VOLBEAT - Offenbach, Capitol


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Support: Serum 114, Stuck Mojo
Konzert vom 14.10.08

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Offenbach, kurz nach acht Uhr abends, Kaiserstraße 106: Vor dem Capitol tummelt sich ein riesiger Pulk von Menschen, so dass man fälschlicherweise glauben könnte, der Einlass hätte noch nicht stattgefunden. Langhaarige Schwarzkutten stehen dicht an dicht mit kurzhaarigen oder Tollen tragenden Kerlen mit Johnny Cash T-Shirts und großflächig Tattoo-verzierter Haut. Die Vorband Serum 114 spielt im Inneren der Location bereits, es dringt jedoch nicht sehr viel nach außen.

Hinein in die Halle und erstmal zum Bierstand. Warten, ungeduldig werden, staunen - 3,50 € für ein kleines Pils und dann noch 1 € Pfand für einen billigen Pappbecher. Na, wenn das mal keine Genießerpreise sind. Dafür ist das Capitol von der Aufmachung her aber auch der schönste Schuppen im Umkreis von 150 km, der Rockbands auftreten lässt. Also akzeptieren und aus Frust gleich noch eins mehr bestellen.

Unser Platz auf der Galerie - eine fantastische Aussicht auf das Bühnengeschehen und das Publikum. Stadionfeeling im Kleinformat, genial!

Dann ist es soweit, Stuck Mojo entern die Bühne und fahren den Motor gleich richtig hoch. Arbeitstier Rich Ward fegt wie ein Verrückter über die Bühne, der behebig wirkende, rappende Hüne Lord Nelson geht gleich in den Dialog mit dem Publikum, Steve Underwood trümmert auf die Felle als wäre er im Gefecht und spielt nebenher immer wieder problemlos mit dem rechten Drumstick herum. Die Songs sind Hits vom neuen Album und von 'Rising' und werden von den Untenstehenden positiv aufgenommen. Rich Ward versteht es wie wenig andere, Leute mitzureißen und anzuheizen. Die Energie, die auf der Bühne im Gange ist und an die Zuhörer abgegeben wird, ist so enorm, dass die eigentliche Musik teilweise vollkommen bedeutungslos wird. Schön, diese Band einmal live gesehen zu haben.

Gegen 22 Uhr wird es dann ernst. Die Spannung in der Halle ist deutlich gestiegen, das Licht besser geworden. Das Intro der neuen CD erklingt, gefolgt vom Titelsong 'Guitar Gangsters & Cadillac Blood'. Die Stimmung im Publikum brodelt sofort. Die Band wird gefeiert als sei sie schon immer ein ganz großes Ding in Deutschland gewesen. Der Durchbruch scheint wirklich geschafft, bedenkt man auch die Gighistorie im Rhein-Main-Gebiet: Vom Nachtleben, zur Batschkapp, ins Capitol. Ein klassischer Aufstieg, ein verdienter, will ich meinen. Michael Poulsen entpuppt sich als humorvoller Frontmann ohne Berührungsängste mit einer Leidenschaft für Jack Daniels. Der Sound ist deutlich besser als noch bei Stuck Mojo und die Songs der Band können ihre Intensität vorbildlich entfalten. Es gibt einen Querschnitt durch alle drei Alben der Dänen, bei dem kein Hit fehlt. Wie es sich gehört, gibt es auch noch einen Zugabeneinlage, Shakehands und die abschließende Einladung mit der Band nach dem Konzert bei einem Plausch im Foyer noch das ein oder andere Bierchen zu vernichten.

Ein toller Konzertabend, der durchweg Spaß gemacht und mitgerissen hat.

                                                                                                                              Foto: Sebastian Fritz

Weitere Fotos vom Konzert (Stefan Hoidn / Britta Stippich) findet Ihr in Kürze in unserer Fotogalerie