METAL ASSAULT IX - Würzburg



Festival vom 16.02.2019 Würzburg (Posthalle)
Bands: FIFTH ANGEL, GEOFF TATES OPERATION mindcrime, ECLIPSE, SARACEN, DOMINE, UNIVERSE, TRANCE, SEVEN SISTERS, PULVER

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METAL ASSAULT FESTIVAL

Bereits zum 9. Mal fiel der Vorhang für das METAL ASSAULT-Festival in der Posthalle. Ein Line-Up aus ebenso vielen auftretenden Bands zog wieder ein internationales Headbanger-Publikum nach Würzburg, das seiner Lieblingsmusik mit Geist, Herz und Leidenschaft frönte. Ein schneefreies Wochenende stand bevor, die Sonne sich vermehrt blicken. Unter einem strahlenden Stern stand auch das Festival - Vorhang auf!

PULVER
Mit knarziger Mischung aus MOTÖRHEAD, BLACK SABBATH, diversen NWOBHM-Einflüssen und zeitweise leichter Brise Stonerrock sorgen PULVER für den Auftakt des 11. METAL ASSAULT-Festivals. Die Halle ist zwar noch nicht so gefüllt, doch mit zunehmender Zeit trudeln mehr und mehr Zuschauer ein. Die Truppe aus Aschaffenburg, der unterfränkischen Grenzstadt zu Hessen heizt ordentlich ein, doch sie verschießt ihr Pulver nicht zu früh.



Vereinzelt sind fliegende Mähnen während der 45 minütigen Vorstellung auszumachen. Am Gesang sollte bei aller Liebe zur Musik künftig noch mehr gefeilt werden. Für den Auftakt ganz ok, haben die Aschaffenburger ihren Job sehr ordentlich gemacht.

SEVEN SISTERS



Die seit 2013 aktiven jungen Briten aus London spielen einen mit epischer Atmosphäre angerreicherten klassischen Heavy Metal, der an ihre Landsleute DARK FOREST erinnert. Besonders herausstechend sind die wunderschönen Leadgitarren-Melodien mit folkloristischem Anstrich. Frontmann Kyle McNeill intoniert die an alten englischen Mythen inspirieren/angelehnten Texte mit Leidenschaft.



Stücke wie „Once and Future King“, “Blood and Fire”, “Turning Of The Tide”, “Oathbreaker”, “A Land in Darkness”, und „ The Cauldron and the Cross Part 1&2” wissen definitiv mitzureissen. SEVEN SISTERS legen einen starken Auftritt hin und zeigen, warum sie eine der besten Bands neueren Datums aus GB sind. Die Londoner sind eine klare Steigerung zum Opener und entpuppen sich als erstes Highlight des Tages.
(MH)

TRANCE
Mit TRANCE und TRANCE MISSION verhält es sich ähnlich wie mit ACCEPT und U.D.O. entweder man mag das eine, das andere oder beides. Bei TRANCE stellt sich diese Frage weder für mich noch für zahlreiche Teutonenstahlfans, die es gern knackig robust in Oldschool-Manier hart und heavy mögen. Die Pfälzer haben mit „Sensation“, „We are the Revolution“, „Break Out“ und „Shock Power“ mindestens ein halbes Dutzend Mitsingkompatibler Faustballhymnen auf Lager. Am zwischen durch leicht SCORPIONS-beeinflussten Stil hat sich glücklicherweise nicht viel geändert. TRANCE-Gründungsmitglied Markus Berger hat sich mit  hilfreicher Verstärkung durch den für seinen Vorgänger Joe Strubel in die Band gekommenen u. a. bei SINBREED/POWERIZED aktiven Sänger Nick Hollemann umgeben. Mit ins Boot gestiegen ist auch Neudi, der am Schlagzeug schon zahlreichen Bands hilfreich unter die Arme griff.



Nick Hollemann besitzt zwar nicht die von Kauz und hingebungsvoller Klage beseelte Originalstimme von Lothar Anthoni, dessen stilprägendes Organ hinsichtlich TRANCE immer echtes Alleinstellungsmerkmal bleibt, doch er macht seinen Job so überzeugend, das deutlich wird, das dieser Junge prima in die Band passt. Der quirlige 27-jährige Sänger lebt seine Wildheit auf der Bühne mit jeder Faser aus, was der Band sehr zu Gute kommt. Markus Berger bringt ein auf dem Rücken gespieltes Gitarrensolo und - Hey! Da stehen TRANCE auf der Bühne!



