GOTTHARD + EUROPE - Gießen, Hessenhalle

Ein Feiertag für Kollegin Sylvia und mich. Für meine charmante Begleiterin in Sachen GOTTHARD, für mich ollen Sack eher in die Richtung EUROPE, die ich heute das erste Mal seit 22 Jahren (leck mich am Arsch, bin ich alt geworden) wieder mal live erleben durfte. Insgesamt gesehen natürlich ein Package, welches die Damenwelt mehr beglücken dürfte. Aber schaun mer mal… 
Die Hessenhalle zu Gießen war kurz vor 20 Uhr dahingehend gefüllt, dass man eigentlich überall gut Platz hatte und es trotzdem optisch voll war. So konnten wir uns zu Beginn bei EUROPE links recht weit vorne platzieren. Mit dem Titelsong des aktuellen und richtig guten Albums stiegen die Nordmänner in ihren Gig ein. Der Sound war klasse und was mich wunderte war, dass die Band augenscheinlich die volle Lightshow inklusive der Verfolgerspots zur Verfügung hatte und auch den Catwalk ins Publikum nutzen durfte! So was ist nicht alltäglich und zeugt von einem guten Verhältnis der beiden Bands. Frontmann Joey Tempest machte optisch und stimmlich einen verdammt guten Eindruck! Er nutzte natürlich ausgiebig den ihm zur Verfügung stehenden Platz auf der Bühne und dem Catwalk, schleuderte den weißen Mikroständer durch die Lüfte und feuerte die Fans an. Das Publikum war anfangs noch etwas zurückhaltend, aber so langsam taute die Stimmung auf und es machte sich mehr als gute Laune breit. Die alten Knaller waren nicht nur mir natürlich noch gut in Erinnerung und so erwischte ich mich öfters beim Mitsingen. Tja, die ollen Kamellen kann ich noch aus dem Eff-Eff, die Texte der neuen Songs hab ich schon lange wieder vergessen. Es gibt halt Gehirnzellen, die kann man auf Teufel komm raus nicht kaputt saufen *g*  Die Setlist war bunt geschmückt mit alten, neuen und ganz neuen Songs, was mir sehr gut gefiel. Man darf nicht den Fehler machen und EUROPE nur auf „The Final Countdown“ und „Carrie“ zu reduzieren. Diese totgenudelten Songs sind bei weitem nicht repräsentativ für die Fähigkeiten dieser tollen Band. So kann man wirklich froh sein, dass die Jungs, ähm, die älteren Herren, wieder zusammen gefunden haben und die Rockwelt weiterhin mit ihren Kompositionen beglücken. Okay, genug der Lobhudelei, nach knapp 70 Minuten und den oben erwähnten Hits (CARRIE in einer tollen Akustikversion !) war dann leider Schicht im Schacht. Es war ein wirklich geiler Auftritt, der mir nach 22 Jahren die Band wieder viel näher brachte, als es eine neue CD jemals vermag. KLASSE!

Da unsere Fotogalerie im Augenblick leider nicht so funktioniert, wie sie sollte, gibt es an dieser Stelle einen kleinen Vorgeschmack:

Sooo, die Bühne wurde für GOTTHARD gerichtet und die Mädels wurden unruhiger, die Jungs durstiger. Oh Mann, was erzähl ich hier schon wieder? Klischees oder was? Nachdem meine Begleiterin samt "Grischdl" diesmal den vorderen rechten Bereich als Standplatz für GOTTHARD ausgeguckt hat, folgte ich natürlich dem Ruf des Weibes, bzw. der Weiber...  So, spätestens jetzt bekomm ich die Haut verhauen beim nächsten gemeinsamen Gig *g*. Macht nix, ich hab ein dickes Fell. Nachdem wir GOTTHARD ja schon Ende August in Andernach gesehen haben, stellt sich nun die Frage, wie die Setlist aussehen mag. In Andernach bekamen wir 2 Songs vom neuen, damals noch nicht erschienen Album zu hören. Ich hoffe, heute sind es mehr Songs, denn “Need to believe” gefällt mir überraschend gut, nein, untertrieben, ich finde es sogar verdammt stark! Und so ging es gleich mit neuem Stoff los. “Unspoken Words” - ein geiler Einstieg. Die Band war sofort auf Betriebstemperatur, die Halle brauchte aber noch etwas. Steve Lee ging natürlich sofort in die Offensive und zeigte, was er für ein fantastischer Sänger/Entertainer/Frontmann ist. Meine beiden Damen gaben, nachdem Sylvia wieder aus dem Fotograben zurückgekehrt ist, ordentlich Gas und feierten laut singend die Band nach allen Regeln der Kunst ab. So isses recht, Mädels! Da wir direkt vor den rechten Boxen standen, war der Schalldruck dementsprechend hoch, der Sound recht klar und deutlich, bloß von Marc Lynn (Bass) war kaum was zu hören. Schicksal eines Bassers, würde ich mal sagen. Wie gehofft, gab es heute mehr neue Songs zu hören, sehr gut! Ein besonderes Highlight war das Dual-Drum-Solo mit Steve und Henna. Steve saß im hinteren Teil der Halle an einem weiteren Drumkit und spielte synchron zu Henna auf der Bühne, sehr geil! Dann war vorher noch die Akustikeinlage von Steve und Leo, die Wunschsongs aus dem Publikum zum Besten gaben. Man bekam also ordentlich was geboten fürs Geld! Auch wenn mir eine Spur zuviel Routine in den GOTTHARD-Gigs zu sein scheint, es ist trotzdem immer wieder ne feine Sache, die Band live zu sehen. Die Songs nach dem Dual-Drum-Solo waren altbekannt und rundeten den Gig ab, der eindreiviertel Stunden dauerte. Meine beiden Mädels waren hin und weg und wenn sie keine Ohren hätten, würden sie jetzt noch im Kreis grinsen! Das war wohl das beste Anzeichen, für einen gelungenen Abend. Dem schließ ich mich an und so traten wir alsbald den Heimweg an.

Fotos © Sylvia Hoidn