KÄRBHOLZ HEIMSPIEL 2024 – Windeck

05 KH Flyer1

Konzert vom 30.05.24 – 01.06.2024
Line Up: KÄRBHOLZ, PSYCHOPUNCH, REBEL TELL, VOGELFREY, HERZLOS, STUNDE NULL, OCHMONEKS, TODSÜNDE, TRAINCORN, JEANLUC, MINUS2GRAD, BLASKAPELLE HINTERWALD, MIT OHNE STROM

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KÄRBHOLZ HEIMSPIEL 2024  

Wenn die Hölzer rufen, trifft man sich im Hinterwald! Seit 2011 geben sich die Jungs von Kärbholz mit ihrem eigenen Heimspiel Festival die Ehre und verwandeln das beschauliche Örtchen Windeck-Rosbach im Rhein-Sieg Kreis in ein kleines Deutsch-Rock Mekka. Zu diesem Anlass hatte man sich nicht lumpen lassen und ein illustres Programm für die kommenden zwei Tage (plus Frühschoppen am Donnerstag) auf die Beine gestellt. Trotz des angesagten Mistwetters wurde es somit allerhöchste Zeit für eine erstmalige Stippvisite.

Als wir am Freitag halbwegs pünktlich gegen 14:15 Uhr das Festivalgelände, welches sich zwischen dem örtlichen Sportplatz und Freibad befand, betraten, spielte gerade noch die Blaskapelle und das Gelände war noch übersichtlich befüllt. Für viele war das Merch Zelt offenbar das Ziel der Begierde, denn das Erste was man beim Eintritt auf das Gelände beobachten konnte, war eine meterlange Schlange an interessierten Kunden, welche sich mit allerlei Shirts ihrer Lieblinge eindeckten. Die Preise schienen mir nach kurzem Einblick ins Zelt ganz manierlich, ich für meinen Teil fand die Biertheke zu diesem Zeitpunkt aber deutlich attraktiver. Meine Angst, die kommenden zwei Tage mit Kölsch klarkommen zu müssen, erwies sich schnell als unbegründet, denn das für faire 3€ pro 0,3l Becher angebotene Zunft Kölsch ließ sich deutlich besser genießen als befürchtet.

Die Gerüchteküche zum Überraschungsact brodelte im Vorfeld des Festivals auf allen Social Media Kanälen. Bands wie Frei.Wild, Unantastbar, Willkuer und die Wildecker Herzbuben wurden im Vorfeld (mehr oder weniger ernsthaft) gehandelt. Nichts von alledem sollte sich jedoch erfüllen, denn Punkt 15 Uhr fiel der schwarze Vorhang zu den Tönen von Torfrock’s Klassiker „Beinhart“. Auf der Bühne standen zur großen Überraschung aller Anwesenden jedoch nicht die Nordlichter um „den kleinen Klaus“ sondern die Gastgeber des Wochenendes. Damit hatte wohl niemand gerechnet, zumal die Hölzer ja sowieso beide Abende headlinen würden. Dachte ich im ersten Moment noch an einen Cover Set, sollte ich bald eines Besseren belehrt werden, denn Sänger Torben erklärte, dass sich viele Fans immer wieder wünschten, dass mehr alte Songs den Weg in die Setlist finden. Somit griff man die verbleibenden 35 Minuten tief in die Mottenkiste und haute der binnen Sekunden auf das x-fache angewachsenen Fanschar vor der Bühne Gassenhauer wie „Timmy halt’s Maul“, „Spiel des Lebens“, „Für die Götter“, „Hasta La Vista“, „Vollgas Rock’n’Roll“ oder „Ich bin ein Star“, den Bonustrack des Albums „Zurück nach vorn“, um die Ohren, bevor die Band unter frenetischem Applus vorerst die Bühne verließ. Auftakt nach Maß und ganz großes Kino!

Als nächstes standen die Newcomer JEANLUC auf der Bühne, welche KÄRBHOLZ vor einigen Wochen noch auf ihrer aktuellen Tour supporten durften und auf die ich mich sehr freute. Viele KÄRBHOLZ Fans hatten demnach also schon Kontakt zu dem gar nicht so recht in irgendeine Schublade passen wollenden deutschen Rock der Newcomer aus Köln, welcher immer wieder durch modernere Elemente ergänzt wurde und super ins Ohr ging. Der Bereich vor der Bühne war zwar bei weitem nicht mehr so gut gefüllt wie noch 30 Minuten vorher, dennoch gelang es der Band die anwesende Menge mit Ihrem deutschsprachigen Alternative Rock (?) und Songs wie „Legenden“, „Der König tanzt“ und „Nirgendwo“ abzuholen und zum Mitmachen zu animieren. Toller Auftritt!

