BRAINSTORM – Mannheim
Konzert vom 19.01.19
Support: MOB RULES, GLORYFUL, MASTERS OF DISGUISE, UNHERZ
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BRAINSTORM
MOB RULES
GLORYFUL
MASTERS OF DISGUISE
UNHERZ
Nachdem ich die Release Shows zu “Midnight Ghost” im letzten Herbst mitfahren durfte, war es an der Zeit, das Package BRAINSTORM / MOB RULES auch mal von der “anderen Seite” zu erleben. Mannheim bot sich für mich an und hier gleich ein Novum auf der Tour, denn es spielten dort fünf anstatt der drei Bands vom Tourpackage. Grund: das „10 Jahre Metal, Beer & Friends by Legion of the Luftbumbe und Wacken : Open : Air - 2.0“ Gruppentreffen. Geschickter Schachzug vom Veranstalter, dieses an die Show anzubinden und diesen ca. 90 Teilnehmern den mit direktem Zugang zur Halle angrenzenden Clubraum dazu zur Verfügung zu stellen. Durch diese Veranstaltung kam es letztendlich auch zur Aufstockung des Billings. Cool, 22 € im VVK also für fünf Bands. Respekt!
Den Abend eröffneten UNHERZ. Zu den Deutschrockern mit Homebase Kaiserslautern habe ich seit jeher ein gespaltenes Verhältnis. Zu unser beider Ehrenrettung muss ich diesmal gestehen, dass sie mir hier als „Einmarsch- und Begrüßungskapelle“ echt gut gefallen haben. Hey, das ist nicht abwertend gemeint, sondern positiv! Ich ertappte mich heuer sogar ein paar Mal beim Schauen auf die Bühne und Wippen einer meiner Füße zur Vertonung ihrer ONKELZ meets HOSEN Intuition. Zudem war der Soundtechniker dem 4er diesmal etwas wohlgesonnener als beim letzten Stelldichein an gleicher Stelle.
Setlist UNHERZ:
Ganz oder garnicht
Jetzt Ornanie
Der für dich
Narben im Herz
Mein Glas
Schrot und Korn
Seite an Seite
MASTERS OF DISGUISE warteten in Mannheim mit einer Premiere auf – die Feuertaufe von Frank Beck (voc., GAMMA RAY, RED RAVEN, MAIDEN UNITED) als Nachfolger für den zu BONFIRE abgewanderten Alexx Stahl. Ein schweres Amt, wenn man mit erkältungstechnisch eingeschränkter Stimme das Erbe des in den Höhen angelegten Songmaterials seines Vorgängers vertonen soll, das sich auf der heutigen Setlist quer durch die Schaffensphasen des 5ers hangelte und mit „Bound To Be Free“ noch ein SAVAGE GRACE Cover bereit hielt. Heute durfte man daher den matschigen Sound als Vorteil für sich verbuchen, denn so fiel dies nicht all zu sehr ins Gewicht. Von Vorteil ist auch, wenn man einen Bassisten wie Mario Lang in seinen Reihen hat, der fortwährend wie ein Irrwisch über die Bühne fegt und nahezu alle Blicke auf sich zieht. Abschließend bleibt festzuhalten: Operation zur Integration des neuen Sängers geglückt, wenn man die Resonanzen des Publikums so deuten vermag.
Setlist MASTERS OF DISGUISE:
Intro
Enforcer
Alpha/Omega
Shadows Of Death
Omen
Knutson I
Knutson II
Bound To Be Free
Die Vorgabe, auf der Tour nach Möglichkeit eine Band mit einem Album-Release an Bord zu haben, fand in Form von GLORYFUL statt. Keine schlechte Wahl, denn das Quintett passte zum einen musikalisch recht gut ins Package und zum anderen erfreut sich deren neuer Longplayer „Cult Of Sedna“ medialer Aufmerksamkeit. Die Saitenfraktion der Duisburger Powermetaller agierte über ihre 40-minütige Spielzeit hinweg stimmig, aber auch recht statisch, ja fast schon schüchtern. Außer Sänger Johnny La Bomba, der teilweise sogar Hardcore like zu performen wusste. Vielleicht lag es an der teils sogar thrashigen Auslegung des Songmaterials, aber es dauerte in Mannheim bis zum vorletzten Stück „The Glorriors“, bis so etwas wie Stimmung aufkam.
