ROCK AREA FESTIVAL 2009 - Loreley, Amphitheater


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Konzert vom 21.08.09

Homepage:
www.rockarea-festival.com  

Zum dritten Mal fand jetzt bereits das ROCK AREA FESTIVAL statt, diesmal jedoch nicht am Stausee in Losheim, sondern auf der Loreley. Dass die Macher des Festivals auch in Sachen anderer Konzertveranstaltungen sehr umtriebig sind, findet man u. a. auf deren Festival-Homepage. Dies zum Hintergrundwissen vorab. Wer mehr darüber wissen möchte, schaue sich bitte diese übersichtlich gestaltete Seite selbst an.

Meiner einer beschränkt sich hier und heute auch nur auf den Konzert-Freitag, da mir Kollege Montezuma die Tage vorher bereits nen kräftigen Gruß schickte und ich selbst somit auch den Freitag nur in abgespeckter Version genießen konnte. Und von Genuss muss ich hier sprechen, denn a) ist das Gelände der Loreley (Amphitheater) für Freiluftveranstaltungen wie geschaffen, b) herrschte bei meinem Eintreffen gegen 19 Uhr schönster Sonnenschein (es regnete nur bis 15 Uhr) und c) sah ich noch drei wirklich geile Bands, die allesamt mit besten Soundverhältnissen und Lightshows ausgestattet waren. Die Anfahrt entlang des Rheinufers verlief völlig entspannt, sprich keine Staus etc. Großer trockener Wiesenparkplatz (5 €) unweit des Zeltplatzes und Festivalseingangs. Dazwischen eine gut bestückte und auswahlreiche „Metal-Einkaufsmeile“, die sogar für die Camper einen Mini-Supermarkt beinhaltete.
Bei den Tageseintrittspreisen bekam ich im Vorfeld hitzige "pro und contra" - Diskussionen bei wkw mit. Wer schlau war und Zeit hatte, besorgte sich das Festival-Ticket für 60 € eh im VVK und war fein raus. Ansonsten waren die Tagespreise zwischen 30 € (Donnerstag mit Hammerfall + 3 Bands) bis 40 € (Samstag mit Kreator, Bolt Thrower + 9 Bands) in 5 € Schritten gestaffelt. Auch gestalteten sich die Essens- und Getränkepreise auf dem Festivalgelände im Rahmen des Überschaubaren und waren in Sachen Essen abwechslungsreich vertreten.

Jetzt aber zu den Bands. Bei meinem Eintreffen bekam ich noch die letzten beiden Songs von ENDSTILLE aus der Ferne mit. „Schweinereien“ auf der Bühne gab’s wohl heute nicht, da die diese keine blutroten Flecken beim Umbau für Sabaton verzeichnete.

SABATON selbst starteten um 20 Uhr und sorgten während ihrer 50 Minuten Playtime für sehr starken Zulauf auf den Rängen. Geschätzte 1500 Seelen dürften sich zu Beginn der Show gen Bühne gedrängt und den lustigen Schweden stimmungsvoll (so lange habe ich so viele Hände an Stück schon lange nicht mehr oben gesehen) und vor allem lautstark gehuldigt haben. Dafür gab’s vom überwältigten Fronter Joakim auch ein fettes, deutsches Dankeschön. Die schon üblichen „Noch ein Bier” Rufe schallten nach „Art Of War“ geschlossen durch das weite Halbrund, was Joakim wieder in sehr gutem Deutsch dementsprechend kommentierte. Dass er „horny“ ob der Publikumsreaktionen sei, lass ich mal offen zur Diskussion. Ich glaube vielmehr, dass er offensichtlich am Festivaltag sein geliebtes Frankfurter Rotlichtviertel noch nicht gesehen hatte…  Dem aufmerksamen Besucher der Ränge um das FOH entging bei „Cliffs Of Gallipoli“ nicht, dass sich anhängend an einen sympathischen Eisverkäufer, jetzt eine kleine Polonaise bildete und aufmachte durch die Meute zu flanieren. Bei mittlerweile jetzt gut 2500 Begeisterten vergrößerte sich diese auch recht schnell auf gut 80 Fans und zog ihre Wege komplett über das Gelände, selbst eine Gasse durch die Reihen vor der Bühne wurde möglich gemacht. Der Schweden 6er auf der Bühne war sichtlich geplättet ob der heutigen Fanreaktionen. Da sei hier auch entschuldigt, dass Joakim zwischen den Songs länger als sonst als Kommentator agierte und somit vielleicht auch ein Titel der Setlist aus Zeitmangel wegfallen musste. Mir als dem nicht unbedingten SABATON-Fan fiel heute auf, dass die Band mittlerweile sehr professionell agiert, was das mit einem Touch von Kultstatus behafteten Wechselspiel zwischen Publikum und Band aber wieder wettmacht. Durch ihren steten Backinggesang wird der Bewegungsradius der beiden Gitarristen zwar jetzt deutlich minimiert, jedoch die Songs dadurch inhaltlich mehr ausgefüllt. Für Bewegung sorgen eigentlich nur noch der Frontmann himself und Basser Pär, der ständig unterwegs zu sein scheint. Ein wirklich gelungener Auftritt und wie Rikard und Oskar (beide git.) mir später noch mitteilten „die leider letzte Show für 2009 in Deutschland“. Und pssst, als Release-Datum für das neue Studioalbum ist April/Mai 2010 angesetzt.

