RAGE - Speyer, Halle 101
Konzert vom 12.03.10
Homepage:
www.rage-on.de
www.powerwolf.net
www.jadedheart.de
www.sevencz.com
Die Vorfreude auf das Konzert in der Halle 101 zu Speyer war richtig groß, war doch Peavy mit seinen Mannen von RAGE schon beim letzten Mal ein Garant für geilen Metal. Nun haben sie ihr neues Album im Gepäck und das muss auf dieser Tour natürlich gebührend abgefeiert werden.
Doch der Reihe nach, den Anfang machen die Tschechen von SEVEN und ich muss gestehen, dass ich von dieser Prog Band noch nichts gehört hatte. Also vor dem Konzert mal die mySpace Site der Jungs gecheckt und da haben sie mich nicht wirklich vom Hocker gerissen. Also mit gedämpfter Erwartung in der Halle den Klängen von SEVEN zu ein paar gepflegten Bierchen gelauscht und schau mal an, live sind die Jungs eine ganze Spur härter und metallischer, als ich es mir im Vorfeld gedacht hätte. Das Stageacting sieht zwar manches Mal ein wenig stocksteif aus und der ganz große Funke springt nicht rüber, doch es springt für die Tschechen viel mehr als nur der übliche Anstandsapplaus heraus, ja, einige Fans sind mit SEVEN sogar richtig warm geworden.
Als nächsten an der Reihe ist die deutsch /schwedische Formation JADED HEART am Start und wer kann sich besser im melodischen Rock/Metal präsentieren als die Band um Sänger Johan Fahlberg ? Ja, es geht sofort mit Krachern wie "Love Is A Killer" oder "Rising" sind die Fans auch gleich voll dabei. Der Sound ist sehr gut, die Laune bei den Fans super und auch den Jungs auf der Bühne macht der Auftritt sichtlich Spaß. Da ist es aber wegen der begrenzten Spielzeit eigentlich schade, dass nur Songs des aktuellen Album und ein Stück des Vorgängers geboten werden kann, denn JADED HEART sind und bleiben in ihrem Genre eine wahre Macht.
Nicht auf der kompletten Tour, aber für den heutigen Abend mit von der Partie sind die Saarländer mit dem rumänisch stammenden Sänger Attila Dorn von POWERWOLF und über die Band braucht man kaum mehr Worte verlieren. Fein geschminkt fegt hier das volle Brett, "Raise Your Fist, Evangelist" dröhnt mir heute noch in den Ohren, die Jungs, gerade die Saiten Fraktion um Gitarrist Matthew Greywolf und Basser Charles Greywolf sind neben Attila ein Hingucker, da wehen die Haare, da wird gebangt was das Zeug hält und wenn POWERWOLF eine Show spielen, ist das wie immer nicht nur eine Show, sondern ein wahres Erlebnis. Leider war es der Band heute verwehrt, ihre volle Show mit Feuer etc. zu zeigen, doch auch so hatte Attila die Massen sofort in der Hand, es war ein irres Feeling, als aus knapp über 700 Kehlen die Hymnen von Powerwolf teils frenetisch abgefeiert wurden. Mir verging die Zeit bei POWERWOLF viel zu schnell, doch werden die Herren sich hoffentlich auch in Zukunft in unserer Nähe mal die Ehre geben, damit wir sie dann auch mit vollem Programm sehen können. Auf jeden Fall war für die Band um Neu Drummer Tom Diener alles im grünen Bereich und es wurden nach der Show auch bereitwillig Autogrammwünsche erfüllt.
So gerne ich noch mehr POWERWOLF gesehen hätte, um so gespannter war ich schon in der Umbaupause auf RAGE, Sänger / Basser Peavy Wagner hat mit seinem Ausnahme Gitarristen Victor Smolski und Drummer Andre Hilgers seit einigen Jahren ein festes Line Up zusammen, dass man wohl als das beste RAGE Line Up aller Zeiten sehen kann. Natürlich gibt die Bühne jetzt noch viel mehr her, vor allem das imposante Drum Kit von Andre ist schon ein Brett. Los geht es natürlich mit zahlreichen Nummern des aktuellen Albums "Strings To A Web", die orchestralen Parts kommen zwar vom Band, aber total drauf geschissen, wenn Peavy seine unverkennbaren Vocals ins Mikro schmettert, wenn Victor ein himmlisches Solo nach dem andern auf seiner Gitarre zaubert und Andre auch mal flotte Salven schießt, dann haben wir RAGE auf Hochtouren und eine begeisterte Zuschauerschar, die sich vor der Bühne drängt. Aber auch ältere und auch härtere Nummern sind im Programm und als RAGE Hörer seit der ersten CD freut man sich natürlich da auch ganz besonders, die Kracher aus vergangenen Alben wieder mal live zu hören. Eigentlich bleibt da im Endeffekt nicht mehr viel zu sagen, ich habe zwar an diesem Abend wieder ein paar Sachen zu hören bekommen, für die man nur mit dem Kopf schütteln sollte, aber was soll’s, irgendwann werden sich die Dinge ja vielleicht doch noch ändern, aber der Abend war mal wieder verdammt stark. RAGE ist ein perfekter Headliner, den ein oder anderen Klassiker hätte ich ja gerne auch noch gehört, war aber leider nicht im Programm, doch das macht nichts, was das Trio in Speyer abgeliefert hat war eine rundum perfekte Show mit geilem Licht, genialem Sound und eine Spielfreude, die man nicht von jeder Band zu sehen bekommt. Daumen hoch für RAGE auch dafür, dass die Merchandise Preise absolut in Ordnung waren, während andere Bands versuchen, auf den Konzerten über Shirts die Fans zu rippen, ist das bei RAGE definitiv nicht der Fall und da sollten sich so manche Bands mal eine Scheibe abschneiden.
Also wenn RAGE wieder mal bei uns Station machen, ich bin da, das ist absolut sicher.