Mit den nun folgenden TODSÜNDE konnte ich leider nicht viel anfangen. Zu sehr klang der auf deutscher Sprache vorgetragene Crossover aus deutschem Rock und Metal einfach wie ein Abziehbild der Eidgenossen HÄMATOM. Klar, die Jungs um Sänger Erik Kremer machen schon ganz gut Alarm und der Showfaktor kommt nicht zu kurz, mein Geschmack war es aber definitiv nicht. Der Menge schien es zumindest teilweise zu gefallen und im Laufe des schwerpunktmäßig auf dem aktuellen Album „Herzjagd“ basierenden Sets wurde es zwar ein wenig voller, aber nie wirklich eng vor der Bühne. Ein Auftritt von Sänger Kremer mit seinen Solo Songs wäre mir tatsächlich lieber gewesen. Hoffen wir auf’s nächste Jahr…

Als nächstes folgte die Band mit dem wohl coolsten Namen des Festivals, die OCHMONEKS. Und cool war nicht der Name, sondern der komplette Auftritt, der für viele Besucher, welche die Band bisher nicht kannten, wohl eine der größten Überraschungen des Festivals dargestellt haben dürfte. Der supersympathische Vierer aus Düsseldorf legte direkt mit dem Opener und Titeltrack des wenige Tage vorher erschienenen neuen Albums „In schwarzer Tinte“ los und sorgte schnell für volle Reihen vor der Bühne. Mit viel Spielfreude gab die Band ihren deutlich vom Punk Rock beeinflussten Rock’n’Roll zum Besten. Mit Songs wie „Schönes Wort“ und der großartigen Bandhymne „Brot & Salz“ hatte man den Laden direkt im Griff und zumindest die textsicheren vorderen Reihen gaben ordentlich Gas. Mit „Unbesiegbar“, „Hello Ladies“, „Roland Kaiser“ und dem tollen „Bis zum Abspann“ hatte man im Verlauf des vielleicht besten Auftritts des Festivals (abgesehen vom Headliner) auch noch einige wirklich großartige Singalongs am Start, bevor das Set mit dem akustischen „Alles kann, nichts muss“ ein für meinen Geschmack zu frühes Ende fand.

Als nächstes standen die Mittelalter Rocker VOGELFREY auf dem Plan. Leider auch nicht wirklich meine Baustelle, zu beliebig und austauschbar ist mir der Sound der nun auch schon seit 20 Jahren aktiven Band, welche mich irgendwie immer an alte Feuerschwanz erinnern. Unabhängig von meiner persönlichen Meinung war es aber erstmals richtig voll vor der Bühne und dem Publikum schien es zu gefallen. Ich nutzte die Zeit lieber zur Nahrungs- und Getränkeversorgung, wobei sich ersteres gar nicht so einfach gestaltete, da das Festival mit einem Grillstand und einem Crepes Stand für 3500 Gäste doch arg unterbesetzt war. Die Auswahl war so weit zwar mit diversen Leckereien vom Grill, Nudeln, Kartoffeln mit Gemüse (welches aber um 17 Uhr schon ausverkauft war) okay, bei Preisen und Portionsgrößen musste man allerdings schon kurz durchatmen. Selbst für ein Open Air ist ne Manta Platte für 10€ schon etwas grenzwertig, aber wer schaut auf einem Festival auf den Euro, also so what … Wer von der Nudelportion aber satt werden sollte wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Hier sollte nächstes Jahr auf jeden Fall etwas nachgebessert werden, Konkurrenz belebt vielleicht das Geschäft.

