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SONS OF SEASONS + MERCURY FALLING - Frankfurt a. M., Die Halle


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Konzert vom 05.03.10

Homepage:
www.sonsofseasons.com
www.mercuryfalling.de

Zu Beginn seien ein paar Namen in die Runde geworfen: METALIUM, KAMELOT, DORO, SILENT FORCE. Klingt nach dem Who is Who der deutschen Metalszene und wenn  man dieses auch noch für schlappe 10 Euro in DEM Frankfurter Club mit dem persönlichsten Ambiente geboten bekommt, so sollte man doch erwarten, dass an jenem historischen Freitagabend die Frankfurter Metalheads in Hundertschaften in Die Halle stürmten. Doch falsch gedacht! Die ersten Besucher an diesem Abend waren zwei Damen, die extra aus Paris angereist waren und ein Nürnberger Metalfan, der sich auf eine abenteuerliche 3stündige Zugfahrt gemacht hatte, um die SONS OF SEASONS erleben zu dürfen. Auch der Verfasser dieser Zeilen schleppte sich nach über 12 Stunden Malochens kräftetechnisch auf dem Zahnfleisch nach Fechenheim in froher Erwartung, einen Abend unter Gleichgesinnten verbringen zu dürfen. So tat dies auch Michael Pabst, seines Zeichens Sänger von MERCURY FALLING, welche an diesem und dem Folgeabend den Ritterschlag erhielten, die Shows der German Metalsupergroup zu eröffnen. Die Band befindet sich zwar aktuell im Studio zu den Aufnahmen ihres dritten Longplayers und ist für ein Livegefecht eigentlich gar nicht gewappnet. Doch kein echter Metalhead würde diese Chance auslassen....doch echte Metalheads scheinen in Frankfurt eine vom Aussterben bedrohte Spezies zu sein. Zu den drei auswertigen Gästen gesellte sich lediglich eine handvoll Hartgesottener, welche sich solch nachtschlafender Zeit wie 20:00 Uhr Einlass und unmenschlichen Temperaturen um 0°C stellten. Doch Sarkasmus bei Seite - Frankfurt, das war mal wieder peinlich!!! Michael Pabst, obgleich stark erkältet, heizte den 20 Nasen vor der Bühne ordentlich ein, zeigte viel Spaß an seiner Rolle und auch seine mit Instrumenten bewaffneten Mitstreiter zeigten sich sehr viel rauher als auf Platte. Soundtechnisch hatten MERCURY FALLING zwar einige Probleme, insbesondere der sporadische, dafür in regelmäßigen Abständen wiederkehrende Ausfall der Keys von Daniel Galmarini trübte ein wenig den Hörgenuss des modernen Prog Metals der Fuldaer, doch davon unbeeindruckt absolvierte das Quintett eine souveräne Leistung nach immerhin 2 Monaten Bühnenabstinenz. Vielleicht hätte man Knallersongs wie "Undertow" vom aktuellen "Human Nature" oder das vielversprechende "Queen of pain" vom kommenden Nachfolgewerk schon früher in der Set einbauen sollen, denn diese lösten auch die Zöpfe der nicht unbedingt auf Prog ausgerichteten Banger, so aber war es die ideale Zielgerade für den Warm Up bis dann endlich Oliver Palotai und Co. die Bühne enterten. SONS OF SEASONS, von den wenigen Anwesenden sehnsüchtig erwartet, überzeugten von der ersten Sekunde an mit einem brettharten und wie in der Halle üblich druckvollem Sound. Zudem wusste Henning Basse durch seine symphatisch charismatische Art zu begeistern, wenn sein Gesang bei SONS OF SEASONS auch nicht in ganz so hohe Sphären reicht wie er sie bei METALIUM lebt so passt er sich der eher düsteren Stimmung der Kompositionen Oliver Palotais perfekt an und legt darüber hinaus sein ganzes Bühnenbild mystisch dunkel aus. Sehr stimmungsvoll in Szene gesetzt! Dass wir es hier ausschließlich mit Profimusikern mit Meistern ihres Fachs zu tun haben, zeigt die spielerische Leichtigkeit, mit welcher sie den Sound ihres Debutwerkes "Gods of Vermin" auf die Bühne der Halle zaubern. Jeder Break sitzt, jede Tempovariation gelingt, jede Solopassage ist virtuoser als die vorhergehende - und das alles zu 110%! In all ihrer Routine schafft es dieses Allstar Ensemble, dabei die Show nicht missen zu lassen. Allen voran Gitarrengott Pepe Pierez und SILENT FORCE Bassist Jürgen Steinmetz bangen, als machten sie Werbung für Franzbrandwein und selbst Oliver Palotai, welcher unter der Doppelbelastung von Keyboard und Gitarrenspiel auftrumpfte, ließ die Mähne fliegen. Daniel Schild stellte seine Fertigkeiten hinter der Schießbude in einem manischen Solo noch zusätzlich unter Beweis. Und dann war da ja noch Henning Basse! Diese Energie, diese Ausstrahlung und vor allem diese Stimme! Schade, dass es außer der 12 Tracks, welche auch auf "Gods of Vermin" vertreten sind, keine weiteren SONS OF SEASONS Tracks gibt, welche das Set noch hätten in die Länge ziehen können. So spielte die Band ihr komplettes Repertoire und verzichtete auf Coverversionen ihrer "Hauptbands", welche in diesem Kontext ohnehin nicht funktioniert und bei all ihrer Klasse wie Fremdkörper gewirkt hätten. Nicht zuletzt birgt die Setlist auch so schon genügend Kracher wie "Fallen Family" oder "A blind man's resolution". Als Resumé bleibt: Zwei engagierte und überzeugende Bands, ein wuchtiger Sound, ein familiäres Clubfeeling und Stars zum Anfassen und Biertrinken!

SCHADE NUR, DASS KAUM JEMAND DA WAR, UM ES ZU ERLEBEN!

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