KEEP IT TRUE RISING III - Würzburg



Festival vom 06 - 07.10.23
Bands: DIRKSCHNEIDER, WARLOCK, BRIAN DOWNEY'S ALIVE & DANGEROUS, METAL CHURCH, TRIUMPHER, Q5, METALUCIFER, TAILGUNNER, OMEN, FLOTSAM & JETSAM, DESTRUCTOR, ENFORCER, WATCHTOWER, CLAYMOREAN usw. 

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KEEP IT TRUE RISING III

Fuhr das KIT RISING II im Vorjahr 2022 ein ultimatives etwa zu 75 % Bro-Fest mässiges-Billing, steht es dieses Jahr viel deutlicher im Zeichen von US-Hard Rock und Metal diverser Stile Power/Speed,Thrash, Euro-Undergroundmetal aus Italien, Griechenland, Schweden England (mit NWOBHM-Einflüssen), der Schweiz, etwas klassischem Japanstahl mit deutscher Beteiligung und traditionellem 80er-Teutonenstahl-Kult, wie die Headliner DORO mit 80er-Jahre WARLOCK-Set und ein Erinnerungsgig an alte ACCEPT-Klassiker von DIRKSCHNEIDER zeigen.

KIT RISING III-Freitag 06.10.2023
Triumph und Niederlage, Irischer Frühling und Science Fiction Welten

TRIUMPHER
Epic Metal, Power und (vereinzelt bei den schnelleren Songs) Thrashanteile treffen zu früher Nachmittagszeit in effektiver Dosis aufeinander. Von geheimnisvollen mehr in den Black Metal tendierenden Sprechparts eingeläutet, „Storming The Walls“ stampft danach episch nach vorn im Heavy Thrash-Takt gebürstet Festungsmauern, baut sich mit jeder Note intensiv steigernd bombastisches Flair auf, hier macht sich starker Touch in Richtung MANOWAR/DEXTER WARD/ BATTLEROAR bemerkbar! „Esoteric Church Of Dagon“ setzt sich im schnellen Heavy/Thrashtakt fest. Die glänzende Achilles-Rüstung von Sänger Mars Triumph sitzt bombenfest. Erinnert irgendwie an die 28 Minuten-Overtüre „Achilles Agony and Ecstasy in Eight Parts' vom 'Triumph of Steel'-Release der einstigen Kings of Metal', deren Spirit sich die Griechen vollständig einverleibt haben, ehe sich das Publikum versieht, wird mit „Blood Of My Enemys“ tatsächlich ein MANOWAR-Cover gebracht! Hochprozentig episch mit kräftigen Choralgesängen geht’s zunächst bei „Mediterranean Wrath“ weiter, ehe das Geschwindigkeitspedal erneut durchgetreten wird, bei „The Blazing Circle“ im tempogedrosselteren Modus bekommt die Band ihr zustehende Unterstützung durch kräftige Hey, Hey, Hey-Anfeuerungsrufe und gereckte Fäuste aus dem Publikum, wodurch intensiv Liveatmosphäre aufkommt ehe das Stück amEnde in akustischen Modus schaltend sich ruhig verabschiedet. Von einem Hype, was bei so einigen Leutchens auffiel kann diesbezüglich kaum gesprochen werden, weil den Griechen trotz alledem eine gesunde Portion EigenStil innewohnt und sie ihr Ding einfach saugut rüberbringen!

Gesangstechnisch hinterlässt der TRIUMPHER-Sänger/Bassist Mars Triumph am Mikro gewaltig Eindruck, seine Schreie kommen direkt aus dem Bauch, zeitweise geht er dabei sogar in die Knie, und es wirkt keineswegs aufgesetzt oder lächerlich, der Mann hat das Stimmbandvolumen - sondern genauso wie Epischer Gesang im Prinzip klingen muss. - Näher an MANOWAR-Ikone Eric Adams geht es im Gunde nicht mehr ! TRIUMPHER kommen gut beim KIT RISING Publikum an.

Leider zieht der Auftritt ähnlich eines Wolkenfeldes am Himmel im Endeffekt viel zu schnell vorüber, MANOWAR meets BATTLEROAR und vereinzelt auch mal mit thrashiger Komponente. - Cooler Auftritt, der viel Stimmung in die Halle bringt.

DESTRUCTOR
liefern Paradebeispiel dafür, dass eine Band selbst nach langer Abstinenz ihren festen Fankreis hat. Die Mischung aus Power Metal und Thrash röhrt geradlinig, arschtight und mit enorm Schmackes aus den Verstärkern. Im Fokus dieses Erinnerungswürdigen Sets steht das 1985 veröffentlichte'mit ausgeglichener Mischung aus Power und Thrash Metal bestückte Maximum Destruction'-Debüt.  Zur Einstimmung in den Set wird zunächst „Tear Down The Heavens“ des 2007er Killerrelease 'Forever In Leather' gefolgt vom Titeltrack 'Sonic Bullet' der achtzehn Jahre später 2003 veröffentlichten EP „Sonic Bullet“ ausgepackt, in „Metal Spike Deep“ schließt sich ein Track vom 2017er Album „Decibel Casualities“ an, spätestens danach regiert nur noch garstiger Mid80er Underground-Heavy Metal mit rasenden Bassläufen, schredderigen Gitarrenakkorden und klatschendem Schlagzeug. Zahlreich Fäuste, wirbelnde Mähnen und beständige „Destructor, Destructor“ Anfeuerungsrufe aus den Fanreihen bestätigen der Band eine granatenstarke Vorstellung auf dem KIT RISING. - Heavy Metal til the Maximum!

