FREEDOM CALL - Aschaffenburg, Colos-Saal
Konzert vom 22.12.10
Support: Orden Ogan
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www.freedom-call.net
www.myspace.com/ordenogan
www.colos-saal.de
Zwei Tage vor Weihnachten lud Chris Bay mit Anhang zum Konzert nach „Aschebersch“, wie er sich so schön ausdrückte, in den Colos-Saal und die Leute kamen. Glücklicherweise war das Konzert nicht ausverkauft, denn das bedeutet in dem ansonsten perfekt für solche Clubgigs ausgestatteten Saal nur extremes Gedränge. So aber fanden sich zwar zahlreich die Leute ein und viel Platz war nicht mehr ersichtlich, aber man bekam noch Luft und konnte sich noch vom Getränkestand zu den Toiletten und seinem eigenen Platz zurück bewegen. Etwas erstaunlich, dass Stehtische mit Barhocker auf der Fläche standen, aber diese sollten dann auch nicht weiter hindern.
Den Anfang machten ORDEN OGAN. Die Band, die gerade in diesem Jahr durch ihren Übersong „We’re Pirates“ auf allen gängigen Samplern punkten konnte und durch solide Festivalgigs dermaßen abräumte, dass erst kürzlich deren offizielles Debüt Album (vorher gab es noch eine Eigenproduzierte, die an diesem Abend für lockere 8 Euro erstanden werden konnte) neu mit Bonustracks aufgelegt wurde. Und man legte auch gleich mit dessen Opener los. Die Mischung aus BLIND GUARDIAN, RUNNING WILD und ORDEN OGAN kam zunächst etwas verhalten beim Publikum an, jedoch nach drei Liedern tauten die Anwesenden auf und die Party konnte beginnen. Gerade die ersten Reihen schienen deren starke Lieder zu kennen, während der Rest sich aber von der Spielfreude und dem Können hinreißen ließ. Auch die teils sehr lustigen Ansagen von Sänger „Seeb“ brachten Stimmung und Auflockerung und mit einer Stunde Spielzeit konnte die Truppe diesen Auftritt sicherlich erneut als Erfolg verbuchen, zumal man mit dem Death-Grind Verarsche Zugabe Track die ungewöhnlichste Zugabe spielte, die manch einer je zu Gesicht bekommen haben dürfte. Obendrein gabs vor der Zugabe noch einen neuen Song, und beim allerletzen Song sollte jeder Gast Videos mit seinem Handy schießen, diese online stellen und daraus soll dann ein neues Video der Band entstehen…. Bin gespannt. Klasse Auftritt einer Band, die mit Sicherheit gerade erst am Anfang ihres rasanten Aufstiegs steht.
Setlist Orden Organ:
1. The New Shores Of Sadness
2. Reality Lost
3. Nobody Leaves
4. Welcome Liberty
5. Easton Hope
6. We’re Pirates
7. Pray For Glory (?) (Neuer Song)
8. Splattered in half a minute (?) (Zugabe)
9. Lord Of The Flies (Zugabe)
Eine viertel Stunde später war es dann Zeit für FREEDOM CALL die Bühne einzunehmen, und man merkte dann doch klar, wegen wem die Anreise zu der winterlichen Zeit auf sich genommen wurde. Obersympath Chris Bay, der es sich vor dem Konzert nicht nehmen ließ, einige Gäste noch persönlich bei einer Visite durch die Halle zu begrüßen, legte mit seiner Truppe gleich los und begeisterte mit einem Gemisch aus Elchgeweih und Weihnachtsmütze auf dem Haupt. Auch hier punkteten lustige Ansagen und lockere Mitsingspielchen, und das Aschaffenburger Publikum zeigte mal wieder, dass es Bock zu rocken hat. Der Sound war (wie auch schon bei OO) glasklar, ordentlich laut, aber keinesfalls überdreht oder so laut, dass es für den Metall-Normal-Verbraucher Ohrenstöpsel gebraucht hätte. Viele Lieder des klasse abweschlungsreichen Albums „Legend Of The Shadow King“ wurden dargebracht und schön vermischt mit alten Klassikern. Bei „Merlin – Requiem“ setzte sich Mr. Bay selbst bei Kerzenschein ans Piano und sang dazu glänzend wie den ganzen Abend, wobei ich hier und da glaubte, er singe einen Halbton tiefer oder traue sich nicht in die ganz hohen Töne. Sei’s drum, besser gut etwas tiefer gelegen als schief hoch…oder so ähnlich. Jedenfalls sind FREEDOM CALL immer ein Garant für eine gute Laune, sofern man deren „Happy Metal“ mag. Auch wenn Neuzugang Klaus Sperling am Schlagzeug verhindert war, wirkte die Truppe mit Ersatzdrummer Ramy Ali (Evidence One) doch wie jahrelang eingespielt, und ein „Slash“ Hut nebst Sonnenbrille sorgte ebenfalls bei „Mr. Evil“ für gute Laune. Satte 105 Minuten spielten FREEDOM CALL ununterbrochen ihre Hits bis man sich zwei Minuten für eine Zugabe verabschiedete und nochmals zwei Songs darbot. Ein echt klasse Metal Abend zweier richtig großer Klasse Bands, die hoffentlich in naher Zukunft den Erfolg einfahren werden, der ihnen zusteht. Und das alles in einem richtig schönen Club, der in Zukunft sein einziges Manko - die Überfüllung beim Ausverkauf - hoffentlich in den Griff bekommt. Denn an diesem Abend war wirklich alles perfekt! Geil und jederzeit wieder!
Setlist Freedom Call:
1. We Are One
2. United Alliance
3. Thunder God
4. Tears Of Babylon
5. Blackened Sun
6. Out Of The Ruins
7. Hunting High And Low
8. Drum Solo
9. Metal Invasion
10. Merlin – Requiem
11. Merlin – Legend Of The Past
12. The Quest
13. Warriors
14. Far Away
15. Mr. Evil
16. Land Of Light
17. Freedom Call (Zugabe)
18. Hymn Of The Brave (Zugabe)