EXCITER - Kassel

05 Exiter Flyer

Konzert vom 23.05.2023
Support: ARTILLERY, BLOOD STAR

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EXCITER
ARTILLERY
BLOOD STAR

Pünktlich in der Goldgrube Kassel  eingetroffen wird gleich mal ein Getränk an der Theke bestellt und ein lockerer Plausch gehalten. Bevor es losgeht, bauen ARTILLERY am gegenüber vom Eingang liegenden Abschnitt der Getränketheke ihren Merchstand mit der ganzen Palette an CD's von so ziemlich allem seit Bandbestehens veröffentlichten Tonträgermaterial auf. Das Konzert beginnt mit halber Stunde Einlass davor, pünktlich gegen 20:00 Uhr.

BLOOD STAR
Bekanntester Name in Reihen von BLOOD STAR dürfte VISIGOTH-Gitarrist Jamison Palmer sein, der als mannschaftsdienlicher Gitarrist auch Backingvocals beisteuert. Für den Hauptgesang zeichnet die Blonde mit fülliger Wallemähne in knalleng sitzend schwarzer Spandex  hübsche Sängerin Madeline Smith verantwortlich, die mit ihrer bissigen Rockröhre und charismatischer Gestik für Stimmung im Ambiente sorgt.



Mit astreinem auf klassischem 80er-Oldschool-Traditionsmetal basierendem Songmaterial wie „Fearless Priestess“, dem flotten Smasher „No One Wins“ und Goin' Home“ vom aktuellen 'First Sighting'-Debüt können sie zunehmend Sympathien der Fans erobern, hinterlassen am Ende ein überzeugtes Publikum, das gerne mehr vom US-Vierer gesehen hätte. BLOODSTAR haben vieles richtig gemacht,auf Anhieb prickelnde Stimmung ins Ambiente gebracht. Das Konzert ist für einen Dienstag mit etwa 170 Leuten durchaus beachtenswert  besucht, jedoch nicht ausverkauft.

ARTILLERY
wissen was sie wollen. Die gestandene Dänen-Thrashformation ist immerhin auch schon seit 1982 aktiv dabei, feierten letztes Jahr ihr 40jähriges Dienstjubiläum, wenngleich nur noch Gitarrist Michael Stützer von der Urbesetzung übrig geblieben ist. Die kennen ihr Metier, soviel wird gleich zu Anfang binnen der ersten zehn Minuten klar. Was auf Studiotonträgerkonserve sogar noch einen zum Teil recht hohen Grad an Melodie besitzt, entfaltet Live ungemein massiv raue Härte, wobei dies nicht nur auf die ohnehin raueren ARTILLERY-Thrash-Geschossen älteren Datums wie „By Inheritance“ oder zutrifft. Gerade neueres Material jüngeren Datums vom Typ „The Face of Fear“ kommt live bei den Dänen wesentlich rauer als man glauben würde, aus den Verstärkern, Melodien treten technisch versiertem Könnens der beiden mit ihrem Bassist Peter Thorslund ein starkes Saitentrio bildenden Gitarristen Michael Stützer/Kraen Meier zum Trotz deutlicher in den Hintergrund, ersterer (Ü60) zeigt vielen Gitareros jüngeren Datums noch immer was eine Harke an der Sechssaitigen ist. Respekt! Frontsänger Søren Nico Adamsen zieht mit harrschen Shouts die Masse an, im mittleren Bereich bildet sich eine Menschentraube. Am Schlagzeug seines während eines Busunfalls tragischerweise ums Leben gekommenen Vorgängers Josua Madsen (R.I.P.) sitzt Frederik Kjelstrup, der einen guten Job hinter der Schießbude macht. Welcher Thrasher würde besser dem 40 Jahre Thrash gerecht als ein kraftvolles, vom Fanpulk mitgesungenes „In Thrash We Trust?“ vom aktuell zehnten gerade mal zwei Jahre zurückliegenden Studiolangdreher „X“.

