ACCEPT - Langen

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Konzert vom 07.11.2024
Support: PHIL CAMPBELL & THE BASTARD SONS

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ACCEPT
PHIL CAMPBELL & THE BASTARD SONS

Die zum aktuellen ACCEPT Studioalbum angesetzte “Humanoid”-Tour gastierte heuer auch in Langen. Definitiv hatte ich hierbei nicht mit über 1400 Ticketkäufern gerechnet. Unterm Strich bei diesem Line Up letztendlich jedoch realistisch. Der Altersdurchschnitt war dann auch bei 50+ angesetzt und nicht wenige Besucher trugen MOTÖRHEAD Leibchen, was am Opener PHIL CAMPBELL & THE BASTARD SONS lag. Ich für meinen Teil war in der glücklichen Lage vor dem Konzert mit Uwe Lulis (git., ACCEPT, Ex-REBELLION, Ex-GRAVE DIGGER) noch einen langjährigen Freund und später im Saal viele weitere Bekannte treffen zu können. Thematisiert wurden hierbei u. a. auch die aufgerufenen Merchandise Preise wie z. B. das Tour-Shirt für 40 €, was ich an dieser Stelle besser unkommentiert lasse…

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Den Anfang eines kurzweiligen Konzertabends machten PHIL CAMPBELL & THE BASTARD SONS, wobei man das mit den „Sons“ wirklich wörtlich nehmen konnte, denn auf der Bühne standen neben dem ehemaligen MOTÖRHEAD Gitarristen zwei seiner drei Söhne. Zum einen an der Gitarre Todd und zum Zweiten am Bass der Tyla. Nur Dane am Schlagzeug wurde durch einen talentierten jungen Schweden ersetzt, der in Langen seinen letzten Einsatz als Ersatz feierte. Nach anfänglichem Nachjustieren hatte der Mann am Mischer das Soundgefüge zum zweiten Song “Freak Show” so eingestellt, dass die Rock’n Roll Party ab hier für alle richtig los gehen konnte. Ein redseliger Phil Campbell sagte die erste (“Going To Brazil”) von vier MOTÖRHEAD Cover-Nummer an diesem Abend persönlich an und begrüßte hierbei auch gleich das Publikum. Zum zweiten Cover “Born To Raise Hell” stellte er dann seine Band vor. Die Stimmung war hier schon sehr gut, denn das angebotene Songmaterial war eine gesunde Mischung aus eigenem Material und eben den angesprochenen Cover Nummern. Definitiv hervorheben muss man an dieser Stelle den Frontmann Joel Peters, der nicht nur optisch aus der Reihe fiel, sondern auch gesanglich was her machte. Er war nicht einfach nur „der Sänger“ neben einem bekannten Gitarristen, nein er drückte dem Ganzen mit seiner agilen Performance schon seinen Stempel auf. Erwartungsgemäß waren die Publikumsreaktionen bei den MOTÖRHEAD-Songs wie “Ace Of Spades” mit kollektivem Mitgrölen aus nahezu allen anwesenden Kehlen oder dem Schlusstrack “Killed By Death” am stärksten, aber daran muss man sich messen lassen, wenn man mal in einer Kult-Kombo gezockt hat. Nach beachtlichen 55 Minuten Spielzeit jedenfalls hatte man das Publikum zumindest schon mal auf eine gute Betriebstemperatur gebracht.

Setlist PHIL CAMPBELL & THE BASTARD SONS:
We're The Bastards
Freak Show
Going To Brazil (Motörhead Cover)
Schizophrenia
High Rule
Born To Raise Hell (Motörhead Cover)
Straight Up (Phil Campbell Song)
Ace Of Spades (Motörhead Cover)
Strike The Match
Killed by Death (Motörhead Cover)