Gitarrist Dave Overkill (zusammen mit Drummer Matt Flammable verbliebenes Band-Urmitglied) holt aus seiner Sechssaitigen heraus, was nur geht die aus rauer Kehle zwischen auffordernd, bärbeissig und angepisst röhrenden Vocals entfalten durchschlagende Wirkung. Riffgewaltige Power-Thrashorgien wie der zunächst schleppende, fast schon doomig dröhnende Langriemen „Maximum Destruction“, die mehr im Speedtempo hobelnde Signaturhymne „Destructor“ oder ein satt in die vollen gehendes „Iron Curtain“ bringen das Fanklientel zum Durchdrehen, für den garstigen Abschluß zeichnet „Pounding Evil“ verantwortlich. Damit wäre auch dieser eiserne Vorhang gefallen – DESTRUCTOR haben fett auf ganzer Linie gepunktet und so wie sich auf dem KIT RISING III zeigte, werden die nach langer Abstinenz wieder aufgestandenen Amis wohl künftig mehr von sich hören lassen.

Q5
bringen klassischen 80er-Stadion Hard Rock nicht nur schlicht und ergreifend zurück, sondern erheben ihn in gewaltige Dimensionen. Gewaltige Faustrecker vom bis unerreichtbar genialen 1983er Steel The Light-Debüt wie „Pull The Trigger“, das mit galoppierenden Gitarrenbeats vorgetragene „Lonely Lady“ oder „Missing in Action“ reichen völlig aus, um ca. 45 Minuten effektiver Spielzeit auszufüllen.

Dem Umstand Rechnung tragend, dass Q5 nicht unerwartet mächtig Eindruck in Würzburg hinterlassen, passt auch der Titeltrack 'When The Mirror Cracks' vom schwachen Zweitwerk ins Programm. Wie eine mächtig Gänsehaut erzeugende Stadionballade in aller Form live gebracht wird, zeigt sich spätestens daran wenn SÖLICITÖR-Frontfrau Amy Lee Carlson als Heavy/Speedmetallerin auf die Bühne kommt, um gemeinsam im Duett mit Jonathan Scott K. „Lonely Lady“ einzusingen. „Come and Gone“ gesanglich unterstützend zu zelebrieren, zeigt das nur umso mehr, welch immensen Stellenwert Q5 auf dem klassischen Hard n' Heavy-Sektor besitzen. „Teenage Runaway“ wird nicht nur von Frontmann Jonathan Scott K. frenetisch angesagt, sondern ebenso gefeiert. Zur größten Q5-Hymne „Steel The Light“ (turning Darkness into Light!) dreht die gesamte Halle am Rad! Einmal mehr haben Q5 ihren ganz besonderen Status auf Festvials wie dem KEEP IT TRUE und KEEP IT TRUE RISING bestätigt. Das hat einfach nur gerockt wie sau, tierischen Spaß gemacht und den Adrenalinhaushalt gewaltig auf Touren gebracht. Steel The Light (!) Steel The Light (!) Steel The Light... (!) - Turning Darkness... - into Light!
(MT)

OMEN
dachten einige das Omen wieder mal ihr Hymnendebüt 'Battle Cry' fahren würden, sahen sie sich schwer getäuscht und waren es hinterher auch, allerdings haben diese Individuen den Gig nicht wirklich mit Leib, Herz und Seele mitverfolgt. OMEN's Gastspiel stand ganz deutlich es war im Vorfeld auch so angekündigt im Zeichen der zweiten Scheibe „Warning of Danger“ die vom Textsicheren Publikum sowohl textlich als auch musikalisch abgefeiert wurde, wie das begnadete Erstlingswerk. Das ist es, was den Geist des Keep It True und … Keep It True Rising ausmacht!

„Last Rites „Teeth Of The Hydra , „Ruby Eyes (of the Serpent), „Hells Gate“, „Warning Of Danger“, „Terminate“, „Red Horizon“... auf solch einen Set vom zweiten OMEN-Studioalbum durfte die hießige Fangemeinde lange warten, auch wenn das Songmaterial Gemüter spaltet gehört das zweite OMEN-Studialbum zu den US-Metalfeinheiten, die Genrefans haben und kennen sollten. Ein Teil des KIT-Publikums fühlt wie meinereiner dennoch gibt es beim OMEN-Auftritt noch kleinere Lücken. Am engagierten Auftritt der Powell-Truppe ändert es nicht das geringste. Obgleich Gitarrist Kenny Powell als einziges Gründungsmitglied verblieb, machen OMEN Eindruck als Team. DARKLON-Sänger Nikos Migus A singt von inbrünstiger Leidenschaft getrieben, die sonst eher auf ganz anderen Pfaden im Symphonischen Black Death-Metal-Bereich aktiven EPIC DEATH-Musiker Reece Stanley (Schlagzeug) und Justin Riddler am Viersaiter legen das gut funktionierende Rhythmussegment, womit nicht unbedingt zu rechnen war.

Zum Schluß gibt’s noch etwas Nachschlag vom 'Battle Cry'-Debüt. „In The Arena“, „The Axeman“ und selbstverständlich „Battle Cry“ sorgen für gelungenen Abschluß eines zwischen Staunen, Headbangen, Faust recken, Hören und Sehen angesiedelten Auftritts, der OMEN als klare Sieger vom Schlachtfeld ziehen ließ. 
(MT)

BRIAN DOWNEY's ALIVE AND DANGEROUS
Jetzt wird’s Nostalgisch! Original-THIN LIZZY DRUMMER Brian Michael Downey und seine Mannschaft bringen soviel irischen Hard Rock-Spirit ins Ambiente, der an die große Vorgängerband des Kleeblattvierers heranreicht. Es beginnt bereits im schlagkräftig erdig rockenden Auftaktdoppel „Are You Ready“/“Jailbreak“, zwei fundamentale Standerdsklassiker, die aus wirklich keinem THIN LIZZY ähhh... ALIVE AND DANGEROUS-Konzert wegzudenken sind!