Da darf auch deren Überhymne „Break the Chains“nicht fehlen! Jener abgefeierte Gassenhauer, der gemeinsame Gruppenaktion in den 80ern regelrecht herausforderte als TRANCE als Mittelachse in die Riege zwischen den SCORPIONS und ACCEPT gehört hätten, doch leider nicht den Durchbruch schafften. So brechen zum Schluss endgültig alle Dämme, weshalb der berauschende TRANCE-Set als erfolgreich in die METAL ASSAULT-Geschichte und den bandeigenen Annalen eingeht. - Großartig!

Selbst Minuten später bekomme ich den Ohrwurm nicht aus dem Schädel:
„Get up - Stand Up - No time to lose
Tonight we'll break the chains
We are the rippers - We are the fools
Come on - Let's break the chains!
We pray to heaven - We pray to hell
We've got to get up And break the chains...!“
(MT)

UNIVERSE (aka UNIVERSE INFINITY)
Der Auftritt des zu etwa 80 % in Originalbesetzung antretenden (trotz drei Jahrzehnte später erfolgter Bandneugründung mit Namensänderung in UNIVERSE INFINITY) nur Insidern bekannten schwedischen Oldschool-Geheimtipps steht ganz klar im Zeichen der Kuttenträgerfraktion. Wer geglaubt hat, diese schwedische Undergroundperle würde nach der fetten TRANCE-Darbietung gnadenlos untergehen, hat die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht.



Deren Frontmann ähnelt nicht nur dem Großen Bruder einer britischen Hard-Rock-Legende namens URIAH HEEP, Bernie Shaw, nein er liegt sogar stimmlich im Frequenzbereich des Erwähnten und sucht auf ähnlich sympathische Weise häufig Fankontakt, das Lehrbuchmäßige Posen am Bühnenrand haben sie ebenso wenig verlernt. Zu heftig abgefeierten Rattlesnake-Groovern wie „Weekend Warrior“, „Strong Vibrations“ oder „Looking For an Answer“ gibt sich vor allem voran die Nieten, Leder und Kutten tragende Fraktion ihr geballtes Stelldichein.



UNIVERSE überzeugen durch eine für ihr Alter ziemlich knackige Performance, die alle drei zuvor auftretenden Bands auf die Plätze verweist, wodurch der Glaube an den Status der Schwedencombo in Reihen ihrer Fans erheblich gefestigt wird. Auch Neugierigen gegenüber wird bleibender Eindruck hinterlassen. UNIVERSE gelingt es vollständig bis zum Schluss, das starke Level der zuvor spielenden Rheinland-Pfälzer TRANCE zu halten und darüber hinaus neue Fans zu gewinnen, die sich über eine wirklich beeindruckend lohnenswerte Erfahrung mehr freuen. Einwandfrei stilechter 100 % Oldschool METAL für wahre Maniacs! Kraftvoll, hymnisch, auf ganzer Linie mitreißend – in the Name of Rock n' Roll - UNIVERSE!

DOMINE
Im heroischen, epischen Power Metal sind Domine immer eine der verlässlichsten Konstanten. Was beim RIDDLE OF STEEL super klappte, funktioniert auf dem METAL ASSAULT in größerer Location genauso gut. DOMINE-Frontmann Morbi ist mit seiner umfangreichen Theatralik-Palette stimmlich in die extremsten Hochtonbereiche vordringend eine Klasse für sich. Der Gitarrensound und das wuchtige Schlagzeug tönen druckvoll. Das von „Ave Domine“-Chorgesängen umrahmte...bildet den umjubelten Höhepunkt einer sich häufig im Power Speed-Sektor festsetzenden Performance, die den Status der Italiener unterstreicht. Obgleich DOMINE ähnlich wie ECLIPSE die Meinungen extrem spalten - weshalb die Halle sich nur bis zum vorderen Teil des mittleren Bereiches füllt. Den einen gefällt's, andere empfinden den Auftritt als zu schwülstig. Fakt ist: DOMINE haben ihr Fanklientel in Würzburg erneut überzeugt, was für die Qualitäten des Toscana-Quintetts spricht.
(MT)

SARACEN
In Frontmann Steve Bettney haben SARACEN einen echten Könner in den Reihen, der es auf Anhieb wie beim packenden Einsteiger „We have arrived“ im Handumdrehen versteht, die Masse zu mobilisieren. Die im Zuge der NWOBHM-Bewegung gegründete Formation kommt beim darauffolgenden „Rock of Ages“ noch kräftiger in Schwung. Die von Stück zu Stück zunehmend besser werdende Stimmung trägt ihren Anteil dazu bei, dass es ein toller Auftritt für die 'Sarazenen' wird.



