ROCKIN` FOR HELP - FESTIVAL Wetzlar/Naunheim, Festplatz
Konzert vom 08.05.10
Bands: DORO; Krypteria; Rebellion
Homepages:
http://v-event-crew.de
www.doropesch.com
www.krypteria.de
www.myspace.com/rebellionfromhell
Der Grund für diese beispiellose Benefiz-Aktion reicht ins Jahr 2007 zurück. Hier wurde Klaus „Läusel" Sommer unverschuldet Opfer eines schweren Motorradunfalls. Läusel ist aktuell in einem Pflegeheim für „Junge Pflege" untergebracht, welches junge Behinderte nach ihren persönlichen Möglichkeiten fördert. Diese Art der Betreuung ist für ihn, seine Familie und Freunde wichtig, damit er weiterhin ein Teil seines persönlichen sozialen Netzwerks bleiben kann. Eine gerichtliche Klärung mit der gegnerischen Versicherung die Unterbringungskosten betreffend ist noch lange nicht in Sicht und selbst wenn eine Einigung zu Läusel's Gunsten getroffen werden sollte, wird sehr wahrscheinlich eine Versorgungslücke entstehen, welche dauerhaft nicht durch die Familie aufgefangen werden kann. 2008 wurde in Läusel's Freundeskreis die Idee für ein Benefizkonzert geboren, welches weitere therapeutische Maßnahmen ermöglichen sollte. Um diese Versorgungslücke zu schließen und seinen Aufenthalt in Wetzlar dauerhaft sicher zu stellen, wurde der Verein V-Event-Crew gegründet, welcher 2008 in Wetzlar-Finsterloh eine erste Benefiz-Aktion initiierte, die Dank der großartigen Unterstützung ortsansässiger Firmen sowie aller auftretender Künstler ein voller Erfolg wurde. Mit dem „Rockin’ For Help – zusammen für Läusel Festival“ folgte jetzt eine zweite Aktion solcher Art. Der erste Veranstaltungstag stand ganz im Zeichen eines gut organisierten Rock-Festivals, von dem hier zu berichten ist.
Bevor es dazu aber ein paar Zeilen zu lesen gibt, ein Aufruf von FFM-Rock und auch mir persönlich zu dieser beispiellosen Aktion. Bitte spendet auch ein paar Kröten für Läusel, bevor ihr sie in irgendeiner Form sinnlos unters Folk jubelt. Hier ist Hilfe gefragt und nötig! Mehr Infos zu allem unter http://v-event-crew.de
Spendenkonto:
V-Event-Crew-E.V
Konto: 70556804
BLZ: 513 900 00
Volksbank Mittelhessen
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Einige lokale Bands spielten in dem 3.000 Zuschauer fassenden Zelt bei zunächst freiem Eintritt ab dem frühen Nachmittag auf. Um 18.30 Uhr wurde dann Eintritt verlangt, der mit 19,50 € im VVK und 22 € an der AK recht moderat gehalten wurde. Ebenfalls sehr günstig wurden die Verköstigungspreise gestaltet, wobei die Speisekarte etwas beschränkt, aber dafür das Angebotene sehr schmackhaft war.
