D:A:D & HEAVENS BASEMENT - Frankenvogel und Aschaffenvogel
Konzerte vom: 21. & 22.09.09
Homepages:
www.heavensbasement.com
www.d-a-d.dk
Genialer Schachzug oder einfach nur Blödsinn? Ich müsste eigentlich erstmal sagen, was ich meine, oder? Nun ja, D:A:D spielten am Montag in Frankenvogel und am Dienstag in Aschaffenvogel. Vogel? Ei jo, hat der Jesper doch laut und deutlich erzählt. Was? Drücke ich mich etwa schon wieder undeutlich aus? Okay, fange mer vorne an…
HEAVENS BASEMENT & D:A:D in Frankenvogel:
Cool, endlich konnte man sich mal auf die Ankündigung im Internet verlassen, als das da ein Beginn von 21 Uhr stand. Fast auf die Minute genau enterten HEAVENS BASEMENT die arg beengte Bühne (2 Schlagzeuge waren on Stage). Die junge Band hat mich schon restlos im Juli als Support von TESLA überzeugt und auch diesmal gab’s absolut nix auszusetzen. Sehr eingängiger mit viel Power, Engagement, Herzblut und Können dargebotener, recht melodischer Metal der rotzig-älteren Prägung kommt auch heutzutage noch sehr gut an. Man merkte es deutlich an den Reaktionen im Publikum. Die Band gab wirklich alles. Sänger Richie animierte zusätzlich und so kamen immer mehr Hände in die Höhe. Die Party war im Gange und die Leute im Publikum, die HB bisher nicht kannten, waren, denke ich mal, positiv überrascht. Leider war dieser sehr agile Auftritt nach gerade mal 35 Minuten schon wieder vorbei. Aber keine Angst, von dieser Band werden wir sicherlich noch hören. Spätestens morgen Abend in Aschaffenvogel…
Nach dem tollen Tourabschluß Ende April als Support für DER W. im Cocoon Club in Fechenheim freute ich mich richtig auf diesen Abend, den D:A:D sind auf der Bühne einfach eine Macht. Die Kostprobe gab´s damals, die Kür gab’s heute. Optisch unverändert - Jakob mit Zylinder, Stig in lackigem Leder, Laust im Hemd mit Krawatte und Jesper spassvogelig wie immer – ging es kurz nach 22 Uhr mit „True Believer“ los. Sofort war Feuer unterm Dach und mit „Beautiful together“ und dem Knaller „No Fuel left for the Pilgrims“ wurde der nächste Bengalo gezündet. Na das geht ja mal oberamtlich los. Eyecatcher wie immer ist natürlich 2-String-Basser Stig Pedersen, der sich jetzt „Stigge Nasty“ nennt. Nicht ganz so exzessiv wie im Cocoon Club wechselte er diesmal nicht bei (fast) jedem Song die überaus amüsanten Bassgitarren, die ja wie allseits bekannt ist, allesamt nur 2 Saiten haben. Aber wem erzähl ich das? Auch waren seine Fledermausflügel zusammengeschnürt, so dass er nicht Gefahr lief, abzuheben. Seinen natürlichen Bewegungsdrang lebte er auch heute wieder voll aus, bekletterte Bassdrum, Backline und sonstige Podeste, und nahm auch Kopf-nach-unten-Positionen ein. Frontmann Jesper versuchte sich einige Male mit der deutschen Sprache und so erzählte er uns durchaus glaubhaft, dass vor zig Jahren in Frankfurt der Frankenvogel beheimatet war und die Stadt seit daher diesen Namen trägt. Und dieser Frankenvogel hat einen speziellen Ruf, den uns der gute Jesper ebenso glaubhaft vormachte und die Fans sollten ihm in dieser Sprache antworten. Klappte ganz gut, bis dann Jakob mit dem Anfangsriff von „Reconstrucdead“ die Sache klarstellte. Es ist schon geil, wie diese Band mit ihren Songs und der Performance von Anfang an der Herr im Hause ist. Die Fans fressen ihnen aus der Hand und singen die alten Hits stimmgewaltig mit. Kein Wunder, dass nach wenigen Songs die Raumtemperatur tropische Züge angenommen hat…
Kurzer Wechsel nach Aschaffenvogel:
Jetzt kann ich auch mal eben auf meine Eingangsworte eingehen. Als ich um kurz vor 20 Uhr (angekündigter Beginn war heute 20 Uhr) im Colos Saal eintrudelte, dachte ich mir, es wäre eher Blödsinn. Nachdem HEAVENS BASEMENT um etwas 20 Uhr 15 auftauchten wusste ich, dass es nicht Blödsinn, sondern ein genialer Schachzug war, die Gigs von Frankenvogel und Aschaffenvogel direkt hintereinander zu legen. So sah ich doch einige Gesichter vom Vortag wieder. Und das war absolut berechtigt, denn wenn man kann, dann soll man. Auf neudeutsch: Yes, we can! HB zogen auch heute Abend wieder eine Powershow vom Feinsten ab, wenngleich die Fans am Anfang nicht ganz so beherzt mitgingen, wie tags zuvor, aber das steigerte sich und auch hier sammelten HB wichtige Punkte. Identische Setlist, gleiche geile Show, also fast gleiche 35 Minuten. Für mich DER Supportact überhaupt in diesem Jahr, saustark! Hoffentlich bald wieder irgendwo…
