TOWER - Kassel


Konzert vom 20.09.2023
Special Guest: FUTURESHOCK

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FUTURESHOCK

Unter dem Tourmotto Shock To Europe sorgen TOWER für unerwartetes Novum!

Im Rahmen ihres erfolgreichen im Schwermetallischen Underground hohe Wellen schlagenden Zweitwerks 'Shock To The System' schlägt das US-Metalquintett TOWER aus der Millionenmetropole New York überraschend in Kassel auf. Demzufolge führt der Weg an diesem Abend erneut in die Landgraf-Karl-Stadt.

20.09.2023, Tatort: Goldgrube: Die Lokalmatadoren FUTURE SHOCK eröffnen als Special Guest mit gelungener Mischung aus NWOBHM und HEAVY LOAD. Der Auftritt dauert etwa 40 Minuten, anfangs ist man bei den ersten Takten der Bandhymne „Futureshock“ noch ein wenig nervös, doch das legt sich schnell, weil die Band sich als eingespieltes Team präsentiert. „The Sword“ löst mit brachialen HEAVY LOAD-Riffs früh Stimmung im Saal einschließlich leichter MANOWAR-Komponente aus, ansonsten regiert über weite Strecken klassischer NWOBHM-Einfluss.

 

Die Rhythmussektion - Simon sorgt für rollende Bassgrooves und Flo mit sattem Schlagzeugpunch legt ein kraftvolles Fundament, die Gitarren von Dennis und Daniel ergänzen sich gut. Am meisten überrascht, dass mit Sven ein mir bekanntes Gesicht als neuer FUTURESHOCK-Sänger hinterm Mikro steht: - Freude und Überraschung sind umso größer. Mit hochtonlastiger Stimme allerdings heute ein wenig erkältet, weshalb er sein Stimmvolumen nicht komplett ausreizt und zur Unterhaltung des Publikums beitragenden Ansagen zwischen den Songs passt er prima in die von Beginn an harmonisch konzentriert aufspielende Kasseler Truppe, die mit jedem Song besser wird. City Of Witches“ oder das auf Anhieb mitreissende von galoppierenden Parts vorangetragene „Destruction Of Eternity“ lösen Bewegung im Saal aus. FUTURE SHOCK haben - am Ende von den Fans Beifall und vereinzelten Zugaberufen bedacht, für einen angemessen Auftritt gesorgt. Diese hoffnungsvolle Kasseler Band sollte man künftig vermehrt auf dem Schirm haben. - Guter Auftakt!

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Dem setzt die kurzer Umbaupause (ca. 10 Minuten) auf die Bühne kommende zu den NWOTHM-Senkrechtstartern gehörende Heavy/Power-Speedkapelle TOWER angeführt von Sängerin Sarabeth Linden mehr als einen drauf. Auf der Bühne kommt die optisch aufreizend gekleidete Fronterin ungemein sympathisch rüber. Die dunkelhaarige Schönheit strahlt nur leicht unter ihrem schwarzen Rock bekleidet viel sinnliche Erotik im langärmlichen schwarzen Oberteil und bis zu den Knien herauf reichenden Stulpen aus, deren Organ mehr als einmal an HELLION-Frontfrau Ann Boleyn, Leather Leone oder BITCH-Frontsängerin Betsy Weiss erinnert. Sarah Beth Linden imponiert durch ausdrucksstarke Mimik und Gestik und einer stimmgewaltigen Röhre, die dem Prädikat H e a v y   M e t a l jederzeit vollauf gerecht wird!  Die schöne schwarzhaarige Frontfrau wird neben kräftig Vollgas gebender Gitarrenfraktion zum Tier. Zwischenzeitlich steigt sie von der Bühne herab, schaut zu, wie die Gitarristen sich warm spielen, headbangt kräftig neben mir, um nach kurzer Pause zum Durchatmen erneut die Bretter zu entern. Sie knietschon mal vor den Gitarristen, wirft sich in eroische Posen, zieht das Publikum regelrecht in ihren Bann.



Die knallhart  zur Sache gehende Gitarrenfraktion bestehend aus Bassist Philippe Arman der auch Backingvocals beisteuert, sowie dem Duo Zak Penley/James Danzo bildet eine undurchdringbar fette Wall of Sound, von der sich zahlreich im klassischen Heavy Metalsektor beheimatete Kapellen mal eine ganz dicke Scheibe abschneiden können, während Schlagzeuger Keith Mikus Becken und Feele wuchtig verdrischt. Die Gitarristen liefern neben halsbrecherischem Bühnenposing vielfach quirlig Seiten wechselnd exzessives Stageacting, da kommt sowohl bei Sängerin Sarah als auch im Publikum gewaltige Stimmung verbunden mit Freude auf. NWOTHM- Heavy Metal/Rock n' Roll im Oldschool-Muster bis zum obersten Maximum! Ungemein druckvoll ins Mett hauende Heavy/Power/Speedbrecher vom Typ „Blood Moon“, „Running Out Of Time“ und „Lay Down The Law“, das heroisch-epische Sahnebonbon „Prince Of Darkness“ oder die von hochexplosiven Killerriffs vorangetriebene zwischen gespenstischem Pathos und knallharten Brachial-Gitarren-Eruptionen getaktete knapp sieben Minuten-Epic-Hymne „In Dreams“ bringen von jubelnder völlig austickender Fanschaar lautstark abgefeiert mittels Gruppen-Headbangen(s), Gehörntenzeichen sowie zahlreich in die Luft gereckten Fäusten unterstützt Gigantische Stimmung in die Kleinlocation, - selbst Leute, denen der Name TOWER zunächst nichts sagte, geraten von der geballten Demonstration mitgerissen, völlig aus dem Häuschen!

Eine Mächtig Vollgas gebende Gitarrenabteilung schüttelt rassiermesser scharfe Killerriffs in Serie aus dem Ärmel, bringt die Fanmeute zum Durchdrehen - gerade als die Band sich in exzessiven Rausch spielt, kurz vor Schluß - vor den zwei letzten Stücken wenn mich nicht alles täuscht, ereignet sich bei „Blood Moon“ das Malheur: Um 21:36 regiert als hätte jemand den Stecker gezogen, der Band den Saft abgedreht, abrupt Funkstille (!) im Saal. Der Grund findet sich auf der Bühne genauer unmittelbar an den Instrumenten: Eine Bass- und Gitarrenseite sind gerissen. - TOWER können nicht weiterspielen. - Game Over! Dazu lässt sich festhalten, - TOWER brachten ihre Instrumente wahrhaftig zum Glühen und legten die Messlatte im Rahmen eines berauschenden Gigs extrem hoch. Vielleicht kommtn sie irgendwann erneut nach Kassel, dann bitte mit längerer Spielzeit. So früh war noch kein Gig in der Goldgrube zu Ende... für ein (merk-oder denkwürdiges?) Kuriosum besonderer Art in der Geschichte der Kasseler Szene-Location sorgte das Novum allemal.

Fotos und Bericht: Michael Toscher