Gut 400 von später ca. 1.200 Gästen wollten um 19.00 Uhr REBELLION sehen, die bedingt durch Uwe Lulis’ schwerem Motorradunfall vor 1 ½ Jahren hier ihren ersten (!) Auftritt zum aktuellen Longplayer „ARISE - FROM GINNUNGAGAP TO RAGNARÖK - The History of the Vikings - Volume III“ absolvierten. Man startete das 70-minütige Set mit der Singleauskopplung “Rebellion – The Clans Are Marching”, einem sonst am Setende gespielten Gassenhauer. Lulis selbst spielte diesen Song noch im Stehen, bevor er sich für den Rest des Abends auf einem Barhocker niederlassen musste, da die Unfallfolgen immer noch nicht ausgeheilt sind. Tomy Göttlich am Bass, ebenfalls durch ein Bandscheibenleiden nur eingeschränkt agierend, zeigte dafür ansatzweise auf, wie ein fitter Viking über die Bühne fegen kann und war standesgemäß nach dem dritten Song „Born A Rebel“ wieder klatschnass geschwitzt. Die lange Bühnenabstinenz merke man als Kenner der Rebellen diesen aber schon an, denn die Instrumente wurden sehr konzentriert bearbeitet, was ein klein wenig zum Nachteil des gewohnt agilen Stageactings ausfiel. So schlich sich auch der ein oder andere kleine Patzer ein, der dem Rezensenten im Fall von Gerd Lücking (dr.) sogar ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte und später noch für ein gemeinsamen Lacher sorgte (mehr soll hier aber nicht ausgeplaudert werden ;-) ). Dagegen konnte selbst der Ausfall des Centermikros bei „Ragnhilds Dream“ wegen eines Batteriekollapses nicht anstinken, was alleine schon durch die Art der Kommunikation von Sänger Michael Seifert dazu einen Lacher wert war. Der gebotene musikalische Querschnitt war dem Festival angemessen, beinhaltete viele ältere Songs vor der Viking-Triolgie und war hoffentlich der diesjährige Startschuss für weitere geile Shows.
Gut 20 Minuten später enterten KRYPTERIA für exakt 45 Minuten die große Bühne. Das deutsche Quartett um die koreanische Frontfrau Ji-In Cho spielt nach der gemeinsamen Tour mit DORO auch Single-Shows als Support für diese, passte musikalisch aber heute nicht wirklich ins Konzept, da sich die Festivalbesucher zum Großteil aus Bikern zusammen setzte und der symphonisch angehauchte Rock-/Metal Style (Holy Hell nur schneller) der Band nicht wirklich den Nerv der Zuhörer traf. Zudem drehte für mein Empfinden der Mann am Mischpult die Lautstärke ein wenig zu weit auf, was selbst im hinteren Bereich des Zeltes doch für einigen Unmut sorgte. Ich nahm wie einige andere auch Reißaus und versorgte mich draußen mit Grundnahrungsmitteln aller Art.
Pünktlich zum DORO Start um 21.50 Uhr begab ich mich in das vordere Drittel des Zeltes, um mir für eine gute Stunde die deutsche Metal-Queen mal wieder von Nahem zu geben. Die Setlist war wie immer gespickt mit reichlich bekannten Songs aus ihrer langen Historie. Die obligatorische Ankündigung von „Überraschungen“ konnte ich für mich im Set zwar nicht ausmachen, da ich alles schon zuvor mal live gehört hatte, aber einen heimlichen Bühnenabgang während „Für Immer“, das sie vorher speziell dem Läusel gewidmet hatte und zu selbigem sie sich hier auf die Behindertentribüne begab, war schon etwas besonderes. Nachdem DORO dann dort auch noch „Breaking The Law“ angestimmt hatte, kehrte sie zum Ende des Stückes wieder auf die Bühne zurück. Das war wirklich großes Kino an diesem Abend und brachte reihum viel an positiver Zustimmung. Neu für mich war auch der Mann an der Leadgitarre. Wie mir DORO’s „Mercher from Hell“ – Chris verriet, handelte es sich hier um den Ex-After Forever Axeman Bas Maas, der hier einen ordentlichen Job ablieferte. Für die beteiligten Fans immer wieder ein persönliches Highlight, für den Zuschauer aber meist eher ein Graus sind die Zuschauer-Soloparts bei „All We Are“. Meine Güte waren da heute wieder Krähen am Start… Dafür entschädigte „Love Me In Black“ und wurde wieder mal zu meinem persönlichen DORO-Part des Abends. Plötzlich waren auch diese 95 kurzweiligen Konzertminuten vorbei und für mich auch die Läusel-Party.
Läusel: Ich hoffe, du konntest „deinen“ Abend genauso gießen wie ich. Für dich persönlich alles erdenklich Gute und ein "Cheers" auf deine Freunde und Helfer, die dieses Event überhaupt für dich möglich gemacht haben!