HARTMANN - Aschaffenburg, Colos-Saal
Konzert vom 21.11.09
Special Guests: Tobi Sammet & Sascha Paeth (Avantasia)
Homepage:
www.oliverhartmann.com
Nach dem Release vom schlicht betitelten Album „3“ luden HARTMANN zu einer offiziellen Release-Party ins Colos-Saal nach Aschaffenburg ein. Für mich ein Pflichttermin, da mir die Hard Rock Combo um Oliver Hartmann (Ex-Frontröhre von At Vance, Sänger bei der Pink Floyd Coverband Echoes und Gastsänger bei Avantasia, sowie der Rockoper Aina) seit ihrer Gründung im Jahr 2005 schon einige sehr schöne Live-Events beschert hat.
HARTMANN legen um 21.10 Uhr vor gut 300 Gästen ohne Supportband mit dem Opener des neuen Albums los. Für mich ein guter Einstieg in den Set, der zudem auch gut gespielt wurde. Allerdings und dies setzte sich über den ganzen Abend so fort, schien das Publikum mit dem neuen Material, welches fast komplett gespielt wurde, etwas überfordert zu sein, denn Applaus gab es nur nach den Songs und Stimmung fast nur auf Animation von der Bühne her. Etwas ungewöhnlich war auch die Anordnung von Drumkit und Keyboard auf der Bühne. So standen die Drums von Dario Ciccioni nicht in der Centerposition, sondern waren in die linke hintere Ecke verbannt, dem gegenüber, ebenfalls im lichttechnischen Schatten, agierte Jürgen Wuest an den Tasten und als wieder superbe Chor-/Zweitstimme in seiner Heimatstadt. Soundtechnisch gab es jedoch nichts zu beanstanden, es sei denn, man kann sich mit dem auf „3“ recht seichten Drumsound nicht anfreunden und vermisste heute auch ein wenig die Lautstärke des Musikinstrumentes. Ich genoss auf jeden Fall die für diese Art von Musik hervorragende Lautstärkenqualität und war positiv überrascht ob der Darbietung der neuen Songs wie „Lost in Havanna“, welcher sich live als eine Macht entpuppte und auf der CD von mir kaum wahrgenommen wurde, auch „From Outta Space“, dessen 70er Flair hervorragend rüber kam, hielt meiner erhofften Erwartung stand. „Coming Home To You“ sorgte kurzzeitig sogar durch Olli’s Klatschanimationen für Konzertfeeling und wurde zudem sehr gut von der Band performed. „Higher Than Me“ sorgt mit seinem leicht doomig schleppenden Touch und pumpendem Bass (Armin Donderer, Freedom Call) und einem irregeilen Hartmann Gitarrensolo kurz vor einer Setpause dann bei mir nochmals für eine anhaltende Verzückung.
15 Minuten Umbaupause für die Special Guests in Form von Tobias Sammet (voc., Edguy, Avantasia) und Sascha Paeth (g., Avantasia, Aina) waren zu verschmerzen und entschädigten die kurze Unterbrechung vollends. Zunächst wurde „Brothers“ vom neuen Album mit drei Gitarren (!) und einer wahrlich guten Gesangsleistung von Sammet/Hartmann geboten. Auch ein Song, der mir so auf dem Album erst richtig aufgefallen ist. Die Anwesenheit von diversen Edguy-Shirt-Trägern sollte aber noch durch den Avantasia Song „I Don’t Believe In Your Love“ belohnt werden, bei dem die Akteure auf der Bühne sichtlich ihren Spaß hatten. Nun ging’s wieder weiter im eigenen Saft und „What If I“ als Bank im eigenen Set hält die zuvor erwachte Stimmung im Publikum, wovon „Broken Down“ ebenso noch profitiert. Den Hausfrauenalarm vom ersten Setteil mit „All I Can Say“ gibt es auch im zweiten Teil mit der Ballade „Crying“ zu belächeln, ehe mit „Alive Again“ und „Listen To Your Heart“ die kurze Verschnaufpause sowie der offizielle Part des Konzerts beendet wird. „Out in The Cold“ und das John Miles Cover “Music” (beides wieder genial gespielt) bilden die Zugabe und beenden einen musikalisch wirklich tollen 115-minütigen Konzertabend. Ich muss mich auch diesmal wiederholen: HARTMANN - in dieser Form sind sie eine Bank für gute Hard Rock Live-Konzerte!
Setlist:
I won’t get fooled again
The sun’s still rising
Suddenly
Lost in Havanna
Right here right now
All I can say
From outta space
Don’t give up your dream
Coming home to you
Somewhere someday
Higher than me
Brothers
I don’t believe in your love
What if I
Broken down
Crying
Alive again
Listen to your heart
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Out in the cold
Music Foto by www.rockpictures.de