BONNEVILLE - Kronberg, Recepturkeller


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Konzert vom 01.04.05

Homepage:
www.bonneville-rock.de

Konzertbericht von Stefan & Sylvia Hoidn

Nein, es handelte sich nicht um einen Aprilscherz. Die Jungs der Band Bonneville aus Dieburg und Umgebung hatten beim Kronberger Rockband-Contest am 05.03.05 eine solch ungeheuer gute Resonanz beim Publikum und selbst so unendlich viel Spaß an der Sache, dass sie heute Abend noch einmal ein Zusatzkonzert gaben und auf jegliches Entgelt verzichteten. Das nennt man Einsatz!!!
Für uns eine gute Gelegenheit, das an besagtem Abend des Contests entgangene Konzert nachzuholen. Und es hat sich auf alle Fälle gelohnt! Es war ein super Abend mit einer genialen Stimmung!
 
Das Konzert begann pünktlich um 21.00 Uhr – zunächst noch ohne uns, aber das lag nicht, wie von Dieter Kaiser vermutet, daran, dass manche Leute im dennoch gut gefüllten „Recepturkeller“ vergessen hatten, ihre Uhren auf Sommerzeit umzustellen :-) und sich erst nach und nach einfanden.

Wir kamen aus gutem Grund zu spät, denn wir besuchten noch einen Freund, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren.

Waren wir doch schon ein wenig vorbereitet auf das, was uns im „Recepturkeller“ erwarten sollte, so wurden eben diese Erwartungen noch bei weitem übertroffen. Man muss eben live dabei sein …
 
Die Stimme des Sängers Sascha Bulheller haut einen schlichtweg um. Klar – das kommt nicht von ungefähr. Schließlich hat er eine zweijährige klassische Gesangsausbildung sowie eine Gesangsausbildung in der Scream Factory absolviert. Liest man sich seine Biografie auf der bandeigenen Homepage durch, schlackert man wirklich mit den Ohren: Nicht nur, dass er seit 1990 als Sänger bei verschiedenen Rockbands in der Rhein-Main-Region agierte, nein: er hatte auch 1995 die Hauptrolle in der Oper „Bastian et Bastienne“ von W.A.Mozart, Hauptrollen in diversen Musicals – „Rhomenia“, „We Lead The Way“, „Jesus Christ – A Musical Story“ -, tourte mit dem Rockmusical „Tommy“, war Chorsänger bei Sarah Brightman, Backgroundsänger bei den Wheather Girls“ und räumte 2001 den 2. Platz beim Deutschen Rock- und Pop-Preis ab. Noch irgendwelche Fragen?

Mit ihrer musikalischen Ausrichtung, die im Bereich des Melodic Metal zu Hause ist, konnten Bonneville auf ganzer Linie überzeugen. Die leicht progressiven Elemente, die für einen dezenten Kontrast zu den eingängigen Songstrukturen stehen, verleihen den  Songs eine mittlerweile selten gewordene Eigenständigkeit, obwohl Einflüsse aus der Oberliga des Genres unüberhörbar sind. So finden sich Elemente von Iron Maiden, Dream Theater oder auch Pink Cream 69 immer wieder ein, jedoch ohne kopiert zu werden. Wohlgemerkt: Die progressiven Parts werden sehr sparsam und effektvoll eingesetzt, ohne den Stücken den Drive zu nehmen, der unserer Meinung nach unerlässlich für ein Metal Konzert ist.

Highlights der Eigenkompositionen sind zweifelsohne das getragene Midtempo-Opus „On And On“ und der heutige Opener „Think About Tomorrow“, „Dreams And Hope“ ist ein eher ruhiger Song, der ein wenig an Queensryches „Della Brown“ erinnert und live einen absoluten Kracher darstellt.

Das abwechslungsreich gestaltete Programm wurde durch einige Coverversionen im zweiten Teil zum Beweis dafür, das Bonneville eine Einheit erstklassiger Musiker sind. Ob nun „Holy Diver“, „Fear Of The Dark“ oder „Touch Of Evil“ … alle Titel wurden hervorragend interpretiert. Zwei Tage zuvor hatten Bonneville „Powerslave“ eingeprobt, das, obwohl sich die Band selbst eher kritisch über das Gelingen dieses Songs äußerte, zum Konzerthighlight wurde. 

Dieses wurde noch ergänzt durch eine kleine „Modenschau“, für die sich die drei größten Fans aus Reihe 1 als Models zur Verfügung stellten sowie einen intern ausgerufenen „Miss Wet Bonneville-Shirt – Contest“ :-)

Bonneville nehmen neben dem Kronberger Rockband-Contest auch noch an einem internationalen Contest („Emergenza“) teil, der derzeit in die zweite Runde geht. So sei allen ans Herz gelegt, die Band nächste Woche am 11.04. in der Frankfurter „Batschkapp“ tatkräftig zu unterstützen.

Die Band hat ein unglaubliches Potential, vermischt mit unbändiger Spielfreude, so dass die Stimmung schnell auf das Publikum übergeht.

Wir haben die Jungs heute zum ersten Mal live gesehen … aber sicherlich nicht zum letzten Mal. Zwei neue Fans sind geboren!

Bonneville sind:
Sascha Bulheller – vocals
Thomas Baur – drums
Piet Thomsen – guitars
Emil Abrigada – bass
Klaus Steinki - keyboards

Setlist:
Think About Tomorrow
You Not Me
Piece Of Devilry
The Maker
Dreams & Hope
On And On

No Solution
Soulburn
Holy Diver
Fear Of The Dark
Touch Of Evil
Perfect Strangers

Powerslave

Foto © 2005 by: Dieter Kaiser