1. IRON DOGHEAD OPEN AIR - Osterode
Konzert vom 07. - 08.06.2024
Bands: CASUS, HENBANE, IMPAIRED COGNITION, MORTAL TERROR und BURNING CROSS
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IRON DOGHEAD
CASUS,HENBANE,IMPAIRED COGNITION,MORTAL TERROR,BURNING CROSS
Wie geil war das denn bitte sehr?!? Ok, tief durchatmen, jetzt mal alles in Ruhe, ganz von vorn. Nach offiziell erfolgter Einladung auf dem K.I.T. durch Mitglieder des IRON DOGHEAD HMFC bin ich dieser gern gefolgt. Da ich am Freitag betreffs Arbeit keinen Urlaub nehmen konnte kann ich darüber nichts berichten. Direkt nach der Arbeit losfahrend, komme ich Zugausfall bedingt später als geplant, aber noch einigermaßen zeitig am Ziel an. Die Stimmung der Festivalbesucher ist ausgelassen, relaxt und entspannt. Mein erster Eindruck den ich binnen weniger Augenblicke von dem Gelände des ausgerichteten Privatevents mit Holzhütten, massiven Bänken, Wald-Panorama, leckerem Essen, guten Getränken, Gleichgesinnten Oldschool Metallern, (darunter viel Kuttenträgerschaft!) coolen, hilfsbereit freundlichen stets gern zu treffenden Leuten habe spricht Bände: Hier fühle ich mich wohl!
Das Treffen mit dem HMFC Iron Doghead, die Abkürzung HMFC steht für (Heavy Metal Fan Club) vielen Freunden und Bekannten Gesichtern, was in der Konstallation völlig unerwartet kommt, wird zum Stelldichein bei phantastischer chillig entspannter Atmosphäre, wo man auch Emotionen freien Lauf lässt. Letzteres ist im modernen Digitalzeitalter einer klinisch unterkühlt durch gekünstelte Wertvorstellungen geprägten Welt soziokulturell umso wertvoller.
Eingangs begrüßt mich sogleich der Shropshire-Shop, benannt nach der englischen Grafschaft im Mittelalter, wo Bruder Cadfael erfolgreich seine Kriminalfälle löst. Auch der wegweisend zu den Campingplätzen führende auf den Bäumen befestigte Lichterschlauch macht Sinn. Verteilter Torfmull auf dem Glände hilft sogar eventuellem Starkregenfall vorzubeugen, was an diesem Tag jedoch ausbleibt. Supergünstige Preise für Essen und Getränke bei einem 2-Tages event, der erste Tag mehr zum vorglühen, der zweite um zusätzlich 5 Live-Acts für lau abzufeiern, und liebe Leute eines ausgesprochen hilfsbereit freundlichen Orgateams, die es nach Kräften zu unterstützen gilt. Etwa 200 Leute sind am Wochenende anwesend, vielleicht werden es nächstes Jahr noch ein paar mehr. Gebettet in ein herrliches Waldpanorama hat sich dieser Metalfete und Livekonzert verbindende Kleinevent reichlich gelohnt. 5 Bands, zehn Getränkemarken (2 für Essen, 8 für Getränke) zu einem nicht mehr zu toppenden Preis-Leistungsverhältnis. Neben Grillwurst (vegan und Fleisch) gibt es Pulled Pork aus dem Smoker, in Sachen Getränke sthehen Bier und Softdrinks (Cola, Fanta, Wasser) zur Auswahl und als echte Besonderheit: Artige Naschkatzen bekommen eine gemischte Tüte Gummibärchen in die Hand!
