THE GEMS – Aschaffenburg

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Konzert vom 07.11.2024
Support: MIA KARLSSON

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THE GEMS
MIA KARLSSON

THE GEMS - Ein Abend voll explosiver Frauenpower.
Am Donnerstagabend im Colos-Saal Aschaffenburg war es so weit: Es ist immer ein aufregender Moment, wenn man eine neue Band auf der Bühne sieht, die vor Energie und Leidenschaft ihrer Mitglieder nur so strotzt. Das Frauen-Trio THE GEMS hat sich aus ehemaligen THUNDERMOTHER-Mitgliedern formiert und seit dieser Abspaltung eine beeindruckende Wandlung durchlebt. Ganz im bildlichen Sinne ihrer aktuellen Phoenix Tour brüsten sich die Damen stolz mit ihrer neu gelebten Unabhängigkeit. THE GEMS brachten das Publikum mit einer ordentlichen Portion Rock`n`Roll, schnellen Riffs und fulminanten Vocals in Ekstase und ließen dabei kaum eine Verschnaufpause.
Doch bevor die Bühne an diesem Abend in Flammen stand, gab es erstmal einen ruhigeren, aber dennoch interessanten Support: MIA KARLSSON, die mit ihrem Akustik-Soloprojekt die ersten Töne des Abends anstimmte.

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Die schwedische Musikerin Mia Karlsson begann ihren 25-minütigen Auftritt mit akustischen Gitarrenklängen, was zu Beginn für eine eher entspannte Atmosphäre sorgte. Wer die Ex Frontfrau von CRUCIFIED BARBARA und früheren Auftritten kennt, ist ihre eingängigen Gitarrenriffs und eine kräftige Rockröhre gewohnt. Nach langjähriger Pause zeigt sich die Dame mit ihrem Soloprojekt nunmehr von ihrer weichen Seite. Ihr im Frühling begonnenes Debütalbum befindet sich derzeit im Feinschliff, einige Singleauskopplungen gibt es jedoch für den Vorgeschmack. Der am 6. September erschienene Coversong „Nothing In My Heart“ von JOHN HIAT eröffnete die Ära ihres Soloprojekts. Ihre Musik, sehr introspektiv und ruhig, wollte sich an diesem Abend zunächst nicht so recht in den Vordergrund drängen. Das Publikum, noch etwas zurückhaltend und vom sanften Sound überrascht, ließ sich zwar auf die Melodien ein, doch der gewisse Zauber wollte anfangs nicht so recht aufkommen. Einige Zuschauer schienen der Darbietung eher passiv zuzuhören, doch mit der Zeit gewann Karlsson zunehmend an Sympathie. Während es im Saal nach dem ersten Song „I`m not the one“ noch recht ruhig blieb, gab es spätestens nach „Breathe Now“ ersten Beifall. Ihre Songs, durchzogen von melodischen Gitarrenlinien und sanften Vocals, fanden also schließlich ihren Weg in die Herzen des Publikums – vielleicht auch aufgrund der kurzen Dauer des Auftritts mit gerade einmal sechs Songs, der die erwartungsvolle Stimmung nicht zu sehr dämpfte. Zum Schluss stimmte Karlsson noch etwas abgeklärtere Töne mit einer akustischen Version des Crucified Barbara Songs „My Heart is Black“ mit überraschenden Textzeilen wie „Life is a bitch and so am I“ an. Doch auch hier blieb sie ihrem bisherigen Stil treu und ließ damit die Dynamik im Set missen. Mit einem schnellen „Dankeschön“ war sie auch schon wieder von der Bühne verschwunden und wirkte dabei nahezu schüchtern. Bestimmt erwarten uns zukünftig noch einige Veränderungen in ihrem Auftrittsstil.

Setliste MIA KARLSSON:
I'M NOT THE ONE
BREATHE NOW
WOULD YOU
EMBRACE
NOTHING IN MY HEART (JOHN HIAT COVER)
MY HEART IS BLACK (CRUCIFIED BARBARA COVER)

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Mit ihrem Knaller Hit „Queens“ vom aktuellen Album „Phoenix“ stürmten die heiß erwarteten Damen des Abends die Bühne. Ein Inferno knalliger Lichteffekte, einer starken Bühnenpräsenz und einem top Sound überrollte das Publikum. Die Sängerin mit der langen Mähne, Guernica Mancini, bestach mit ihrer kraftvollen, voluminösen Stimme, die in jeder Ecke des Raums Widerhall fand. Die Fans wurden knallhart wachgerüttelt und zeigten sich in feierlauniger Manier. Kontrastreicher hätte der Übergang vom Support Act nicht sein können. Doch auch für Mia Karlsson war der Abend nicht vorbei, so überraschte sie zur Unterstützung ihrer Kolleginnen am Bass und zeigte, dass immer noch ordentlich Rock`n`Roll in ihr steckt. Nach knapper Begrüßung schloss sich der nächste Song „Send me to the Wolves“ an. Ein Paukenschlag nach dem anderen. Befeuert wird die Dynamik der Songs durch Mona Lindgrens Gitarrensoli, welche die Menge mit ihrer wilden Leidenschaft mitreißen. Überraschend war das Drum-Solo von Schlagzeugerin Emlee Johansson. Kombiniert mit Klängen aus Filmklassikern, wie etwa Ghostbusters oder Stars Wars, wurde der Show eine unterhaltsame, cineastische Note verliehen. Hier zeigt sich die Band von ihrer kreativen Seite – THE GEMS wissen, dass Humor und Abwechslung gut ankommen.

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Eher selten, dass eine Band ihr gesamtes neues Album live spielt, doch The Gems machen genau das. Eingestreut wurden andere eigene Songs der Soloprojekte Mona Lindgrens und Guernica Mancinis, als auch drei bekannte THUNDERMOTHER Cover. Zu letzteren gehören die Klassiker „I don`t know you“, „Lound and Free“ und der Ohrwurm „Driving in Sytle“. Das Set ihrer Phoenix Tour ist lang. Doch das Energielevel der Einstiegssongs nimmt nicht ab. Von kraftvollem Hardrock bis zu poppigen Melodien sprechen sie ein breites Publikum an. Die Band beweist, dass sie nicht nur ihr Material im Griff haben, sondern auch ein mutiges Live-Erlebnis bieten, das keine Langweile aufkommen lässt. Die Erfahrung, welche die Musikerinnen in der Zeit ihrer vorausgehenden Formation und zahlreichen Tourneen gesammelt haben, ist spürbar. Die Band strahlt eine Selbstsicherheit und ungebremste Energie aus, die geballte Frauenpower zieht sich als roter Faden durch die Setlist. Hier ist nichts gestellt oder übertrieben und das steckt an. Die Mädels kann man im Auge behalten.

Setliste THE GEMS:
QUEENS
SEND ME TO THE WOLVES
DOMINO
SILVER TONGUE
VIPER ATTACK (DEMONA SONG)
INCEPTION (GUERNICA MANCINI SONG)
UNDISCOVERED PATHS
MARIA`S SONG
EASE YOUR PAIN
DRUM-SOLO
RUNNING
P.S.Y.C.H.O.
KISS IT GOODBYE
FORCE OF NATURE
FRUITS OF MY LABOR
I DON`T KNOW YOU (THUNDERMOTHER COVER)
LOUD AND FREE (THUNDERMOTHER COVER)
DRIVING IN STYLE (THUNDERMOTHER COVER)
LIKE A PHOENIX

Bericht und Fotos von Nina Müller