Pünktlich um 21.25 Uhr starteten die Exoten des heutigen Billings. Die deutsche Folk/Mittelalter Combo SCHANDMAUL sah ich hier zum ersten Mal live und habe mir, ehrlich gesagt, im Vorfeld nicht viel davon versprochen. Das Sextett belehrte mich aber von Anfang an eines besseren. Man muss nicht Fan dieses Genres sein, um sich „nur“ von der Musik begeistern zu lassen. Mich hat die Band mit ihrer Performance 65 Minuten lang überzeugt. Die Kombination der Musik und Bühnenshow, eingepackt in eine wirklich gute Lightshow (genial bei „Walpurgisnacht“), garniert mit einem glasklaren Sound, machte es aus, mich wieder auf die Ränge zu ziehen. Überrascht hat mich dazu, dass das Publikum die hochgekochte Stimmung von SABATON direkt übernommen hat und die SCHANDMAUL-Show mit viel Applaus und Mitsing- und Hüpfspielchen (bei „Vogelfrei“) begleitete. Während Gitarrist Martin und Basser Matthias weitestgehend ihren Part von einem Riser neben dem Drumriser aus effektiv zockten, agierten im Vordergrund die beiden Damen Anne (Geige) und Birgit (Dudelsack und Flöte) neben Sänger Thomas Lindner. Gerade dieser schaffte es immer wieder mit seinen platzierten Ansagen einen steten Bezug zum Auditorium aufzubauen und die anwesenden Metaller fast schon wie Schmusekatzen aussehen zu lassen, was bei dem letzten Song der Zugabe all zu deutlich wurde. Bei Gelegenheit werde ich mir diese Truppe noch mal in Ruhe anschauen, das steht fest!

Nach wieder 25 Minuten Umbaupause bretterten dann meine Faves des Tages los. AMON AMARTH, die derzeit auf Festivals in Europa sehr angesagten Pagan/Viking Metaller, bedienten ihre Fans über 90 Minuten mit einem Set, der einem das Wasser im Mund zusammen laufen ließ. Gab es während der ersten beiden Songs („Twilight Of The Thunder God“ und „Free Will Sacrifice“) noch kleine Soundungereimtheiten, war ab „Asator” aber alles im grünen Bereich. Rappelvolle Ränge (man sprach von 3500 Tickets im VVK + die Tageskasse) und so gut wie keiner saß mehr auf den recht bequemen Steinstufen. Dass die Setlist mittlerweile leicht auszurechnen ist und mehr oder weniger nur um 1-2 Songs variiert, ist dem Fan bekannt, aber auch weitestgehend egal, da alles was heute gezockt wurde eh zu dem gehört, was man(n) /Frau hören will. Begleitet wurden die Titel neben viel Nebel spätestens ab „Guardians Of Asgaard“ mit diversen Feuersäulen, die später bei „Death In Fire“ in einer wahren Feuerwand ihren Abschluss fand. Dass Johan (Hegg, voc.) „Live for Kill“ einem Daniel (Veranstalter) zum Geburtstag widmete und ein “Happy Birthday” mit dem weiten Rund anstimmte, sollte diesem eine riesige Gänsehaut beschert haben. Zumindest hörte sich das von dem oberen Rang gigantisch an. Hiernach begann das, was ich unbedingt hören wollte: “”Fate Of Norns”, “Victorious March” (mit geilen Gitarrensolo), “The Pursuit Of Vikings” (mit Gänsehautfaktor Mitsingspielchen), „Cry Of The Black Birds“ incl. dem klasse Intro und geilem Licht als erste Zugabe und eben „Death In Fire“ – die Matte wurde also auf Dauerrotation gestellt. Lasse ich das jetzt beim Schreiben alles Revue passieren, erinnere ich mich auch an die Tour mit Dimmu Borgir, wo ich die Schweden das erste Mal sah, sie Dimmu quasi an die Wand spielten und mich damit zu einem neuen Fan machten, würde ich das gerne noch einmal so erleben. Schon alleine die Stimmgewalt von Johan und seine charismatisch, hünenhafte Erscheinung (nein, ich bin nicht schwul geworden!) sind schon überwältigend. Tja, das war leider die letzte Show für 2009 von AA, dafür aber eine sau geile!

Mit ähnlich interessantem Billing wird mich das Rockarea Festival im nächsten Jahr wieder sehen. Das steht fest.


Setlists:

Sabaton:
Sun Tzu Says
Ghost Division
The Art Of War
40:1
Cliffs Of Gallipoli
Attero Dominatus
Panzerkampf
Panzer Battalion
Primo Victoria
Metal Machine

Schandmaul:
liegt nicht vor

Amon Amarth:
Twilight of the Thunder God
Free Will Sacrifice
Asator
Varyags of Miklagaard
Runes To My Memory
?
Guardians of Asgaard
Live for the Kill
Fate of Norns
Victorious March
The Pursuit of Vikings
Cry of the Black Birds
Death in Fire

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