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ACCEPT-Shows der letzten Jahre im Bekanntenkreis oft als One-Man-Hoffmann-Show oder ein ACCEPT-Cover Programm verschrien, erlebte ich in Langen so nicht. Klar, die Jahre als ein Uwe Lulis eher die zweite Geige spielte und im Hintergrund agierte, gab es auch, aber das hat sich geändert seit man spätestens seit 2019 mit drei Gitarren, einem neuen Bassisten und neuem Schlagzeuger unterwegs ist. Man hat an der Performance sichtbar gearbeitet, auch wenn das für den einen oder anderen ab und an schon ziemlich einstudiert und teils auch antiquarisch als 80er-Remake aussehen mag. Passend zum “Humanoid”-Bühnenbild startete man mit “The Reckoning” und eben dem Titeltrack des aktuellen Albums bevor man sich mit den abgefeierten “Restless And Wild” und “London Leatherboys” den ersten beiden ACCEPT-Klassikern widmete. Erstgenannter schon deswegen geil anzusehen, da hier erstmals das Triple-Axe-Posing der drei Gitarristen zum Tragen kam. Klar die Choreo dieser Meilensteine wirkte einstudiert und nicht wirklich spontan, aber mal ehrlich, erwartet hatte man das wirklich? Klassiker hin oder her, für mich waren eher die neuen Songs in ihrer Live-Darbietung interessant, wie z. B. „Straight Up Jack”, welcher live durch seinen Groove oder eben das eingängige „Frankenstein“, die bei mir zu überzeugen wussten. Geschickt variierte die übrigens auf dieser Tour täglich wechselnde Setlist zwischen Blöcken aus neueren Songs und eben den Klassikern der Dirkschneider Ära. An dieser Stelle ist es Zeit mal wieder eine Lanze für den seit 2009 agierenden und heute 70-jährigen Frontmann Mark Tornillo zu brechen. Eine bessere Wahl für den Posten am Mikro hätte Hoffmann damals nicht treffen können. Egal ob eben der Klassiker oder “seine” Songs wie “Teutonic Terror” oder “Pandemic”, es gleicht immer wieder einem Erlebnis die Intonierung des kleinen großen Mannes am Mikro dazu zu erleben. Hier konnte er sich bei einem Medley, bestehend aus „Demon's Night“ / „Starlight“ / „Losers And Winners“ / „Flash Rockin' Man“, voll und ganz austoben. Aber auch klar, die Flying V Gitarren stehen bei einer ACCEPT Show natürlich im Vordergrund, was man auch raushängen lässt. Egal ob Hoffmann soliert, er mit Lulis und/oder Philip Shouse battelt, man überlässt hierbei auch mal Neubassist Martin Motnik (Ex-DARKSEED, Ex-EISBRECHER) das Licht am vorderen Bühnenrand. Selbst Drummer Christopher Williams, der mit seinem Schlagzeug hoch ogen auf seinem Drum Riser thronte, bekam sein kurzes Solo (“Metal Heart”). Und das Publikum? Ja, das bekam auch genug und zwar in Form weiterer unkaputtbarer Hits wie “Princess Of The Dawn” inkl. einem Chor aus über 1000 Kehlen oder einen durchs Publikum kreiselnden Gummi Hai beim ersten Zugabestück “Fast As A Shark”. Nach dem unverzichtbaren „Balls To The Wall” wurden die Fans nach 100 Minuten mit dem Gute Laune Track “I'm A Rebel” dann auf ihren Weg nach Hause geschickt.

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Zwei grundsolide Shows mit starken Setlisten ohne große Überraschungen, die zudem noch richtig Spaß gemacht haben und kurzweilig waren. Beste Unterhaltung also.

Setlist ACCEPT:
The Reckoning
Humanoid
Restless And Wild
London Leatherboys
Straight Up Jack
Midnight Mover
Breaker
Dying Breed
Riff Orgie: Demon's Night / Starlight / Losers And Winners / Flash Rockin' Man
Frankenstein
Shadow Soldiers
Princess Of The Dawn
Metal Heart
Teutonic Terror
Pandemic
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Fast As A Shark
Balls to the Wall
I'm A Rebel

@Fotos mit freundlicher Genehmigung von Frank Hameister