Authentischer und mit jedem Takt klassisch rockiger geht’s nicht mehr. Ein speziell auf die Iren eingeschworenes Publikum feiert das 1978 aufgenommene 'Alive and Dangerous-Album vom Start bis Ende kräftig ab, das als Namenspatron der Band gilt. Bassist/Sänger Matt Wilson Lookalike sieht nicht nur optisch aus wie Rock n' Roll-Legende Phil Lynott, sondern liegt stimmlich ebenfalls auf dessen Höhe. Die Twingitarren von Double-Brian Grace/Phil Edgar quietschen, röhren, kreischen genauso durchschlagskräftig wirkend wie vor 40 Jahren, beide Gitarristen zu denen sich noch Bassist Matt Wilson gesellt, machen wenn alle drei Musiker nebeinander posend ein starkes Triumphirat abgeben, hinter dem Brian Michael Downey mit konzentriert auf die Instrumente gerichtetem Blick hingebungs voll im Takt klöppelnd sein Schlagzeug bearbeitet. Im derart imposanten Erscheinungsbild mit 70er Look inklusive Posen lebt der Glanz einer glorreichen Rock-Ära wieder auf.

Ein explosives „Emerald“, dem verträumte Rock n' Roller „Rosalie“ oder „Dancing In The Moonlight“ gegenüber stehen. „Still In Love With You“ gehört als Liebesballade zwecks romantischer Betütelung auch dazu „The Boys are Back in Town“ stimmt auf den Schlußpart ein. Der schnelle Speed n' Roll-Kracher „Cold Sweat“ bringt nocheinmal ordentlich Bewegung ins Ambiente und wenn die ganze Halle zum irischen Volkslied-Klassiker „Whisky in the Jar“ auf voller Kehle mitsingend in Ecstase gerät, dann haben BRIAN DOWNEY'S  ALIVE AND DANGEROUS alles richtig gemacht. Feiner Auftritt! Diese Band ist immer überall ein Erlebnis und es ist beachtenswert, wie hervorragend Brian Michael Downey mit 75 Jahren Schlagzeug spielt. Respekt, Mr. Downey (!) und das gilt allen Bandmitgliedern, die den wahren Freiheitsliebenden THIN LIZZY Spirit im Herzen tragen. Wer das THIN LIZZY-Erbe so ehrlich und passioniert im Herzen trägt, verdient Respekt. - 60 Minuten Classic Rock vom Allerfeinsten dargeboten, wie nur waschechte Iren es können!
(MT)

FLOTSAM & JETSAM

liefern den gewohnt heftigen Speed/Thrashabriss. Die Chance sich die 'Flots' noch einmal live zu geben, bevor sie aus finanziellen Gründen ihre Tour beenden, wollen sich viele Fans nicht entgehen lassen. Egal was auch gebracht wird, angefangen von „Dreams Of Death“, „Desecrator“ zu „I Live You Die“, „No Place For Disgrace“ und „Doomsday“ for the Deceiver“ - FLOTSAM & JETSAM röhren alles in Grund und Boden!Der Sound drückt bis ins hinterste Eckchen der Halle, die Stimmung der im Ambeinte versammelten Masse gewaltig. „Der Führer“ beschließt den Set. FLOTSAM & JETSAM zerlegten wie fast überall, wo sie auftraten auch beim traditionellen KEEP IT TRUE) die Bühne, was nicht anders zu erwarten war.
(MT)

DORO & WARLOCK
Auf den Schlußact sind viele gespannt, DORO & WARLOCK mit einen special Triumph and Agony -Set, das weckt Erwartungen! Zwischendurch sei angemerkt, so lieb und nett das gemeint ist wie DORO stolzen Herzens verkündet spielten WARLOCK als Vorband von JUDAS PRIEST auf der 1986er Tour, jedoch kann da was nicht so ganz stimmen. Zu der Zeit als diese Tour stattfand wurden in der Posthalle noch Briefe transportiert, d. h. die Konzertlocation gab es zumindest damals in den 80ern noch nicht (!) oder meint sie damit vielleicht eher die Carl-Diem Halle? Und siehe da, tatsächlich, die gab es schon damals als Konzerthalle und eines der Konzerte auf denen WARLOCK als Vorgruppe von JUDAS PRIEST dabei waren, fand soweit sich mein Gedankenfokus zurück erinnert fand in dieser Location statt,

Beweis hierzu sei mitgeliefert: http://www.kroninger.de/konz.htm diese Zeile ist auf der Seite bestätigend zur 1986 durchgeführten Tour angegeben:
03.10.86 WARLOCK/JUDAS PRIEST WUERZBURG CARL DIEM 82

Alles fließt, DORO und WARLOCK servieren Klassiker um Klassiker, das Publikum singt mit, headbangt und rastet komplett aus! An allen Ecken brodelt und gärt es. Zu Klasskern  wie "I Rule the Ruins", "Burning The Witches",  oder den schnellen Speedbanger "Hellbound" und "Three Minute Warning" geht mächtig die Post ab, das Publikum rockt und headbangt völlig entfesselt auf Teufel komm raus, auch die Weltballade "Für Immer" wird mit Feuerzeugen und aus vollmundiger Kehle mitgesungen, gebührend abgefeiert, ein zackiges "Metal Racer" und die Kulthymne vom 1987er 'Triumph and Agony'-Vorgängeralbum, nämlich der Titeltrack "True As Steel" der gleinamigen 1986 erschienenen Langrille beenden spannende rund 60 Minuten kribbelnde Gänsehautatmoshäre.