Setlist GLORYFUL:
Cult Of Sedna (Intro)
This Means War
Brothers In Arms
Gloryful’s Tale
For Victory
The Hunt
The Glorriors
Void Of Tomorrow
Die Melodic Metaller MOB RULES aus Delmenhorst feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Auch wenn mit Sänger Klaus Dirks nur noch ein Gründungsmitglied an Bord ist, so agiert das Sextett doch seit vielen Jahren in der gleichen Besetzung und wirkte auch hier in Mannheim aufeinander eingespielt. Ok, Neuzugang Sönke Jansen (git.) musste beruflich bedingt kurzfristig passen und wurde für die Tour durch den jungen Tristan Wegner (WORDS OF FAREWELL) aus der Nordenhamer Talentschmiede ersetzt. Übrigens nicht sein erster Einsatz als Aushilfe bei MOB RULES, und so agierte er auch recht selbstsicher und darf das Attribut Aktivposten für sich verbuchen, was wie immer eigentlich nur noch Schlagzeuger Nikolas Fritz übertraf. Das durchweg dankbare und aus einer Ecke der Halle lautstark mit „MOB RULES“-Sprechchören feiernde Publikum genoss zum Großteil den einstündigen Auftritt. Dem einen oder anderen mag es aufgefallen sein, der Keyboarder JC Halfbrodt präsentierte (s)ein neues Keyboard. Ein zum Publikum hingewandtes Tastenfeld ermöglicht so dem Zuschauer, auch mal was von Fingerfertigkeit und Tastenspiel zu erhaschen. Festzustellen bei der Show im Connex war auch, dass man gleichermaßen die neuen/aktuellen Stücke wie „Ghost Of A Chance“ oder „Sinister Light“ als auch die älteren und somit bekannteren Songs „My Kingdom Come„ oder „Hollowed Be Thy Name“ abfeierte. Das spricht für ein gutes Songwriting und eben eine stetig sich ausbauende Live-Performance/Umsetzung.
Setlist MOB RULES:
Beast Reborn (Intro)
Ghost Of A Chance
Somerled
Black Rain,
Sinister Light
My Kingdom Come
Last Farewell
Children's Crusade
On The Edge
(In The Land Of) Wind And Rain
Hollowed Be Thy Name
BRAINSTORM – beste Unterhaltung – tolle Setlist - wie immer ausgelassene Stimmung. Alles gesagt, Punkt, fertig. Na, ganz so kommentarlos gingen die 105 Konzertminuten dann doch nicht vorbei. Nach der ersten lautstarken Duftmarke des Publikums zu „World's Are Coming Through” wussten die Mannen um den gesundheitlich noch angeschlagenen singenden Moderator Andy B. Franck, was hier in Mannheim ging und man leisten musste, um die 350 Mann/Frau starke Crowd bei Laune zu halten. Selbst eine kurzzeitige Panne bei „Highs Without Lows“, hier musste Thorsten „Todde“ Ihlenfeld seine Klampfe tauschen, und sofort merkte man dem Stück die fehlende 2. Gitarre an, tat dem aber keinen Abbruch. Wie schon bei den Release-Shows festzustellen war, kam das neue „Midnight Ghost“-Material live auch in Monnem gut an. „The Pyre”, “Jeanne Boulet” und auch “Ravenous Minds“ wurden vom Publikum regelrecht abgefeiert. „All Those Words”, traditionell mit dem Publikumschor, untermauerte dies einmal mehr. Auch wenn am Merchandise mal wieder alte Schätze in Form von Shirts/Longslesves aus der „Soul Temptation“-Ära zu ergattern waren, fand sich auf der Setlist als ältester Song nur „Under Lights“ vom „Metus Mortis“-Album 2001 wieder. Sehr schade, aber nachvollziehbar. So bleibt mir hier wieder mal nur die Hoffnung und die Vorfreude auf den Live-Augenschmaus um die Herren Toni Leva (Ex-FARMER BOYS, EX-LETTER X) mit seiner Bass-Performance und das präzise Drumming von Dieter Bernert an seinem über 20k teuren Drumset bei den anstehenden Sommerfestivals. Trotzdem, schee war’s wieder. Danke Jungs!
Setlist BRAINSTORM:
Intro
Devil's Eye
World's Are Coming Through
Falling Spiral Down
When Pain Becomes Real
Shiva's Tears
Revealing The Darkness
In These Walls
Highs Without Lows
The Pyre
Jeanne Boulet
All Those Words
Firesoul
Ravenous Minds
The World To See
Fire Walk With Me
Under Lights
Fotos mit freundlicher Genehmigung vom Marc Debus (Promoportal Germany)