TANITH - Kassel
Konzert vom 13.11.23
Support: REAPER
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TANITH
REAPER
Im Rahmen der 'Voyage 2023' Tour gaben TANITH ein Gastspiel in der Goldgrube. TANITH spielen klassischen 70er Hardrock mit leichter Heavy Metalschlagseite, wofür bereits die Gitarrentechnik von SATAN-Griffbrettvirtuose Russ Tippins spricht. Als Vorgruppe agiert das auf Oldschool gepolte Kasseler Schwermetall-Urgestein REAPER, - eine wirklich eindrucksvoll wie auch verlockende Kombination und das zum kleinen Preis von 15,50 Euronen VVK und 19,50 an der Abendkasse! Als Vorgruppe dürfen REAPER für die amerikanisch-englische Freundschaft eröffnen, das bedeutet Heavy Metal aus Überzeugung und Leidenschaft; umso mehr freut sich das treu der Band ergebene Fanklientel auf die nächsten ca. 45 Minuten.
REAPER
Kassels bewährte Oldschool-Heavy Metal-Institution bringt pünktlich um 20:45 Uhr beginnend einen völlig unerwarteten Set, der von einem Teutonenstahl-Urgestein wie REAPER das zur Hälfte auf 40 Jahre aktiver Mitwirkung im Heavy Metalbussiness zurückblicken darf, so nicht zu erwarten, phasenweise klassischen Hardrockpassagen deutlich den Vorzug gibt; fetter Heavy Metalanteil ist natürlich ebenso sicher mit dabei! Kluger Schachzug von Mäffju, Daniel, Benny und Jan. REAPER haben richtig Bock auf harte wuchtig dröhnend scharfkantig erdige Rockmusik, das macht sich an der lockeren Spielweise des Kasseler Vierers bemerkbar. Daniel reisst öfters demonstrativ seine Flying V hoch, singt gewohnt kehlig, soliert dabei filigran variabel, Mäffju am Bass und Schlagzeuger Jan der kraftvoll auf Becken und Felle schlägt, zumal ihm als Drummer das TANITH-Schlagzeug zur Verfügung steht, legen als druckvoll aufspielende Rhythmussektion den druckvollen Teppich auf dem alles fußt und Benny outet sich sowohl als konzentriert sein Instrument bearbeitender Rhythmus-Gitarrist und als derjenige, dem eine recht seltene schon lange nicht mehr gespielte Sonperle zu verdanken ist.
REAPER gehen es stellenweise überraschend hard rockig anstatt wie gewohnt durchweg klassisch Teutonenstahlmässig an, der religionskritisch heroische Epic-Kracher „Jerusalem“ bleibt unverzichtbarer Standard. Über „Ten Thousand Nightmares“ „Wonders in The Dark“ darf sich die eingeschworene Fanschaar ebenfalls freuen und wer hätte allen ernstes mit „The Gale“ gerechnet? An Stelle des 1984er Speedgeschosses „Lucifer's Rising“ lässt das gewaltig fesselnde von prägnantem Refrain ausgefüllte „The Raven“ seit geraumer Zeit als Tophymne für den Schluß aufgehoben, die Herzen der treuen Anhängerschaft erneut im Takt fliegen. Danach ist Finito. Der Band hat's gefallen, - ihren Fans auch! Unüberhörbar durch's Ambiente hallender Jubel verabschiedet REAPER nach dieser kleinen literweise gute Laune ausschenkenden Vorstellung, mit der sich die Kasseler Localmatoren gewohnt heavy zeitweise von ungewohnter Seite präsentierten. REAPER sind stets Garant für Heavy Metal aller feinster Güte. - Was für ein packender Anheizergig!
Hier die zugehörige Setlist:
1. Eye In The Sky
2. The Fear
3. Jerusalem
4. The Legacy
5. Ten Thousand Nightmares
6. Wonders In The Dark
7. The
8. The Raven
TANITH
Zwei starke Longplayer 'In Another Time' und 'Vojage' genügten, um TANITH aus dem New Yorker Stadtteil Brooklin in der Eliteliga der klassischen Vintage-Hardrockacts zu katapultieren. Angesagt wie nie rocken TANITH aktuell zur Zeit europäische Kleinlocations von Brugge (Belgien) über Glasgow (Schottland), bis Winterthur in der Schweiz bringen gigantisches Liveatmosphärenfeeling in die Clubs! Der Vierer zelebriert 75 nostalgische Minuten zeitlos magisches Hard Rock Flair von 70er Helden der Schiene RAINBOW, UFO, THIN LIZZY, BLUE ÖYSTER CULT, WISHBONE ASH, HAWKWIND, URIAH HEEP und sogar ein Hauch FLEETWOOD MAC schält sich vereinzelt heraus. 'In einer anderen Zeit' lautet die Titelübersetzung vom Debüt 'In Another Time' so fühlen sich rund 100 Gäste im Ambiente, die kommen in Genuss einer megaphantastischen 70er Classic (Hard)Rock-Vorstellung vom Feinsten. Zusammen mit Hochkarätern des 'Vojage'-Nachfolgers bringen TANITH einen bunten Classic Rock-Set erster Kajüte, der das Publikum wie nicht anders vom Brooklin-Vierer zu erwarten auf Anhieb von 0 auf 100 zur beherzten Abrocksession im Saal bringt. Startend mit „Mother Of Exile“ gefolgt von „Olympus By Dawn“ geht anschließend mächtig die Post ab, Pausen gibt’s kaum, spielerisch gesehen, befindet sich alles im Fluß wie aus einem Guß!
