CORNERSTONE - Aschaffenburg, Colos-Saal
Konzert vom 01.02.05
Homepage:
www.cornerstonemusic.dk
Irgendwie ist es schon komisch. Da veröffentlichen Cornerstone aus Dänemark seit dem Jahr 2000 drei klasse Melodic Hardrock Alben und kaum einer bekommt es mit. Jetzt supporten sie ihr letztes und Ende 2003 erschienenes Album „Once upon our Yesterdays“ mit der ersten Europa-Tour überhaupt. Für mich ganz klar ein Muss, mir die Band um Ex-Rainbow und Yngwie Malmsteen Sänger Dougie White und den Royal-Hunt-Bassisten Steen Mogensen reinzuziehen.
Doch zu Beginn kam alles anders als geplant. Die deutschen Progressive Metaller SceneS, die als Support geplant waren, traten nicht auf. Das offizielle Statement der Promo Agentur erreichte mich am Vorabend des Auftrittes und lautete „Bookinginkompetenz des Tourmanagers“. So wurde der heutige Abend eine Solovorstellung der Nordlichter.
Punkt 21.00 Uhr legte der 5er vor ca. 200 Anwesenden zum letzten Deutschland Gig der Tour los. Von Anfang an machte das Publikum mit. Trotz des nur zu einem Drittel gefüllten Colos-Saal fanden sich gleich jede Menge Leute direkt vor der Bühne ein und beklatschten und bejubelten jeden Song. Durch den vorhandenen Platz konnte man auch einige im Auditorium tanzen sehen. Bei gutem Sound, ordentlichem Licht und leichten Nebeleinlagen gelang des Dougie mit kurzen und lockeren Ansagen und der Ankündigung eines Live-Mitschnittes der laufenden Tour das Publikum noch zusätzlich zu pushen. Einen Lacher holte er sich nicht nur von seinen beiden Mitstreitern an der Gitarre und am Bass während der Bandvorstellung bei „Some People fly“ ab, als er sie bzgl. ihrer Haarpflege mit Pantene ProV outete. Für mich der Höhepunkt des Abends war ganz eindeutig die unplugged beginnende Halbballade „Singing Alone“. Hier zeigte Dougie, was er alles drauf hat.
Er ließ hier seiner ganzen stimmlichen Bandbreite freien Lauf und erzeugte nicht nur bei mir so richtiges Gänsehautfeeling. Wie stark er in den Höhenlagen agieren kann folgte dann noch einmal bei „Scream“. Etwas steif in den Hüften zeigte sich lediglich der Gitarrist Kasper Damgaard, der einen sehr schüchternen Eindruck hinterließ, dies aber spieltechnisch an den Saiten mehr als nur ausmerzte. Gegen Ende des regulären Sets taute aber auch er auf. Es huschte ihm zumindest gelegentlich ein Lächeln über die Lippen und er versuchte seinem Bassmann Steen etwas von dessen Agilität abzuschauen. Nach drei Songs lautstark geforderter Zugabe ließen sich die Mannen auf der Bühne noch zu einer nicht auf der Setlist stehenden weiteren Zugabe in Form der Coverversion von Deep Purples „Perfect Stranger“ hinreißen und beendeten ihre Vorstellung um 22.40 Uhr
Cornerstone hinterließen mit ihrem „Best Of“ Programm bei mir einen mehr als positiven Eindruck, da man die Live Umsetzung der drei Langrillen mehr als nur loben muss. Schade, dass man diese Tour bzw. diesen Auftritt nicht direkt nach dem Release des noch aktuellen Albums platzieren konnte, so hätten sicherlich mehr Zuschauer den Weg nach Aschaffenburg gefunden. Solltet ihr die Möglichkeit bekommen diese Band irgendwo live zu erleben, geht hin!
Setlist:
Intro
Welcome to forever
Wounded Land
Future Rising
Passion to Warfare
21st Century Man
House of Nevermore
When the Hammer
Some People fly
Once upon our Yesterdays
Hour of Doom
Singing Alone
Black Masquerade
Scream
Unchosen One
I’m Alive
Midnight in Tokyo
Perfect Stranger
Foto © 2005 by: Mike Langer