MR. BIG – Aschaffenburg
Konzert vom 07.08.18
Aschaffenburg, Colos-Saal
Support: FOZZY
Zwei exklusive Clubshows in Deutschland von MR. BIG sollte es diesen Sommer geben, dementsprechend groß war die Resonanz auf die Karten. Das Colos-Saal vermeldete bereits einige Wochen vorher ein Sold Out, was bei diesen Temperaturen auf einen zusätzlichen Saunabesuch hindeutete. Dies tat der Stimmung an diesem Abend jedoch keinen Abbruch, dementsprechend musste eben viel getrunken werden.
Eine halbe Stunde vor Beginn war das Colos-Saal bereits gut besucht, sodass auch die Vorband FOZZY aus den USA bereits ein großes Publikum unterhalten durfte. Sänger Chris Jericho ist manch anderen vielleicht eher vom WWE bekannt und Show erfahren, was sich an diesem Abend sehr schnell zeigte. Er brauchte nicht lange um die meisten Anwesenden zum Mitmachen zu animieren. In den vorderen Reihen standen außerdem einige FOZZY Fans, die von Beginn an ordentlich Stimmung machten und später teilweise mit einem kurzen Gastauftritt auf der Bühne belohnt wurden. Sänger Chris Jericho wusste mal mit Nebelkanone, mal mit LED-Jacke auf sich aufmerksam zu machen und erheiterte auch mit seinen Ansagen, doch auch seine Mitstreiter wussten sich immer wieder in den Vordergrund zu spielen. Gespielt wurden unter anderem „Judas“ und „Burn Me Out“ ehe nach rund 40 Minuten Schluss war. Die Band wurde mit „We want more“-Rufen verabschiedet und Sänger Chris Jericho ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen, sich noch einmal ordentlich zu verabschieden.
In der Zwischenzeit füllte sich das Colos-Saal zunehmend und nach einer gut 30-minütigen Umbaupause eröffneten MR. BIG mit „Daddy, Brother, Love, Little Boy“, was nicht der letzte Song des Albums „Lean into it“ werden sollte. Es ging weiter mit „Rock & Roll Over“ und „Alive and Kickin“ und es wurde zunehmend mitgesungen und getanzt. Es folgte eine Mischung aus alten und wenigeren neuen Songs mit der einen oder anderen Überraschung in der Setlist. Eric Martin bezauberte mit seiner unverkennbaren Stimme und genoss es mit den Fans zu interagieren und zu scherzen. Spätestens bei „Green Tinted Sixities Mind“ tanzte auch der letzte in der hintersten Ecke. Bei diesem Lied kann man einfach nicht anders. Die Kalifornier versprühten unfassbar viel Spaß, gute Laune und Spielfreude. Emotional hingegen wurde es als er den Abend dem im Februar verstorbenen Gründungsmitglied Pat Torpey widmete.
Neben den vielen Klassikern war „Everybody Needs a Little Trouble“ eines der wenigen neuen Songs der Band, die es auf die Setlist geschafft haben. Später am Abend wurden dann wie von einigen bereits sehnlichst erwartet, die Scheinwerfer auf Paul Gilbert gerichtet.
Selbst wenn er versuchen würde einen falschen Ton zu spielen würde er es nicht schaffen - So fassten mit anwesende Gitarristen das Solo von Paul Gilbert zusammen. Zuhören und genießen war angesagt. Natürlich durfte auch das Cat Stevens Cover von „Wild World“ nicht fehlen und es wurde lauthals mitgesungen.
Nach einem fantastischen Bass Solo von Billy Sheehan, das in „Addicted to that Rush“ überging, neigte sich der Abend langsam dem Ende zu. Es folgte noch der größte Hit, mit dem die Band Anfang der 90er bekannt wurde, „To be With You“. Von den einen bejubelt, von den anderen mit einem „ach jetzt ist es soweit“ begrüßt, brachte es noch einmal ruhigere Töne und wurde von den meisten Anwesenden lautstark mitgeschmettert. Den Schluss des fantastischen Abends bildete „Colorado Bulldog“, das noch einmal für eine Überraschung bei vielen sorgte. MR. BIG verabschiedeten sich nach ca. 90 Minuten mit großem Applaus. Ein kurzweiliger Abend zum Genießen ging leider zu Ende, auch wenn manche das Zusammenspiel der Ausnahmemusiker lieber durch das Display ihres Handys verfolgten und dem ein oder anderen die Sicht versperrten. Ob sie den Abend genauso genießen konnten wie der Rest bleibt dabei offen – möge sich jeder seinen Teil denken.
Setlist MR. BIG:
Daddy, Brother, Love, Little Boy
Rock & Roll Over
Alive and Kickin
Just Take My Heart
Take Cover
Green Tinted Sixties Mind
Everybody Needs a Little Trouble
Price You Gotta Pay
Guitar Solo
Open Your Eyes
Wild World (Cat Stevens Cover)
Undertow
Around the World
Bass Solo
Addicted to that Rush
To Be With You
Colorade Bulldog
Fotos und Text von Carina Reich