Hinsichtlich des Erlebten hat sich mein Reisetrip in die hinterste Ecke von Osterode im Harz, - Schwiegershausen auf ganzer Linie gelohnt. Neben diversem Gesprächsstoff, wurde viel Musik geboten - und was am wichtigsten ist das familiäre Gemeinschaftsgefühl des Miteinander und Füreinander in der Metalszene gefestigt. Freies Parken für Wohnmobile und Autos sowie abgregrenzter Campingarea, auch den für solche Festivals zu erfüllenden Hygieneanforderungen gerecht werdende WC's sind vorhanden. Die Konzert-Veranstalter haben sich viel Mühe gegeben an so ziemlich alles wichtige soweit gedacht. Sympathisch, freundschaftlich, ehrlich und auf liebenswert umgesetzter Eigeninitiative – hat dieses zum 1. Mal stattgefundene Kleinfestival so was von amtlich gerockt! Der IRON DOGHEAD HMFC weiß wie man ein pralles Heavy Metalfestival für kleines Geld ausrichtet!
All dieser positiven Festivalaspekte Rechnung tragend, darf packende Live-Musik natürlich nicht fehlen! Rechtzeitig vor Soundcheckbeginn der vierten Band im Billing, MORTAL TERROR (einem Zugausfall ist geschuldet, dass mit die ersten drei Bands entgehen - CASUS (Death Metal) aus Hildesheim, HENBANE (Black Metal), ebenfalls aus Hildesheim und IMPAIRED COGNITION (Black/Death Metal aus Göttingen) shit happens!) begibt sich das Verfassende Individuum dieser Zeilen direkt nach vorne in Richtung Bühne. Oldschool-Thrash Metal aus Kassel steht auf dem Plan! Eine treuen Support bildende Fanbase aus dem Kasseler Raum (die Abteilung Oldschool-Thrash einschließlich fleißigem Support aus Kassel und Umgebung ist auch in Osterode-Schwiegershausen im Harz stark vertreten!) findet sich zeitnah vor der Bühne ein, etwas Gitarrensoundcheck, dann geht es los los...
MORTAL TERROR
bringen die Hütte von 0 auf 100 zum Toben! Bei den gegen 19:45 los legenden Oldschoolthrashern aus Kassel zieht es Gruppenweise Leutchens zur Bühne. Kräftiges Faustrecken zu tiefkehligen Shouts wie es MORTAL TERROR-Fronter Jann 'Praktikant' Hoffmann bei satten Midtempoparts fordert, einschließlich unüberhörbarer "Hey, Hey, Hey"-Anfeuerungsrufe gehört ebenso dazu wie kollektives Gruppenheadbangen – MORTAL TERROR machen alles richtig, werden - zumindest ist dies mein persönlicher Eindruck - zunehmend besser, was vor allem an der wieder gefundenen Harmonie innerhalb der Band liegt. Band Urgestein Dirk Wieland blüht richtig auf, steuert wo es erforderlich ist, unterstützende Backingvocals bei, feuert krachende Riffs, explosive Leadsoli aus der Flying V, auf der anderen Bühnenseite gegenüber harmonieren Rhythmusgitarrist Andreas Klein und Bassist Gerret „Rox“ Geilich nahezu synchron mannschaftsdienlich, Schlagzeuger Jürgen Grauer treibt seine Vorderleute mit wuchtig-peitschenden Drumschlägen zu Höchstleistungen an.„Violent Years“ und „Bite Of The Underdog“ bilden das kraftvolle Auftaktdoppel, Der ¾ getaktete „Speed Demon“ entfacht mittels undurchlässig kompakter Riffwände Thrash Mania pur, das Volk in der Blockhütte gröhlt reckt Fäuste und Headbangt auf Teufel komm raus. MORTAL TERROR sorgen für den exzessiven Totalabriss!
Ab der zweiten Hälfte vom Set bildet sich ein wild pogender Thrashpulk, indem es mächtig zur Sache geht, während rechts daneben getrennt durch einen Säulenbalken die Faustreckende Gruppen-Headbanger-Fraktion deutlich das Sagen hat. Unüberhörbar laut durch die Grillhütte hallende „Mortal Terror, Mortal Terror, Mortal Terror“-Schlachtrufe zeigen wie heftig bis unters Dach die Stimmung kocht. Zwischendurch macht Dirk Werbung für Bandmerch & Tonträger.
