KAMELOT - Aschaffenburg, Colos-Saal


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Support: Kotipelto, Epica
Konzert vom 28.03.05

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Na, da hat der Osterhase mit diesem Konzertabend ja ein nettes Ei ins Nest gelegt. Dies dachten sich auch mehr als 400 Metaljünger und pilgerten ins Colos-Saal. Ich traf dann auch pünktlich zum angekündigten Konzertbeginn um 21.00 Uhr ein und musste wieder mal feststellen, dass das Konzert früher angefangen und die holländischen Gothic Metaller Epica ihren Set schon beendet hatten. Des Volkes Stimme sprach von einem weitestgehend überzeugenden 40-minütigen Auftritt und einer stimmlich guten Sängerin bei ansprechenden Soundverhältnissen.
 
Um 21.10 Uhr begann der als „Very special Guest“ angekündigte Timo Kotipelto (u. a. voc. Stratovarius) mit seinen Mannen, um sein gleichnamiges Soloprojekt auch Live zu präsentieren. Das Hauptaugenmerk der Setlist wurde auf das letzte veröffentlichte Solo-Album „Coldness“ gelegt. Die Finnen hinterließen im gesamten einen soliden Eindruck. Das Zusammenspiel der Musiker klappte hervorragend. Nach den ersten drei Songs, die für mich nicht unbedingt zündeten, kam sowohl bei den Akteuren auf der Bühne, als auch im Publikum etwas mehr Stimmung auf. Timo, der heute stimmlich nicht unbedingt nach Stratovarius, sondern eher aus einer Mischung zwischen Joey Tempest (Europe) und Bruce Dickinson (Iron Maiden) klang, konnte wirklich überzeugen. Mit kurzen und knappen Ansagen und bekannt wenig Stageacting nutzte er die ihm zur Verfügung stehenden 55 Minuten aus. Richtig warm jedoch wurde es im Saal erst zum Ende des Sets, als mit „Hunting High and Low“ der erste von zwei Stratovarius Songs angestimmt wurde.
 
Das Highlight des heutigen Abends begann dann um 22.20 Uhr als Kamelot die Bretter betraten. Jubelstürme schon beim Intro, das vom Band kam. Ein kurzer Blick auf die Setlist verriet, das an diesem Abend ein Epic-Feuerwerk der letzten vier Alben (The Fourth Legacy, Karma, Epica und The Black Halo) den Set bestimmen würden. Trotz anfänglich kleiner technischer Probleme am Bass und Keyboard, die schnell behoben werden konnten, hatte Frontmann Roy Khan die Fans vom Opener „Seeds of Sorrow“ an in der Hand. Stimmungsfördernd war auf jeden Fall das Erscheinen einer in weiß gekleideten Backgroundsängerin beim zweiten Track „Lord of Eternity“. Der stimmlich sehr gut aufgelegte Khan begrüßte dann erstmal die Fanschar, teilweise sogar mit sehr gutem deutsch, was den Akteuren auf der Bühne weitere Sympathiepunkte einbrachte. Die Setlist war gut zusammengestellt und so erreichte man einen vorläufigen Höhepunkt bei „Nights of Arabia“, bei dem wieder eine Backgroundsängerin (ob es die gleiche war konnte ich leider nicht sehen) auf die Bühne holte. Vom Applaus nach dem Song waren Khan und Bassist Glenn Barry sichtlich beeindruckt und gaben das auch so an das Publikum weiter. Immer wieder mit Hinweisen aus das kürzlich erschienene neue Album „The black Halo“, dass unverständlicherweise vom Label Steamhammer/SPV für die Tour als Merchandise nicht zur Verfügung gestellt wurde, setzte dann „The Hauting“ wieder ein Highlight mit einer stimmlich guten Backgroundsängerin. Geile Umsetzung des Songs, wobei ich hier auch den Gast- bzw. Tourkeyboarder Oliver Palotai (u. a. DORO) mal hervorheben muss, der eine wirklich Klasse Arbeit und Vorstellung über den ganzen Abend hinweg lieferte und dies mit einem kurzen Solo im Anschluss krönen durfte. Der Ideenreichtum des 5ers setzte sich aber noch fort. Nach dem Titeltrack des aktuellen Albums wurde kurz die Band vorgestellt und ein ebenfalls überragender Thomas Youngblood gab eine kurze Visitenkarte an den sechs Saiten zum Besten. Der Grund des jetzt platzierten Instrumentals wurde auch gleich offenbar, als Thomas sich mit der Akustik Klampfe zur Gedächtnisballade an seinen verstorbenen Vater „Don’t you cry?“ alleine auf die Bühne setzte. Den Blicken des Publikums in den hinteren Bereich des Colos-Saals folgend, konnte man Khan vom Mischpult aus singend ausmachen. Der Rückweg zur Bühne wurde durch ein wiederum kurzes Drum Solo von Casey Grillo überbrückt. Mit „When the Lights are Down“ wurde das offizielle Set beendet. Man lies sich aber nicht lange feiern und blies zur ersten Zugabe, die aus „March of Mephisto“ und „Karma“ bestand. Begeleitet von den Jubelstürmen der Fans setzten die drei Amis, der Norweger und unser Deutscher dann mit „Epiclogs“ und „Farewell“ das i-Tüpfelchen auf einen wirklich überragenden Konzertabend. Schade nur, dass „The Fourth“ Legacy“ von der Setlist gestrichen und das ein oder andere persönliche Highlight nicht auch noch gespielt wurde. Leider fanden auch die Alben „Siege Perilous“, „Dominion“ und „Eternity“ keine Berücksichtigung auf der Setlist. Aber was soll’s, 90 Minuten Vollbedienung in Sachen einfühlsamem Epic-Metal haben ausgereicht, um die Vormachtsstellung von Kamelot in diesem Bereich des Metals klarzustellen. Das Ganze würde ich mir jetzt in Ruhe gerne noch einmal auf DVD anschauen. Vielleicht wird mein Wunsch auf der bis Mitte April andauernden Europa-Tour ja noch erhört…
 
Setlists:  
Epica:

Liegt nicht vor
Kotipelto:
Seeds of Sorrow
Lord of Eternity
Coldness of my mind
Evening’s Fall
Waiting Dawn
Can you hear the Sound?
Take me away
Hunting High and Low
Reasons
Black Diamond

Kamelot:
Center of the Universe
The Shadow of Uther
The Edge of Paradise
Soul Society
Nights of Arabia
Wander
The Haunting (Somewhere in Time)
Forever
Selenzioso
The Black Halo
Don’t you cry
When the Lights are down
March of Mephisto
Karma
Epiclogs
Farewell

Foto © 2005 by: Mike Langer

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