LIZZY BORDEN - Frankfurt, Die Halle
Konzert vom 09.12.08
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Die Konzertsaison 2008 neigt sich dem Ende zu und fast zeitgleich können wir nun auf fast 5 Jahre FFM-Rock zurückblicken. Das Jahr 2008 stand für uns unter keinem guten Stern. Nahezu das gesamte Jahr war von persönlichen Schicksalsschlägen und gesundheitlichen Rückschlägen überschattet, so dass mehr als nur einmal der Fortbestand unseres Magazins gefährdet war. So war es uns mehr als nur einmal entweder erst gar nicht möglich sämtliche geplanten Konzerte aufzusuchen oder man musste sich wirklich dazu zwingen, bereits bestätigte Akkreditierungen wahrzunehmen. Dabei stellte man immer wieder fest, dass gerade die Topacts, die bereits mehrere Jahrzehnte die Bühnen dieser Welt rocken, oftmals den hohen Ansprüchen nicht genügten. Die angekündigte LIZZY BORDEN Tour, die eigentlich schon im November starten sollte und auf den Dezember verschoben wurde, war aus oben genannten Gründen ebenfalls eine „Zwangsveranstaltung“, da ich selbst seit Anfang des Jahres mit erheblichen Rückenproblemen zu kämpfen habe, was mir wohl auch bis ans Ende meiner Tage erhalten bleibt. Genug gejammert……der 9.12.2008 wird mir für immer nachhaltig im Gedächtnis bleiben, da das Gesamtpaket dafür sorgte, dass alles was in diesem Jahr schiefgelaufen war, mit einem Handschlag weggewischt wurde.
Es war das erste Konzert in der Halle, dass ich nach dem Umbau der Bühne besucht hatte und eines stand für mich sofort fest: Der Umbau hat sich absolut gelohnt. Zum ebenfalls 5-jährigen Bestehen dieses, meiner Meinung nach, besten Clubs im Rhein-Main-Gebiet, hatten die Verantwortlichen keine Mühen gescheut und somit Bands und Fans die bestmöglichen Vorraussetzungen geschaffen. An diesem Abend eröffneten VIRON das, nach meiner Ansicht, Konzert des Jahres mit ihrem traditionell ausgerichteten Powermetal und heizten zu früher Stunde die Meute schon gehörig an. Absolut erwähnenswert dabei ist Frontmann Alexx, der auch hohe Tonlagen fehlerfrei beherrschte und von seiner starken Band, die keine Sekunde still stand, mehr als nur getragen wurde. Perfekter Auftritt!
Nach kurzer Umbaupause erschienen die Holländer MARTYR auf der Bildfläche und ab diesem Moment brannte die Halle. MARTYR sind, im Gegensatz zu VIRON, schon seit mehr als 20 Jahren aktiv, wurde aber nach mehrjähriger Pause jetzt erst wieder reaktiviert. Bereits 1985 schafften es die Jungs auf den legendären Metal Massacre VI Sampler. Jetzt sind sie wieder da….und wie! Sänger Rop van Haren war spätestens nach zwei Minuten die Bühne zu klein, so dass er durchs Publikum lief und die etwa 60 anwesenden Fans dazu animierte, etwas näher Richtung Bühne zu wandeln, was er mit seiner sympathischen Art mit dem entsprechenden Nachdruck auch durchzusetzen wusste. Den gesamten Gig hindurch war er kaum zu bändigen und zeigte große Gesten, ein wildes Stageacting und so manche teuflische Grimasse, gepaart mit seiner überragenden Gesangsleistung, was zum Schluss mit tosendem Applaus belohnt wurde und den Eindruck erweckte, in einer Halle mit 600 Leuten zu stehen.
Die Umbaupause vor dem LIZZY BORDEN Auftritt gestaltete sich danach etwas länger, da man mit technischen Problemen zu kämpfen hatte, die auch während der Show nicht abreißen sollten. Dann folgte ein legendärer Auftritt der Amerikaner um Frontmann Lizzy, die ihr volles Programm, wie man es bereits eindrucksvoll beim diesjährigen BYH Festival erleben durfte, auffuhren. Angefangen mit dem ständigen Kostüm- und Maskenwechsel zu jedem neuen Song, bis zur Beißattacke gegen eine spärlich bekleidete Blondine, die so manchem Fan Sabberfäden aus den Mundwinkeln wachsen ließ, wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren konnte, das dies nicht das Einzige war, was da gewachsen ist…..hehehehehe…….Selbst von den erwähnten technischen Problemen, bezüglich des Mikros von Lizzy, ließ sich keiner dieser Vollprofis beirren, obwohl Gitarrist Ira Black zusätzlich mit einer üblen Erkältung zu kämpfen hatte, und so wurde aus dem Gig in einem kleinen Club ein großes Konzert mit allem was das Genre über Jahrzehnte am Leben erhielt: Geile Songs, eine überragende Live-Performance, ein guter Sound und die Partystimmung, die Genregrößen wie Kiss gerne ansagen aber nicht im Entferntesten erreichen können, da ihnen dazu die innere Einstellung fehlt, die LIZZY BORDEN zweifellos haben, nämlich, sich den Arsch abzuspielen auch wenn man nur vor 60 Leuten spielt und dabei das Gefühl rüberzubringen, als stünden sie vor 6.000!!!!!!!
You wanted the best and you got the best……….