Anschließend kommt das Unvermeidliche, definitiv nicht wirklich notwendige: Unverständlich, warum nach 60 Minuten ein überflüssiges etwa 10 Minuten wertvoller Zeit fressendes Schlagzeugsolo (!) eingebaut wird. Das Drummer Johnny Dee handwerklich etwas kann, wird sicher niemand bestreiten, jedenfalls bremst es den Stimmungsfluß für die nächsten Minuten erheblich und statt „Touch of Evil“ dem heaviesten Track der Triumph and Agony-Klassikerscheibe Scheibe das von Fans als Wunschstück ausgewählte „Revenge“ - hätte „Touch Of Evil“ weitaus besser ins Programm gepasst. Ok, das JUDAS PRIEST-Cover 'Breaking The Law' hätt's vielleicht nicht wirklich gebraucht, allerdings hinterlässt der unnötig vom Originalprogramm abweichende Nachschlag seltsamen Beigeschmack. Wenn das gesamte Klassikeralbum angekündigt wird, bitte nicht mehr mit überflüssigem Schlagzeugsolo (!) und austauschbarem EigenWahlsong der Bandhomepage, sondern komplett, d. h. einschließlich dem härtesten Song der Scheibe nämlich - „Touch of Evil!“ Sorry, so gern ich DORO bei allem Respekt vor ihrer Persönlichkeit als Fan ehre und schätze, was mir wirklich schwer fällt zu schreiben, das war nicht ganz das Wahre wie es sein sollte. Zurück bleibt ein etwa 65%iger, jedoch nicht vollständig zufriedenstellender Gig.

Am Rande erwähnt...
Die Schlange während der HEAVY LOAD-Signing Session ist lang, dass es kaum ein Durchkommen gibt, doch es findet sich Platz, um einen Kaffee zu schlürfen. Das Buch von Ragne Wahlquist liegt am Stand aus. Der etwas noblere Kleidungsstil verrät, heute geht es nicht nur im Heavy Metal im Hause HEAVY LOAD auch das Thema Kunst im literarischen Sinne ist bestens vertreten. E einige Fans erfüllen sich während der Signing Session von DESTRUCOTOR den lange gehegten Wunsch sich ihre Original-LP's per Autogramm verschönern zu lassen.

KIT RISING-Samstag 07.10.2023
Heavy Metal bis in alle Poren, Rom geht in Flammen auf und eine Metalkirche predigt das Evangelium

TAILGUNNER
Schon beim Openingact am Samstag ist die Posthalle recht gut besucht. Auf dem Plan stehen die mit ihren zwei NWOTHM-Alben zu den Senkrechtstartern auf dem klassischen Heavy Metal-Sektor zählenden TAILGUNNER. Die fünf geben im Rahmen ihres ersten Liveauftritts in Deutschland vom Start weg 'Full Power' wie es bei den HIGH SPIRITS heißen würde, mit denen sie kaum etwas gemein haben, dafür mit der traditionellen Heavy Metal-Schiene, der sie sich verbunden fühlen. Mal speedig, dann wieder Midtempo aber grundsätzlich fast nie langsam, heizen TAILGUNNER dem Posthallenpublikum mächtig ein, angeführt von ihrem sämtliche Posen der Großen Gebrauch machenden Stimmbandästhet Craig Cairns, der es schafft Aggressives Shouting, Klarton und Heroische Stimmfacetten in sich zu vereinigen. Was auf Studiotonträgerkonserve hervorragend klingt, kommt Live sogar noch einen Tick schneller! Die Engländer sind ein Hingucker, auch Gitarristin Rhea Thomposon mit ihrer grünen Klampfe, die sehr mannschaftsdienliche Gitarristin spielt eine wirklich beachtenswerte Axt! Was für eine schon zu ganz früher Mittagszeit granatenstark fette vom Publikum zurecht gewaltig abgefeierte Session, die jawohl fast einer Kampfansage gleicht!

Nach einem heftig krachenden Einstiegsgig werden TAILGUNNER von Zugabe fordernden Fankundgebungen in Chören verabschiedet. Diese Band wird künftig sollte sie erneut zum KIT oder KIT...RISING antreten keinen so frühen Suppport Slot mehr bekommen, sondern sich viel weiter vorne befinden. - Großes Kino in zu früher Mittagszeit beachtlich gefüllter Location. Wahnsinn, einfach hammergeil!
(MT)

CLAYMOREAN
Auf den folgenden Gig warte ich schon lange und mit Spannung. Kürzlich waren sie sogar in der Nähe und ich konnte nicht hin, dies wird nun amtlich auf dem KIT... RISING III nachgeholt: CLAYMOREAN kündigen sich an. Zunächst klaffen bei der exotischsten Band im Festivalbilling größere Lücken in der Posthalle. Viele haben die serbische Epic Power Metalcombo, deren vor knapp zwei Jahren veröffentlichtes Studioalbum 'Eulogy For The Gods' turmhohe Staubwellen im klassischen Epic Metal-Underground aufwirbelte so wie es den Anschein hat, überhaupt nicht auf den Schirm oder nutzen deren Gig als Blaupause. Im weiteren Verlauf ändert sich der Zustand allmählich, selbst wenn das Publikum zuweilen ungewohnt zurückhaltend reagiert. Mit Stimmungsvollen Ansagen bei öfters per Hand signalisierter Hörnersymbolik versucht die blonde Sängerin mit langer Glatthaarmähne das Publikum für sich einnehmend zu gewinnen, ihr live wie im Studio glockenhell klarer hochkonzentriert keine Schwankungen aufweisender Hochtongesang stellt schon eine völlig eigene Klasse für sich dar.

