BURDEN OF GRIEF - Kassel

11 burdenofgrief flyer
Konzert vom 24.11.2023
Supportss: APOPHIS, FACE DOWN HERO

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BURDEN OF GRIEF
APOPHIS
FACE DOWN HERO

Einlass ist um 20:00 Uhr, Gegen 20:30 geht es los, die Parkplätze vor der Goldgrube sind schon alle belegt. Am vorgestrigen Freitag, den 24.11.2023 luden die ursprünglich aus Warburg (Westfalen) kommenden später nach Nordhessen gezogenenen Thrash-Death Metaller BURDEN OF GRIEF zur Vorstellung des neuen immerhin achten Studioalbums 'Destination Dystopia" am Vorstellungswochendende 24./25.November 2023 in Kassel und Verne (Sauerland). Am ersten Tag, dem 24.11.2023 lautet die Station Goldgrube Kassel, am Folgetag dem 25.November 2023 schlagen die Burdens zwecks Vorstellung ihres futuristisch gepräten aktuellen Studiolangdrehers in Verne auf. In dem Fall hießt es für mich - passt - nix wie hin! Verstärkt durch die NIGHTBEARER-Bandmitglieder Dominik Hellmuth (Leadgitarre) und Mike Lüke (Drums) präsentieren sich die 'Burdens' in einem schlagkräftigen Band Line Up. Bestehend aus den Bandgründern in Person von Sänger Mike Huhmann und Gitarrist Philipp Hanfland, dem auch bei ATOMWINTER und HELLFORCE aktiven Florian Bauer als Bassist anlässlich Vorstellung ihres brandneuen Studiolangdrehers 'Destination Dystopia' die im 'Wohnzimmer' der Goldgrube stattfand, gab es am letzten Freitag mächtig was auf die Mütze – zuvor dürfen die beiden Anheizer FACE DOWN HERO und APOPHIS auf die Bretter und nach Kräften zeigen, was sie drauf haben. Gegen 20:30 Uhr geht es los, alle Parkplätze vor der Goldgrube sind schon frühzeitig restlos belegt. 

FACE DOWN HERO
Das APOPHIS-Backdrop hängt bereits, doch zunächst sind FACE DOWN HERO dran, die von Sänger/Gitarrist Kali Naumann mit den Worten „Wir sind FACE DOWN HERO aus Marburg!“ vorgestellt werden. Die Mischung aus METALLICA (zu deren späteren Phase) und MACHINE HEAD entpuppt sich als angenehm solide. Sänger Gitarrist Kali hat das Hetfield-Syndrom regelrecht im Blut, passend hierzu sein raukehliger Gesang Explorer Gitarre in der Hand und Beanie auf dem Kopf tragend. Sprüche vom Typ „Wir sind die hässlichen Entlein hier in diesem Thrash-Death-Triple“ sind ok, um Stimmung im Saal zu verbreiten, die von der noch recht überschaubaren Besucherschaft mit unterschiedlichen Reaktionen teils lächelnd, teils mit Fragezeichen auf der Stirn quittiert werden. Der Sound bei den Oldschool mit Modern Metal Komponente vereinenden Marburgern stimmt.

Zügig nach vorn gehende Klopfer wie „The Pharao“, „Opportunism Breed“ oder „Peddlars of Fear“ vom aktuellen sechsten Album 'False Evidence Appearing Real' der immerin auch schon seit zwei Dekaden (ab 2004!) aktiven Marburger die in der Vergangenheit schon in Kassel gethrasht haben, wecken Laune, obgleich das Publikum lange Anlaufzeit braucht, um mit der Band warm zu werden. Flitzefinger Jens Kelschenbach setzt mit aberwitzigen hochkonzentriert vorgetragenen Filigran-Leadsoli Akzente. Als stärkester Song im Set entpuppt sich bezeichnenderweise das TESTAMENT-Cover „Electric Crown“, um dem zuvor überschaubaren Publikum (etwa 70 Leute) kräftig einzuheizen, ehe „Bursting Evolution“ zur Schlußattake bläst. Die Mischung aus 90er METALLICA, MACHINE HEAD, TESTAMENT oder auch mal neueren KREATOR wird mit wohlwollendem Applaus quittiert. FACEDOWN HERO haben einen soliden Start hingelegt. Zurück bleibt der Eindruck – das war längst nicht alles – an dem Abend geht noch weitaus mehr...