Nun war es Zeit für die krawalligste Band des Festivals GOITZSCHE FRONT. Die Bitterfelder hatten die Meute direkt vom ersten Ton an unter Kontrolle und der Platz vor der Bühne verwandelte sich umgehend in einen pogenden und grölenden Hexenkessel. Offenbar lechzten viele Besucher, nach den bisher ja eher beschaulichen Tönen des Tages, nach einem amtlichen Abriss und den bekamen Sie auch. Mit Songs wie „Wir sind aus Gold“, „Streichholz und Benzin“, „Hafen und Herz“, „Mein Leben“, „Wenn’s nicht rockt“, dem prollig ostalgischen „Männer aus Stahl“, „Jugend von Gestern“, „Die Goitzsche brennt“, der Bandhymne „Goitzsche Front“ und dem unvermeidlichen „Der Osten rockt“ trat die Band um Frontglatze „Bocki“ zu einem Siegeszug an, der allen Anwesenden im Gedächtnis geblieben sein dürfte. Ganz groß!

Dann wurde es Zeit für den Headliner, die mächtigen KÄRBHOLZ. Das Gelände war mittlerweile rappelvoll und vor der Bühne wurde es richtig eng. Nach kurzem Intro stieg die wohl sympathischste Rock Band Deutschlands mit „Überdosis Leben“ in den etwa 105 Minuten langen Set ein und entfesselte unmittelbar einen ordentlichen Pogo Pit vor der Bühne. Die Heimspiel Fans bekamen einen Hit aus der Bandgeschichte nach dem anderen um die Ohren geschossen und das wirklich Wort für Wort textsichere Publikum fraß der Band buchstäblich aus der Hand. Torben war gut bei Stimme, scherzte laufend mit dem Publikum und auch Gitarrist und Pausenclown Adrian, Bassist Stephan und Drummer Henning hatten mächtig Spaß in den Backen und grinsten während des Auftritts um die Wette wie die Honigkuchenpferde. Nach dem Old School Auftakt am Morgen, deckte das abendliche Set mit Songs wie „Da ist noch Leben drin“, „Kind aus Hinterwald“, „Seite an Seite“, „Fallen und Fliegen“, „Perfekt unperfekt“, „In Flammen stehen“, oder dem abschließenden Gänsehaut Song „Mein Weg“ vornehmlich die Bandphase der Alben „Überdosis Leben“ bis „Tabula Rasa“ ab, wobei zwischendurch auch einzelne Songs der Alben „Barrikaden“ („Eins gegen Eins“) und „Wilde Augen“ („Chaos“) eingestreut wurden. Als Zugaben gab es dann noch den Klassiker „Du bist König“, „Der Himmel soll brennen“, sowie zwei weitere Songs (welche mir nicht mehr einfallen) zu hören, wonach 3500 glückliche Fans in die After Show Party, respektive in die Heia, entlassen wurden. Sehr cooler Gig!

Nachdem der angesagte Regen das Heimspiel am ersten Festival Tag verschont hatte, war mit einem mittäglichen Blick Richtung Himmel eigentlich offensichtlich, dass dies heute nicht der Fall sein würde. Und so kam es dann auch. Der zweite Festivaltag war immer wieder von auch mal festeren Schauern durchzogen und die Sonne, welche zumindest am Freitag zwischendurch mal reinschaute, hatte sich komplett frei genommen. Naja, sei es drum. Regencape in die Tasche und ab dafür.

Die erste Band des Tages MINUS 2 GRAD habe ich leider verpasst, sodass ich hierzu nichts sagen kann. Die folgenden TRAINCORN aus Österreich machten Ihren Job zwar ganz ordentlich, allerdings wirkte ihr Alternative Metal auf diesem Festival wie ein Fremdkörper und auch die Besucher zeigten kein allzu großes Interesse, was natürlich auch mit dem Hangover des Vortags zu haben könnte. Auch die beiden eingeschmissenen Cover von „Zombie“ und „Killing In The Name Of“ (Echt jetzt …) konnten den Funken nicht komplett überspringen lassen. Dennoch hatte die Band um Frontfrau Lucie sichtlich Spaß und bedankte sich überschwänglich für das schon frühe Interesse der Anwesenden. Sympathisch, ohne Frage!