ARTILLERY werden verdient mit Fäusten begleitet von Anfeuerungsrufen der begeisterten zeitweise auch gefesselten Fanschaar abgefeiert. Da dürfen Leute in den vorderen Reihen sogar selbst mal ins Mikro gröhlen, doch im Gegensatz zum sich die Stimmbänder heißer brüllenden Sänger fehlt es da teilweise noch an Intensität. Mitsingspielchen für beide Seiten der Fanschaar links und rechts werden ebenso geschickt eingebaut. Nachdem die Dänen ihren Set zu Ende gespielt haben, wächst die Spannung auf die Kanadische Speed-Metal Institution umso mehr...

EXCITER
EXCITER nannten sich in der Zeit von 1978 – 1980 zunächst HELL RAZOR ehe die Umbenennung in EXCITER folgte. Bereits in den frühen 80ern schrieben EXCITER mit ihrem 1983 veröffentlichten Longplaydebüt das heute sein 40jähriges Jubiläum feiert, - Metalgeschichte. Darüber hinaus ist ihnen mit dem gleichnamigen Titelsong „Heavy Metal Maniac“ -die ultimative Metalhymne aller Zeiten zu verdanken an der kein Metal mögendes Individuum vorbeikommt, wenn es ernsthaft (not false!) auf die knallharte von bollernden Drums angetrieben ruppig rohe Stromgitarrenmusik schwört! 40 Years Of Heavy Metal Maniac, simpler wie zutreffender könnte das Tourmotto des räudigen Speedtrios definitiv nicht lauten!
Die als dritte Vorband zwischen ARTILLERY und BLOODSTAR in einigen Orten dazukommenden Schweden SCREAMER sind in Kassel nicht dabei, was mir das richtet sich nicht gegen SCREAMER, - schätze diese schwedische Classic Heavy Metalband sehr) wirklich gelegen kommt, weil es nächsten Tags arbeiten geht, eine Band mehr würde das ganze Billing zeitlich gesehen zu weit nach hinten rücken.

EXCITER entfesseln das Total-Speed-Inferno. Wenn es eine Band auf Erden gibt, die als Erfinder oder Pioniere des klassisch reinen Speedmetals gelten, dann sind es EXCITER! Dieser Gig des kanadischen Speed-Metal-Trios ist nicht nur irgendein x-beliebiger von vielen, sondern präsentiert als Tourmotto alle Klassiker vom legendären Debüt! Dementsprechend feiert die Die-Hard Oldschool-Speed und Thrashfraktion das Gesamte 'Heavy Metal-Maniac'-Album des Ahornblatt-Trios angefangen vom Intro „The Holocaust“ über Speedgeschosse „Stand Up and Fight“, „Heavy Metal Maniac (-die ultimative Metal-Hymne überhaupt immer wieder geil!) „Cry Of The Banshee“ oder „Iron Dogs“; auch der halbballadesken am Ende zum Speedfeger mutierenden Hybrid „Black Witch“löst pure Metalmania unter den anwesenden Metalfans aus. Dass neun Tracks vom EXCITER-Debüt nicht ausreichen, um den Abriss komplett zu machen, dürfte klar sein. Auch die vier Kracher vom 'Violence and Force'-Zweitwerk „Evil Sinner“; „War Is Hell“; „Beyond The Gates Of Doom“ und „Violence and Force“ hinterlassen immens Eindruck, dem stehen „Born To Die“ und am Ende noch der ordentlich Restkraftreserven mobilisierende Hymnenfeger „Long Live The Loud“ nicht im geringsten nach. EXCITER haben das Heft voll in der Hand, Da ist viel Bewegung drin, das Publikum tobt sich zusammen mit der Band in einen Rausch!