Dazu tragen Bandklassiker Marke „Architects Of Time“, „Snow Tiger oder „Cassini's Deadly Plunge“kräftig bei, die für dauerhaft Hymnenalarm sorgen. TANITH haben die ganze Palette des 70er Rock-Spirits auf der Pfanne: mal Klassisch rockend, dann wieder Bluesig, heavy rockend oder verspielt proggig. Frontfrau Cindy Maynard mit ihrer wallig schwarzen Lockenmähne zupft ihren Bass kraftvoll im Takt, bei glockenheller Klarstimme. Die kleine Frontfrau trägt weiße Stiefel, wirkt spätestens auf der Bühne groß, hat wie ihre drei männlichen Bandkameraden spürbar Freude am Gig, Drummer Keith Robinson schlägt jede Geschwindigkeit meisternd, taktsicher auf Becken und Felle. Russ Tippins bearbeitet seine Gitarre meisterlich filigran, ist bei so einigen Stücken für den Gesang zuständig und liefert sich dazu mit dem zweiten Gitarristen spannende Twingitarren-Duelle!
Zur Auflösung der Frage, um wen es sich dabei handelt: Dino Destroyer von der ebenso aus Brooklin stammenden Okkult-Horror-Metal-Kapelle NATUR mit breiter Wuschelmähne, dem ich bei seiner Musizierkunst an der Sechssaitigen allzu gern zuhöre und -sehe sowie dabei headbange. Weitere von mystischen oder zeitweise gefährlichem Themeninhalten erzählende Classic Hard Rock-Perlen elegant verspielter Classic Hardrock- Prägung wie der zusammen gehörige im Doppelpack servierte Zweiteiler „Wing Of The Owl/“Seven Moons“, „Never Look Back“, „Dionysus“, „Fallen Wizzard“ und „Adrasteia“ wobei Russ Tippins fragt, ob Science Fiction Fans anwesend sind, ehe er einen schnellen Song ankündigt („This is a fast Song!“) gehen fließend ins Blut. Was wäre ein TANITH-Auftritt ohne „Citadel“ sowie den super ins Gesamtbild passenden Schlußakkord „Flame“? Suppe ohne Salz. So wie an diesem Abend kann ein Montag öfter sein.
Mit dieser Setlist brillierten TANITH in der Goldgrube:
1. Mother of Exile
2. Olympus By Dawn
3. Architects of Time
4. Snow Tiger
5. Cassini's Deadly Plunge
6. Wing Of The Owl (Galantia Pt. 1)
7. Seven Moons (Galantia Pt. 2)
8. Never Look Back
9. Dionysus
10- Fallen Wizard
11. Adrasteia
12. Citadel
13. Flame
Schlußbetrachtung:
TANITH haben die Goldgrube nach allen Regeln der Kunst gefesselt, die vier dürfen gern wiederkommen! Danach unterschreibt die freundliche auf der anstehenden 'Voyage 2023'-Tourvorübergehend zum Quarttet gewordene Band fleißig Tourposter, Setlisten, Tonträger. Merchverkauf läuft. Bei lockeren Gesprächen im entspannten Wohlfühllevel klingt ein toller Nostalgie Hardrock & Heavy Metal-abend gelungenermaßen aus. Danach stehen alle vier sympathisch-fröhlich bestens gelaunten TANITH-Bandmitglieder zum Unterschreiben von fleißig über den Verkaufstresen wandernd ihre Besitzer wechselnden Tonträgern, LP's, Postern und Shirts zur Verfügung. Der exakte Grund, warum Dino Destroyer namentlich auf keinem der aktuellen Bandfotos on Tour erscheint, zeigt sich darin, dass er als Live-Musiker in Reihen von TANITH dem Trio unter die Arme greifend aushilft, eine Bereicherung für das Bandgefüge. Die Tour sollten Vintage/Retrofans mitnehmen!
Ein dickes Lob an Dirk, Diana sowie das fleißige 98 RECORDS/MASTERS OF CASSEL Team für einen vollauf gelungenen kleinen umso feineren Nostalgie- Hard Rock/Heavy Metalband in der Goldgrube, wo TANITH wie mir während eines zauberhaften Classic Rock/Metalabends unter heftigem Jubel der begeisterten Fanschaar in Kassels Vorzeigekleinlocation zu Ohren kam, einen ihrer bisher besten Tour Gigs feierten. - Es hat Spaß gemacht und hammermässig amtlich gerockt!
Bericht und Fotos: Michael Toscher