Bis zur Halbzeit dauert es noch ehe das Eis gebrochen ist. Zum Wendepunkt der Show entwickelt sich der Moment als Sängerin Dejana Betsa Gacevic sich und ihre Band als VIRGIN STEELE-Fans outend mit „The Burning of Rome“ ein Cover des gleichnamigen Hits aus der Jungfräulichen Stahlabteilung mit Bravour zum besten gibt, fallen endgültig alle Hemmungen. Die Gitarrenfront kommt mit jedem weiteren Stück besser in Fahrt, alle restlichen vier Stücke „Old Mountain“, „Spirit Of Mercyless Time“, „Hunter Of The Damned“ und „We Fight Like Lions“ werden vom nun endlich richtig mit den Serben warm gewordenden Publikum gefeiert. CLAYMOREAN steigern sich bis zum Schluß. Im Geistigen Sinne dem Gastspiel Rechnung tragend bleibt den Serbischen Himmelsstürmern zu bescheinigen: - Nie brannte Rom schöner! *Augenzwinkernd, symbolisch betrachtet.
(MT)

WIZZARD
Auf die Schweden deren Song „Ninja Warrior“ meine Guten Morgen Hymne ist, bin ich schon extrem gespannt. Da heißt es pünktlich in der Halle sein... Christian und ich legen sogar noch einen Gang zu um uns nicht zu verquatschen und es passt, wir kommen pünktlich an, finden uns gleich vor der Bühne und harren bis zum Platzen gespannt den Dingen die kommen werden. Anfangs wirken WIZZARD bei „Killer On The Loose“ noch ein wenig unsicher, doch angefeuert von einer treu mitgehenden Fanschaar kehrt mit jedem gespielten Akkord ein sich auf die Fans übertragendes Gefühl von Sicherheit verbunden mit zunehmender Motivation einschießlich Freude am Gig zurück; spätestens mit dem sahnigen Groovesmasher „In My Dreams“ verfliegen alle Zweifel. WIZZARD schaffen das Kunststück, sich mit jedem Song weiter zu steigern. Die Hymnen werden von einem kleinen dafür umso begeisterter mitgehenden Kennerpublikum mitgesungen. Selbst die vielen unbekannten Stücke „Let The Demon Fly“, „Runaway“ und „Go Down In Flames“ kommen gut an. Im emotionalen Uptempo Groover „Stormchild“ bündeln sich als alle Dämme brechen, serienweise Gefühle. Hinter den vorderen Reihen hält ein Trupp schwedischer Metalfans ihre Landesflagge in Händen und rücken Stückweise weiter auf, und irgendwann weht sie in der Halle. WIZZARD sind zeitloser Kult.

Von den Publikumsreaktionen schier überwältigt, bedanken sich die sympathischen Musiker am Ende bei den Fans, die den Auftritt zum berauschenden Livelerlebnis gemacht haben. Am Schluß kommt noch meine nicht fehlen dürfende 'Guten Morgen Hymne' „Ninja Warrior“ , die Matti Norlin (manchen Zeitgenossen und -innen bei LUGNET ein sicherer Begriff) schon im zarten Jugendalter mit 15 einsang. Entsprechend gespannt stellte sich im Vorfeld für mich die Frage, wie der Hammerhymnensong im gereiften Mannesalter klänge... und gleich beim ersten Ton bleibt festzuhalten... - der Matti hat's drauf! Er singt immer noch so hell und klar als wäre die Zeit stehen geblieben! Aufeinmal brechen alle Dämme, - die Fans feiern als gäb's danach kein Morgen mehr, alle sind glückseelig, liegen sich in den Armen, rocken zusammen mit den Schweden das Festival. Erinnerungen an diese Vorstellung der Schweden WIZZARD bleiben umso nachhaltiger im Kopf. Fein, wenn es eine Band nach so langer Zeit immer noch kann, und es tatsächlich schafft, den Spagat zwischen klassischem Hard Rock, AOR und Melodic Metal brilliant zu meistern.Lautstarke WIZZARD, WIZZARD, WIZZARD-Chöre und Zugaberufe der Fans signalisieren deutlich: WIZZARD sollten öfter's nach Deutschland zu Besuch kommen und Liveauftritte geben. Prädikat: Fesselnd, obskur & zauberhaft!
(MT)

PHANTOM SPELL
geben erwartungsgemäß ihre handwerkstechnisch beeindruckende Visitenkarte in Sachen 70er Rock/Classic Prog Hard Rock in der Posthalle ab. Wie schon auf dem krachenden Debütalbum liefern die von SEVEN SISTERS-Frontmann/Gitarrist Kyle McNeill spielerisch eine Show der Extraklasse. Langgezogene das gesamte Griffbrett betastende Leadsoloschleifen, dazu klassisches Posing nach allen Regeln der Kunst und eine Gitarrenorgie par excellenze nehmen das Publikum für sich ein. Weiteres hierzu von Melissa:

Auf Das Livedebüt des Soloprojekts von SEVEN SISTERS-Sänger und Gitarrist Kyle McNeill war ich gespannt. Der junge Brite ist nach Spanien ausgewandert und hat daher spanische Instrumentalisten für den Auftritt rekrutiert. PHANTOM SPELL spielen klassischen Hard Rock mit wunderschönen Leadgitarren-Melodien. Quirlige und verträumte Passagen wechseln sich ab. Musikalisch deutlich ruhiger und rockiger als SEVEN SISTERS, passen sie dennoch prima ins Line-Up. Sechs Stücke von 'Immortal Requiem' werden vorgestellt, zudem zwei weitere von 'Tales Of the Black Spire'. Die Dreiviertel Stunde vergeht wie im Flug. - Live Premiere gelungen!
(MH)

