JOHN FOGERTY - Mainz, Volkspark - Open Air
Konzert vom 17.07.10
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Da war er wieder, der legendäre Frontmann der noch legendäreren Band „Creedence Clearwater Revival“….
So begann mein Livereview vom letztjährigen JOHN FOGERTY Konzert in Esslingen und so kann ich es auch in diesem Jahr wieder beginnen lassen. Nach 2007 gastiert er mit seiner Band nun wieder einmal in Mainz, diesmal aber Open Air und nicht im Zelt. Das Wetter spielte mehr als mit, denn es war zum Glück nicht mehr so brütend heiß wie die Tage zuvor. Kurz vor halb acht ging’s dann endlich los. Mit „Hey Tonight“ begann, wie sollte es auch anders sein, ein fantastisches Konzert. Ich denke, keiner der Anwesenden hat etwas anderes erwartet. In seiner Band gab es 3 neue Mitglieder zu begrüßen: Michael Webb, Jason Mowery und James Intveld, die ihre Sache selbstverständlich sehr gut machten, auch wenn ich persönlich Billy Burnette, der durch eine Bypass-Operation außer Gefecht gesetzt ist (gute Besserung!) etwas vermisst habe. John war in prächtiger Verfassung und hatte offensichtlich viel Spaß. Zwischen den Songs hatte er einige Unterhaltungen mit dem Publikum. Nach „Lookin´ out my Backdoor“ zum Beispiel sah er ein kleines Mädchen auf den Schultern ihres Vaters. Und da er das deutsche Publikum als sehr anständig in Erinnerung hatte, versprach er dem Mädchen ein Gitarrenplektrum. So gab er das Stück Plastik in die erste Reihe mit der Vorgabe, es nach hinten zu dem Mädchen durchzureichen, was auch anstandslos klappte. Das Mädchen bestätigte den Empfang. Nach „Midnight Special“ sah John ein paar Leute außerhalb des Geländes unter Bäumen stehen, die praktische ohne Ticket dem Konzert lauschten. Nun forderte er das ganze Publikum auf, den Leuten außerhalb zu winken. Klappte auch einwandfrei ;-)
Die Setlist ist üblicherweise bei jedem Gig wie ein Überraschungsei, man weiß nie, was man kriegt. Ständig erscheinen neue/andere Songs, als z.B. tags zuvor - finde ich sehr gut. Okay, viele Klassiker bilden das Grundgerüst, aber zwischendrin ist es bunt durcheinander.
John war sehr bewegungsfreudig und beackerte die Bühne von links nach rechts. Selten habe ich ihn so gut zu Fuß gesehen – sehr beachtlich! Der Mann ist 65 und nicht zu bremsen. Es ich wirklich eine wahre Pracht, die lebende Legende noch so aktiv zu sehen – hoffentlich noch viele weitere Jahre!
Leider muss ich mich auch dieses mal wieder über die überzogenen Merchandisingpreise beschweren. T-Shirts für 30, ne Jacke für 60 und die signierte BLUE RIDGE RANGERS RIDES AGAIN-LP für schlappe 60 Euro…. Neee, das muss nicht sein. Und somit sparte ich mir das Geld. Aber nicht etwa für die inoffiziellen Shirts, die es vor dem Gelände zu kaufen gab – 15 Euro für einen verwaschenen Aufdruck, der nach der ersten Maschinenwäsche wahrscheinlich in der Trommel klebt – auch das muss nicht sein. Somit warte ich weiterhin auf mein erstes JF-Shirt ;-)
Nun noch ein paar Sätze zu einigen Vorkommnissen direkt vor meinen Augen:
Normalerweise ist es üblich, dass vor einem Fogerty-Konzert eine Durchsage erfolgt, die das Fotografieren während der Show untersagt. Das war dieses Mal nicht der Fall. Auch war nicht auf jedem Ticket ein entsprechendes Verbot aufgedruckt. Als nicht nur zu Konzertbeginn die Fans ihre Kameras (wie zum Geier durften die dann mit aufs Gelände, wenn es doch angeblich verboten war, sie zu benutzen !?) und Handys in die Luft hielten, um ihre Schnappschüsse zu machen, wurden sie von den Männern der Security so gut es ging daran gehindert, mit dem Hinweis, dass es nicht erlaubt sei, zu fotografieren. Einige Fans ließen dieses Verbot widerwillig und erbost über sich ergehen, andere versuchten immer wieder aufs Neue, ihre Bilder zu machen. Das ging sogar so weit, bis ein „Wiederholungstäter“ von einem, der wohl was zu sagen hatte, aus dem Publikum geholt wurde und abgeführt wurde. Ob der Ärmste einen Platzverweis erhielt, entzieht sich meiner Kenntnis. Nach ein paar Minuten kam er allerdings in Begleitung eines scheinbar noch wichtigeren Securitys wieder. Der Rausschmeißer setzte schon seine Hassmaske auf, als er seinen Klienten wieder sah. Doch der Begleiter beschwichtigte die Situation, so dass der Klient sich kurz mit seiner Begleiterin besprechen durfte, um anschließend wieder zu verschwinden. Meine Herren, das ist überzogen hoch zehn!
Und jetzt mal unter uns:
Die Fans bezahlen einen Haufen Kohle (53 Euro an der Abendkasse), um ihr Idol zu sehen. Warum ist es denn nicht erlaubt, sich ein paar Erinnerungen mit nach hause zu nehmen? Zumal die allermeisten Bilder mit minderwertigen Geräten gemacht werden und eh ziemlich verwackelt oder falsch belichtet sind. Selbst die Leute mit einigermaßen guten Kameras werden aus der Menge heraus keine hochglanzfähigen Fotos schießen. Ich sehe es ja immer wieder, wenn vor mir ein Bild mit Blitz (!!) geknipst wird und das Resultat auf dem Display dann eher enttäuschend ist. Leute, ohne Blitz knipsen ist besser. Leider wissen das die meisten nicht und auch nicht, wie man den Blitz manuell abschaltet. Persönlichkeitsrecht am Bild hin oder her, lasst die Leute doch machen, es ist eh niemals komplett zu unterbinden. Und wenn John Angst haben sollte, dass seine Bilder ohne Tantiemen „verkauft“ werden, dann hat er den falschen Feind im Visier. Nun gut, das waren meine 2 Cent zu diesem Geschehen.
Als Fazit kann ich sagen, dass es wieder einmal ein unbeschreiblich geiler Abend mit einer lebenden Legende war. Fast 2 Stunden Playtime standen auf der Uhr – Respekt! Je älter desto besser? Yes, Sir - see you next Year!
Setlist JOHN FOGERTY:
Hey Tonight
Green River
Wrote A Song For Everyone
Have You Ever Seen The Rain
Lookin´ Out My Backdoor
Ramble Tamble
Born On The Bayou
When Will I Be Loved
Cotton Fields
Don´t You Wish It Was True
Garden Party
Midnight Special
Have You Ever Seen The Rain
Pretty Woman
Big Train From Memphis
Summertime Blues
Rambunctious Boy
Keep On Chooglin´
Down On The Corner
Old Man Down The Road
There´s A Bathroom On The Right
Fortunate Son
Rockin´ All Over The World
Proud Mary
Die Band:
John Fogerty (Vocals, Guitar, Harmonica)
Kenny Aronoff (Drums – The best Rock n Roll Drummer in the whole wide World)
Hunter Perrin (Guitar, Vocals)
Michael Webb (Keyboard, Guitar)
James Intveld (Guitar, Vocals)
David Santos (Bass, Vocals)
Jason Mowery (Geige, Bongos, Vocals)