JOHN FOGERTY - Esslingen, Burg Esslingen


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Konzert vom 23.07.09
Burg Esslingen


Homepage:
www.johnfogerty.com

 


Da war er wieder, der legendäre Frontmann der noch legendäreren Band „Creedence Clearwater Revival“. Seit ein paar Jahren beehrt er Deutschland mit seiner Band regelmäßig in der Halle, oder wie heute, Open Air auf der Burg Esslingen. Als wir uns gegen 16 Uhr auf die Socken machten, hatten wir ein zwiespältiges Gefühl, was das Wetter anbetraf. Ständig trübten fette Wolken das „Sommerwetter“, welches eigentlich doch keins war. Na ja, inklusive Stau und Parkplatzsuche trafen wir gegen 19 Uhr 30 in Esslingen ein. Als wir uns den Weg zur Burg erfragt haben, stand uns der steilste Aufstieg seit Geburt aller Open Air-Konzerte bevor! Leck mich am Arsch, war das anstrengend durch die Weinberge einen steinigen und engen Pfad zur Burg hoch zu marschieren. Nun ist das Publikum vom guten John ja im Durchschnitt größtenteils weit jenseits der 18 Lenze, wie sollen die denn alle da hoch kommen? Wir hatten eigentlich nicht groß Zeit, an andere zu denken, eher an uns selbst und den Zustand, in dem wir uns befanden, als wir hechelnd an der Burgmauer ankamen. An der Abendkasse klärten wir schnell und unkompliziert die Einlassmodalitäten (auf diesem Wege einen herzlichen Dank an Frau Regina G. vom Veranstalter!) und betraten eine der schönsten Locations, die ich bisher Open Air besuchen durfte. Im Burginnenhof war auf der großen Wiese alles für einen tollen Abend gerichtet. Endlich gab es mal ausreichend Verpflegungs- und Getränkestände, die wir dann auch erstmal aufsuchten, um die Körpertemperatur von gefühlten 45 Grad abzusenken. Ein weiterer Blick an den Himmel ließ uns hoffen, denn es wurde immer freundlicher. Natürlich mussten wir erst mal eine ausgiebige Runde drehen und uns mit den Örtlichkeiten vertraut machen. Schließlich fanden wir unseren Platz etwa 10 Meter rechts vor der Bühne genau vor den hängenden Boxen. Absolut ohne Gedränge konnten wir dort in das Konzert starten. Was uns verwunderte war das doch bunt gemischte Publikum aller Altersklassen, wobei natürlich wir Oldtimer in der Überzahl waren. Aber das ist schon erstaunlich, wenn man spangentragende Schüler neben Woodstock-Überlebenden rocken sieht. Das zeugt von einer zeitlos-genialen und generationsübergreifenden Musik des Hauptdarstellers, der gegen 20 Uhr 20 ein denkwürdiges Konzertfeuerwerk zündete. Das wankelmütige Wetter scheint doch den Einen oder Anderen abgehalten zu haben, zur Burg zu kommen, aber bei einem Rundumblick stellten wir fest, dass es doch gemütlich voll war, im Burginnenhof. Ich schätze mal so 4000 Fans dürften sich eingefunden haben. Das gute an den Shows von John Fogerty ist, dass er sehr änderungsfreudig ist, was seine Setlist betrifft.
Aber nun zur Show: Der viel umjubelte Einstieg mit insgesamt 4 (!) Gitarristen auf der Bühne, hatte den Namen „Up Around The Bend“. Leichte Soundprobleme und eine doch sehr kratzige Stimme Fogertys ließen uns erst mal verwundert gucken, aber der gute John hatte sich sehr schnell gefangen und der Sound besserte sich auch deutlich. Das kollektive Beinwippen, Mitklatschen und Mitsingen nahm also seinen Lauf. Prächtige Stimmung im Publikum! Wie immer durfte John nach dem ersten Song eine mächtige Applausdusche nehmen und begrüßte kurz und knapp die Fans. Selbst in seinem Alter hat dieser Mann noch unbeschreibliche Ausstrahlung und eine ebensolche Stimme, die ohne Vorwarnung Gänsehaut  erzeugen kann! So ist es eigentlich