acts, die mit sehenswerten Leistungen glänzend im Amphietheater eines der am stärksten besetzten ROCK HARD-Festivals in kampferprobter Location bereicherten. Dieses Billing hatte schon extrem viel Klasse! Wenn es einen Wermutstropfen für mich gibt, dann lediglich den, die ersten drei Bands aufgrund längerer Anfahrt einschließlich Stau-Verzögerung sowie zähfließendem Verkehr verpasst zu haben. Ein kräftiges Ausrufezeichen als pralle Opener setzten TRAITOR und THUNDERMOTHER. Zu den größten Überraschungen des Festivals gehörten allem voran die mächtig auftrumpfenden Hessen THE NEW ROSES, die immer noch beständigen TIAMAT und NOCTURNAL RITES, die im Vorfeld kaum einer auf der Rechnung hatte, und umso kräftiger zu überzeugen wussten, was DIAMOND HEAD, LEATHERWOLF, CIRITH UNGOL ARMORED SAINT und NIGHT DEMON noch mehr gelang, die bärenstarke ganz nahe an die Headliner heran rückende Auftritte hinlegten. MARDUK spalteten extrem die Gemüter. ULI JON ROTH spielt mit seiner einzigartigen Begabung hochwertig kreatives Gitarrenspiel mit Gefühl und Ästhetik zu verbinden ohnehin in einer separat eigenen, mit überhaupt nichts vergleichbaren Liga. Während seines einstündigen Sets bewies der Himmelsgitarren-Innovator unabhängig seines emotionalen Gemüts neben phantastischer Gitarrenklangmagie darüber hinaus erstaunliche Entertainerqualitäten. Abstriche in der B-Note verzeichneten AXEL RUDI PELL, MEMORIAM und CORONER. Für zwei herausragende komplett alles in den Wahnsinn reißende Killertrips auf dem ROCKHARD 2018 sorgten die außer Konkurrenz stehenden Kult-Institutionen OVERKILL und SAXON. Auch SODOM präsentierten sich bei ihrem Heimspiel noch stärker als je zuvor. Die Speisen- und Getränkeauswahl war ebenfalls gut, die Preise an den Ständen auf dem Gelände schwankten zwischen günstig bis überteuert, auch das Wetter spielte bei der 16. Auflage des ROCKHARD-Festivals im Rahmen des 20jährigen Redaktionsjubiläums ganz wunderprächtig mit. Die Händlermeile (einschließlich Metalmarkt) hatte wieder so einiges zu bieten, die Metaldisko im Zelt durfte ebenso wenig fehlen. Der sowohl für Musiker und Fans gleichermaßen lukrative Gitarrenworkshop bot viel Interessantes und nicht zuletzt das großartige Fanpublikum war Garant für ein Festival der Superlative, das für mich zum Jahreshighlight wurde.
Einige Gedanken für nächstes Jahr:
Wünschenswert als Bandnominierungen im nächsten Billing wären ALICE COOPER, BLUE ÖYSTER CULT oder JUDAS PRIEST je als Headliner im Amphitheater - realistisch betrachtet ein unerfüllbarer Wunschtraum... - des Weiteren MANILLA ROAD, Q 5, das schwedische Doomkommando SORCERER, N.W.O.B.H.M.-Kult Marke JAGUAR, BLITZKRIEG, FIST, GRIM REAPER, ANGEL WITCH. Die Holländer EMERALD oder das wieder erstarkte Oldschool-Thrash-Abrisskommando - DEMOLITION HAMMER wären für das ROCKHARD ebenfalls eine Empfehlung wert.
ROCK HARD-Festival, Gelsenkirchen - auf ein neues im nächsten Jahr in kampferprobter Location bei passenden Rahmenbedingunen und hoffentlich wieder ebenso feinem Billing. Dem veranstaltenden Team vom ROCK HARD gilt abschließend noch vielen D a n k für ein weiteres tolles Festival mit angenehmer Atmosphäre in einzigartiger Wohlfühl-Location bei perfekten Wetterbedingungen zu sagen, das immer stets auf's Neue einen Besuch im Ruhrpott lohnt.
Falls sich jemand wundern sollte, warum der Bericht so lang ausgefallen ist: Es musste sein... und einfach raus!
Ein besonderes Dankeschön geht an Dirk Schneider vom Wellcome to Hell-Metalradio für die tollen mir freundlicherweise zur Verfügung gestellten Fotos von SODOM, AXEL RUDI PELL, OVERKILL, NIGHT DEMON und ULI JON ROTH, welche den Bericht zusätzlich bereicherten.