SMOULDER - Kassel
Konzert vom 11.09.2023
Support: FLAME DEAR FLAME
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SMOULDER
FLAME DEAR FLAME
Ein Etappenziel der European Tour 2023 von SMOULDER lautete Kassel.
FLAME DEAR FLAME
Den Auftakt als unterstützender Supportact in der Goldgrube Kassel besorgen die Braunschweiger Psychedelic-Dream-Doomer FLAME DEAR FLAME pünktlich um 20:00 Uhr, deren exzessiv schwermutbeseelter Doom ein wenig an frühe THE GATHERING erinnert, wobei die glockenhelle Stimmbandfrequenz von Sängerin Maren der Klasse einer Anneke van Giersbergen nicht unähnlich sehr nahe kommt. Das Ambiente ist mit etwa 70 Leuten überschaubar gefüllt.
Handwerklich geht der Auftritt auf jeden Fall ok, - FLAME DEAR FLAME sind essentiell bestens aufeinander eingespielt. Im weiteren Verlauf wird es jedoch anstrengend, dem langatmigen Material zweier bestehend aus mehreren Teilstücken zu einem Konzept ineinander fließenden Songs zu folgen, weshalb mich dieser Auftritt nicht vollständig abholt.
SMOULDER
Dies erledigen SMOULDER im Anschluß vor etwa 90 Anwesenden Besuchern nach recht kurzer Umbaupause mit fesselnder Darbietung, einer im Format zwischen rituellem JEX THOTH-Stepping einschließlich Rudern mit den Armen und Ex-CANDLEMASS-Stimmbandkoriphäe Messiah Marcolin auf der Bühne in tanzender Schrittfolgenästhetik zu ihrem Rhythmus findenden hervorragend im begrenzten Raum ihr gewaltiges Klarstimmvolumen zur Geltung bringenden Frontfrau Sarah-Ann deren ausdrucksstarke Mimik/Gestik eine Liga für sich ist.
„Swordwoman“ bleibt unverzichtbar opulentes Epic-Hymnen Elixier im Set, heroisches Schwertschingen entfällt, dafür ist die Location für das kanadische Doomkommando selbst bedauerlicherweise räumlich viel zu sehr begrenzt. Nichtsdesto trotz geben SMOULDER eine bärenstarke zumal druckvoll alles plattwalzende Vorstellung.
Die Gitarristen Shawn Vincent/Collin Wolf lassen zusammen mit ihrem zwischendurch gern kräftig posenden Bassist Adam Blake tonnen schwere Doomgrooves in Serie rollen, das Schlagzeug von Kevin Hester dröhnt wuchtig bis unter die Decke. Epic-Fantasy-Doomwalzen vom Kaliber „Victims Of Fate“, „Bastard Steel“, „The Talisman and The Blade“ oder die große Epic-Hymne „Ilian of Garathorm“ bilden eine völlig undurchdringlich massive Soundwand. Von schleppend episch doomig bis rasant abgehend tempo forciert blitzt zwischendurch kauzige MANILLA ROAD/CIRITH UNGOL-Schlagseite auf. Nach acht Songs, - etwa gegen 23:00 Uhr ist in der Goldgrube Kassel Schluß. Die auf SMOULDER eingeschworene Fanbasis hätte gerne noch einen längeren Auftritt vom Ahornblatt-Fünfer gehabt, und ich bekomme von einer nach dem Auftritt erschöpft lächelnden Sarah Ann die Setlist in die Hand. Ein toller Abend für die Anzahlmässig recht kleine umso überschaubarere Epic-Doom-Anhängerschaft.
Fotos und Bericht: Michael Toscher