KAMELOT - Bochum, Zeche




Konzert vom 19.06.09
Support: Xandria, Serenity

Homepage:

www.kamelot.com
www.xandria.de  
www.serenity-band.com

Ein scheinbar ganz normaler aberwitziger Feierabend Freitag auf Deutschlands Autobahnen, auf denen offenbar wieder einmal Fahrer unterwegs waren, die da nun einmal rein gar nicht hingehörten. Genau denen und dem daraus resultierenden Unfall mit 1-stündigem Stau-Kollaps verdankte ich es nämlich, dass ich  den 30-minütigen Auftritt von SERENITY, wegen denen ich eigentlich primär angereist war, um genau 5 Minuten verpasst habe. Da half auch Ärgern nichts mehr, hatten doch die Deutschen mit dem aktuellen Output „Fallen Sanctuary“ (mit Presse-Lobeshymnen überhäuft) einen absolut formidablen Reißer  im Gepäck, den es eigentlich nur noch auf seine Live-Qualitäten zu prüfen galt. Doch außer allerorts zufriedene Gesichter im Publikum (der gut halb gefüllten Zeche) und dem bereits emsigen Treiben der Roadcrew gab es leider nichts mehr zu bewerten. Shit happens.

Setlist:
Reduced to Nothingness
Coldness Kills
Rust of Coming Ages
Velatum
Engraved Within
(All Lights Reversed?!)

Relativ schnell fanden sich XANDRIA auf der noch sehr beengten Bühne der Zeche ein und präsentierten einen repräsentativen Querschnitt durch die Bandhistorie in einer gut 35-minütigen Setlist. Hierbei muss man klar sagen, dass die Band mit Sängerin Kerstin einen verdammt guten Fang gemacht hat. Ersetzt diese nicht nur Vorgängerin Lisa nahezu perfekt, sondern verfügt zudem über eine ungemein wandelbare, volltönende und variable Stimme. Der solide Gig fand beim dankbaren Publikum allerdings erwartungsgemäß mit den älteren, qualitativ stärkeren Stücken seine Höhepunkte.“Ravenheart“ und „Indica“ sind Live schon fein, das muss man sagen. Soundtechnisch passabel sind XANDRIA wegen ihrer durchwachsenen Songqualitäten (die neuen Sachen können mich einfach nicht überzeugen) live sicherlich nicht das non plus Ultra, können diese dadurch  keinen konstant hohen Level während des Sets halten. Kurzweilig und unterhaltsam sind sie aber in jedem Fall.

Nach kurzem Umbau begann ein energiegeladener Auftritt von KAMELOT, die allesamt den Tourtag im Kraftfeld verbracht zu haben schienen und einen mehr als agilen Eindruck vermittelten. Roy Khan bereits, mit seiner energetischen Art zu singen, nach dem ersten Song schweißüberströmt und sehr auf Publikumskontakt bedacht, ebenso wie Basser Glenn, der wie ein Flummi über die Bühne sprang. Selbst der sonst so kühle und extrovertierte Thomas Youngblood zeigte überraschende Bewegungsfreude. Energetisch auch die Setlist, die sich dieses Mal auf relativ wenig balladeske Töne beschränkte, sondern eher viele Kamelot Power Hymnen bot. Mittlerweile ein wenig störend, aber für Kamelot Konzerte scheinbar unumgänglich, das Band Solisten Jamming und die kurzen, in meinen Augen eher nervigen wie überflüssigen Soli der einzelnen Protagonisten. Aber so muss es wohl sein, wenn sich virtuose Charaktere in einer solchen Band versammelt haben. Und so ist es halt. Sehr nett übrigens der kurze Duett-Gastauftritt in „The Haunting“  von Epicas Simone Simons, die sich aus dem nahen Holland zu einem Kurzbesuch eingefunden hatte. Was gibt es sonst prickendes und informatives zu berichten? Dass der Sound zwar ok war, Khan gerade zu späteren Songs leider immer stärker überspielte wurde, was bei einer Musik ,die sehr gesangsharmoniert ist und davon verstärkt lebt, ein wenig unglücklich ausfällt. Die Band unglaublich gut gelaunt auftrat. Kleine Anekdote gefällig? Khan zu Palotai: „What do you say to the German speech?“ Palotai: “Also ich als Schwabe habe von der deutschen Sprache ja eher gar keine Ahnung“.*g Der 95 Minütige Set sehr kurzweilig verflog und das gutgelaunte und feierfreudige Publikum hier definitiv ein fettes Konzert für kleines Geld bekommen hat. Kamelot sind und waren schon immer einen Besuch wert.

Setlist:
Rule the World
When the Lights are Down
Descent of Arcangel
Center of the Universe
The Pedulous Fall
Anthem
Moonlight
Instrumental
The Hunting Stain
Edenecho
The Hunting
Keyboard Solo
The Hunting
Ghost Opera
Love you to Death
Karma
March of Mephisto

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