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AUTOBAHN OUTLAW MOTORROCK MADNESS - Frankfurt, Sinkkasten


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Festival vom 14.11.08

Homepages:
www.thecarburetors.com  
www.v8wankers.de  
www.myspace.com/v8wixxxer  
www.chucknorrisexperiment.com  
www.badmachine.fi   
www.grandslam.ch 

AUTOBAHN OUTLAW MOTORROCK MADNESS, was darf man denn darunter verstehen? Ich würde mal sagen, viel Benzin, laute Motoren und Rock´n´Roll. Wobei der Sprit eher weniger im Vordergrund stand. Deswegen weicht man besser auf den Sprit an der Bar aus ;-)

SLAM & HOWIE AND THE RESERVE MEN aus der Schweiz waren mit der undankbaren Aufgabe des Openers betraut worden. Undankbar deshalb, weil sie den allermeisten Anwesenden unbekannt waren und sich zu ihrem Auftritt nicht ein einziger Rocker vorne an die Bühne gesellte. Musikalisch waren sie die Exoten am heutigen Abend, denn mit astreinem Country, der allerdings auch mal etwas härter dargeboten wurde, konnte sonst keine Band aufwarten. Gegen 20 Uhr 45 legten sie los, beschallten uns fast 35 Minuten und das noch nicht einmal schlecht! Ich brauche Country & Western jetzt eher nicht so oft, aber diese Darbietung war kurzweilig und gut.

Nach der Umbaupause waren BAD MACHINE aus Finnland an der Reihe. Selten habe ich einen so lieblos und gelangweilt runtergezockten  Gig gesehen. Keine Ahnung, woran das heute gelegen hat. Vielleicht waren sie mit ihrer Platzierung in der Running Order nicht zufrieden, denn laut Flyer und Plakat sollten sie erst nach THE CHUCK NORRIS EXPERIMENT spielen. Nun ja, nun war es halt mal so, wie es ist, aber der Auftritt war echt fürn Boppes. Nach nur 20 Minuten war der „Spuk“ dann auch schon wieder vorbei.

THE CHUCK NORRIS EXPERIMENT aus Schweden war für mich eine der positiven Überraschungen. Die Band war mit einheitlichen Hemden gekleidet und sah fast wie (Rock´n´Roll) Pfadfinder aus. Dann hatte noch jeder einen schwarzen Streifen im Gesicht, der von den Schläfen über die Augen ging. Musikalisch gab’s auch nix auszusetzen. Astreiner, bretternder Rock´n´Roll ohne wenn und aber. Und siehe da, es fanden sich auch die ersten neugierigen Fans vor der Bühne ein und die gingen sogar richtig gut mit. Es wurde immer voller da vorne, denn die Band rockte 40 Minuten lang wie Sau. Sehr cool!

Danach war dann die erste von zwei Bands am Start, die heute ihr neues Album releasten: Die V8 WANKERS alias V8 WIXXXER. Der erste Teil des Sets bestand aus V8 WANKERS Material, also in englisch gesungene Songs, dann folgten ein paar Songs in Deutsch, also als V8 WIXXXER, um dann wieder zur „Ausgangsband“ zurückzukehren. Die WANKERS sind ja keine Unbekannten in unseren Breitengraden und so füllte sich der Innenraum dann noch mehr. Mit „Hell on Wheels“ wurde nach dem Intro zünftig der V8 gestartet. Die WANKERS, wie fast schon üblich mit einer anderen Besetzung, als noch beim letzten Gig, ließen sich in keinster Weise lumpen und gaben von der ersten bis zur letzten Sekunde Vollgas. Ob es an dem mir unbekannten Schlagzeuger lag, dass fast alle Songs schneller gespielt wurden, als auf CD, kann ich nicht sagen. Jedenfalls war der kräftigen Mann am Schlagzeug von der Power und der Technik her der Beste, den ich bisher an der WANKERS-Schießbude gesehen habe. Zwar gab es einige Timingprobleme, aber das merkt ja keiner ;-) Im Publikum war auch King O´Men (Bass, The Carburetors) zugegen, der sich den Auftritt der WANKERS/WIXXXER nicht entgehen ließ. Nach fünf englischen und vier deutschen Songs änderte sich der Aggregatzustand der Band wieder schlagartig und die V8 WANKERS standen wieder auf der Bühne. Verrückt, gelle?  ;-)  Zum Abschluss wurden dann noch die beiden Knaller „This one is for you“ und „Wankers without a cause“ runtergebrettert, bevor dem (alles überragenden) Headliner die Bühne überlassen wurde.

