AGATHODAIMON - Frankfurt a. M., Die Halle
Konzert vom 10.09.10
Support: CONTRAST, APSIS, ODIUM
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Ein schwerer Gang war es für die Metalgemeinde Frankfurts, als am 10.09.2010 Die Halle Frankfurt zu Grabe getragen wurde. Während die Trauergemeinde sich in gewohntes Schwarz hüllte und sich in Gedenken zuprostete, schaut ein Mann ganz optimistisch in die Zukunft. Sir Christoph von der Halle lässt sich nicht unterkriegen und schürt die Hoffnung der Hartgesottenen auf ein Fortbestehen ihres zweiten Wohnzimmers. Zwar gab es der Grabreden vieler, an dem Abend doch untermalt wurde der letzte Gang schwermetallisch. Den Anfang machten hierbei die Hanauer Thrash Urgesteine ODIUM, die mit ihrem midtempoorientierten melodischen Thrash eine mehr als gute Aufwärmübung für die Nackenmuskulatur darstellten. Die erfahrene Truppe wusste die lange nicht mehr erlebte Openerposition recht zu interpretieren und spielte diese par excellence. Großen Anteil daran hatte Frontmann Ralf. Als geborene Bühnensau zog er die zahlreich erschienenen Metalheads Frankfurts schnell in seinen Bann, wagte den Ausflug ins Publikum und wurde mit überschwappenden Ovationen entlohnt. Doch auch der Rest der Truppe war gut aufgelegt und poste trotz der frühen Abendstunden, als gäbe es kein Morgen mehr....und irgendwie war das bezeichnend für den Abend. Ein letztes Mal Die Halle genießen, ein letztes Mal ein Teil des großen metalgöttlichen Plans sein! Teil dieses Plans waren sicherlich auch APSIS. Obwohl ihr Drummer krankheitsbedingt ausfiel, ließen sich die Blackies diese Chance nicht entgehen und allen Anwesenden wäre auch eine vorzügliche Darbietung entgangen, hätten sie nicht einen Ersatzmann an der Schießbude parat gehabt. Die Songs epischen Ausmaßes sind gespickt mit Stimmungs- und Tempiwechseln, aber APSIS klingen stets bedrohlich und unheilvoll. Was nicht bedeuten soll, dass man nicht wüsste, wo das Gaspedal sitzt. Und wenn man das Publikum nicht gerade mit träumerischen Sphären verzückte, ließ man die Nackenwirbel krachen. Einzig die Ansagen zwischen den Songs waren teils etwas zu lang, aber ansonsten ein mehr als gelungener Auftritt, welcher einen bleibenden Eindruck bei allen Anwesenden hinterließ. Bevor nun AGATHODAIMON der Halle die letzte Ehre erweisen sollten, durften die Jungspunde von CONTRAST nochmal ran. Die Jungs aus Freigericht haben sich in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe im regionalen Deathcore-Zirkus entwickelt und manifestieren diesen Status durch eine Vielzahl mitgereister Anhänger. Durch die deutschen Texte aus der Feder von Sänger Johannes genießt die Truppe zudem einen kleinen Exotenbonus. Was sie an diesem Abend auszeichnete, war der Unterhaltungswert, der von dem bewegungsfreudigen Quintett ausging und den Gastauftritt von AGATHODAIMON Fronter Ashtrael. Diesem gefiel es dort oben so gut, dass er gar nicht mehr runter wollte - kündigte mehrfach auch gegen Ende der Show noch 37 weitere Songs an und machte Hoffnung darauf, dass dieser Abend niemals enden würde. AGATHODAIMON waren ein gebührender Abschluss einer Ära. Die Mainzer sind live einfach eine Wucht! Unerhört tight bretterte man durch 15 Jahre Bandgeschichte. Ashtrael's Talent, die Leute trotzt düsterer Stimmung bei Laune zu halten, war an diesem Abend nicht mit Gold aufzuwiegen und dass die Mischung aus Death-, Black- und Gothic-Elementen zu zünden weiß, ist landläufig bekannt. Zwischenzeitlich wurde Christoph auf die Bühne geholt und er beschloss sein aufbauendes Plädoyer mit DEM Schwarzenegger-Zitat: "I'll be back!" - Christoph wir nehmen dich beim Wort :-) Am Ende eines fulminanten und unterhaltsamen Auftritts baten AGATHODAIMON alle Gäste noch einmal auf die Bühne und als letzten Endes auch Sir Christoph himself wieder hinzugeholt wurde, war der Abschied perfekt. Der letzte Akkord wurde gespielt, das letzte Fell geschlagen, der letzte Ton ist erklungen - nie wieder Live-Musik im Hinterhof der Wächtersbacher Straße 84!
The King is dead! Long live the king!
The King is dead! Long live the king!