Als nächsten mussten STUNDE NULL meiner Ansicht nach zu früh auf die Bühne. Die Südtiroler hängen stilistisch, ähnlich wie JEANLUC am Vortag, ja ein wenig zwischen den Stühlen. Etwas Deutschrock hier, etwas Alternative Metal dort, eine Prise Hardcore und eine Bandoptik die mit ihrem Einheitslook (schwarze Hose, weiße Jeans Jacke) eher an eine Boygroup erinnerte, als eine Rock Band. Nichtsdestotrotz hat der Fünfer um Sänger Aaron einige richtige Hits im Repertoire und wenn man in der Lage ist einen Blick über den Tellerrand zu werfen, gehen Songs wie „Mein Gesetz ist mein Gesetz“, „Und die Hände gehen hoch“, „Unsere beste Zeit“ und das abschließende „Keiner stirbt heilig“ sogar sehr gut ins Ohr und in die Beine. Klasse Auftritt, fand auch der zwar übersichtliche, aber nicht überhörbare kleine Mädels Fanclub vor der Bühne.

HERZLOS hatten es anschließend bei mir schwer. Obwohl ich ja eine echte Schwäche für Deutsch- und Punkrock habe, kann ich mit den Kaiserlauternern nicht viel anfangen. Frontmann Marvin schreit und krächzt leider oft mehr, als dass er tatsächlich singt und auch die deutlich Metal geprägten Riffs von Gitarrist „Raven“ (OMG) wollen mit dem ansonsten eher typischen Deutschrock für mich einfach kein harmonisches Bild ergeben. Dasselbe gilt im Übrigen auch für die Bandoptik, welche sicherlich zweitrangig ist, hier das Gesamtbild aber einfach Rund macht. Denn genau so wie die Band auftritt, klingt sie auch. Ohne wirkliche rote Linie rackert sich der Fünfer durch den Auftritt, welcher auch nach Ankündigung von Sänger Marvin Glytas einer der vorerst letzten sein soll, da man sich in eine „Bandpause“ verabschiedet. Anrechnen darf man der Band allerdings, dass sie ihr Merch Lager heute nach dem Motto „Alles für nen 5er“ plündern lassen. Songs wie „Beiß mich“, „Seuche oder Segen“ oder „Du bist das Gift“ kommen beim Publikum aber tatsächlich recht gut an und zum Ende des Sets holt man sich eins der in beachtlicher Menge anwesenden Kinder auf die Bühne und verschafft dem kleinen Mann so ein wahrscheinlich unvergessliches Erlebnis. Dafür gibt’s von mir definitiv mindestens einen Bonuspunkt!

Ein Highlight auf das sich offenbar viele gefreut haben, waren die nun auf der Bühne stehenden „Gute Laune Garanten“ REBEL TELL. Die vier Weseler haben es sich zur Aufgabe gemacht, mit ihren in Rockabilly Sound verpackten Schlagercovern den mittlerweile echt nervigen Regen zu vertreiben und die Sonne hervorzulocken. Das erste gelingt ihnen nur bedingt, zweites leider gar nicht. Nichtsdestotrotz setzt vom ersten Ton an eine Stimmung im Publikum ein, die mehr an ein Schützenfest im Sauerland, als an ein Deutschrock Festival erinnert. Menschen tanzen im Regen zu Songs wie „Du kannst nicht immer 17 sein“, „Verdammt ich lieb dich“ und „Griechischer Wein“ Discofox und grölen lauthals zu Helenes Gassenhauer „Atemlos“. Beim abschließenden „Tränen lügen nicht“ liegen sich Menschen die sich vorher nie gesehen haben, bierselig und schunkelnd in den Armen. Zwischendurch machen die vier Partygranaten auch vor einem Kinderlieder Medley nicht halt und einige Mamis im Publikum beherrschen sogar noch sämtliche Moves zu „Aramsamsam aramsamsam gulli gulli gulli gulli ramsamsam“. Respekt! Obwohl ich persönlich mit solchen Karnevals Schoten eigentlich nicht viel anfangen kann, muss ich zugeben, dass mir der Auftritt durchaus mehrfach ein amüsiertes Schmunzeln ins verregnete Gesicht gedrückt hat. Die Band kommunizierte laufend mit dem Publikum und lud zwischendurch auch zur unvermeidlichen „Wir gehen jetzt mal alle in die Hocke“ Aktion (der mittlerweile übrigens fünften (!) Aktion dieser Art während des Festivals) ein. Nicht mitzumachen ist bei Rebel Tell allerdings keine Option, so viel steht fest und ich denke ich brauche bald ein neues Knie- und Hüftgelenk … Hat aber tatsächlich Spaß gemacht!