METALUCIFER
verwandeln die Halle komplett in ein Tollhaus! Was die Japaner mit deutscher Beteiligung in der Posthalle abreissen - ist eine Offenbarung dessen, was HEAVY METAL wirklich ist und wofür dieses oft gebrauchte Wort in aller Form steht! „Heavy Metal Drill“ markiert den Anfang, eine andeutungsweise auf der Bühne gezeigte Kettensäge gehört zum Opener „Heavy Metal Chainsaw“ dessen Refrain lauthals mitgesungen wird, es folgen fünf weitere die Worte Heavy Metal voran setzende sich irgendwo zwischen klassischem Heavy, Power- und Speedmetal einreihende Hymnen zu denen Sänger jeweils eine separte Ansagen zum Besten gibt: „Heavy Metal Tank“, „Heavy Metal Ninja“, „Heavy Metal Samurai“, Heavy Metal Hunter“. Das Publikum will die sympathische Nippon-Crew überhaupt nicht von der Bühne lassen, die Posthalle feiert ein gewaltiges Fest. METALUCIFER bedanken sich in sympathisch ehrlicher Weise bei den zahlreich nach Würzburg gekommenen METALUCIFER-Fans , deren Länder aufgeführt werden. Wie lässt sich ein solcher Hammergig kultiger beschließen als mit "Heavy Metal... Is My Life"?!? Wahr gesprochen, METALUCIFER, - Keep It True and Keep it Rising...!

ENFORCER
Nach der fetten METALUCIFER-Vollbedienung kann es keine Steigerung mehr geben, das zwar nicht, doch bei ENFORCER brodelt die Halle von Anfang an, was nicht zuletzt der gewaltigen Hitdichte geschuldet ist, die sich effektiv in 45 Minuten Gesamtspielzeit unterbringen lassen. Beginnend mit dem bärenstarken Eingangsdoppel „Undying Evil“/“From Beyond“ bringt jede weitere dieser Heavy/Speedigen Hithymnen das Publikum auf Hochtouren, da können sich ENFORCER auch erlauben, den Titeltrack vom letzten Studioalbum „Zenith of the Black Sun“ einfach mal mittendrin zu bringen. Johann Wickstrand und seine Crew präsentieren sich in starker Verfassung. Zahlreiche Livegigs der fleißig tourenden Schweden zahlen sich aus.

„Mesmerized by Fire“ geht heftig unwiderstehlich im ENFORCER'schen Heavy/Speedmodus steil nach vorne, zahlreich nach oben gehende Fäuste, ein sich in Ecstase rockendes Publikum, wild wirbelnde Langhaarmähnen, ergeben ein beeindruckendes Bild. Wenn es eine Band geschafft hat, in die Fußstapfen der klassischen Heavy Metaldinos zu schlüpfen, sind es ENFORCER! Auch der tempo gedrosselteren mit catchy Refrain versehene auf Stadionhard Rock getrimmte Riffsharpshooter „Running In Menace“ wird heftig abgefeiert, dass der Fanjubel quer durch die gesamte Location zu hören ist, die feinfühlige Hallbballade „Nostalgia“ bringt zentnerdickes Gänsehautfeeling ins Ambiente. Zum krönenden Abschluß macht ein danach wieder im heftig schnell galoppierende Riffkaskaden aneinander reihend alles wegblasendes im Chorus von der Fanmasse inbrünstig mitgesungenes „Take Me Out Of This Nightmare“ den völlig zu Recht verdienten Triumph des hart für den Heavy Metal arbeitenden Schwedenvierers komplett. - Amtlicher Heavy Metal, wie man ihn als Fan inbrünstig liebt, immer überall feiert!
(MT)

WATCHTOWER
genießen einen weitaus größeren Status in KIT-Kreisen als Sänger Jason McMaster zunächst bewusst scheint. Zugegebenermaßen schaue ich mir die Band an, weil auf derart extrem verdrehten Progressiv-Thrash kann ich einfach nicht headbangen, dass darf und muss am Stück genossen werden! Da beide Tonträger also nicht nur 'Control and Resistance' sondern auch der Erstling 'Energetic Dissassembly“ in der bunt gemischten Songauswahl Berücksichtigung finden. Jason McMaster befindet sich stimmlich in Topform,Gitarrist Ron Jarzombek spielt in einer Klasse für sich und Schlagzeuger Rick Colaluca bearbeitet seine Becken und Fälle mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks. Den Preis für das absolut kurioseste und einprägsamste Outfit bekommt Basser Doug Keyser mit Zöpfchen, dessen auffällig kariertes Sakko-Anzugoberteil in Kombi zu kurzen Shorts (!) schon mal ein Hingucker besonderen Kalibers ist, und wie er seinen Bass zupfend bearbeitet, wie ein HB-Männchen permanent von einer Bühnenseite zur anderen wechselt dabei noch extrem halsbrecherische Läufe zustande bringt ist mitsamt Grimassenschneiderei - musikalische Leidenschaft pur – einzigartig unnachahmlich auf den Punkt gebracht. Wer kann dieser einzigartigen Formation auf dem Progmetalsektor das Wasser reichen? PSYCHOTIC WALTZ, FATES WARNING, HEIR APPARENT oder KEN NARDI? Das war Weltklasse auf aller höchstem Topeliteliganiveau! Es gibt Leute, für die sind WATCHTOWER das Highlight gewesen, - verständlich - allerdings entbehrt der Vergleich eines Progressive Gitarristen mit klassischen Metal-Gitarristen jeglicher Form von Realität. Eine Progressive Band besteht nun mal komplett aus vier Individualkönnern und im Fall WATCHTOWER im Extraklasse-Modus! Schon deshalb kann eine Band mit derartigem Ausnahmestatus nicht mit klassischen Metalbands direkt verglichen werden, wie es einige WATCHTOWER-Fans auf dem Festival handhabten, da sie sich bereis durch ihren extremen Stil wie es die technischen Progressive Thrashern WATCHTOWER tun, auszeichnet. Das wäre den klassischen Hard Rock und Heavy Metalbands gegenüber ziemlich unfair. Nehmen wir beispielsweise ALIVE AND DANGEROUS, PHANTOM SPELL, ENFORCER und METAL CHURCH und DIRKSCHNEIDER – die können nämlich alle was!
(MT)

