BLACK MAJESTY - Frankfurt/M., Die Halle
Konzert vom 26.06.10
Support: RED CIRCUIT
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Jetzt ist es bewiesen: Sir Christoph von der Halle hat den Größten! 127 cm! Das ist die Bilddiagonale seines neuen Flat Screens, welchen er anlässlich der just am vergangenen Samstag begonnen heißen Phase der Fußball-Weltmeisterschaft in seinem Club aufbaute, um auch fußballbegeisterten Metalheads die Möglichkeit zu bieten, während dem Bangen immer mal wieder auf die Leinwand zu schielen. Leider nahmen einmal mehr nicht allzuviele sog. Metaller dieses Angebot war. So war die Halle trotz des späten Beginns der Wiesbadener Prog Metaller von RED CIRCUIT überschaubar gefüllt. Chity, der kleine Mann mit der großen Stimme, zog sofort die Aufmerksamkeit vom Flatscreen weg auf sich und überzeugte mit engagiertem Stageacting und gewohnt großartiger (um es in den Worten Günther Netzers auszudrücken) Gesangsleistung. Nicht nur Anhänger seiner zweiten Wirkungsstätte CIVILIZATION ONE werden attestieren, dass seine Stimme perfekt in die düstere Stimmung der progressiven Powermetalsongs aus der Feder von Mastermind Markus Teske passt. Ausgefeilte Melodien sind der rote Faden, welcher sich von eingängigen bis virtuosen Passagen erstreckt. Doch ist die Musik von RED CIRCUIT trotz des progressiven Ansatzes und Anspruchs nicht kopflastig. Getragen von großen Emotionen lässt es sich wunderbar mitgehen und die Band überzeugt sowohl durch ihr sauberes Spiel als auch die selbstbewusste Performance. Zudem knallen sie eine unheimliches Soundbrett von der Bühne, welches perfekt aufeinander abgestimmt ist. Sehr druckvoll und dennoch transparent auch bei hohen db-Zahlen. Zuträglich war hierzu sicherlich auch die neue Anlage in Frankfurts heimischsten Club. Der Sound in der Halle ist eigentlich immer gut aber heute Abend ist er zum Niederknieen. Eine tolle Vorstellung von RED CIRCUIT lässt den 2:1 Erfolg der Ghanaer über die USA als Nebensache erscheinen und stimmt hungrig auf BLACK MAJESTY die an diesem Abend ihre neue CD "In your honour" dem deutschen Publikum vorstellen möchten. Obwohl ihre Mannschaft bereits ausgeschieden ist zeigen sich die Australier gut aufgelegt und nehmen uns das 4:0 auch nicht übel. Im Gegensatz zu ihren fußballspielenden Landsleuten gibt es von BLACK MAJESTY an diesem Abend keinen Altherrenmetal, sondern schnellen Kombinations-Power-Metal, der mit Sicherheit locker die Vorrunde in der höchsten Metalliga überstehen dürfte. Sehr flott und vor allem sehr energisch geht das Quintett aus Down Under zu Werke und liefert eine Vielzahl eingängiger Hooklines und einprägsamer Melodien. Die Rhythmussektion spielt ebenso straight wie tight und so sind die ersten Banger auch nicht weit. Geht auch gar nicht anders! BLACK MAJESTY zeigen sich hier als echte Clubband die den Schweiß von der Decke tropfen sehen möchte, nur leider meinen sie es mit der Lautstärke ihrer Amps etwas zu gut. Voll aufgedreht gibt es für den Soundengineer in der Halle kaum eine Chance nachzuregeln was zur Folge hat, dass der Bühnensound gleich dem Publikumssound war. Insbesondere der neue Bassmann meinte es arg gut mit seinem Volumeregler. Treu dem Motto "All men play on ten" dominierte der tiefe Frequenzbereich fortan den Sound der Australier was oftmals dafür sorgte, dass man wenig von den in bester IRON MAIDEN Manier gedoppelten Leadgitarren zu hören bekam. Auch Fronter John Cavaliere hatte seine liebe Mühe über dieses Höllengewitter seiner Mitstreiter zu singen. Besonders in hohen Passagen wirkte er dann etwas schwach. Den undefinierten Sound machte die Band allerdings mit unbändiger Spielfreude wieder wett. Schade nur, dass wieder einmal nur so wenige Metalheads den Weg in die Halle gefunden hatten....