Da im Colos Saal auf der Bühne die Kopffreiheit nicht so üppig ist, wie in der Batschkapp, machte ich mir Sorgen um Stigges Ausflüge auf erhöhte Objekte. Gab es eventuell verbrannte Haare durch die Scheinwerfer oder eher Sonnenbrand durch die räumliche Nähe zu eben jenen? Mein Gott, mach ich mir Gedanken um ungelegte Eier…
Querpass zurück nach Frankenvogel:
Wenn ich was vergessen habe, lest einfach in Aschaffenvogel weiter, es gab nämlich keine bedeutenden Unterschiede zu Aschaffenvogel, wohin ich jetzt wieder zurückgebe, Aschaffenvogel, bitte melden…
Rückpass nach Aschaffenvogel angekommen:
Yes, they can, hier simmer wieder. Jesper erkor den heutigen Dienstag zu einem „kleine kleine kleine Freitag“ und hatte auch folgende Erklärungen für uns parat. Es begann mit: „Let me tell you the Story of the Aschaffenvogel...” Auch hier war dieser nie gesehene Vogel präsent, wenngleich auch nicht die Stadt nach ihm benannt wurde. Jesper meinte: „Hundertfünfundsiebzich Jahr cirka…“ danach ging’s dann in Englisch weiter und der Ruf des Aschaffenvogel wurde intoniert - Reconstrucdead! Bruder Jakob sah heute Abend etwas zerzaust aus, während Stigge die Bühne auslotete, seine Klettertour plante und schadlos absolvierte, versuchte sich Jesper wieder mit seinen deutschen Sprachkünsten. Hehe, dänisch-akzentuiertes gebrochenes Deutsch ist schon spaßig ;-) Nächste Kostprobe gefällig? Here it is: „Meine Bruder hat seine alte Gitarre mitgebracht. Warum denn das? Weil alte Gitarr, alte Musik spielen!“ So ging es in die weiter zurückliegende Vergangenheit und „Grow or pay“ und „Bad Crazyness“ verleiteten zum gemeinschaftlichen Abgehen wie Schmidts Katze! Dann wurde das dänische Talent in Person von Drummer Laust Sonne in den Mittelpunkt gerückt. Bei „Chainsaw“ wurde kurzerhand umstrukturiert, denn Schlagzeuger Laust hatte seinen Auftritt und durfte bevorzugt sein Können zum Besten geben, was aber nur die eine Hälfte des dänischen Talents war, die andere folgte mit der Ansage „Aschaffenburg, wollen sie die andere Hälfte die Talent des Dänemarks? Bist ihr mit mir? Ich haben eine Bitte, wir mussen zusammen singen diese Lied für Laust. Diese Lied ist eine alte Lied, eine Lied, alte Trinkinglied aus Aschaffenburg von achtzehnhundertsiebzehnzwanzig and it goes a little bit like this: „Komm schon Laust, wir wissen, Du schaffst es“ So schaukelten sich die brüllenden Fans und der draufkloppende Laust gegenseitig hoch mit tatkräftiger Unterstützung von Jesper. Geil, verdammt geil! Ah, nun gab es wieder mal was Aktuelles, denn „Monster Philosophy“ stand auf der Setlist. Kommt auch gut. Danach verließen sie erstmal kurz die Bühne, was aber nach gerade mal gespielten 60 Minuten keinen Anlass zur Sorge sein sollte, ich wusste ja, was noch kommt ;-) Erstmal ein kurzer Akustikteil mit „Money always takes the Place of Life“ und „ A Laugh `n´ a Half“. Danach noch u.a. das uralte und hauptsächlich von Stigge gesungene „Riding with Sue“ und „After Dark“. Dann war aber wirklich Schluss und ich eilte zum Merchandisingstand, denn dort gab es mal so richtig geile blaue Hoodies und geile Mucke von HB.
So, dann schließe ich hier mal meinen 2-Tages-Ausflugsbericht in Sachen HEAVENS BASEMENT & D:A:D mit einem fetten Lob an beide Bands. Es war einfach nur geil!!
Setlist HEAVENS BASEMENT:
Tear your Heart out
Can´t let go
Misunderstood
?
Reign on my Parade
10 Minutes
Exe Day
Setlist D:A:D :
True Believer
Beautiful together
No Fuel left for the Pilgrims
Rim of Hell
Everything glows
Reconstrucdead
Road below me
Grow or Pay
Bad Craziness
Chainsaw
Monster Philosophy
Money always takes the Place of Life
Laugh ´n´ a half
Riding with Sue
Sleeping my Day away
After Dark