Steve Bettney kann nicht eine Minute lang stillstehen. Der sportliche SARACEN-Sänger weiß mittels lockerer Sprüche das Publikum dauerhaft zu pushen. Saitenhexer Simon Roberts gibt verstärkt Kostproben seines Könnens, der Gitarrist liefert zusammen mit Bandurgestein Paul Bendelow filigrane Leadsoli vom feinsten. Für atmosphärische Umrahmung per Keyboard sorgt Paul Bradder, während Paul Highfield und Tris Alsbury eine punktsichere Rhythmussektion an Bass und Schlagzeug abgeben.

An starken Hits mangelt es den Inselrockern kaum. Das von mystischen Keyboardschleiern aufgelockerte „Crusader“, die düstere Version des biblischen (Welt)-Untergangs „Horsemen of the Apocalypse“, „Meet Me at Midnight“, „Red Sky“, „A Face In The Crowd“ oder ein abermals kräftig Leben in die Bude bringendes „Follow The Piper“ sorgen für beschwingt rockige Stimmung. Welche Hymne könnte den krönenden Schlusspunkt unter den Auftritt einer zeitlosen Legende setzen, wenn nicht „Heroes, Saints, and Fools?“ Anhand eindeutiger Reaktionen der fleißig mit singenden und Hände in die Höhe reckenden Fans beantwortet sich die Frage ganz von selbst, ehe die Band lächelnd von der Bühne abtritt, nur um von der Fanschar für ein entfesseltes „Ready To Fly“ als Extrabonus erneut zurück beordert zu werden. Danach ist endgültig Schicht. Im Wohlbefinden der gelungenen Performance nimmt sich die Band den Augenblick Zeit für mehrere Fotos von der Fanmasse für ihre Internet-Homepage. Bis auf das schmerzlich vermisste „No More lonely Nights“ blieb kein Wunsch unerfüllt. Großer Jubelregen im Ambiente bescheinigt der Truppe aus Matlock, Derbyshire (England) einen phantastischen Auftritt, womit die Engländer ihr beeindruckendes K.I.T.-Gastspiel vom letzten Jahr amtlich bestätigten. Bärenstark, und immer ein Erlebnis wert.
(MT)

ECLIPSE
Ich springe hier mal kurz für Kollege Michael Toscher ein, der mich um mein Statement zu ECLIPSE gebeten hat (mach ich doch gerne):
Da sind sie, meine Lieblingsschweden von ECLIPSE. Zusammen mit FIFTH ANGEL und GEOFF TATE waren sie der Grund, dass ich überhaupt in Würzburg aufgeschlagen bin.
So, nun aber los:
Da hat man nur ne knappe Stunde Spielzeit und da wird jede Menge Zeit verplempert, mit einem überlangen Intro vom Band (dreieinhalb Minuten) und dem häufigen Stimmen der Gitarren zwischen den Songs. Ist halt blöd, wenn der Tourmanager kein Guitar-Tech ist und die Band somit alles selbst richten muss, wenn sie die Klampfen wechselt. Weitere technische Probleme mit den In-Ears bei ERIK MARTENSSON trübten etwas das Gesamtbild. Aber das hielt die Jungs nicht davon ab, eine richtig gute Leistung abzuliefern und die Hütte zu rocken. Gewohnt aktiv ergriff ERIK die Initiative und wirbelte mit seinem roten Mikroständer bewaffnet über die Bühne und sorgte für gute Laune. Sein Faible für Coverdale´sche-Mikrofonständer-Benutzung war dann doch etwas zu viel des Guten und wirkte leicht kitschig. Nichts desto trotz haben die Jungs musikalisch jede Menge hochwertiger Songs zu bieten und ernteten gute Reaktionen aus dem Publikum. ERIK erzählte uns nach „Wake Me Up“, dass sie vor einer Woche das brandneue Album fertig gestellt haben, sie aber leider keine Songs daraus spielen dürften. Na dann also weiter mit altbekannten Stücken. Richtig geil war die halbakustische Version von „Battlegrounds“, die ERIK und Gitarrist MAGNUS darboten. Danach wurde aber wieder zu viert gerockt und “Downfall Of Eden” stand auf der Playlist. Es folgte mit „Black Rain“ der für mich vom Riffing her härteste ECLIPSE-Song. Wie der aufmerksame Leser bemerkt, haben mich die Jungs wieder mal gepackt und vollkommen überzeugt. Nach „Blood Enemies“ war die Stunde Spielzeit fast geschafft und der feine ECLIPSE-Gig beendet. Nach der Show mischten sich die Schweden ganz locker unters Publikum und bewiesen so mal wieder ihre Fannähe, für die manch anderer Künstler Geld nimmt…
(DM)
Soooo, nun übergebe ich den Staffelstab wieder an Kollege Michael ;-)