Melissa sah den WATCHTOWER-Gig wie folgt:
WATCHTOWER habe ich bereits 2010 in Königshofen gesehen, damals mit Allan Tecchio am Mikrophon. Schon damals sorgten die Texaner für offene Münder, so manch verdrehte Synapse und heruntergefallene Kinnladen. Diesmal singt Jason McMaster, da macht es Sinn, den Fokus auf Stücke des Debüts 'Energetic Disassembly' zu legen. Erneut zelebrieren WATCHTOWER ein energisches Stageacting, das eher von einer Stadionhardrockband zu erwarten wäre. Gitarrist Ron Jarzombek und Bassist Doug Keyser sind die spielerische Leichtigkeit in Person. Sie spielen das komplexeste Songmaterial und wechseln dabei quirlig wie Flummibälle von einer Bühnenseite auf die andere. Mit so einem dynamischen Stageacting rechnen die wenigsten bei einer Progressive-Metal-Band. Es werden u. a. "The Fall Of Reason", "Energetic Disassembly", "Control and Resistance" und "Tyrants in Distress" zum Besten gegeben. Was für eine herrlich verrückte Vorstellung! 
(MH)

Nach der WeltKlasse-Vorstellung von WATCHTOWER hüpfende Flummibälle sind nix dagegen (!) heißt es zunächst mal Gedanken sacken lassend essen plauschen und runter kommen, um vor dem großen Schlußdoppel richtig Kraft zu Tanken.

METAL CHURCH
spätestens bei der Metalkirche platzt die Posthalle um 20:55 fast aus allen Nähten. Es herrscht dichtes Gedränge. Diesen lang erwarteten Klassikerset der beiden legendären Erstevangelien will sich keiner wirklcher Metalhead entgehen lassen, das ist Heavy Metal von der Basis unverfälscht pur! Mit Marc Lopez, der den 2021 traurigerweise von uns gegangenen über das charismatischere Organ verfügenden Mike Howe ersetzt auch bei ROSS THE BOSS das Mikro schwingt, haben METAL CHURCH einen Glücksgriff getan, der stimmlich hervorragend ins Bandgefüge passt, was allerdings die Gesangsleistung soviel sei fairerweise angemerkt seines Vorgängers auf dem Sängerposten, Mike Howe nicht im Geringsten schmälert. Gerade bei einer Combo wie METAL CHURCH muss der Gesang aggressiv, bissig und ausdrucksstark sein; all das bekommt Lopez auf die Reihe. In der Halle brodelt nein gärt es heftig alle sind auf den Set gespannt einschließlich der Antwort auf die Frage, wie werden METAL CHURCH mit neuem Sänger am Mikro einschlagen?

Die Ami-Kultlegende bleibt ihre Antwort nicht lange schuldig. Erwartungsgemäß donnert „Start The Fire“ gleich mal fulminant aus den Verstärkern, gefolgt von „Battallions“ ein fett rausgehauenes „Gods Of Wrath“ im Anschluß fügt sich „Pick a God and Pray“ vom aktuellen METAL CHURCH-Langdreher 'Congregation Of Annihilation' gut ins Gesamtbild, dafür wurde auf einen Killer vom Format „Method to Your Madness“ bewusst verzichtet. Test gelungen! Zahlreiche Fäuste, ein Meer fliegender Langhaarmähnen, zahlreiche Hörnergabeln sowie in die Luft gereckter Fäuste signalisieren: METAL CHURCH sind zurück – und zwar besser denn je! Das megagigantische Hallbballadenepos „Watch The Children Pray“ setzt den Hymnenreigen konsequent fort, hat nichts von seiner damals wie heute immens raumgreifenden Wirkung verloren, wie Heerschaaren spallier stehnender Fans offenbaren, „Burial at The Sea“,„Psycho“ und „Badlands“ vom dritten Metal Kirchen-Streich 'Blessing in Disguise' schließen sich nahtlos an, ehe „Beyond The Black“ und die Bandhymne „Metal Church“ den Sack endgültig zubindend nur zufriedene und strahlende Gesichter im Ambiente hinterlassen. METAL CHURCH sind ihrem Ruf gerecht geworden, präsentierten sich so stark wie lange nicht mehr!
(MT)

