W.A.S.P. - Langen, Stadthalle





Konzert vom 18.11.10
Neue Stadthalle, Langen


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Shadowside

 


W.A.S.P.-Fans haben es nicht leicht bei den Konzerten. Immer und immer wieder bekommt man ne eigentlich gute Metalmahlzeit mit bitterem Beigeschmack serviert. Die Vorgruppe SHADOWSIDE ging um 20 Uhr 40 von der Bühne, die W.A.S.P. dann um 21 Uhr 35 betrat….
Das Bühenbild war sehr schlicht. Rechts und links neben, sowie hinter dem Schlagzeug waren Videoleinwände aufgebaut – das war alles an optischen Effekten. Kein monströser und bekletterbarer Mikroständer, keine Pyros, rohes Fleisch gibt’s ja schon seit zig Jahren nicht mehr, kein Kunstblut mehr, keine Jungfraupeinigung mehr – früher war alles besser, als W.A.S.P. noch schockte – heute wird halt nur noch gerockt. Trotzdem zieht es immer wieder einige hundert Fans zu den Gigs. Wenn man es rein musikalisch betrachtet, bekommt man schon geile Songs präsentiert – wären es nicht seit Jahren zu 90% immer dieselben. Solch ein starres Verhalten, was die Änderung der Setlist betrifft, ist man sonst nur von AC/DC gewöhnt. Und auch da rennen die Fans in Scharen hin. Was macht es also aus, diese treue Gefolgschaft? Es kann nur der Kultfaktor sein. Auch sollte man immer kurz vor dem W.A.S.P.-Gig auf der Bandhomepage nachschauen, ob das Konzert auch tatsächlich stattfindet. Es sind nämlich schon mindestens 4 Gigs der Tour kurzfristig abgesagt worden. Auch nicht besonders fanfreundlich. Was immer da auch schief gelaufen ist – man erfährt ja nie die echten Gründe und muss sich somit seine eigene Meinung bilden – besonders professionell scheint es nicht zu sein und lässt dummerweise zu viel Spielraum für Spekulationen. Wenn das mal nicht in Zukunft nach hinten losgeht…
Der übliche Einsteiger „On Your Knees“ läutetet die W.A.S.P.-Show ein. Wie schon beim ersten Teil der Babylon-Tour im letzten Jahr, liefen auf den Leinwänden entweder fast synchron zu den Songs auf der Bühne die jeweiligen alten Videos oder andere visuelle Schmankerl. Was man Blackie und seinen Jungs nicht vorwerfen kann ist, dass sie Statisten auf den Brettern wären. Alle 3 waren ständig in Bewegung, flitzten von links nach rechts, posten schön vorne am Bühnenrand und gaben wirklich alles. Blackie drehte sich oft um in Richtung Leinwände und es hatte den Anschein, als würde er die alten Videos mit seinen Ex-Kollegen etwas wehmütig anschauen. Vom noch aktuellen Album BABYLON fanden sich gerade mal 2 Songs in der Setlist wieder. Kein Wunder, mehr hätten eh nicht zeitlich reingepasst, denn nach sage und schreibe 48 Minuten und gerade mal 8 Songs verließ die Band die Bühne, um das reguläre Set zu beenden!! Ehrlich gesagt, ich fühlte mich richtig verarscht, insbesondere als wir noch geschlagene 5 Minuten warten mussten, bis sich Blackie und seine Band wieder auf die Bühne bequemte. Sorry für meine etwas bissige Kritik, aber so etwas gehört sich nicht, bloß wird es Mister Lawless reichlich wenig interessieren. Wie man dann auch noch in Jubelstürme verfallen kann, ist mir ebenso unerklärlich. Als gnädige Zugabe gab es dann doch noch 3 Stücke, die meine Laune kaum noch heben konnten. Somit hatten wir dann 73 vergangene Minuten. Zieht man davon das Intro und die minutenlange Auszeit vor der Zugabe ab, dann …..ach ich will es gar nicht ausrechnen.
Schade schade, dass man sein eigenes Denkmal so demontiert. Ich werde mir wirklich überlegen, ob ich mir das in Zukunft noch mal antun werde, wobei die Musik immer wieder geil ist und obwohl sie live auch nicht immer das ist, was sie sein sollte…

 


Setlist W.A.S.P.:
On Your Knees
The Real Me
L.O.V.E. Machine
Crazy
Live To Die Another Day
Wild Child
The Idol
I Wanna Be Somebody
Chainsaw Charlie
Heaven´s Hung In Black
Blind In Texas


Fotos vom Konzert (© 2010 by Stefan Hoidn) gibts >hier<

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