Dieser nimmt ihn gern entgegen. :-) Doch bevor Michael drankommt, ist Kollegin Melissa an der Reihe, ihre Eindrücke zum Gig zu schildern:
Geoff Tate‘s OPERATION MINDCRIME liefern dann einen guten Gig ab, der mich aber nicht wirklich in Ekstase versetzt. Ob es an der späten Uhrzeit liegt? Die Stimmung ist eher andächtig. Stimmlich ist er wieder besser in Form wie zuletzt. Es fällt aber auf, das er manche Gesangslinien anders interpretiert (z.B. bei "The Lady Wore Black") und die ganz hohen Töne (besonders deutlich bei „Take hold of the Flame“) nicht mehr hinbekommt. Die Backingband wirkt ein wenig, als wären sie Mietmusiker. Trotzdem ist es schön, unverwüstliche Klassiker wie „Walk In The Shadows“, „The Mission“, „Breaking The Silence“ und das abschließende „Eyes Of A Stranger” mal wieder live zu hören.
(MH)

So gespalten die Meinungen über Ex-QUEENSRYCHE-Sänger Geoff Tate sind, so extrem gehen sie über die angekündigte Special Oldschool-Show aus QUEENSRYCHE-Klassikern bis Mindcrime auseinander. Als Tate die Bühne betritt, gibt es keinen überschwänglichen Applaus. Das Erbe der US-Heavy/Power/Prog-Heroen ist immens. Dies wird unter anderem daran ersichtlich, dass der Set mit vier Nummern von Operation Mindcrime Vorgänger Rage For Order „Neue Regel“, „Screaming In Digital“, „I Dream Infrared“, „Walk in the Shadows“), dem QUEENSRYCHE-Longplay-Debüt 'The Warning' („Take Hold of the Flame“, „Before The Storm“) und einem Stück von der 'Queesryche'-EP („The Lady Wore Black“) aufgepäppelt wurde. OPERATION MINDCRIME mühen sich, das Klassikerareal so authentisch wie möglich zu bringen, was nicht immer gelingt. Phasenweise fehlt das heroische Feeling. Entsprechend gespalten fallen die Besucherreaktionen aus. Ein Teil wandert binnen Minuten ab, der andere verharrt geduldig vor der Bühne, um den Set zu genießen.

Hithymnen wie „Operation Mindcrime“, „Spreading the Disease“,„Speak“ „Take Hold of the Flame“, „Breaking The Silence“, „The Lady Wore Black“„I Don't Believe in Love“ und “Eyes of a Stranger“ usw. sind Genre-Göttergaben. An die Klasse der verbliebenen QUEENSRYCHE mit Ex-CRIMSON GLORY-Stimmbandveredler Todd La Torre kommt OPERATION MINDCRIME heute nicht mehr heran. Geoff Tates' Stimmvolumen besitzt trotz schwächelnder Ausdrucksstärke immer noch seine Grundzüge, doch extreme Hochtonlagen wie in der Vergangenheit bleiben unerreicht. Bei aller Nostalgie: Die QUEENSRYCHE-Top-Ära mit Geoff Tate ist nicht erst seit Gestern vorbei. Gemessen an Songauswahl und Qualität war die OPERATION MINDCRIME-Show keineswegs herausragend, jedoch zum Schwelgen in Erinnerungen wenigstens ok.
(MT)

Hier die SETLIST des OPERATION MINDCRIME-Gigs in Würzburg:

Neue Regel
Screaming in Digital
Operation: Mindcrime
Speak
Spreading the Disease
The Mission
Take Hold of the Flame
Before the Storm
I Dream in Infrared
The Lady Wore Black
Walk in the Shadows
Breaking the Silence
I Don't Believe in Love
Anarchy-X (Intro)
Eyes of a Stranger

FIFTH ANGEL
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Nach dem die Meinungen spaltenden Operation Mindcrime-Gastspiel haben die US-Metaller FIFTH ANGEL die Ehre, das Metal Assault gebührend ausklingen zu lassen. Und sie tun es mit einem großartigen Auftritt. Nun steht Steve Carlson am Mikro, während Ethan Brosch die Gitarre bedient. Neuzugang Ethan Brosch (ANGELS OF BABYLON) der mit seiner Glitzeroptik geradezu stechend ins Auge fällt, ist kein gewöhnlicher Gitarrist, sondern ein exzellenter Saitenvirtuose, der selbst in die Jahre gekommene Altmeister am Griffbrett blass aussehen lässt. Wer schon mal einige Videos von ihm auf Youtube gesehen hat, wie er sich Duelle mit 80er-Jahre Koriphäen liefert, weiß Bescheid, womit der Ausfall von Kendall Bechtel überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Der Sound stimmt in allen Belangen. FIFTH ANGEL agieren als harmonische Einheit auf höchstem Level.