In der Umbaupause füllt sich die Goldgrube schon mehr mit Leuten, etwa über 100 Anwesende sind erschienen und im Laufe des Sets der nächsten Band weiter

APOPHIS
bei den Baden Württemberger (genauer aus Aaalen) kommenden seit 1990 aktiven Death Metallern APOPHIS von denen Drummer Erik Stegmaier und Gitarrist Roger Kirchner als Gründungsmitglieder verblieben sind, füllt sich der Saal exponentiell. Spieltechnisch liefern APOPHIS eine Show auf brilliant hohem Niveau, die hören, sehen, Headbangen und Staunen lässt. Die Gitarrensektion hat es extrem drauf, beherrsscht das gesamte Griffbrett von oben bis unten. Roger Kirchner post gemeinsam mit den Fans, reisst sie mehrfach in die Luft, sein ruhigeres Gegenteil Fabian Guschelbauer spielt alle Soli in Ruhe mit Sorgfalt. Beide geben ein unschlagbares Gitarrentandem, von dem zahlreich ähnlich gelagerte Acts allerhand lernen können. Bassist Guntram Berger und Schlagzeuger Eric Stegmaier sorgen als harmonisch eingespielte Rhythmussektion für den massiven Unterbau aller acht Songs einer mächtig bleibenden Eindruck hinterlassenden Session. Die Mannschaft spielt ein straight abgehendes Brett und wenn Frontmann Bernd Kombrink per weit ausholender Fingergestik zu allen Seiten ins Publikum deutend, appelliert „Kassel da geht noch mehr!“ Dann muss etwas dran sein. Der Frontsänger wird deutlicher: „Kassel, da geht noch viel mehr! Beim nächsten Song will ich euch jetzt alle und ich meine wirklich alle von euch headbangen sehen, euch meine Welt des Metals zeigen!“ Eine Aufforderung zum dritten Song „“Welcome To My World“ bei der Bernd Kombrink mit tiefkehligen Deathgrowls und vorbildlichem propellerheadbanging vorangeht. Spätstens ab diesem Augenblick ist das für einen Auftritt dieser Güteklasse längst erforderliche Stimmungslevel erreicht, Bewegung in der Bude, die Luft vibriert gewaltig!

Geballte Death Metalgrooves rollen mit präziser Wucht gnadenlos alles an die Wand walzend. Ansage mit Verweis auf Tonträger und Shirts am Merchstand lässt sich der Stimmgewaltig grunzend und growlende Frontmann nicht nehmen. Weitere pfundschwer alles plättende death Metalwalzen schwerster Art wie „The End Of The Path“, „Every Single Stab“, „Sick at Heart“, „Choirs“ und „Excess“ bringen die Extremhärtnerfraktion richtig in Fahrt. Am Ende werden APOPHIS lautstark abgefeiert von der Bühne geschickt. aufgrund knapper Zeit gibt es keine Zugabe mehr. Nach der klaren Steigerung fiebert alles gespannt dem Headliner entgegen:Während der Umbaupause erhöht sich die Anzahl der zahlenden Gäste für den Livegig mit Albumvorstellung von BURDEN OF GRIEF noch ein wenig mehr, ca. 150 Leute sind in der Goldgrube um dem folgenden Headlinergig beizuwohnen.

Zum Schluß dürfen die Lokalmatadoren mit Vorstellung ihres zum 24.11.2023 veröffentlichten Albums 'Destination Dystopia' ran, exzessiver Merchverkauf mittels Vorbestellung von Shirts und Alben läuft schon seit Tagen fleißig an. Der links am Eingang BURDEN OF GRIEF-Shirts, Tonträger und Patches anbietende Stand ist mit Besuchern gefüllt, die sich vor und nach dem Auftritt mit potentiellem Beutegut eindecken. Hinterher wandert noch einiges mehr an Merch über den Verkaufs-Tresen. Jetzt aber endlich weg von dem Verkäufen - rein ins Konzert!

BURDEN OF GRIEF
machen von Anfang bis Ende ein gewaltiges Fass in der Goldgrube auf. Gleich vom ersten Takt herrscht Megastimmung im Ambiente als hätte alles nur auf die Band gewartet, obwohl sich schon einige Wechsel im Publikum zeigen. Momentan stehen alle Zeichen bei BURDEN OF GRIEF unmittelbar auf Sturm. Die Kasseler Fangemeinde geht von Anfang bis Ende kräftig auf den Warburg/Kasseler Death-Thrash-Fünfer steil, was nicht nur am neuen Album „Destination Dystopia“ liegt, das mit drei Songs gewürdigt wird. Liveauftritte in jüngerer Vergangenheit als Supportact der zu den Big 4 des German Thrash zählenden Alcoholic Thrashern TANKARD wo sie nach dem Kölner Speed/Thrashgeschwader PRIPJAT mit einem heftig straighten Gig die Räume im Schlachthof, Kassel zum Beben brachte, oder das Ding mit dem Rock Harz-Auftritt, da wurde ihnen der Soundcheck verwehrt weil sich RUNNING WILD viel zu viel Zeit für ihren eigenen nahmen! Derart angepisst von der Situtaion legten die 'Burdens' im Anschluß ein solch gewaltig mörderisches Brett hin, das zu ihren besten Liveautritten gehört, sagte eigentlich alles, ebenso die Tatsache, dass BURDEN OF GRIEF momentan live on Stage so ziemlich jede Kleinlokation egal wo immer sich die befinden mag, kompromisslos auseinandernehmen! Licht und Sound stimmen. Mike Huhmann vergalloppiert sich zunächst etwas in seinen Ansagen, was die Emotionen spaltet, lässt die Faxen löblicherweise schnell sein, kommt binnen Kurzer Zeit mit jeder Note zunehmend besser in Fahrt, zeigt als es drauf ankommt hervorragende Qualitäten als exzessiver Frontmann, der brüllt, röhrt, growlt, was die Stimmbänder hergeben, das Publikum mit entgegengestreckter Faust, gesellschaftskritischer Attitüde und harrschen Growls gewaltig anstachelnd aufmischt. Der Fans klinken komplett aus - der gesamte Saal  ist am Toben!