wurscht, ob John eigene Songs oder CCR-Klasiker spielt, das textsichere Publikum singt jeden Song mit und feiert eine tolle R´n´Roll Party. Selbst bei den langsameren Songs wie z.B. „Joy of my Life“ kommt keine Langeweile auf, wenn da nicht die üblichen Babbler sind, die weltweit wohl jedes Konzert stören. LEUTE, warum bezahlt ihr über 50 Euro Eintritt um euch dann während der Show in einer mehr als störenden Lautstärke zu unterhalten??? Unglaublich, diese Rasse stirbt wohl nie aus und ist weltweit verbreitet… Wenn man dann mal wieder ungestört dem Konzert lauschen darf, dann geht es einem schon viel besser, will man doch so viel wie möglich von diesem Konzert wahrnehmen. Mir geht es zumindest so. Ein Fan, der heute Geburtstag hatte und mit einem Plakat darauf aufmerksam machte, wurde von John persönlich mit einem Plektrum beschenkt und beglückwünscht. Feine Sache, da John den ersten Versuch ein paar Songs vorher abgebrochen hatte. Nun kletterte er aber auf die Absperrung, um sein „Geschenk“ zu überreichen. Feine Sache das! Im Laufe des Konzerts stellte John seine tolle Begleitband vor. Bei den Jungs hatte man das Gefühl, dass es eine unsichtbare und unüberwindbare Linie in Höhe der Mikrofonreihe auf der Bühne gab, denn bis auf Dan Hochhalter kam keiner von den Jungs mal nach vorne, obwohl sie keinesfalls ein Nischendasein verdient haben. Erst im letzten Drittel des Gigs tauten sie auf und rockten auch in vorderster Reihe. Sehr geil! In eben diesem Schlussdrittel gaben alle noch mal richtig Gas und sie spielten übergangslos die letzten Songs. Nach nicht ganz 2 Stunden war dann diese begeisternde Show vorbei, obwohl es noch jede Menge ungespielter Klassiker gegeben hätte, bloß würde dann ein Fogerty-Konzert 4 Stunden und länger dauern und das wollen wir dem Mitsechziger dann doch nicht zumuten. Natürlich schauten wir erwartungsvoll auch noch am Merchandisingstand vorbei, aber die überzogenen Preise schreckten uns dann leider ab. Eine signierte Revival-LP für 60 Euro und ein Tourshirt für 25 Euro war uns dann doch zu viel…
Als Fazit kann man problemlos das bekannte Wein-Zitat anwenden. Im nächsten Jahr sind wir selbstverständlich wieder dabei, wenn John mit „neuem“ Album (The Blue Ridge Rangers Ride Again – erscheint am 1. September 2009) hoffentlich wieder in unseren Breitengraden spielt. Und wer ihn nicht kennt, der kennt doch ziemlich sicher viele seiner Songs, denn „Proud Mary“ ist nicht von Tina Turner und „Rockin´ all over the World“ ist nicht von Status Quo, also hin gehen und abrocken. Gute Stimmung und geile Mucke ist garantiert!

 
 
 
 
 
 
 


The amazing Band:
John Fogerty – Gitarre(n), Gesang, Mundharmonika
Kenny Aronoff – Schlagzeug (The best Rock ´n´ Roll Drummer in the whole wide World)
Dan Hochhalter – Geige, Gitarre, Mandoline, Bongos
David Santos – Bass
Billy Burnette – Gitarre
Hunter Perrin – Gitarre
Matt Nolen – Keyboards, Madoline

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Setlist JOHN FOGERTY:
Up Around The Bend
Green River
Who´ll Stop The Rain
Lookin´ Out My Backdoor
Ramble Tamble
Midnight Special
It Ain´t Right
Born On The Bayou
Don´t You Wish It Was True
Workin´ On A Building
Have You Ever Seen The Rain
Keep On Chooglin´
I Put A Spell On You
Blue Ridge Mountain Blues
Somebody Help Me
Good Golly Miss Molly
Rock and Roll Girls
Down On The Corner
Bad Moon Rising
The Old Man Is Down The Road
Fortunate Son
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Rockin´ All Over The World
Proud Mary

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