SUMMERS END FESTIVAL 2009 - Andernach, JUZ Live Club
Festival vom: 29.08.09
Homepage:
www.juz-andernach.de
www.summersend-openair.com
Ein ganz feines Billing zog uns mal wieder nach Andernach zum SUMMERS END FESTIVAL, um den Festivalsommer abzuschließen. Man glaubt es kaum, wir waren fast pünktlich zum Start von PERZONAL WAR auf dem Gelände, welches bis dahin noch recht spärlich gefüllt war. Der Opener war vom Namen her zumindest die härteste Band an diesem Tag, aber die Jungs passten sich etwas an und spielten die melodischeren Songs ihres Repertoires, was gut ankam. Leider war ihre Zeit auf der Bühne arg kurz und so war nach 25 Minuten auch schon wieder Schluss. Viel zu früh, wie ich meine.
In der 20 minütigen Umbaupause erfuhren wir, dass HEAVENS BASEMENT wegen der Verletzung eines Bandmitglieds nicht auftreten können. Schade eigentlich, waren sie uns im Vorprogramm von TESLA vor einigen Wochen doch angenehm aufgefallen. So ging es nun mit der jüngsten Band des Tages weiter: KISSIN´ DYNAMITE. Als die Jungspunde die Bühne stürmten, erschlug uns förmlich die Retro- und Klischeeflut. Ob Mick Mars-Gedächtnisfrisur oder Phil Collen-Gedächtnisschal, es war wie in den seligen Achtzigern. Bloß sind wir nun im Jahre 2009 und inwiefern die Jungs damit Erfolg haben werden, wird sich zeigen. Die Mucke ist ziemlich einfach und kurzweilig bloß die Texte sind größtenteils doch sehr kitschig. Wenn das beim nächsten Album mal gerade gerückt wird, dann könnte das was werden. Die 45 zur Verfügung stehenden Minuten nutzte die Band und veranstaltete eine coole Party, die auch durch einen kurzen Regenschauer kaum getrübt wurde. Fein gemacht!
Nach diesmal nur 15 Minuten Umbaupause standen AXXIS auf dem Programm und es stellte sich die Frage, ob der Berny wieder alles in Grund und Boden babbelt? Na ja, so schlimm war es diesmal gar nicht. Er hielt sich doch sehr zurück und hatte lediglich bei seinem Gast auf der Bühne Zeit, um diverse Sprüche an den Mann und die Frau zu bringen. Bei diesem Gast handelte es sich um die kleine Elena, die Berny auf die Bühne holte und ihr die „Heavy Metal Rassel“ erklärte, die die Kleine dann auch beim Akustiksong „Touch the Rainbow“ unter dem Jubel der Fans super einsetzte! Berny, Du hast definitiv Konkurrenz bekommen und dem Metalnachwuchs eine faire Chance eingeräumt! ;-) Musikalisch ließen AXXIS nix anbrennen, sie spielten einen knapp 1-stündigen Gig und verabschiedeten sich recht schnell, da sie am Abend noch ein Konzert in Thüringen geben wollten, der aber dann ins Wasser fiel. Infos dazu gibt’s auf der Bandhomepage.
Setlist AXXIS:
Doom Of Destiny
Tales Of Glory Island
Little War
Drum Solo
Blood Angel
Touch the Rainbow - feat. Elena on the “Heavy Metal Rassel”
Wind in the Night
Living in a World
Little Look back
Kingdom of the Night
Durch den Ausfall von HEAVENS BASEMENT wurde mehr Zeit frei, was sich leider in einer völlig übertriebenen 45 minütigen Umbaupause niederschlug. Okay, man hatte Zeit, um die Verpflegungsstände oder das stille Örtchen aufzusuchen, aber selbst wenn man sich da reichlich Zeit gelassen hat, waren U.D.O. noch lange nicht auf der Bühne. Das war schon ätzend und es gab vereinzelt Pfiffe zu hören, die aber mit Beginn des Sets schlagartig verstummten, denn der für mich heimliche Headliner holte zum großen Schlag aus! Nach dem überragenden Auftritt auf dem Bang Your Head-Festival erwartete ich ähnliche Großtaten und wurde nicht im Geringsten enttäuscht. Schade, dass es noch so hell war, denn U.D.O. in Dunkelheit mit voller Lightshow wäre wohl noch fetter. Der Accept-Anteil in der Setlist war wieder sehr hoch, obwohl uns Udo in einem Interview mal genau das Gegenteil für die Zukunft angekündigt hatte. Mir ist das Eine ebenso recht wie das Andere, denn die hauseigenen Songs knallen live auch mächtig. Leider bekamen wir vom nagelneuen Album DOMINATOR noch keinen Song zu hören. Das hat sich die Band wohl für die Tour im Dezember aufgehoben. So reihte sich ein Song an den anderen und Udo sprach zwischen den Songs nur spärlich zum Volk. Als es dem Ende entgegen ging, schaute Udo immer wieder an den seitlichen Bühnenrand, da wohl die Setlist bereits abgearbeitet war und ihnen durch den Ausfall von HB auch mehr Playtime zur Verfügung stand. Von dort holte er sich das O.K für weitere Songs. Mir soll’s recht sein und auch sonst hat sich keiner beschwert. So dauerte der Gig dann 85 Minuten und die nachfolgenden Bands hatten eine harte Nuss zu knacken. Mal schauen, ob das zu schaffen war…
Setlist U.D.O.:
Metal Heart
Midnight Highway
They want War
The Bullet and the Bomb
24/7
Midnight Mover
Vendetta
Princess of the Dawn
Living for Tonight
Man and Machine
Animal House
Thunderball
Holy