DIRKSCHNEIDER
Klassikertime! Udo kommt im schwarzen Ledermantel auf die Bühne... Cool wie immer treffen seine Ansagen den Nerv der Fans. Udo's Reibeisenröhre entwickelt wieder mal durchschlagskräftige Wirkung. „Starlight“ und „I'm A Rebel“ bringen die Fankulisse sofort kräftig in Wallung. Der Hitreigen setzt sich in den zwei kräftig Faustrecken verursachenden „Living Fort Tonite und „Midnight Mover“, ehe der Speedhurrican „Breaker“ wo beim Verfasser dieser Nachlese vor purer Freude alle Sicherungen im Dreieck rausspringen, den Adrenalinhaushalt der Fans in enorme Höhen ansteigen lässt; auch der vom Londoner Rotlicht-Millieu berichtende Stampfer „London Leather Boys“ löst riesige Begeisterung aus,. dem sich der vom Londoner Ro wird ebenso heftig abgefeiert. – Echtes 80er Kulturgut wirkt wie Unkraut, es vergeht einfach nicht! Der klassische Midtempogroover „Neon Nights“ wird als Vorstufe für ein grandiose Stimmung entfachendes „Princess of the Dawn“ gezündet - bei dem unverwüstlich zeitlosen Jahrundertevergreen steht ausnahmslos die ganze Posthalle mitsingend in Reih und Glied Spallier! Im nächsten Dreierpack, angeführt vom ruppigen Heavy Metal- Rock n' Roller „Restless and Wild“ sowie der danach gehörig Widerstand gegen Autoritäten, die mit Unwahrheiten und Lügen andere manipulieren – richtende Faustrecker „Son Of A Bitch“ gefolgt vom klassischen Straßen Hard Rocker „Midnight Highway“ wird bereits die Vorstufe des Spannenden Schlußfinales eingeleitet, bevor es soweit ist sorgen ein immer überall mitsingkompatibles „Screaming for a Love Bite“ sowie der druckvolle Powerrifffetzer „Up To The Limit“ für mächtig abgehende Stimmung in der Hütte!

Auch wenn einige Crowdsurfende Leutchens nicht begreifen wollen, dass solche Praktiken eher bei Thrashbands dazu gehören, und pure Selbstdarstellung nichts bei solchen Klassikerauftritten verloren hat! Es ist und bleibt ein gewohnt starker Auftritt, den Udo Dirkschneider und seine unter dem Namen DIRKSCHNEIDER firmierende Band in Würzburg abreissen. Das weckt viele tief in der Vergangenheit wurzelnde Jugenderinnerungen – Hell Yeah, mit dem Zeug bin ich aufgewachsen!

Spätestens beim unschlagbaren Alltime-Klassiker Triple „Metal Heart“/Fast as a Shark“/“Balls To The Wall“ erlebt die Posthalle ihren Komplett Abriss! Nachdem die Metalherzen zum glühen gebracht werden, kündigt der berühmte Heidi Heido Heida-Volksfest und Rummelplatzsingsang in bierseelig fröhlicher Laune begeistert mitgesungen, wobei Schlagzeuger dieses Spielchen allzu gerne mit den Fans zelebriert indem er den Taktryhtmus vorgibt und die Fans in das Signal einstimmen, ehe der Ballon mit quietschendem Geräusch sich reibend aufplatzt und eine druckvoll alles überrollend voluminös brutal fett mit viel Schmackes in den Arsch tretendes Speedgewitter über die Köpfe der Fans hinwegrollt, bis der im krassen Kontrast dazu schleppende Riffrocker „Balls To The Wall“ durch Mitsingspielchen majestätisch in die Länge gezogen, den Abschluß einer tollen Vorstellung bildet. Das war wieder ein Metal-Fest! Danke Mr. DIRKSCHNEIDER & Crew!  Welch grandioser Abschluß eines ebenso hervorragenden KIT RISING III...
(MT)

Festival-Nachwort:
Der ursprünglich als Ersatzfestival des Hauptfestivals gestartete Event ist abzüglich aller in der Corona-Zeit entstandenen Kacke samt diverser Einschränkungen Privat wie im öffentlichen Leben das Beste, was der Metalszene wiederfahren konnte. Im KIT RISING I-Festival wurde ich 2021 während einer traurigen Zeit die auf persönlicher Ebene schwierig durchzustehen gewaltig zu schaffen machte, wieder zurück in die Spur geführt. Die II. Auflage bot ein unvergleichlichbares in der Form so schnell nicht wiederkommendes Hammerbilling das dem in England beheimateten BRO-FEST ebenbürtig in jeder Form gerecht wurde. Die III. Auflage des KIT RISING war auf zwei Tage reduziert und bot nichts destotrotz wieder viel absolut sehens-, rockens- und erlebenswertes. - Auf ein neues bei der IV. Auflage!
(MT)

Ein ganz dickes D a n k e von unserer Seite an Oliver Weinsheimer und sein gesamtes Festivalteam für diesen wirklich phantastischen Event, der sich gleich von der I. Ausgabe fest im Terminkalender etablierte, nicht mehr weg zu denken ist. Auch wenn ich für diesen Bericht keinen Fotopass erhalten werde, wobei mir immerhin ein auf 26 Seiten gedehnter Bericht zum KIT RISING II gelang, bleibt es uns stets ein Bedürfnis und Verlagen, dieses Festival nach Kräften zu unterstützen! Highlights gab es viele. Am besten gefielen mir DIRKSCHNEIDER, WIZZARD, METALUCIFER, OMEN, BRIAN DOWNEY'S ALIVE AND DANGEROUS, TRIUMPHER, METAL CHURCH, Q5 und mit Sonderstatus zum Staunen & Genießen: WATCHTOWER. 

Geschrieben von MT (Michael Toscher) und Melissa Hart (MH)
Fotos: Michael Toscher und Melissa Hart

Restliche Fotos und kleinere Ergänzungen zum Bericht folgen...