SUBWAY TO SALLY - Nackt II - Köln, Tanzbrunnen




Konzert vom 27.04.10
Fotos: Martin Bothmann

Homepage:
www.subwaytosally.com

Ein wunderschöner Frühlingstag in Köln. Beste Voraussetzungen um „Nackt“ zu sein. Die Sallys waren wieder einmal eingekehrt und um 19 Uhr war die Schlange vor dem Kölner Tanzbrunnen lang und gesittet. Hatte ich aus einer internen Quelle am Wochenende erfahren, dass der Vorverkauf  zur neuen Akkustiktour Nackt II noch nicht zufriedenstellend verlaufen war, brauchte man sich nun keine Sorgen mehr zu machen, denn die wirklich schicke und wie für die Nackt Tour üblich, rein bestuhlte Halle, füllte sich merklich und um kurz vor 20 Uhr waren kaum noch freie Plätze zu erblicken. Kaum eine Band, die so unermüdlich durch die deutschen Hallen tourt, wie die 7 Potsdamer Sympathen, die heute, wie auch auf allen anderen Dates, 2 weitere Gesichter mit an Bord haben. Chellist B. Deutung, der auch schon tatkräftig die erste Nackt Tour unterstützte, und Percussionistin, Nora Thiele die pünktlich und tapfer um punkt 20 Uhr auf die Bühne gehumpelt kam um das Set zu eröffnen ( die Gute brach sich nämlich am 4. Tourabend den Fuß, Shit happens.. ).Blickfang: das simple und leicht morbid an düstere Caspar-David Friedrich-Gemälde erinnernde Bühnenbild, in dem optisch wohl platziert alle Musiker ihren fest angestammten Platz fanden, um einen weiteren wundervollen Abend einzuläuten. Der Sound glasklar und perfekt ausgewogen und mit den beiden umarrangierten Versionen von „Die Schlacht“ sowie „Henkersbraut“ purer Zucker für das Volk, konnte man den Set kaum besser beginnen. Entsprechend hoch bereits die Stimmung und die strahlenden Augen im Saal. Es folgten „Rose im Wasser“ und das wundervolle „Herrin des Feuers“  um vom leicht folkigen „Krähenkönig“ einen  musikalischen Schwenk  zu vollführen.  Höhepunkt des Sets erstaunlicherweise „Eisblumen“ und „Accingite vos“, welches frenetisch gefeiert wurde (wussten die meisten eigentlich, dass dieses Stück damals vor 8 Jahren eigentlich für das Computerspiel Thief  geschrieben wurde und im Abspann lief!? Da sogar noch in einer leicht differenzierten, meiner Meinung nach sogar noch besseren Version) Aber genug geklugscheißt, denn es gibt zwei weitere Songs zu preisen, die eigens für die Nackt II Tour geschrieben wurde. Hier hätten wir “Spielmann“ und “Bruder“, die beide recht Text - und Refrainlastig den typischen Subway to Sally Spirit atmen und mit ihrer Unbeschwertheit zu gefallen wussten. Das Ende des fast schon 2 stündigen Sets läuteten dann  “Tanz auf dem Vulkan“ und das unumgängliche “Veitstanz“ ein. Was für ein geiler Song, den man da dereinst auf “Herzblut“ zusammengeschustert hat. Da zu diesem Zeitpunkt eh keiner mehr auf seinem angestammten Platz saß, bot sich das bei diesem Song übliche Bild eines jeden Subway to Sally Konzertes. Zuckende, tanzende und singende Leiber so weit das Auge reichte und eine Stimmung, die einfach viel zu schön war um sie genau jetzt mit der ersten Zugabe zu unterbrechen. Aber Sei es drum, der 2. neue Song “Spielmann“ sowie die Gassenhauer  “Ohne Liebe“ (Ohrenbetäubender Refrain des Publikums) und “Sieben“ wurden zum besten gegeben.  Und Simon, der alte Lügenbold doch gleich bei einer faustdicken Lüge erwischt. Von wegen keine einziger Song wurde auf der Setlist Nackt I- Nackt II doppelt gespielt. Hiermit hochoffiziell beim Kacken erwischt, denn siehe da, „“Sieben“ und “Ohne Liebe“ gabs doch schon auf der ersten Tour. Wollen wir aber mal beide Augen drüber zudrücken, denn um ehrlich zu sein, mir hätten beide Songs immens gefehlt, wären sie NICHT gespielt worden. Nach einer letzten Zugabe natürlich “Die Räuber“, den Song werden sie in 100 Jahren nicht mehr los*g der klebt schlimmer als frische Scheiße am Schuh, bekamen die Fans den lang ersehnten Gassenhauer, die Band ihren gewohnten Bühnenabgang und jeder, der hier Anwesenden wie immer einen richtig fetten und geilen Abend mit einer ungemein kernigen Spielzeit von 2.20 Stunden. Value for Money, Gold für die Ohren. Was will man mehr!

Am Ende vielleicht noch ein paar Worte in eigener Sache: liebe Boxbirnen, Egomanen und Spinner. Dass es einen in einer bestuhlten Halle nicht ständig auf den Stühlen hält ist sicherlich klar, dass man bei einigen Lieblingssongs mal aufsteht und sich von der Stimmung mitreißen lässt mag ja auch sein , aber irgendwann sollte man sich doch auch wieder auf seinen fetten Hintern setzen!  Denn genau die kleinen Gruppen, die hier nonstop in der Gegend rumstehen ( bei ruhigen und absolut untanzbaren Songs…) und sich einen Dreck um andere scheren, die gerne etwas sehen würden, sollten sich fragen, ob sie gerne einmal in der anderen, der umgekehrten Situation wären, in der 6-8 Idioten 150 anderen den Abend versauen. Vielleicht einfach mal die Birne einschalten und GENAU darüber nachenken.

Setlist:
Solo Nora
Die Schlacht
Henkersbraut
Rose im Wasser
Herrin des Feuers
Krähenkönig
Kleine Schwester
Eisblumen
Angelus
Versteckt
Accingite vos
So fern so nah
Wenn Engel hassen
Falscher Heiland
Krähenfrass
Bruder
Es ist an der Zeit
Die Ratten
Auf Kiel
Tanz auf dem Vulkan
Veitstanz
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Spielmann
Ohne Liebe
Sieben
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Kaltes Herz
Die Jagd
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Die Räuber

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