Setlist V8 WANKERS / V8 WIXXXER:
Intro
Hell On Wheels
Lights Out!
Bad Ass SS
Rock`n`Roll Dictator
A Rat That Roars

Prolet
Eier Aus Stahl
Nein, Ich Mach Mir Keine Sorgen
Wir War´n Rocken

This One Is For You
Wankers Without A Cause

Wie kommen die CARBURETORS aus Norwegen denn dazu, ihre Releaseparty in Frankfurt zu feiern? Na ist doch ganz einfach, der in der Region ansässige Uwe Lulis hat das neue Album produziert und Lutz Vegas von den V8 WANKERS ist für das Management & Booking verantwortlich. Gute Voraussetzungen, zum ersten Mal in FFM zu rocken ;-)
Ein paar Minuten nach halb eins (morgens, nicht mittags!) war’s dann endlich so weit. Der Turbo wurde ein letztes Mal gezündet und die Kuh begann zu fliegen. Um dem Motto des Abend treu zu bleiben, begannen sie passender weise mit „Burning Rubber“. Laut war’s, und der Innenraum war gemütlich gefüllt. Scheinbar fuhren aber zu dieser Zeit irgendwie die letzten S-Bahnen, denn nicht nur ein paar Bekannte verließen aus diesem Grund schon nach wenigen Songs den Sinkkasten. Die haben ganz schön was verpasst… ;-)  Die Marschrichtung war glasklar: Fast Forward Rock´n´Roll – bis zum bitteren Ende! Gesagt, getan. Ich glaube, langsam können die gar nicht. Das auffälligste Stageacting legte Gitarrist KAI KIDD hin, der nach ein paar Songs immer mehr in Fahrt kam und die Bühne bis in die äußersten Bereiche beackerte. Bassist KING O´MEN schlenderte derweilen absolut cool und unnahbar über die Bretter und verzog fast keine Miene. Ab und zu mal ein Schmollmund, das war’s aber auch schon. Der große Auftritt von KAI KIDD folgte aber noch, als er die Bühne verließ und den Sinkkasten persönlich unsicher machte. Wer die Theke dort kennt, der weis was es heißt, auf dieser Gitarre spielend mit dem Rücken fast an der Decke sich um die Lampen schlängelnd abzurocken. Danach noch einen Abstecher in den kleinen Sitzplatzbereich und dort über die schmale Trennwand zum Innenraum balancieren um dann mit einem gekonnten Sprung wieder im selbigen aufzuschlagen. Angus Young wäre stolz auf ihn gewesen! Aber er kann noch mehr: mal zünftig Feuerspucken ist ja wohl das Mindeste  ;-)  Zwei Coverversionen verirrten sich auch noch ins Set, ich frage mich nur, warum? Zum letzten Song „Burnout“ wurden ein paar Fans auf die Bühne geholt, die dann den Chorus lautstark über ein Mikro mitbrüllen durften. Sehr geil! Nach leider schon 70 Minuten war dann dieses In-House-Festival vorbei.

Fazit:
Bis auf BAD MACHINE waren alle Bands sehr gut und sehr gut drauf. Wiederholung minus dieser Langweiler erwünscht!

Setlist THE CARBURETORS:
Burning Rubber
Crank It Up
Fast Lane
Rock´n´Roll Forever
God Damn, It´s Good To Be Right
Buckle Up
Get Away (Kiss Cover)
All Alone
Whole Town Is Shakin´
Terrified
Fire It Up
Lawless Country
Allright Allright
Fast Forward Rock´n´Roll
Going Down
Grinder (Judas Priest Cover)
Burnout