HELLOWEEN & STRATOVARIUS - Langen, Stadthalle
Verfasst von Dirk Menzel.
Konzert vom 01.12.10
Neue Stadthalle Langen
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Trick Or Treat
Klirrende Kälte, arschglatte Strassen, leichte Schneeverwehungen – nicht die besten Voraussetzungen, um die Couch in der warmen Bude zu verlassen und sich in die neue Stadthalle nach Langen zu begeben. Aber scheiss aufs Wetter, zu lange hab ich mich auf diesen Abend gefreut, besonders auf den Headliner, der 2007 an gleicher Stelle ein fantastisches Konzert abgeliefert hat. Die dritte Band TRICK OR TREAT hab ich nicht gesehen, dem Schnee sei Dank. Also ging’s für mich mit STRATOVARIUS los, die ich allerdings schon lange vor dem spektakulären Split mit Mastermind Timo Tolkki aus den Augen verloren habe. Zu sehr haben sie sich musikalisch aus meinem Interessenbereich entfernt. Dann noch die eher durchwachsenen Gesangsleistungen von Timo Kotipelto, der mich damals live nicht besonders überzeugen konnte. Okay, neue Besetzung, neues Glück – weit gefehlt! Verdammt viel Pech, würde ich sagen, denn Schlagzeuger Jörg Michael bekam vor kurzem die niederschmetternde Diagnose Krebs gestellt. Alles Gute und viel Durchhaltevermögen von dieser Stelle aus!! Somit war eine Bandbesetzung auf der Bühne, von der ich nur noch Timo Kotipelto (Vocals) und Jens Johansson (Keyboards) kannte. Los ging’s mit dem Song PHOENIX, der die zahlreichen Fans erstmal weniger begeisterte. Sehr verhaltene Reaktionen und nur nach einstudiertem Vorturnen von Kotipelto bekamen die Fans die Hände in die Höhe und die Münder zum Brüllen auf. Okay, man muss manchmal auch erstmal das Eis brechen, was der Frontmann sehr häufig versuchte. Es klappte immer besser, je länger der Gig dauerte. Was mich angenehm überraschte war die Tatsache, dass Kotipelto seinen Live-Gesangsstil endlich seinen Fähigkeiten angepasst hat. Die sehr hohen langen Töne sang er nicht mehr auf Deiwel komm raus komplett aus, sondern verkürzte sie deutlich, was dem gesamten Gesangsbild deutlich zu Gute kam, obwohl sich das manchmal etwas abgehackt anhörte. Viel weniger Rumgejaule machte seine Performance gleich eine Klasse besser! Die Fans tauten auch endlich auf, mussten immer seltener zum Mitklatschen animiert werden und die Show entwickelte sich wirklich zu einem geilen Anheizer, hätte ich so nicht erwartet. Nach einer Stunde war dieser gute Gig vorbei und die Band wurde mit viel Applaus verabschiedet.
Setlist STRATOVARIUS:
Phoenix
Legions
Darkest Hours
The Kiss Of Judas
Against The Wind
Winter Skies
Speed Of Light
Paradise
Deep Unknown
Hunting High And Low
Black Diamond
Sooo, nun aber zum Headliner, der sich sehr viel Zeit ließ, die Bühne zu betreten. Nach FOR THOSE ABOUT TO ROCK vom Band erlosch das Licht, HAPPY HAPPY HALLOWEEN wurde von den Fans erwartungsfroh angestimmt, das Intro wurde abgespielt und die Band legte danach furios los mit dem Opener ARE YOU METAL?. Was für ne Frage – na logo! Stimmung, Bangen, Stimmung, Brüllen, Mitsingen – das volle Programm - direkt gefolgt von EAGLE FLY FREE. Enorme Spielfreude bei den Jungs, die ja erst ein paar Gigs auf dieser Welttournee absolviert haben. Danach erstmal reichlich Jubel und ein paar Sätze von Andi zum letzen Gig in Langen. 3 Jahre isses her – wie die Zeit rennt… Recht früh kam nach dem dritten Song schon das Gitarrensolo von Sascha Gerstner, was aber erfreulich kurz gehalten wurde und ging in den neuen Song WHERE THE SINNERS GO über. Zu den neuen Songs kann man sagen ----> sehr geil, wie das gesamte Album! Natürlich durften auch die alten Schinken nicht vernachlässigt werden. Was mich ein bisschen störte war die Tatsache, dass der Soundmann ziemlich viel an den Reglern drehte, denn nicht nur der Drumsound war von Song zu Song deutlich wahrnehmbar unterschiedlich, manchmal auch schlechter als vorher. Ich hab keine Ahnung, warum da heutzutage so oft rumgeschraubt wird. Na ja, wenns denn sein muss. Die Leistung der Band trübte es jedenfalls nicht und sie servierten uns einen Hammersong nach dem Nächsten. Selbst der sonst so unauffällig wirkende Weiki machte zum Ende der Show hin einen amtlichen Rumpelstilzchentanz, der von Andi sehr aufmerksam begutachtete wurde. Er konnte sich das Lachen kaum verkneifen ;-) Auch die anderen Jungs hatten ihren Spaß und fegten ausgiebig über die Bühne. So hat man das gerne! Nach FUTURE WORLD ging dann sogar das Hallenlicht an, obwohl noch ein Song auf der Setlist stand, nämlich DR. STEIN. Dazu wurden rechts und links im Fotograben zwei große Kürbisse aufgeblasen, die von innen beleuchtet waren. Das Hallenlicht ging wieder aus und die Band bekam Zuwachs, denn Herr und Frau Dr. Dr. Dr. Stein fegten über die Bretter und schossen Plastikkürbisse ins Publikum. Die Stimmung war natürlich längst ganz oben und die Band wurde noch mal richtig abgefeiert. Nach 1 Stunde und 40 Minuten war dann leider schon Schluss. Leute, das hat großen Spaß gemacht!
Setlist HELLOWEEN:
Intro
Are you Metal?
Eagle Fly Free
March Of Time
Guitar Solo - Sascha
Where The Sinners Go
Steel Tormentor
Drum Solo – Dani
I´m Alive
Handful Of Pain
Keeper Of The Seven Keys / The King Of A Thousand Years / Halloween
I Want Out
Ride The Sky
Future World
Dr. Stein