KK‘S PRIEST – Aschaffenburg
Konzert vom 15.05.24
Support: BURNING WITCHES
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KK’S PRIEST
BURNING WITCHES
Dieser Tage tourten einige Rock’n Roll Altstars durch die Clubs und Hallen der Nation. Angefangen mit Besuchen von Ian Paice (dr., DEEP PURPLE) im Januar, folgte vergangene Woche Glenn Hughes (voc., b., DEEP PURPLE) und jetzt K.K. Downing (git., Ex-JUDAS PRIEST) mit seiner 2019 gegründeten Band KK’s PRIEST. Und was soll ich sagen, nach positiven Eindrücken der vorgenannten Veranstaltungen, war es auch heuer wieder eine absolute Konzertüberraschung!
Für drei Shows hatte man die Schweizer All Girl Band BURNING WITCHES als Support mit an Bord, die im Colos-Saal nicht nur ihren Tourabschied feierten, sondern auch die aktuell in Babypause befindliche Gitarristin Larissa Ernst als Gast begrüßten. Musikalisch vertreten wurde diese über die 45-minütige Playtime jedoch noch von der Amerikanerin Courtney Cox (THE IRON MAIDENS). Auch wenn man beim ersten Song außer dem Schlagzeug und der Stimme von Frontfrau Laura Guldemond an Instrumenten nichts zu hören bekam, waren diese beiden Positionen ohne Soundsystem gut zu verstehen, und man bekam einen ersten Eindruck von dem, was diese beiden Damen so drauf hatten. Durch den überdimensional großen Drum-Riser der Hauptband in der Bühnenmitte stand dem Quintett sehr wenig Platz auf der Bühne zur Verfügung, diesen jedoch konnte wenigstens die agile Vorturnerin für ihr Stageacting gewinnbringend nutzen. Ohne große Ansagen, bis auf eben drei Einlagen mit dem Ehrengast, ritten die Hexen bei dann doch noch klarem Sound durch ihr Power metallisches Set und holten sich bei ihrem zweiten Stelldichein in Aschaffenburg ein ums andere Mal verdient gute Resonanzen bei den über 500 Gästen ab. Nicht wenige Fans und Konzertbesucher nutzten danach das ausgiebige Meet & Greet am Merchstand für ein paar Fotos und Autogramme mit den Ladies.
Setlist BURNING WITCHES:
Intro
Unleash The Beast
Wings Of Steel
We Stand As One
Lucid Nightmare
Hexenhammer
Evil Witch
The Dark Tower
Burning Witches
Kenneth Downing Jr., besser bekannt als KK Downing, war bis zu seinem Ausstieg bei JUDAS PRIEST im April 2011 dort einer der beiden Hauptsongschreiber. Was 2019 mit einer PRIEST Cover Show unter dem Namen MEGAPRIEST (u. a. mit dem MEGADETH Bassisten David Ellefson) begann, wurde noch im gleichen Jahr zur eigenen Band KK’S PRIEST umgemünzt und das Line Up um den ehemaligen PRIEST Sänger Tim „Ripper“ Owens (u.a. Ex-ICED EARTH, Ex-YNGWIE MALMSTEEN'S RINSING FORCE, BEYOND FEAR etc.), dem Gitarristen A.J. Mills (HOSTILE) sowie dem Schlagzeuger Les Binks (Ex-JUDAS PRIEST, Ex-LIONHEART) übernommen, wobei letzterer 2021 durch Sean Elg (dr., CAGE) ersetzt wurde. Mit den zwei eigenen Alben "Sermons Of The Sinner" (2021) und "The Sinner Rides Again" (2023) und einigen PRIEST Cover Nummern im Gepäck begab man sich jetzt auf die "Return Of The Sinner" Tour 2024.
Noch mehr als schon bei den Ladies zuvor, spielte das digitale Backdrop, u. a. mit einer eingespielten Bandvorstellung, jetzt die tragende Rolle im Intro des Headliners. Was dann über die nächsten 75 Minuten folgte, kann man getrost als ein Konzert der Spitzenklasse bezeichnen. Ein Träumchen, der vom Anfang bis zum Ende glasklare und die Ohren umschmeichelnde Sound, sowie auch das Licht i.V.m. den Einspielungen auf der Videoleinwand, um die Songs zu untermalen. Ein erstes deutliches Zeichen, wie intakt die Stimme des heute 56-jährigen Frontmannes noch ist, setzte der Ripper gleich bei seinen Screams im ersten Stück “Hellfire Thunderbolt” – Gänsehautfeeling pur! Auch “One More Shot At Glory” stand in dieser Performance dem in nichts nach. Und wer ihn noch von früher kannte, der wusste jetzt, wie er das erste JUDAS PRIEST Cover “The Ripper” am heutigen Abend ankündigen würde: “Whats my Name?“ und zum ersten Mal am Abend kam jetzt im Publikum kollektive Stimmung auf, die ich mir bei den ersten drei bandeigenen Songs schon gewünscht hätte. Davon profitierte dann aber wenigstens “Reap The Whirlwind”, ehe “Night Crawler” gänzlich zur Party aufrief. Das nächste Set-Highlight ließ mit dem PRIEST-Cover “Beyond The Realms of Death” nicht lange auf sich warten. Begleitet von einigen “Ohhh’s und Ahhh’s” zu Beginn hatte man die Halbballade mit dem einen Mörder-Solo vom Gitarristen A.J. Mills offensichtlich bereits erwartet. In die gleiche Kerbe schlug das im Original von FLEETWOOD MAC stammende und zu jeder PRIEST-Show gehörende “The Green Manalishi”, wobei der Ripper hier Rob Halford deutlich den Schneid abgekauft hat. “Breaking The Law” und “Victim Of Changes” als würdiges Finale von vielen Möchtegern Rob’s und Rippers lautstark schräg mitgegröhlt, ebneten den Weg für die Zugabe “Raise Your Fist” und einen gefeierten Abgang.
Ganz ehrlich, selbst beim Schreiben dieser Zeilen jetzt, bekomme ich im Nachgang noch Gänsehaut, allein schon bei dem Gedanken an die Screams vom Ripper. Ach ja, und wie schlug sich eigentlich der Altrocker KK? Für seine 73 Jahre echt agil, gewohnt stark in Technik als auch in der Performance, und er hatte sichtlich Spaß an dem, was das Aschaffenburger Publikum ihm und seinen Mannen entgegenbrachte. Definitiv ein Konzerthighlight in 2024!
Setlist KK’S PRIEST:
Intro
Hellfire Thunderbolt
Strike Of The Viper
One More Shot At Glory
The Ripper (JUDAS PRIEST Cover)
Reap The Whirlwind
Night Crawler (JUDAS PRIEST Cover)
Sermons Of The Sinner
Burn In Hell (JUDAS PRIEST Cover)
Beyond The Realms Of Death (JUDAS PRIEST Cover)
Hell Patrol JUDAS PRIEST Cover)
The Green Manalishi (FLEETWOOD MAC Cover)
Breaking the Law (JUDAS PRIEST Cover)
Victim of Changes (JUDAS PRIEST Cover)
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Raise Your Fists
Fotos © by und mit freundlicher Genehmigung von Denis Hedzet (Way Up Magazin)
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