Licht und Sound in der Goldgrube stimmen. Alle drei sind sehr gut aufeinander eingespielt. Die beiden im gesetzteren Alter befindlichen Bandkollegen Dan Beehler und Allan Johnson (beide auch Ü 60 – Respekt!) bilden zusammen mit Gitarrist Daniel Dekay ein arschtight zu Werke gehendes Triple. Gitarrist Daniel Dekay und Bassist Allan Johnson gewohntermaßen straight am Tieftöner agierend, wechseln häufig von einer Seite auf die andere, posieren bei Bedarf gemeinsam, während Bandkopf Dan Beehler kraftvoll auf Becken und Felle hauend unmittelbar den Takt vorgibt. Der singende Drummer lebt seine Musik mit purer Leidenschaft, Herz und Seele. Sein raues Organ hat nichts an Kehligkeit verloren. Seine Drumschläge sitzen wuchtig konzentriert auf den Punkt gebracht im Regelfall taktgenau präzise wie nur ein Schweizer Uhrwerk läuft. Was Daniel Dekay an der Sechssaitigen rausfeuert, inklusive gekonnter Posen sowie zugehöriger Mimik, kommt druckvoll, hat Klasse, Wiedererkennungswert, es klingt genauso heavy, abgedreht und schräg, wie EXCITER es in ihrer 80er-Phase drauf hatten, inklusive auf dem Rücken Gitarre spielen, demonstrativem Axt hochreißen, sie bis zum Anschlag röhren, quietschen, kreischen lassend im Stand zu verharren.Eine gesunde Spur Rotz-Räudigkeit darf bei EXCITER nicht fehlen auch der MOTÖRHEAD-Einschlag sticht bei den Kanadiern markant hervor. Was könnte diesen kultigen Set als laut von den Fans geforderter Zugabesong mitnichten würdiger beenden als ein sinnvollerweise am Schluß den Pit mächtig zum Toben bringes „Iron Fist“-Cover des kultigen Warpig-Trios MOTÖRHEAD? Passt!

EXCITER hinterlassen gegen punkt 0:00 Uhr Mitternacht anschließend eine klatschnass geschwitzte Fanschaar. Was für ein Gig der kanadischen Speedpioniere, die ihren Ruf als exzellente Liveband eindrucksvoll bestätigten. Hoffentlich bleiben Kanadas Speedpioniere der Metalszene noch lange erhalten und kommen des öfteren wieder nach Deutschland, weil jede Show des hyperdynamischen zugleich sympathisch-ehrlichen Trios von Anfang bis Ende ausnahmslos mitreisst! Mein Lob geht an die Herren Beehler/Dekay/Johnson – Hell Yeah! So muss waschechter HEAVY METAL (sollte ich besser Speed Metal sagen) - sein! Nach dem Konzert habe ich so einige Hymnen im Ohr, doch am meisten natürlich, diejenige auf meinem EXCITER-Shirt als Rückendruck stehende, deren Refrain lautet wie folgt... „Heavy metal maniac! I'm a heavy metal maniac, - Stand back heavy metal maniac!“

Mit dieser Setlist lieferten EXCITER ihren Oldschool-Speed/Thrashabriss:
1. Stand Up and Fight
2. Heavy Metal Maniac
3. Cry Of The Banshee
4. Iron Dogs
5. Born To Die
6. Evil Sinner
7. Black Witch
8. War Is Hell
9. Rising Of The Dead
10. Pounding Metal (!)
11. Beyond The Gates Of Doom
12. Violence & Force
13. Fallout/Long Live The Loud
Zugabe:
14. Iron Fist (MOTÖRHEAD-Cover)

Ein gelungender Heavy Metal-Abend mit drei wertigen Bands in der Goldgrube, der sich lohnte. Markus Moshpit, dessen Crew und das fleißige Thekenteam in der Goldgrube, ihr habt wieder ganze Arbeit geleistet, das muss einmal mehr gewürdigt werden. - Daumen hoch, ein dickes Like - Top!

Nach dem Gig wird noch für kurze Zeit ein erfrischender Dialog mit einem ebenso geschwitzen wie locker aufgelegten Dan Beehler geführt, auch BLOODSTAR-Sängerin Madeline Smith kommt mir am Merch-Stand entgegen, schaut auf mein frisch erworbenes Bandshirt,ich gratuliere ihr zu dem tollen Gig, sie drückt mich kräftig und lächelt mir freundlich zu. Unmittelbar direkt danach ist die Heimreise fälllig, während Bilder vom exzessiven Speedabriß im Kopf herumschwirren... und am nächsten Morgen geht’s zur Arbeit!

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