Steve Carlson (stimmlich näher an Ted Pilot liegend als Bechtel es je sein könnte) legt einen erstklassigen Job hin, wobei der Muskelmann das Publikum nach Kräften pusht, in dem er  an den Bühnenrand heran tritt und Reaktionen fordert, die er auch bekommt. Drummer Ken Mary bearbeitet seine Batterie treffsicher mit amtlich viel Wucht unterstützt von Jon Macko am Tieftöner. FIFTH ANGEL machen ein fast ausnahmslos mit Klassikern gefülltes Fass auf.



Ob Hymnen älteren oder jüngeren Datums - FIFTH ANGEL werden auf einer gewaltigen Welle reitend gefeiert, die sich über die gesamte Posthalle ergießend, auf alle Fanreihen von der vordersten bis zur letzten Halle der gesamten Posthalle überträgt.



„Shout it Out“, „Cathedral“, „Seven Hours“, „Can You Hear Me?“... von Beginn an herrscht eine Riesenstimmung, „Stars are Falling“ vom aktuellen 'The Third Secret'-Output schließt sich ebenso nahtlos den Hymnenklassikern an. „Fifth Angel“, „The Third Secret“, danach bringt „Cry Out The Fools“ - von der Metal Assault-Fangemeinde lautstark mitgesungen - die Halle endgültig zum Beben. Es folgen „Midnight Love“, „Time Will Tell“, „Wings of Destiny“, "In The Fallout", "Shout It Out"  „Only The Strong Survive“ (damit ist nicht der gleichnamige Thor-Gassenhauer gemeint), und „We Rule“, ehe ein locker flockig zugleich dynamisch rausgehauenes, den Mitsingfaktor verstärkendes „Lights Out“ (in London) Cover der britischen Hardrock-Urgesteins UFO den donnernd rockigen Schlussstrich zieht. Der Auftritt erreichte ungefähr die Klasse vom KEEP IT TRUE 2017 wo FIFTH ANGEL auf der Co.-HEADLINER-Position mächtig abräumten! Exzellenter hätte das METAL ASSAULT nicht ausklingen können. Das war der ultimative Live-Kill!
(MT)

Diese Traumvorstellung weckte nicht nur seelige Erinnerungen an die 80er in mir, sondern bewies in aller Form, dass FIFTH ANGEL auch anno 2019 nach wie vor zu den Besten des Traditionellen Heavy Metal Sektors gehören, die ihren hart erarbeiteten Erfolg umso mehr verdienen. Würdiger als die Amis an diesem denkwürdigen Abend kann ein Headliner das METAL ASSAULT definitiv nicht beschließen. Mit der anschließend aufgeführten Setlist ließen FIFTH ANGEL das flammende Schwert des fünften Engels mit der Botschaft des dritten Geheimnisses auflodern:
(MT)

The Night
Cathedral
Seven Hours
Stars are Falling
Can You Hear Me?
Call Out The Warning
Fifth Angel
The Third Secret
Midnight Love
Time Will Tell
Wings of Destiny
In The Fallout
Shout It Out
Cry Out The Fools
We Rule

Zugabe:
Lights Out
 

Festival-Nachwort:
Das METAL ASSAULT 2019 hat gezeigt, das auch ein Line-UP ohne Thrash-Bands nicht unbedingt nachteilig sein muss. Die Maßnahme, das Festival etwas melodischer zu gestalten, sowie der damit verbundene Erfolg geben den Veranstaltern des METAL ASSAULT recht. Was auch immer nächstes Jahr dorthin kommen mag... lassen wir uns überraschen.

Als Ergebnis des 9. Metal Assault-Festivals steht zu Buche, dass FIFTH ANGEL selbst in veränderter Besetzung eine unschlagbare Live-Macht sind, mit der zu rechnen ist. Gestandene Metal bzw. Hardrock Schmieden (TRANCE, UNIVERSE, DOMINE und SARACEN) erleben ihren dritten Frühling, während so manche Band jüngeren Datums wie SEVEN SISTERS schon das Zeug dazu besitzt, sich mit erwähnten Acts unmittelbar auf Augenhöhe zu begeben.

Dieser Bericht wurde in gemeinsamer Zusammenarbeit von Michael Toscher (MT), Melissa Hart (MH) und Dirk Menzel (DM) verfasst.

Fotos: Michael Toscher, Melissa Hart.

 




 

 

 

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