BURDEN OF GRIEF erzeugen als geschlossen agierende Einheit von Anfang bis Ende egal ob alte Bandklassiker oder Songs vom aktuellen Album eine extrem schwere Wall of Sound, die Gitarren von Philipp, Dominik und Florian entfachen immens viel Druck. Dominik nimmt sich im passenden Moment gern mal Zeit für hochmelodisch gefühlvoll unter die Haut gehende Leadsoli am Bühnenrand um danach zusammen mit Florian exzessiv die lange Matte kreisen zu lassen. Der gesamte Saal dreht bei derartig arschtighter Performance beginnend mit „Mass Murder Society“ dem krachenden Einleitungstrack vom aktuellen Studioalbum 'Destination Dystopia' über das brutal alles vernichtende "Downfall" den Melodic-Song im Programm "The Angel"  bis zum offiziellen Ende „Rise Like a Phoenix“ komplett durch! Daran wird auch der Status erkennbar, den sich BURDEN OF GRIEF verdientermaßen zu Recht als fleißig tourende Band erspielt haben, in bemerkenswerter Form erkennbar. „The Nightmare within“ (mein persönlicher Songfavorit!) wird ebenfalls gebracht, da gibt’s beim Rezessierenden Individuum kein Halten mehr, will heißen, die Mähne fliegt wie ein bestens geölter Motor im Anschlag zu kaskadenartig schnell groovenden Taktfolgen der Thrash-Deather. „The Angel“ bringt zwischendurch eine hohe Melodische Note mit ein und beim Uraltsong „Immense Infinity“ von 1995 angekündigt, (28 Jahre!) steigert sich die BURDEN OF GRIEF-Mania im großen Schlußfinale zum intensiven Vollrausch von Band und Publikum! Die Abrissbirne reisst brutal alles weg, was nicht bei drei auf die Bäume kommt. Hin und weg von den Publikumsreaktionen haben sich die Burden für ihre Fans noch den Titelsong „Unchained“ vom gleichnamigen 2014er Studio-Album aufgehoben, womit der Triumph dank neben schnellen Tempoattacken gedrosselt eingestreuter das Publikum mitsingen lassender die ebenso demonstratives Faustrecken fördern, endgültig komplettiert wird. Zurück bleibt der Eindruck einer Glanzvorstellung!

BURDEN OF GRIEF werden getragen von einer Woge der Begeisterung abgefeiert und für ein Foto mit den Fans bleibt nach superbem Gig in Kassel auch ein wenig Zeit. Wer die Burdens am 24.11.2023 verpasste, bekommt am nächsten Tag in Verne (Sauerland) nocheinmal Gelegenheit der Albumrepräsentations-Liveshow beizuwohnen und auch dort herrschte wie danach bekannt wurde, ein ähnliches Bild wie in Kassel!  FACE DOWN HERO legten solide vor, APOPHIS gewaltig nach und BURDEN OF GRIEF krönten das Livespektakel mit einer überwältigenden Performance.

Schlußwort:
Letztendes war es, wie das Video und Schlußfoto mit der begeisternden Fanschar auf der BURDEN OF GRIEF-Band-Homepage zeigt, ein voller Erfolg für Band, Veranstalter und Fans. Drei Motivierte Bands, die dem Publikum kräftig was die Lauscher gaben und bleibenden Eindruck hinterliessen. Eine wie gewohnt prima Orga der ausrichtenden Moshpit Crew Kassel mit gewohnt freundlichem Theken Personal an der Abendkasse sowie zugehöriges Metaller- und -rinnen Fanklientel. Alles zusammen ergab einen von Anfang bis Ende fesselnden Extrem-Metalabend, der schleppend begann und sich schrittweise bis zum ultimativen Höhepunkt steigerte! Mein kräftiges Dankeschön geht an alle im Rahmen der Albumpremiere auftretenden Bands, und sämtliche Mitglieder von der Moshpit-Crew Kassel um Veranstalter Markus, womit ein krachender Thrash/Deathabriss in der Goldgrube Kassel keinen überzeugten Fan der harten Gangart enttäuscht zurück ließ. Arschtight und Megafett, - so geht ein echtes alles niederreißendes Oldschool-Thrash-Death-Metalbrett!

Bericht und Fotos:
Michael Toscher

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