GRAILKNIGHTS - Frankfurt/M., Die Halle


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Konzert vom 26.10.09
Support: Zandelle

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www.myspace.com/grailknights
www.zandelle.net

Welche deutsche Band kann von sich behaupten mittlere Hallen zu füllen, ohne jemals auch nur einen Plattendeal gehabt zu haben? Nun, mir fällt da auf die schnelle keine ein außer den GRAILKIGHTS. Bisher zweimal gesehen und dabei richtig Spaß gehabt. Von daher war es heute wieder ein Pflichttermin in „Die Halle“ Frankfurt/M. zur „Reinforcement Tour 2009“ der verrückten Hannoveraner zu erscheinen.

Zuvor durften jedoch ZANDELLE aus New York als Support ihr Stelldichein auf deutschem Boden geben. Von Beginn an zogen die fünf Amerikaner 20 Hartgesottene, von den um 20.55 Uhr schon 70 anwesenden Gästen, direkt vor die Bühne. Der teilweise zweistimmig gesungenene US-Power Metal kam sehr gut an und so hatten die Mannen um Fronter George Tsalikis, der vom Outfit her einem wahren Treu Metaller glich, leichtes Spiel in Mainhatten. Viele Songs wurden von den Fans textsicher mitgesungen, was mich veranlasste mal hinter den Kulissen nachzufragen, wie viele Alben die Burschen denn schon veröffentlicht hätten. Fünf sollen es incl. dem aktuellen Release „Flames Of Rage” gewesen sein. Mindestens zwei Songs davon wurden gespielt, denn die kündigte man als erste Songs mit dazu veröffentlichten Videos gesondert an. Das Songmaterial an sich konnte mich über weite Strecken überzeugen und wurde sehr tight gezockt. Ein ums andere Mal erwischte ich mich beim genaueren Hinschauen, was die beiden Gitarristen mit ihren Soli da veranstalteten, da sie sich diese des Öfteren teilten. Ebenfalls ein Blickfang war der singende Derwisch hinter den Kesseln. So verging die Stunde Playtime wie im Fluge und man muss den Jungs bescheinigen eine gute Live-Band zu sein, die Spaß an diesem Abend hatte und diesen mit dem Publikum zu teilen wusste.

Eine 1/2 Stunde Verschnaufpause gönnten die durchgeknallten Death Metal Knights ihren über 100 angereisten Vasallen, ehe das ein Intro den heute 90-minütigen Klamauk beginnen lässt. Einhergehend damit wurde von Sir Optimus Prime (git., clean vox) der Battlecry: „Grailknights Battlechoir“ ins Auditorium geschmettert, welchen diesen lauthals mit „Yes, Sire“ beantwortet. Ein Schauspiel, das man erlebt haben muss und was man als Außenstehender nicht nachvollziehen kann, wenn das Volk vor der Bühne dabei noch geschlossen auf die Knie geht, was heute komischerweise aber ausblieb. Vielleicht lag es daran, das beide Sänger sich wegen einer starken Erkältung zu Beginn der Show schon für ihr eingeschränktes Stimmvolumen entschuldigten und sich während ihrer Show oftmals quälen mussten, um überhaupt passende Töne rauszubekommen. Fehlen durften auch der Gralhüter Dr. Skull und seine rechte Hand Morph the Swarf nicht, die in ihren sagenhaft geilen Verkleidungen wieder den ganzen Abend durchs Publikum schlichen, um eben den Heiligen Gral mit Alkoholika befüllen zu lassen. Aber schon ab dem zweiten Song beginnt erstmal eine kleine Pannenshow. Der Drummer (Duke of Drumington) hat keine Setlist und spielt auf Zuruf seiner Vorderleute, beim vierten Song streiken die Klampfe von Lord Lightbringer und noch länger dauert eine Reparatur am Drumkit. Währenddessen kreist das 5 Liter Bierfass, welches das Pferd Zapf Beauty auf die Bühne brachte und durch die Band dem Publikum spendiert wurde. Somit fielen diese Nebensächlichkeiten den Herrschaften in den vorderen Reihen gar nicht weiter auf. Die Stimmung war gut, die Knights versuchten das Beste aus allem zu machen und doch fehlte mir der letzte Kick von der Bühne. Man merkte doch sehr stark das Stimmen schonende Stageacting. Nach dem zweiten 4-Song-Block war dann Drache Urks an der Reihe, um sich von Band und Publikum meucheln zu lassen. Einfach klasse diese Einfälle der Band, aber beim dritten Mal sehen, dann auch fast schon alltäglich. Neu hingegen war das Outfit der GRIALKNIGHTS mit einem Muskeln betonenden Brustpanzer unter den leuchtend bunten Umhängen (der während der Show bei Lord Lightbringer getapt werden musste) gab es zumindest eine geänderte Mannausstattung aller. Dass nicht immer alles getreu der Setlist abläuft zeigte die wirklich fette Version von Bonnie Tylers „Hero“ und zauberte mir dann auch wieder ein versöhnendes Grinsen ins Gesicht. Angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit und unter Berücksichtung der schwindenden Stimmen, waren dann 80 Minuten plus zwei Songs Zugabe dann auch genug für heute. Das Ganze mit Metal/Death-Klamauk zu bezeichnen trifft den Nagel schon recht deutlich und ist wahrlich etwas, dass man sich unbedingt mal anschauen sollte, zumal man dieses Package heute für 10 € erleben konnte.

Tracklist Grailknights:
Grailquest Gladiators
When Good Turns Evil
In For The Kill
Nameless Grave
The Gods Of Gorce
Sea Song
Bruder
Holding
Der König Von Thule
Moonlit Masquerade
Return To Castle Grailskull
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Across The Galxy
Regicide