Vor dem Headliner stand nun noch die vorletzte Band dieses Wochenendes, in Gestalt der schwedischen Rock’n’Roller PSYCHOPUNCH auf der Bühne, deren zeitloser Rotzrock durchaus zu gefallen wusste. Seit den 90ern aktiv, handelte es sich um die wahrscheinlich dienstälteste Band des Festivals, zu merken war davon jedoch nichts. Mein letzter Psychopunch Gig müsste irgendwann um die Jahrtausendwende gewesen sein, an Energie hat der Schwedenfünfer seitdem jedoch nichts verloren und auch der eine oder andere Song aus alten Tagen wurde hervorgekramt. Knaller wie „Overrated“ und „The Way She’s Kissing“ machen halt einfach Spaß und der verregnete Gerstensaft schmeckt dazu gleich doppelt so gut.

Etwas Müdigkeit machte sich bei mir langsam breit und die alten morschen Knochen wurden langsam schwer. Nichtsdestotrotz noch mal alle Kräfte zusammengenommen für den dritten KÄRBHOLZ Auftritt des Wochenendes. Offensichtlich ging es aber nicht nur mir so, denn der spontane Pogo Pit vom vergangenen Tag blieb trotz der direkten Einladung in Form des Auftaktsongs „Unter ferner liefen“ heute aus. Nicht unangenehm, da der Auftritt tatsächlich von vielen Kindern, oft keine 10 Jahre alt, meist auf den Schultern ihrer Väter verfolgt wurde. Auch Rollstuhlfahrer waren in der ersten Reihe immer wieder am Start, wurden aber dann von der Security coolerweise direkt in den Fotograben geholt. Der heutige, leider immer wieder von technischen Problemen begleitete, Set hatte seinen Schwerpunkt deutlich auf den letzten beiden Alben „Barrikaden“ und „Wilde Augen“, sowie dem Vorgänger „Kontra.“. Granaten wie „Ewig Leben“, „Die letzten Punks“, „Einsamer Ort“, „Mut gegen Perspektive“, „Gar nichts“ und das finale „Raubtier“ wurden zwischendurch aber auch heute immer mal wieder mit alten Gassenhauern wie „Nacht ohne Sterne“ oder (nochmal) „Kind aus Hinterwald“ aufgelockert. Es ist tatsächlich unglaublich, wie viele Hits diese Band im Gepäck hat. Ich hatte mit Ausnahme von „Der schwarze Schwan“ das ganze Wochenende nicht einmal das Gefühl gerade einen Skip Kandidaten zu hören. Letzteren hätte man wegen mir allerdings gern zugunsten von „Keiner befiehlt“, „Kein Rock’n’Roll“ oder „Wilde Augen“ weglassen können, denn die fehlten leider allesamt. Als Zugabe wurde dann natürlich der Bandhit „Tiefflieger“ ausgepackt, an den sich ein wirklich unterhaltsames Solo von Drummer Henning anschloss. Mit „Mutmacher“, „Feuerräder“ und „Vollgas“ wurde dann der Kehraus gemacht und ein wirklich mega cooles Wochenende abgeschlossen.

Abschließend bleibt als Resümee zu sagen, dass die vier Hölzer mit Hilfe der örtlichen Vereine eine wirklich tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt haben, welche definitiv einen Besuch wert war. Die Gäste waren allesamt, bis auf wenige Ausnahmen (einmal musste die Security jemanden "entfernen") supercool, entspannt und rücksichtsvoll, gerade in Bezug auf die vielen anwesenden Kinder. Verbesserungen wären sinnvoll im Bereich des Catering und auch die Toilettensituation war gegen Abend kein Highlight, da alle Toiletten an derselben Stelle positioniert waren. Stand man also auf der falschen Seite vor der Bühne musste man sich durch das komplette Festivalgelände schieben und dann selbst oft an der Pinkelrinne noch Schlange stehen. Für die Damen war dies noch blöder, da hier erst recht mehr Toiletten nicht geschadet hätten.

Ein fettes High-Five geht übrigens noch raus an die Leute auf den Campgrounds, die wirklich komplett abgesoffen sind, Verhältnissen, welche denen von Wacken 2023 ähnlich waren, getrotzt und sich dennoch nicht die Laune haben versauen lassen. Ohne das anwesende Traktoren Kommando dürften nur die wenigstens den Weg aus dem Morast geschafft haben ...

Auf Wiedersehen im Kärbholz Land!