Balls to the Wall
Burning
Fast as a Shark
Nach dem german Metaltank stand die german Metalqueen auf der Running Order. Endlich kam die Lightshow zum Einsatz. Seltsamerweise standen die Musiker am vorderen Bühnenrand größtenteils im Dunkeln, denn die Verfolgerspots schienen nur dem Headliner vorbehalten zu sein. Leider hat es auch niemand für nötig befunden, die schon den ganzen Tag qualmenden Nebelmaschinen endlich mal abzustellen. So was Unnötiges wie diese Mistdinger gibt’s ja gar nicht. Der Sinn, die bei jedem Gig komplett laufen zu lassen, erschließt sich mir nicht mal ansatzweise. Auch dürften die Fotografen bei den dürftigen Lichtverhältnissen einen dicken Hals bekommen haben, da ihre Arbeit durch den Nebel zusätzlich erschwert wurde. Vielleicht kann ja nächstes Jahr mal jemand den Stecker ziehen. Zurück zu Doro und ihren Jungs. Mit EARTHSHAKER ROCK stürmten sie standesgemäß die Bühne und das Publikum ging sofort ganz gut mit. Die üblichen Posen und Ansagen von Frau Pesch lassen im meinen Augen zu wenig Spontanität aufkommen, auch wenn sich die gute Doro immer bemüht, mit ihrer (über)freundlichen Art zu überzeugen. So ist sie halt und gibt immer 100%. Ein neuer Gitarrist aus Holland – Bas Mass - durfte auch begrüßt werden. Joe Taylor hat die Band nach vielen Jahren nämlich verlassen. Leider konnte ich nicht den ganzen Gig verfolgen, da ich unerwarteterweise zu meinem Auto musste, welches auf dem Acker neben dem Festivalgelände stand. Aber selbst von dort hatte man ganz gut dem Geschehen lauschen können. Dem Jubel der Fans nach zu urteilen, lieferte Doro und ihre Band einen guten Gig ab, der nach etwa 80 Minuten dann zu ende war. Ich machte mich nun wieder aufs Gelände und mir kamen jede Menge Menschen entgegen, die die Party verließen. Leute, der Headliner steht aber noch aus! Ich bin dann richtig erschrocken, als ich dann sah, wie viel Platz vor der Bühne war. GOTTHARD ist wohl nicht jederrmanns Geschmack…
Setlist DORO:
Earthshaker Rock
I rule the Ruins
You're my Family
Unholy Love
Burning the Witches
True as Steel
The Night of the Warlock
Für immer
Fight for Rock
Metal Racer
We are the Metalheads
Celebrate
Hellbound
Breaking the Law
All we are
Fight
Nach einem langen Tag und einer wieder total übertrieben langen Umbaupause von 45 Minuten, die ein echter Stimmungskiller war, durften die Schweizer Hardrocker ran. Viele müde und auch viele vom Alkohol gezeichnete Gesichter im Publikum verbreiteten nicht unbedingt gute Laune, was der Headliner dann auch zu spüren bekam. Die Stimmung war trotz guter Performance und Setlist ehrlich gesagt im Keller. Auch war es nun richtig frisch geworden, manche sagen auch kalt dazu. Nur die ganz Harten hatten noch ihren Spaß mit GOTTHARD. Rings um mich herum war Platz ohne Ende und ich stand grad mal 10 Meter von der Bühne weg. Die Nebelmaschinen liefen übrigens immer noch, aber die Verfolgerspots kamen nun endlich mal zu Einsatz und so musste keiner mehr am vorderen Bühnenrand im Dunkeln stehen. Jetzt stell ich mir die Frage, haben GOTTHARD die Dinger gekauft ??? Ein Schelm, wer Böses denkt. Aber lange musste man sich darüber keine Gedanken machen, denn nach ein paar Songs waren die Spots auch schon wieder aus. Warum? Keine Ahnung und der Schattenspuk ging weiter. Sänger Steve Lee mühte sich mit seinen Ansagen und Huldigungen an Andernach das Publikum anzuspornen, aber das gelang eher weniger. Man merkte ihm das auch an und so „flüchtete“ er sich in die jeweils nächsten Songs. Sehr schade das mit der Stimmung, aber nachvollziehbar. Wir bekamen sogar 2 brandneue Songs vom neuen und mittlerweile bereits erschienenen Album zu hören, die mir sehr gut gefielen. Ansonsten die recht bekannte Setlist. Nur müssten sie mal endlich die Coverversionen weglassen…! Keine Ahnung, was die da noch zu suchen haben. Pure Zeitverschwendung meiner Meinung nach. Mir würden eigene Songs da deutlich besser gefallen. Der Wunsch wurde mir zwar heute nicht erfüllt, aber bald startet ja die „Need to believe-Tour“ und da erwarte ich jetzt einfach mal ausschließlich GOTTHARD-Songs ;-) Die Show endete etwas seltsam, da es vor der 1. Zugabe kaum hörbare „Zugabe-Rufe“ gab, eine Menge Leute bereits das Gelände verließen und die Band sich vor der 2. Zugabe recht viel Zeit ließ, zurück zu kommen. Na ja, hätte man besser handlen können. Nach nicht ganz 90 Minuten war dann Feierabend. Mir hat die Show auch unter diesen Umständen gut gefallen und ich freue mich auf die kommende Tour mit EUROPE! See ya…
Setlist GOTTHARD:
Master of Illusion
Gone too far
Top of the World
Need to believe
Hush
Sister Moon
Heaven
Mountain Mama
I don´t mind
The Call
The Oscar goes to you
Anytime, anywhere
Falling
Lift U up
Rock ´n´ Roll