EVERGREY – Aschaffenburg

04 Evergrey Flyer

Konzert vom 24.04.19
Support: BLOODRED HOURGLASS, GENUS ORDINIS DEI

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EVERGREY
BLOODRED HOURGLASS
GENUS ORDINIS DEI

Als Fan, aber auch als Journalist, hast du nicht allzu oft die Gelegenheit ein Konzert zu besuchen, das gleichzeitig das Tourende darstellt. Heute war das mal wieder der Fall auf der EVERGREY „The Atlantic Europe Tour 2019“. Das 3er-Package hatte inkl. des heutigen Konzerts respektable 38 Shows in sieben Wochen gespielt. Und wenn man in die Gesichter der immer präsenten Musiker und der Crew sah, konnte man Erleichterung, aber auch Wehmut feststellen, denn die Tour verlief – und da waren sich alle einig – sehr harmonisch und man hatte neue Freundschaften schließen können.

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Ob es am Umstand des um eine Stunde vorverlegten Konzertbeginns oder einfach der Tatsache lag, dass GENUS ORDINIS DIE hierzulande nicht allzu hohen Bekanntheitsgrad besitzen, kann man spekulieren wie man will, jedenfalls schafften es die Italiener mit ihrem symphonischen Death Metal die bereits Anwesenden sowie die neu hinzukommenden Gäste an sich zu binden. Das Quartett um den stimmgewaltigen und ausdrucksstarken Sänger, machte optisch was her und verkaufte sich über die 30-minütige Spielzeit, trotz vom Band kommenden Keyboards, sehr ansprechend. Das ihr Drummer und der Gitarrist mit LACUNA COIL (Ersatzdrummer bzw. Guitar Tech) in Verbindung stehen, könnte dafür als hilfreicher Nebenaspekt gedient haben. Da wurde selbst die Einlage eines Bühnengastes mit einem MANOWAR “Hail & Kill”-Stelldichein am Mikro inkl. einer Mumie, die sich zwischen den Musikern tummelte, fast schon zur angenehmen Nebensache. Dem Umstand, dass nicht nur mir und dem lautstark mitgehenden Publikum die Jungs aus der Lombardei zugesagt hatten, stimmten auch die während der Show anwesenden EVERGREYler Johann Niemann (b.), Henrik Danhage (git.) und Rikard Zander (key.) bei, die voll des Lobes über die Kombo waren.

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Mit BLOODRED HOURGLASS enterte die nächste mir Unbekannte die Bühne. Melodischen, aber durchaus Death Metal der härteren Art, spielte die Band aus dem finnischen Mikkeli. Trotz dreier Alben im Gepäck ("Lifebound" 2012, "Where The Oceans Burn" 2015, "Heal" 2017) tat sich das Quintett zunächst schwer, die Gäste zu packen. Nach dem für die Band unerwarteten Sturm der Bühne, von zu einem Hip-Hop ähnlichen Einspieler rumtanzenden, teils halbnackten Italienern samt Crew, schien für die Nordmänner auch der Knoten geplatzt zu sein. Mit den etwas an DARK TRANQUILLITY meets PARASITE INC. angelegten Stücken „Castle Astray“ und dem Schlusssong „Where The Sinners Crawl“ konnten auch sie abräumen und nochmals Sympathiepunkte für sich sammeln, wobei rückblickend gesehen der Opener („Quiet Complaint“) des ganzen 35 Minuten andauernden Sets bei den Publikumsreaktionen die Nase vorn hatte.

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Knapp 200 Interessierte zog es an diesem Mittwochabend trotz des DFB-Pokal Halbfinals Bremen : Bayern in den Colos-Saal zu EVERGREY. Die bekamen über 90 Minuten hinweg ein fast schon zu erwartendes hochwertiges Konzert geboten. Begleitet von einer mit reichlich Effekten und Nebel ausgestatteten Lichtshow wurde ihr progressiv ausgelegter Dark Metal gekonnt in Szene gesetzt. Da zahlte sich die Mitnahme eines eigenen Lightjockeys mal wieder aus. So wurden die Keyboard- und Gitarrensoli nahezu immer durch Spotkegel ausgeleuchtet und „The Grand Collapse“ wirkte mächtiger als es live eh schon rüberkommt. Auch bei den emotionaleren Songs wie „Black Untertow“ oder dem Englund Gitarren Solo bei „All I Have“ wurde dadurch für noch mehr Gänsehautmomente gesorgt. Die Göteborger präsentierten sich im Vergleich zur letzten Tour etwas mehr als Einheit und wirkten streckenweise sogar härter („Passing Through“, „My Allied Ocean“). Aufgefallen ist mir, dass sich Tom S. Englund neben dem Leadgesang jetzt mehr um die Rhythmusgitarre kümmert. Keine schlechte Entscheidung, denn mit Henrik Danhage hat er einen exzellenten, technisch hervorragenden Leadgitarristen am Start, der seine Soli ebenso emotional rüberbringt. Schaust du Danhage bei den Soli ins Gesicht, kannst du den Song nahezu erahnen, den er da gerade spielt. Der Bursche ist einfach eine Macht an den Saiten und für die Umsetzung der EVERGREY-Melodien wie geschaffen, was sich auch in seinem Solo gegen Ende der Show deutlich widerspiegelte. So sahen das auch die Fans über die gesamte Show hinweg. Das alles sah in Kombination mit den beiden im Publikum geschwenkten, überdimensional großen Fahnen zu „King Of Errors“ von meinem Standpunkt ganz hinten schon überwältigend aus. Viel und vor allem lautstarker Applaus, ausgestreckte Arme, Pommesgabeln, alles was das Musikerherz begehrt bekam es vom dankbaren Publikum zurück.
Und so gab es nach dem EVERGREY-Schlussfoto noch ein selbiges mit allen Bands und ihren Crewmitgliedern, ehe sich alle Musiker unters Publikum mischten, Rede und Antwort standen, Autogramme schrieben und für das ein oder andere Erinnerungsfoto mit gelöster Mine posierten.

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Setlist EVERGREY:
A Silent Arc
Weightless
Distance
Passing Through
The Fire
Leave It Behind Us
Black Undertow
My Allied Ocean
All I Have
The Grand Collapse
Recreation Day
Keyboard- / Gitarren Solo
A Touch of Blessing
King of Errors

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Hans-W. Rock

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