DYMYTRY – Frankfurt/M.
Konzert vom 29.02.24
Special Guest: HIRAES
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Was für ein prall gefüllter Konzertabend in der Main-Metropole Frankfurt: FIREWIND & MASTERPLAN im Das Bett und die beiden von FFM-Rock präsentierten Shows von VERSENGOLD, ausverkauft in der Batschkapp, sowie die krankheitsbedingte Nachholshow der DYMYTRY Album Release Show mit HIRAES im Nachtleben. Die Wahl fiel auf letzteres, da ich die Bands live noch nicht gesehen hatte und beide aktuell erstklassische Alben veröffentlicht haben.
Die Melo Deather HIRAES aus Hannover gehören für mich zu meinen „Entdeckungen 2024“. Dem ein oder anderen ist ihre Frontfrau Britta Görtz vielleicht von Kombos wie CRIPPER oder CRITICAL MESS her bereits bekannt. HIRAES gastierten heuer zum zweiten Mal im Nachtleben, diesmal dann auch mit dem wirklich vielseitigen Gesang ihrer Extrem-Vokalistin. Da ihr bei der letzten Stippvisite die Stimmbänder einen Streich spielten, gestalteten die Jungs den damaligen Abend kurzerhand zu einer Instrumental-Show um, wie mir berichtet wurde. Für einen Tourstart lief heute für den Betrachter eigentlichen alles recht glatt ab. Ok, gerade den Sound beim Album- und Set Opener “Through The Storm” hätte ich mir klarer gewünscht, aber der Soundcreateur gab sich sofort alle Mühe und korrigierte diesen recht schnell und für jedermann zufriedenstellend. Begleitet von reichlich Nebelsäulen prügelte sich das Quintett regelrecht durch ihren knapp 50-minütigen Set. Stimmlich sehr variabel, vom Klar- und gutturalen Gesang, über Shouts, Growls (beispielhaft hier „Under Fire“ vom Debüt „Solitary“ oder der neue Titeltrack “Dormant”) sowie mit Voice-Box bei dem sich live als Hammer-Nummer präsentierenden „1000“ Lights“, Britta lieferte die volle Bandbreite und das auch noch echt eindrucksvoll. Das neue Material wie “About Lies” oder dem Live-Brett “We Owe No One” kam mir in den jeweiligen Konzertversionen sogar noch etwas melodiöser vor, als auf Platte, was den Stücken gut zu Gesicht stand. Auch wenn sich bei einer HIRAES-Show vermutlich alles und das nicht nur optisch, um den Dreh- und Angelpunkt Frontfrau dreht, die vier Jungs, übrigens alle einheitlich in schwarze Band-Hemden gekleidet (mein Merch-Tipp – ich hätte gerne auch so eins!), machten im recht gut gefüllten Nachtleben, einen echt starken Job. Die sichtbar zahlreichen Fans der ersten Reihen wurden demnach nicht nur musikalisch belohnt, sondern auch beim Schlusssong „Undercurrent“, als Britta auf Tuchfühlung aus dem Publikum heraus performte und unmittelbar nach der Show sich für Smalltalks, Fotos und Autogramme am Merchandise blicken ließ.
Setlist HIRAES:
Through The Storm
About Lies
Under Fire
1000 Lights
We Owe No One
Solitary
Nightflight
Dormant
Undercurrent
Mein Befürchtung DYMYTRY würden ob der großen HIRAES Fanzahl, die den Konzertkeller nach deren Show verließ, nur noch vor einer Handvoll Leute spielen, trat nicht ein. Auch wenn ein paar davon nicht wieder zurück kamen, füllte sich der Platz vor der Bühne doch recht gut. Die heute nachgeholte CD-Release Party der “Five Angry Men” stellte zudem eine für die Band historische Show dar: die erste Headliner Show außerhalb Tschechiens. Wenn das mal keine Premiere war. Tja, was soll ich sagen, sie haben es gebührend gefeiert. Völlig ohne Backline, nur ein großes Drumset und ein LED-Fächer dahinter, ein paar Stage Riser und die Erkenntnis das man auf dieser Tour mit weniger Bühnenplatz wie sonst gewohnt auskommen werden muss, dafür aber mit einem glasklaren, fast schon zu synthetischen Sound agieren zu dürfen. Gerade dieser passte perfekt zu dem Mix aus Core, Rock/Metal und eben dem von Industrial Beats getriebenen Songmaterial, dass aus den letzten beiden Alben (“Revolt” in englischer Sprache und eben “Five Angry Men”) bestand. Das Publikum war ab dem ersten Takt voll dabei und Fronter Alen Ljubić hatte leichtes Spiel die Fans zu animieren. Erste Publikum Highlights ließen mit “Enemy List” und dem Smasher “Everything Is Black” nicht lange auf sich warten. Die musikalische Nähe zu LORDI bzw. LORD OF THE LOST wurde auch live beim Mittanz-Partysong “Wake Me Up” mehr als deutlich. Für diejenigen, die es gerne rockiger haben, hielt man mit FIVE FINGER DEATH PUNCH-Rhythmen unterlegten Stücke wie “Awaking The Monster” und “Three Steps To Hell” parat. Kurzzeitige gefühlvolle Verschnaufpausen wurden mit dem AGAINST THE CURRENT-Cover “Legends Never Die” oder dem vom Publikum mit einem Lichtermeer begleiteten “The Revenant” in das 100-minütige Set eingebaut. Dem wirklich kurzen Bass-Solo folgte später ein in Songlänge, auf Power-Drumming ausgelegtes, unterhaltsames Drum-Solo. Diese Show gestaltete sich auch für einen Nicht-Fan recht unterhaltsam, wozu natürlich auch Stücke wie das auf der neuen Platte schon zu einem Highlight zählenden „Dead Living Dead“, die Pop Metal Hymne „Somebody’s Watching Me“ und das dem vor einem ½ Jahren verstorbenen HÄMATOM-Bassisten Peter „West“ Haag gewidmete „Behind The Mask“, beitrugen. Dass die ähnlich SLIPKNOT maskierten Herren ihre Fans im Griff haben, zeigte sich zudem bei “Touchdown”, als Ljubić alle niederknien ließ, um auf Kommando den Song zu einer Tanzparty ausufern zu lassen. Alles in allem eine sehr unterhaltsame Show, bei der im Abspann auch noch KAREL GOTT’s “Die Biene Maja” lief, während man sich auf den Weg nach oben begab und den Gastrobereich des Nachtlebens zu einer echt Fan-freundlichen Meet & Greet Area in Beschlag zu nehmen. Das nenne ich mal eine gelebte Werbung für die gemeinsame Tour. Danke für den unterhaltsamen Konzertabend von hier aus!
Setlist DYMYTRY:
Revolt
Stronger
Enemy List
Everything Is Black
Wake Me Up
Never Gonna Die
Awaking The Monster
Legends Never Die
Three Steps To Hell
In Death We Trust
-R2R Bass Solo -
Dead Living Dead
1939
The Revenant
-Miloš Drum Solo-
Somebody’s Watching Me
Five Angry Men
Behind The Mask
Hope
Touchdown
Chernobyl 2.0