Weitere Kampfhymnen wie „Hate For The Haters“, der Faustrecker „Warheads“ und „To Old To Die Young“ sorgen für massiv Stimmung beim komplett durchdrehenden Fanvolk. Im Zugabeteil mit dem zahlreich Fäuste nach oben gehen lassenden EXCITER-Cover „Violence and Force“ geht’s mächtig ab. Wenn Shouter Jann 'Praktikant' Hoffmann zum Abschluß einer von Anfang bis Ende berauschenden Vorstellung die Bandsignaturhymne ansagt: „Ihr habt es nicht anders gewollt... hier ist... „Mortal Terror!“ Getrennt durch eine Säule geht links nocheinmal der heftig ausklinkend rotierende Pit ab, rechts daneben werden Fäuste gereckt und fliegen die Matten. Das berauschte Thrashvolk läuft wie Kassels Oldschool-Thrash-Institution auf Hochtouren, - die Grillhütte bebt! Im Anschluß finden zahlreiche MORTAL TERROR-Tonträger und so einiges an Merch (T-Shirts) ihre neuen Besitzer.
BURNING CROSS
Nach MORTAL TERROR auf die Bühne zu müssen ist kein leichtes Unterfangen. Das müssen auch die Extrem-Black Metaller BURNING CROSS aus Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) fest stellen, die entsprechend ihr spezielles Fanklientel haben, allerdings nach soviel geballtem Thrash die Hütte mit ihrem teils heftig extremen andererseits auch Atmosphärischen Black Metal nicht mehr derart voll bekommen. Auch wenn ich zugegebener maßen kein Stück des gebotenen Songmaterials der Band kenne, deren Sänger sich konzentriert und exzessiv zu harrschen Knüppelattacken und wechselhaftem Gesang die Lunge heißer brüllt, schreit, growlt und keift.
Dennoch macht der entgegen gesetzt zu vielen ihrer Genrekollegen teilweise mehr auf Zivilkleidung Wert legende Fünfer seinen Job ordentlich. BURNING CROSS stellen damit selbst für manche Leutchens, denen sie bisher völlig unbekannt waren einen bisher noch unbekannten Erfahrungswert dar.
Schlußwort:
Im Anschluß der fünf Liveauftritte gibt’s noch ne Metalparty wo richtig fett zu traditionellem Oldschool Metal bis in die frühen Morgenstunden abgeschädelt werden kann. Egal ob NWOBHM, TOKYO BLADE, SAXON, über JUDAS PRIEST, MANOWAR bis zu 80er Schwedenstahl Raritäten wie SCRATCH („Metalbreaker!“) Oldschool-Metal in Reinstahlkultur- auch Thrasher werden u. a. mit TANKARD-Gassenhauern amtlich bedient. Für entspannten Dialog zieht es die letzten Feierwütigen auf den Campingplatz, wo in vertrauter noch gemeinsam beisammen sitzender Runde Konversation über diverser Thematik geführt wird.
Man möge mir die schwächere Aufnahmequalität der Fotos verzeihen, die Lichtverhältnisse waren zugegebenermaßen mitunter schon etwas kompliziert.
Nach dieser feinen Nacht im Harz ohne Überschwemmungswarnung wegen zuviel Regenfall bei angenehm warmen Sommerwetteremperarturen, die sich dann gegen Abend etwas abkühlten, gilt es dem freundlichen jederzeit unterstützenswerten Team des HMFC IRON DOGHEAD ein dickes Lob und D a n k e für einen phantastischen Event in hervorragendem Ambiente zu sagen. Leute: Behaltet diesen Termin nach Möglichkeit bei und macht weiter so!) Was für ein superbes Kleinfestival mitten im Wald, bei überdachter Location. Das 2. IRON DOGHEADS Open Air soll nächstes Jahr 2025 stattfinden, Termin gibt das Veranstalterteam seinen speziell dafür geladenen Gästen bekannt. - Gleiche Stelle, selbe Welle...